Freigänger oder Hauskatzen...eine Gewissensfrage?

      Original von gouffre
      Meine Eingangsfrage war einfach, von mir selbst ausgehend, wie Freigängerhalter mit den potentiellen Gefahren für ihre Tiere draußen umgehen, bzw. Hauskatzenhalter mit dem Bewußtsein, dass sie ihr Tier einsperren.


      Ja, und diese Eingangsfrage ist hier leider mal wieder zu einer Grundsatzdiskussion ausgeufert, bei denen den Freigängerhaltern vorschnell und teilweise ungerechtfertigt der Heiligenschein aufgesetzt wird.

      Wenn sich jemand lieber keine Katze anschafft, wenn er sie nicht rauslassen kann, ist es seine persönliche Entscheidung. Ich mag aber dann nicht seine Ansicht dazu auf Biegen und Brechen mit jedem nur erdenklichen Argument reingeprügelt bekommen.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg

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      In der Tat werden die meisten Wohnungskatzen durchaus artgerecht gehalten und viele Freigänger werden nicht artgerecht gehalten, sondern schlicht vernachlässigt.“

      Stimmt, das stammt von mir und ist auch absolut zutreffend, wenn man bedenkt, dass Streuner und Bauernhof (o.ä.) Katzen zahlenmässig sicher die am meisten vorkommenden Freigänger sind.

      Meine 3 Bauernhofkatzen stammen aus einer abgelegenen 400 Seelen Gemeinde im Allgäu. In dem Örtchen gibt es 5 Höfe, auf 4 davon interessiert sich niemand für die zahllosen Elendsgestalten der Spezies Felidae, die da herumlungern. Auf dem Hof, vom dem meine Zwerge stammen, mag die Bäuerin Katzen, weshalb sie (Futterexperten: Ihr müsst jetzt tapfer sein) den Katzen morgens und abends etwas Kuhmilch, sowie zwei Handvoll billigstes Trofu gibt. Ja, sie hat sogar Medikamente für die Katzen daheim und zahlt den Großtierarzt, der die Rindviecher auf dem Hof betreut dafür, dass er gelegentlich ein schwer krankes Fellchen verarztet. Trotzdem haben alle Katzen auf dem Hof chronischen Katzenschnupfen und stumpfes Fell auf ihren mageren Körpern. Natürlich sind sie auch nicht kastriert. Einer der Gründe, weshalb in diesem kleinen Ort (und in der ganzen Umgebung ist es ebenso) soviele Katzen totgefahren werden, besteht darin, dass die armen Kerlchen verzweifelt versuchen, an etwas mehr Nahrung zu kommen, sprich: an den Haustüren anderer Katzenhalter betteln, wozu sie häufig die Dorfstrasse überqueren müssen.

      Wenn ich es mir so durch den Kopf gehen lasse, kenne ich zwar viele Halter von Freigängerkatzen, aber keine, die sich irgendwie wirklich um ihre Katzen kümmern. Diese Katzen haben alle ein Kaklo und 2 Fressnäpfe, einige wenige zwei, drei Bällchen oder Fellmäuse. Keine hat einen Kratzbaum oder auch nur ein eigenes Körbchen. Viel Umstände wird mit ihnen auch nicht gemacht - die können ja raus. Allerdings werden sie regelmässig gefüttert, bei Bedarf zum Tierarzt gebracht, und sie werden, wenn schon nicht bespielt, so doch gestreichelt. Die meisten von ihnen sind Einzelkatzen.

      Selbst meine Mutter, die ihre beiden Kater wirklich liebt, hatte für sie nur ihre Näpfe, ihr Futter, ein Kaklo im Flur und ein kleines Körbchen mit Fellmäusen/Bällchen. Geändert hat sich das dann unter dem Eindruck meiner Katzen. Sie hat sich bereit erklärt, zwei meiner ausgemusterten Kratzbäume aufzubauen, und spielt jetzt mit ihnen, auch mit Spielangeln etc. Gestern kam der erste selbstgekaufte Kratzbaum an... Interessanterweise verbringen die Kater immer mehr Zeit im Haus, seit ihre Infrastruktur immer besser wird. Gerade in Bezug auf Caruso ist das wirklich bemerkenswert, weil er erst im Alter von 6,5 Monaten zu meiner Mutter kam - er war bis dahin nur draussen, auch im Winter. Selbst im Februar, als es so kalt war, dass die Bauern den Katzen gestattet haben, im Haus zu schlafen, ist Caruso als einziger draussen geblieben. Innerhalb von 9 Monaten hat sich das soweit verändert, dass er heute manchmal nur noch ein, zwei Stunden draussen ist. Gerade war er 12 Tage in München bei uns zu Gast, wo er überhaupt nicht raus darf, und er hat kein einziges Mal gemotzt. Pinocchio ist es sowieso egal. Den könnte man von heute auf Morgen zur Wohnungskatze machen. :think:
      Alisea mit Amélie, Serafina, Ninette, Lucas, Pinocchio und Caruso www.sieben-katzenleben.de
      Klar hätte ich auch eine alte Katze aus dem Tierheim genommen um ihr noch ein restliches schönes Leben zu bieten. Aber ich hab mich halt für das kleine 4 Wochen alte Bündel entschieden, das von seinem Vorbesitzer einfach, in einem Hemd gewickelt, unter ne Brücke geworfen wurde!


      Aber sie hatte doch die Wahl und eigentlich will sie nicht raus oder hab ich da was falsch verstanden?


      Was ich ein bißchen Schade finde ist, dass wenn man hier eine Meinung vertritt und vielleicht noch Fragen in den " Raum " stellt, man gleich immer jemanden was aufzwingen will oder dass man sich dann gleich auf den Schlips getreten fühlt.

      Wenn ich es mir so durch den Kopf gehen lasse, kenne ich zwar viele Halter von Freigängerkatzen, aber keine, die sich irgendwie wirklich um ihre Katzen kümmern. Diese Katzen haben alle ein Kaklo und 2 Fressnäpfe, einige wenige zwei, drei Bällchen oder Fellmäuse. Keine hat einen Kratzbaum oder auch nur ein eigenes Körbchen. Viel Umstände wird mit ihnen auch nicht gemacht - die können ja raus. Allerdings werden sie regelmässig gefüttert, bei Bedarf zum Tierarzt gebracht, und sie werden, wenn schon nicht bespielt, so doch gestreichelt. Die meisten von ihnen sind Einzelkatzen.


      Das ist Schade, dass du nur solche Halter kennst, aber es gibt auch da andere.
      Original von tiani

      Das ist Schade, dass du nur solche Halter kennst, aber es gibt auch da andere.


      Davon gehe ich aus, aber ich kenne da wirklich keinen. Als wir Ninni vom Bauernhof abgeholt haben, kam noch ein anderes kleines Katerchen von demselben Hof mit, Toni genannt, den eine Freundin meiner Schwester adoptiert hat. Als ich ihr sagen wollte, wie sie preiswert an Kratzbäume etc kommt, hat sie nur abgewinkt - das braucht der nicht, der geht ohnehin raus - da war der Kleine gerade mal 10 Wochen alt. Ninni war von der Wohnung total begeistert, obwohl sie als Frühlingskätzchen dieses Phänomen überhaupt nicht kannte. Ich glaube, sie hat gleichzeitig mit jedem Spielzeug gespielt, dass sie kriegen konnte, tagelang war sie wie aufgezogen...
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      Als ich ihr sagen wollte, wie sie preiswert an Kratzbäume etc kommt, hat sie nur abgewinkt - das braucht der nicht, der geht ohnehin raus - da war der Kleine gerade mal 10 Wