Freigänger oder Hauskatzen...eine Gewissensfrage?

      Ich sehe das so wie Susa.

      Ich möchte, dass meine Tiere Freigang haben, weil ich das für artgerecht halte.

      Und so lange ich das für mich so entscheide, und dabei anderen zugestehe, dass sie sich anders entscheiden - wo liegt da das Problem?
      Liebe Grüße
      Charlotte mit Lara und Kaya


      „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
      aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
      Albert Einstein
      Original von Mrs.Charlotte
      Ich sehe das so wie Susa.

      Ich möchte, dass meine Tiere Freigang haben, weil ich das für artgerecht halte.

      Und so lange ich das für mich so entscheide, und dabei anderen zugestehe, dass sie sich anders entscheiden - wo liegt da das Problem?


      Das Problem ist nicht, dass jemand seine Katzen raus lässt, zumindest dann nicht, wenn die Umgebung sicher ist. Das Problem besteht darin, diese Haltung dann als 'artgerecht' zu bezeichnen, weil das im Umkehrschluss nämlich leider bedeutet, dass alle, die ihre Katze NICHT raus lassen, diese nicht artgerecht halten. In der Tat werden die meisten Wohnungskatzen durchaus artgerecht gehalten und viele Freigänger werden nicht artgerecht gehalten, sondern schlicht vernachlässigt.
      Alisea mit Amélie, Serafina, Ninette, Lucas, Pinocchio und Caruso www.sieben-katzenleben.de
      Das Problem besteht darin, diese Haltung dann als 'artgerecht' zu bezeichnen, weil das im Umkehrschluss nämlich leider bedeutet, dass alle, die ihre Katze NICHT raus lassen, diese nicht artgerecht halten. In der Tat werden die meisten Wohnungskatzen durchaus artgerecht gehalten und viele Freigänger werden nicht artgerecht gehalten, sondern schlicht vernachlässigt.


      Das würde nur dann gelten, wenn es genau eine Wahrheit gäbe. Das ist aber nicht so.

      Ich kann meine Katzen als meinen Besitz, meine geliebten Wesen, meine Ersatzkinder ansehen, deren Verlust für mich so unerträglich wäre, dass ich ihn um jeden Preis verhinden muss. Das kann ich verstehen,

      Ich will sie lieber als meine tierischen Gefährten sehen, die nicht durch Zufall bei mir leben, sondern weil sie ein Geschenk Gottes sind. Sie sind nicht mein Besitz. Sie haben das gleiche Recht auf Leben in Freiheit und Liebe, wie ich es für mich in Anspruch nehme. Ich bin dankbar für jeden Tag, den ich mit ihnen erleben darf (und bei dem hohen Alter das sie in der Regel erreichen, sind das viele Tage :smile:), aber ich kann auch loslassen.

      Das klingt vielleicht ein bisschen seltsam für dich. Am besten läßt sich meine Einstellung beschreiben als eine auf Tiere abgewandelte Version von Khali Gilbrans Worte über Kinder:
      dr-mueck.de/HM_Beziehung/Khalil-Gibran-Kinder.htm
      Liebe Grüße
      Charlotte mit Lara und Kaya


      „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
      aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
      Albert Einstein

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Mrs.Charlotte“ ()

      na so übertreiben würde ich nicht gleich.
      ich seh meine beiden dann doch eher als wg-mitbewohner.
      der beitrag von mrs.charlotte klingt für mich so, als würde sie ihre katzen am liebsten auf die waldorfschule schicken, sorry :D
      Original von Mrs.Charlotte
      Das Problem besteht darin, diese Haltung dann als 'artgerecht' zu bezeichnen, weil das im Umkehrschluss nämlich leider bedeutet, dass alle, die ihre Katze NICHT raus lassen, diese nicht artgerecht halten. In der Tat werden die meisten Wohnungskatzen durchaus artgerecht gehalten und viele Freigänger werden nicht artgerecht gehalten, sondern schlicht vernachlässigt.


      Das würde nur dann gelten, wenn es genau eine Wahrheit gäbe. Das ist aber nicht so.

      Ich kann meine Katzen als meinen Besitz, meine geliebten Wesen, meine Ersatzkinder ansehen, deren Verlust für mich so unerträglich wäre, dass ich ihn um jeden Preis verhinden muss. Das kann ich verstehen,

      Ich will sie lieber als meine tierischen Gefährten sehen, die nicht durch Zufall bei mir leben, sondern weil sie ein Geschenk Gottes sind. Sie sind nicht mein Besitz. Sie haben das gleiche Recht auf Leben in Freiheit und Liebe, wie ich es für mich in Anspruch nehme. Ich bin dankbar für jeden Tag, den ich mit ihnen erleben darf (und bei dem hohen Alter das sie in der Regel erreichen, sind das viele Tage :smile:), aber ich kann auch loslassen.

      Das klingt vielleicht ein bisschen seltsam für dich. Am besten läßt sich meine Einstellung beschreiben als eine auf Tiere abgewandelte Version von Khali Gilbrans Worte über Kinder:
      dr-mueck.de/HM_Beziehung/Khalil-Gibran-Kinder.htm


      Ich sehe meine Katzen weder als meinen Besitz, noch als Ersatzkinder, aber ich verschliesse mich nicht der Tatsache, dass das Gehirn einer Katze nicht dazu geschaffen ist, das Wesen des Strassenverkehrs zu erfassen. Würde ich so leben, dass ich meine Katzen diesen Gefahren nicht aussetzen müsste, so würde ich sie schon frei laufen lassen. Passieren kann immer etwas, aber in manchen Situationen ist es geradezu vorprogrammiert. Du würdest doch ein zweijähriges Kind auch nicht einfach so draussen rumrennen lassen, nur um es in seinem Freiheitsdrang nicht einzuschränken.
      Alisea mit Amélie, Serafina, Ninette, Lucas, Pinocchio und Caruso www.sieben-katzenleben.de
      Original von alisea1403 ;
      Wo sollen denn die vielen Katzen hin, die in Tierheimen sitzen oder in Massen geboren werden, weil verantwortungslose Menschen sie nicht kastrieren zu lassen (und etliche von denen begründen dies auch mit 'artgerechter Haltung', denn was ist das für eine arme Katze, die niemals Babies haben darf?!)


      Ich habe nirgendwo geschrieben, dass man eine Katze nicht kastrieren / sterilisieren lassen soll :snooty:
      Und für mich ist es eben keine Lösung, wenn man Katzen in Wohnungen einsperrt und ihrer Freiheit beraubt, weil es im Tierheim ja noch schlimmer ist. Eine widernatürliche Haltung ist in meinen Augen keine adäquate Konsequenz auf mangelnde Unterbringungsmöglichkeiten von "im Unverstand produzierten" Katzen.



      Original von alisea1403:

      Wieviele Orte gibt es in diesem Land denn noch, wo eine Katze ohne Gefahr für Leib und Leben nach draussen kann? Und was bitte ist artgerecht daran, unter einem Autoreifen zu verenden?


      Für nichts gibt es eine Garantie.
      Würdest Du Deine Kinder auch ins Haus einsperren, damit sie nicht überfahren oder Opfer einer Gewalttat werden?
      Überall lauern gefahren, selbst in den ruhigsten Gegenden. Ist es kein Auto, dann ist es ein Mähdrescher oder ein Greifvogel usw.

      Ein Lebewesen gefangen zu halten, nur damit ihm rein gar nichts passieren kann, halte ich für grausam und in gewisser Weise auch für egoistisch.
      Auch einem Hund kann etwas passieren, wenn man ihn ohne Leine laufen lässt. Soll man jezt Hunde nur noch an die Kette legen? Oder ins Haus einsperren mit den inzwischen immer mehr in Mode kommenden Hundeklos?

      Wenn ich in einer Gegend wohnen würde, in denen es vorprogrammiert wäre, dass die Katze überfahren wird, würde ich mir keine halten. Wo ist das Problem ohne Katze zu leben, wenn es die Lebensumstände nicht zulassen?
      Wahrscheinlich bin ich einfach zu "unqualifiziert" um zu verstehen, dass manche Menschen sich das Recht einräumen, sich ein beliebiges Tier zu halten - koste es, was es wolle. Ich kann damit nichts anfangen und würde aus Respekt vor dem Tier lieber verzichten.

      Und wer meint, dass es artgerecht ist, eine Katze in der Wohnung zu halten, der ignoriert schlicht und ergreifend deren Natur. Katzen sind noch sehr urprünglich und in ihren Bedürfnissen sehr nahe an ihren wilden Vorfahren. Normalerweise ist eine Katze mehrere Stunden am Tag unterwegs, sie erkundet, kontrolliert und markiert ihr Revier, sie jagt und fängt Beute, hat unterschiedlichen Kontakt mit verschiedenen Artgenossen usw.
      Das alles in einer kleinen Wohnung, womöglich auch noch in Isolationshaft, zu simulieren, halte ich für unmöglich. Zwar behaupten die Besitzer konsequent, ihrem Tier würde es supi gehen, aber die meisten sind nicht einmal in der Lage dazu, die Körpersprache und die Signale ihrer Katze zu deuten.
      Womit ich hier niemandem unterstellen möchte, seiner Katze würde es nicht gut gehen und er würde es nicht bemerken, sondern ich habe allgemein gesprochen. Also bitte nicht persönlich nehmen!

      "Möglich" ist Wohnungshaltung durchaus, sowie Menschen ja auch unter elendigsten Bedingungen irgendwie überleben. Aber erstrebenswert ist sie für mich einfach nicht.
      Wer es anders sieht, der soll es so halten, wie er denkt. Aber mir dann Faulheit und mangelnde Qualifikation zu unterstellen, ist nicht gerade fein :rolleyes:
      Wenn Wohnungshaltung, dann aber auch richtig, sprich in einer entsprechend großen Wohnung mit Artgenossen.

      Übrigens gibt es auch Tierschutzorganisationen, die Katzen explizit nur mit Möglichkeit zum Freigang vermitteln :wink:

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      Original von ^^Isa^^

      der beitrag von mrs.charlotte klingt für mich so, als würde sie ihre katzen am liebsten auf die waldorfschule schicken, sorry :D


      :D :D :D

      Was du durchaus richtig erkennst, ist, dass meine sehr eigene Geisteshaltung (ich nenne es Spiritualität) dahintersteht.

      Ein richtiger Anthroposoph wird verstehen, was ich sagen wollte – auch wenn ich keiner bin. Ein Buddhist (auch das bin ich nicht) wird es noch besser verstehen.

      Liebe, Vertrauen und Geschehenlassen sind wichtige Werte für mich, und ich versuche, sie nicht nur theoretisch zu akzeptieren, sondern sie zu leben, mit Menschen, mit Tieren, in der Welt.

      Ich verabschiede mich bis Montag, da ich zu einem Seminar fahren werde, das noch tiefer in diese meine Erfahrungen, die auch die Essenz für wahre Heilung sind, eintauchen werde. Wenn ich also nicht antworte auf eure Kommentare, dann habt Geduld.
      Liebe Grüße
      Charlotte mit Lara und Kaya


      „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
      aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
      Albert Einstein

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Mrs.Charlotte“ ()

      Also ich sehe meine Tiere nicht als Kinderersatz oder meinen Besitz an, sie teilen ein Stück ihres Lebens mit ihr, sie bereichern meines und ich will, dass ihres auch dadurch besser wird, dass sie bei mir sind.

      Nehmen wir die Hamster: es ist in meinen Augen unmöglich, sie artgerecht zu halten. Trotzdem geht es ihnen bei mir mit Gehegen von einer Grundfläche von 0,9qm und Auslauf auf 3qm so viel sie wollen, besser als auf der Pflegestelle mit meist 0,4qm Grundfläche und begrenztem Auslauf oder gar in einem Kinderzimmer auf 50x30cm. Für mich ist das der Grund, warum ich Hamster habe.
      Auch meiner Katze geht es bei mir besser als bei den Vorbesitzern und sicherlich besser als im TH. Natürlich ist es nicht perfekt, keine Haltung von Tieren ist je perfekt, auch wenn jeder Freigängerhalter das natürlich von seiner Haltung meint. Ich hingegen bin mir dieser Tatsache bewusst. Sollte ich deshalb aber meine Katze abgeben oder hätte ich sie nicht nehmen sollen, weil ich ihr kein perfektes Leben ermöglichen kann? Ich denke nicht, weil ich persönlich meine, dass meine Haltung nicht schlechter ist, als die von mindestens 95% der Leute zu denen sie sonst noch hätte kommen können. Das maße ich mir an zu sagen, weil ich viel Zeit in sie investiere, meine Wohnung ihr anpasse und außerdem, weil sie nunmal eine nicht sehr menschenfreundliche, 7 jährige, ängstliche Katze war, als sie zu mir kam.
      Und ich habe sicherlich auch nicht auf Biegen und Brechen eine Katze angeschafft, ich bin jede Woche mehrmals im TH und ich weiß, wie es den Katzen geht. Hingegen gibt es andere Tiere, die man meiner Meinung nach kaum artgerecht halten kann und da zählen z.B. Kaninchen zu, weshalb ich keine halten würde, auch wenn ich sie so gerne hätte.
      Was also ist daran schlecht, dass ich eine Katze halte?


      Nebenbei: die Wahrheit ist immer einzig, sonst wäre es nicht die Wahrheit und bezieht man Aussagen auf die Allgemeinheit, muss man sie auch auf den Einzelnen beziehen (steht doch wenigstens dazu, wenn ihr andere verurteilt), sonst hätte man auch keine Allgemeinheit :wink:
      Caterina
      Naja, da gings ja mal wieder zur sache.
      Was soll man dazu noch sagen.
      Es gibt Tierliebhaber die ihre Tiere als Kindersatz ansehen.

      Und ich gebs zu, ich bin eine davon. :oops:

      Mir riss es das Herz raus wie mein Haschal todgefahren wurde.
      Sie war mein innigster wichtigste Teil in meinen Leben.
      Es kann sich keiner vorstellen (für den die Tiere nur miteinander herleben bedeutet) wie schmerlichst das sein kann wenn ein geliebtes Tier tod ist.

      Für manche wie hier in diesem Forum mag es wohl so sein, dass die Tiere nur so da sind.
      Aber für viele hier ist das ein innigster Teil im Leben.
      Mit den man einfach nur Leben will und glücklich werden will.

      Und wird das Tier plötzlich aus der Mitte gerissen, fehlt ein Teil im leben. Der Teil ist weg, für immer ausgelöscht.
      lg Melanie mit
      Blinsi und Xenia

      :cry: unser geliebtes Haschal + 29.10.09 ,6 Jahre alt (Strasse)
      :cry: unser geliebter Tiger + 07.07.13 ,6 Jahre alt (Strasse)
      :cry: unser geliebte Batze + 08.07.13 , 5Jahre alt (Strasse)

      Die Zeit heilt alle Wunden, doch die Liebe... die bleibt.
      Und zum Thema, wohnung oder nicht!

      Ich kann nicht sagen wie es wär wenn wir in ner Wohnung wohnen täten.
      Wir haben ein grosse eigenes Haus, und da bin ich ehrlich gesagt froh drum. Ich kann den Katzen Freilauf bieten,...!

      Klar die Strassen sind immer ein Problem. Ob 30Zone, 50Zone oder Hauptstrasse. Scheiss egal.

      Immerhin bin ich der Meinung, wenn sich Leute Katzen holen, (Wohnung) sollen sie das machen. Immerhin besser als im Tierheim.

      Und,dass es nicht artgerecht ist, da kann man sich streiten drum.
      Ich bin jedenfalls für die Wohnungshaltung,statt Tierheim.

      Nur,was ich halt ehrlich gesagt blöd finde.
      Es gibt Menschen die haben Katzen, könnten den Freigang gewären lassen es aber nicht zu,weil ja die Strasse da ist.

      Das meiner Meinung nach ist NICHT ARTGERECHT!

      Oder weil es besondere Katzen sind. Muss ich ganz ehrlich sagen.
      Find ich scheisse.
      lg Melanie mit
      Blinsi und Xenia

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      Die Zeit heilt alle Wunden, doch die Liebe... die bleibt.
      Original von hascherl84
      Nur,was ich halt ehrlich gesagt blöd finde.
      Es gibt Menschen die haben Katzen, könnten den Freigang gewären lassen es aber nicht zu,weil ja die Strasse da ist.

      Das meiner Meinung nach ist NICHT ARTGERECHT!

      Das ist -entschuldige- definitorisch Unsinn. Entweder ist die Haltung per se artgerecht oder nicht, die Umwelteinflüsse spielen dabei keine Rolle. Ist die Wohnungs-/Haushaltung in der Stadt artgerecht, ist sie es auch auf dem Land. Wenn du das nicht zulässig findest, ist der Begriff falsch gewählt.
      Caterina
      Beispiel.

      Angenommen ich wohne in der Stadt in einer Wohnung.
      Kann aber ohne Katzen nicht leben. So.
      Nun hole ich mir zwei vom Tierheim.
      Kann ihnen aber kein Freigang gewären, weil Wohnung im 3Stock.

      Habe ich aber ein Haus(was ich gottseidank besitze),
      hol mir Katzen, werden aber keine Freigänger weil ja ne 30Zone vor meiner Haustür ist :oops:

      Sorry, aber in dem Fall wär es eine Nicht Artgerechte Haltung.

      Wo ist das Problem zum verstehen?
      :whistle:
      lg Melanie mit
      Blinsi und Xenia

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      Die Zeit heilt alle Wunden, doch die Liebe... die bleibt.
      Ich kann damit nichts anfangen, dass man eigenes Fehlverhalten damit entschuldigen möchte, dass es noch viel schlimmere Umstände gibt und dass eine 100%ige Perfektion eh nicht möglich ist.

      Es stimmt, wirklich artgerecht leben Tiere nur in der freien Natur mit natürlichen Feinden und einem natürlichen Futterangebot in einer natürlichen Umgebung - fern von jedem Menschen :D
      Man kann sicher darüber philosophieren, ob Tierhaltung an sich ethisch vertretbar ist. Man kann aber ein Tier halten und das so naturnah und artgerecht, wie es eben nur geht.
      Es mag sein, dass die Haltung mit Freigang für Katzen nicht zu 100% optimal ist, sie ist aber optimaler als Wohnungshaltung - darüber braucht man meiner Meinung nach nicht zu streiten.

      Ich habe nie gesagt, dass jemand seine Katze abgeben soll, sondern ich habe geschrieben, dass ich mir erst gar keine anschaffen würde, wenn ich ihr keinen Freigang bieten könnte/wollte. Es muss ja jeder für sich selbst entscheiden, wie er das Zusammenleben mit seinen Tieren gestalten möchte. Meiner Meinung nach kann eine Katze mit Freigang ihren natürlichen Bedürfnissen eben besser nachgehen, als wenn sie eingesperrt ist - auch wenn das Risiko des Überfahrens besteht (wobei auch schon so manche Wohnungskatze tragisch ums Leben kam, wenn sie im gekippten Fenster hängen geblieben und erstickt ist).
      Und ich meine, dass ich einem Hund noch am ehesten ein artgerechtes Leben bieten kann im Gegensatz zu Käfigtieren. Es ist natürlich lobenswert, wenn man einem "entsorgten" Hamster aufnimmt und ihm einen großen Käfig bietet, aber ich meine, dass sich Kaninchen mindestens genauso viel (oder wenig) artgerecht halten lassen wie Hamster, Meerschweinchen und Vögel. Kaninchen soll man sogar stubenrein bekommen und in der Wohnung und im Garten herumhoppeln lassen können :think:

      Aber wie gesagt, es muss jeder selbst wissen und mit seinem Gewissen vereinbaren, ich wollte niemandem zu nahe treten und möchte auch niemanden missionieren.
      sagt ja auch keiner dass ne Wohnungshaltung verkehrt ist.
      Ich sage nur was ich denke und da gehört dass dazu, dass ich sage wenn man Freigang gewären kann sollte man es der Katze zuliebe zulassen.
      Ob Strasse oder sonst was. Katzen gehören in die Natur, und wenn man die Möglichkeit hat sollt man nicht auf sich selber schauen.
      lg Melanie mit
      Blinsi und Xenia

      :cry: unser geliebtes Haschal + 29.10.09 ,6 Jahre alt (Strasse)
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      Die Zeit heilt alle Wunden, doch die Liebe... die bleibt.
      Original von Susa65
      Ich kann damit nichts anfangen, dass man eigenes Fehlverhalten damit entschuldigen möchte, dass es noch viel schlimmere Umstände gibt und dass eine 100%ige Perfektion eh nicht möglich ist.

      Es ist also ein Fehlverhalten, dass ich meine Katze vor dem TH bewahrt habe. Ich frage mich, ob sie, denn um sie geht es ja, das auch so sieht. Wäre meine Katze also besser dran, wenn sie heute im TH sitzen würde? Oder bei jemand anderem in der Wohnung?

      Es geht nicht um eine Grundsatzdiskussion, sondern darum, für jedes einzelne Tier zu betrachten, ob seine Haltung für das Tier selbst gut ist oder nicht. Und "besser als andere Optionen" reicht mir persönlich da.

      Original von Susa65
      Es mag sein, dass die Haltung mit Freigang für Katzen nicht zu 100% optimal ist, sie ist aber optimaler als Wohnungshaltung - darüber braucht man meiner Meinung nach nicht zu streiten.

      Tue ich auch nicht.

      Original von Susa65aber ich meine, dass sich Kaninchen mindestens genauso viel (oder wenig) artgerecht halten lassen wie Hamster, Meerschweinchen und Vögel. Kaninchen soll man sogar stubenrein bekommen und in der Wohnung und im Garten herumhoppeln lassen können :think:

      Glaube ich nicht, weil sie mehr und tiefer graben können müssen, bei meinen Hamstern kann ich tief einstreuen, aber über sowas lacht ein Kaninchen. Deshalb wäre für mich nur Außenhaltung sinnvoll, bei der man dann in mind einen Meter Tiefe eine Sicherung (Draht, Steine) in den Boden legt. Hier ist dann aber wiederum eine Gesundheitskontrolle oft kaum möglich, daher käme für mich eine solche Haltung nicht in Frage. Trotzdem bin ich den zahllosen Menschen, die Kaninchen aus Tierheimen, animal hoarding Fällen und Kinderzimmern holen, sehr dankbar für ihren Dienst am Tier und am Tierschutz.
      Caterina
      Also ich muss schon sagen, es ist immer lustig mit anzusehen, was Themen für Diskussionen auslösen können. Und auch das einfachste unscheinbarste Thema kann eine hefitge Streiterei auslösen. :doh: :smile:

      Ich denke jeder sollte seine Katze so halten, wie er es für richtig hält. Klar nicht misshandeln. Aber so wie er es für richtig hält. :zustimm:

      Jede Katze ist von Haus aus unterschiedlich. Und wenn eine Katze nunmal überhaupt keine Anstalten macht, raus zu wollen, dann lass ich sie auch nicht raus. Oder soll ich sie etwa gegen ihren Willen raus schmeißen!? :eh: Das ist ja wohl auch nicht sinn der Sache. :think:

      Unser Dicker war so einer, der wollte raus. Also haben wir ihn raus gelassen. Unsere Nala will nicht raus. Sie setzt sich auf die Fensterbank und gut ist. Wir beschäftigen sie dafür so gut wie möglich in der Wohnung und haben ihr eine tolle Katzenecke eingerichtet, mit der sie super zufrieden ist.
      Also soll ich sie eurer Meinung dann regelrecht rausschmeißen, nur weil ihr meint das Wohnungshaltung nicht artgerecht ist?! :think:
      Ich denke nicht. Meine Katze ist zufrieden, so wie sie lebt und das merke ich. :zustimm:
      Über meine Aussage kann man natürlich auch wieder streiten, weil viele vielleicht meinen, das ich keine Ahnung hätte was meine Katze will. Aber ich sehe das anders. :zustimm:

      Jeder Katzenbesitzer versteht seine Katze und weiß was sie will. Also sehe ich das so, das jeder seine Katze so hält wie er es für richtig hält. Zum wohl der Katze. :zustimm:

      Und ich sage es mal so, wenn ich mir aus dem Tierheim eine Katze hole, die Freigang haben möchte, dann mach ich das auch und lasse sie raus. Und wenn ich nicht die Möglichkeit hätte, Freigang zu bieten, dann würde ich mir nie eine Katze holen, die Freigang haben möchte.
      Das wäre für mich auch nicht artgerechte Haltung. Weil dann würde ich der Katze ihr Verlangen unterdrücken und das ist echt Mist.
      Aber wenn ich mir eine Katze aus dem Tierheim hole, die in der Wohnung gehalten werden soll, dann mache ich das auch.
      Besser als im Tierheim geht es ihnen auf jeden Fall. :zustimm:
      Liebe Grüße
      Denise Nala
      Dicker du bist für immer in unserem Herzen 17.10.2009
      Original von caterina :
      Es ist also ein Fehlverhalten, dass ich meine Katze vor dem TH bewahrt habe. Ich frage mich, ob sie, denn um sie geht es ja, das auch so sieht. Wäre meine Katze also besser dran, wenn sie heute im TH sitzen würde? Oder bei jemand anderem in der Wohnung?

      Es geht nicht um eine Grundsatzdiskussion, sondern darum, für jedes einzelne Tier zu betrachten, ob seine Haltung für das Tier selbst gut ist oder nicht. Und "besser als andere Optionen" reicht mir persönlich da.


      Mir ist nicht bekannt, dass diese Diskussion ausschließlich von Deiner Katze handelt, cateriana.
      Nach meinem Verständnis handelt es sich beim Thema "Freigänger oder Hauskatzen...eine Gewissensfrage?" durchaus um eine Grundsatzdiskussion.

      Du magst es für richtig halten, dass Du eine Katze aus dem Tierheim geholt hast und sie als Wohnungskatze hältst. Ich würde das eben nicht machen, sondern mir eine Katze nur dann holen, wenn ich ihr Freigang bieten könnte. Es wäre ja genauso möglich, dass die Katze zu jemandem mit Freigang gekommen wäre und dann hätte sie es für mein Dafürhalten eben besser erwischt.

      Meiner Meinung nach ist für JEDE Katze eine Haltung mit Freigang besser als ohne. Das ist eben meine Meinung, die ich mir aus vielen Informationen über das Wesen und das Verhalten von Katzen gebildet habe.
      Genauso finde ich, dass wenn es schon Wohnungshaltung sein muss, warum auch immer, es dann mindestens 2 Katzen sein sollten und sich die Wohnung nicht auf 2 Zimmer und 50 qm beschränken sollte.

      Ich persönlich kann halt nichts damit anfangen, dass man sich Tiere nicht artgerecht hält - wer das anders sieht, macht es eben so. Mein Wunsch wäre, dass überhaupt keine Tiere im Unverstand vermehrt werden, aber dass das Wunschdenken ist, ist mir auch klar. Dennoch sollten nach meinem Dafürhalten Katzen nur zu Leuten kommen, die sie auch rauslassen. Wie gesagt, manche Tierschutzvereine legen darauf auch Wert bzw. schreiben eine ordentliche Wohnungshaltung ohne Isolationshaft vor.

      Original von hascherl84:
      Kann aber ohne Katzen nicht leben. So.


      Na ja, mit so einer Einstellung sollte man an sich arbeiten, anstatt einem Tier ein "schlechtes" Leben anzutun, nur weil man sich einbildet, es geht nicht ohne. In einer kleinen Wohnung im 3. Stock ist man mit einem Hund unter Umständen besser bedient als mit einer Katze. Reicht es für einen Hund aus Zeitgründen nicht, kann man sich z.B. als Gassigänger im TH engagieren. Es gibt Möglichkeiten, sich mit Tieren zu beschäftigen, ohne dass man sie sich wider aller Vernunft anschaffen muss.
      Meiner Meinung nach wenigstens.

      Was die Kaninchen und Käfigtiere betrifft: ich habe schon gesagt, dass es löblich ist, wenn man sich diesen Tieren aus schlechter Haltung annimmt und ihnen ein bestmögliches Leben gibt. Aber generell gesehen bin ich gegen die Haltung von Tieren in Käfigen und würde mir hier eine andere Einstellung wünschen. Dass auch das Wunschdenken ist, ist mir klar. Und ich weiß, dass diese Weihnachten wieder viele Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster und Mäuse unterm Weihnachtsbaum stehen werden :cry:

      Nach dem Motto, dass man die Welt nicht verändern kann, sondern nur sich selbst, halte ich persönlich mir keine Käfigtiere in dem Sinne, dass ich die Tiere in Zooläden und bei Händlern kaufe :snooty:
      Aber ich habe auch schon solche Tiere aus schlechter Haltung bei mir zu hause aufgenommen und sie möglichst großen Gehegen gehalten bzw. versucht, ihnen die Gefangenschaft so angenehm als irgendwie möglich zu machen. Käfigtiere kann man nun mal nicht frei herumrennen lassen, das ist leider so.
      Original von Susa65
      Original von caterina :
      Es ist also ein Fehlverhalten, dass ich meine Katze vor dem TH bewahrt habe. Ich frage mich, ob sie, denn um sie geht es ja, das auch so sieht. Wäre meine Katze also besser dran, wenn sie heute im TH sitzen würde? Oder bei jemand anderem in der Wohnung?

      Es geht nicht um eine Grundsatzdiskussion, sondern darum, für jedes einzelne Tier zu betrachten, ob seine Haltung für das Tier selbst gut ist oder nicht. Und "besser als andere Optionen" reicht mir persönlich da.


      Mir ist nicht bekannt, dass diese Diskussion ausschließlich von Deiner Katze handelt, cateriana.
      Nach meinem Verständnis handelt es sich beim Thema "Freigänger oder Hauskatzen...eine Gewissensfrage?" durchaus um eine Grundsatzdiskussion.

      Habe ich auch nie gesagt, jedoch denke ich eben, dass jedes einzelne Tier betrachtet werden muss. Ich finde es auch traurig, wenn sich jemand Kitten holt und die in der Wohnung hält, wenn sie allein sind, ist es Quälerei, sind sie zusammen immernoch traurig. Da mache ich also die erste generelle Unterscheidung. Und weiter denke ich, dass man sich jeden einzelnen Fall ansehen muss, warum also nicht auch meinen.

      Sicherlich ist für die überwiegende Mehrzahl der Katzen (ich nehme da schwer behinderte oder chronisch kranke mal raus), eine Freiganghaltung besser als eine Wohnungshaltung. Aber für jede Katze ist die Wohnungshaltung besser als die THHaltung.
      Und es ist nunmal so, dass 90% der Tierheime Katzen, die früher in der Wohnung gelebt haben, auch weiterhin in die Wohnung vermitteln (eine ängstliche wie meine allemal) und Katzen, die eine deutliche Abneigung gegenüber anderen Katzen bewiesen haben, auch einzeln vermitteln. Die Chance von z.B. meiner Katze auf einen Platz mit Freigang wäre also recht gering gewesen. Ich würde nie eine junge Katze zur Wohnungskatze machen, aber eine ältere, die nur so vermittelt wird, kann bei mir so glücklich sein wie bei anderen auch.
      Caterina
      Also, ich sehe das Thema ähnlich wie Susa65...

      Um eine annähernd Artgerechte Haltung zu gewährleisten, braucht eine Katze Freigang, ich finde da kann man nicht drum herum reden. Keine Wohnung bietet das, was die Natur bietet.

      Allerdings sehe ich das mit den älteren Katzen aus dem Tierheim etwas lockerer und finde es weit aus weniger schlimm eine solche Katze in der Wohnung zu halten, als Jungtiere, denen man als sogenannter "Katzenliebhaber" per se keinen Freigang bieten möchte. Ausserdem gibt es dann ja noch kranke Katzen, die wegen ihrer Ansteckungsgefahr, nicht raus dürfen.

      Meine Katzen können immer entscheiden, ob sie rein oder raus wollen, egal zu welcher Tageszeit. Für mich muss ein Katzenleben ( so fern gesund) frei sein
      Original von caterina:

      Habe ich auch nie gesagt, jedoch denke ich eben, dass jedes einzelne Tier betrachtet werden muss. Ich finde es auch traurig, wenn sich jemand Kitten holt und die in der Wohnung hält, wenn sie allein sind, ist es Quälerei, sind sie zusammen immernoch traurig. Da mache ich also die erste generelle Unterscheidung. Und weiter denke ich, dass man sich jeden einzelnen Fall ansehen muss, warum also nicht auch meinen.


      Irgendwo habe ich ja auch geschrieben, dass es wenige Ausnahmefälle gibt, die eine Wohnungshaltung rechtfertigen. Ich hatte auch schon die eine oder andere Katze, die temporär nicht raus durfte und da habe ich sogar das Katzenklo geputzt :wink:

      Das ändert doch aber nichts daran, dass eine "normale" Katze artgerechter lebt, wenn sie streunen, markieren, jagen usw. darf. :think:



      Original von caterina:

      Sicherlich ist für die überwiegende Mehrzahl der Katzen (ich nehme da schwer behinderte oder chronisch kranke mal raus), eine Freiganghaltung besser als eine Wohnungshaltung. Aber für jede Katze ist die Wohnungshaltung besser als die THHaltung.


      Aber es ist doch dennoch kein Grund die Katze in der Wohnung zu halten, nur weil es "etwas" besser als im Tierheim ist. Was spricht dagegen, die Katze, auch wenn sie aus dem Tierschutz stammt, mit Freigang zu halten?
      Im Endeffekt geschieht Wohnungshaltung doch zum allergrößten Teil nicht aus Rücksicht auf das Tier, sondern aus Rücksicht auf den Halter: weil er unter Verlustängsten leidet, weil er in einer ungünstigen Wohnsituation lebt usw. Die Katze wird eingeschränkt, weil der Mensch das so möchte - das ist doch nun mal so und mit der Aussage "immer noch besser als im Tierheim" wird dann das Gewissen beruhigt. Ich sehe das einfach so.

      Original von caterina: Und es ist nunmal so, dass 90% der Tierheime Katzen, die früher in der Wohnung gelebt haben, auch weiterhin in die Wohnung vermitteln (eine ängstliche wie meine allemal) und Katzen, die eine deutliche Abneigung gegenüber anderen Katzen bewiesen haben, auch einzeln vermitteln. Die Chance von z.B. meiner Katze auf einen Platz mit Freigang wäre also recht gering gewesen. Ich würde nie eine junge Katze zur Wohnungskatze machen, aber eine ältere, die nur so vermittelt wird, kann bei mir so glücklich sein wie bei anderen auch.


      Solche Katzen sind dann die oben beschrieben Ausnahmen. Sie wurden vorher von Menschen zu dem gemacht, was sie sind, was doch ganz schön traurig ist. Keine Katze kommt als Wohnungskatze auf die Welt und ich finde es schlimm, wenn Menschen für eine ungesunde und abnormale Entwicklung sorgen. Das ist eben der Kernpunkt, auf den es mir ankommt.
      Wer einem "gestörten" Tier eine Chance gibt, verdient natürlich meinen ganzen Respekt. Und ein solches Tier kann man auch nicht mit unbelasteten vergleichen.

      Es werden aber leider Gottes auch genug Katzen in Wohnungen gehalten, die man getrost nach draußen lassen könnte. Ihnen wird oft gar keine Wahl gelassen, sondern sie werden eingesperrt und das war es dann.
      Wenn es wirklich Sinn macht und wenn es definitiv angebracht ist, dann kann eine Katze auch als Wohnungskatze vermittelt werden, aber manche Einrichtungen geben Katzen auch unreflektiert generell als Wohnungskatzen ab, damit ihnen ja nichts passiert bzw. zu Leuten, die keinen Freigang gewähren können.

      Es ist sicher schwer, all die vielen Katzen unterzubringen. Allein dieses Dilemma ist schon furchtbar.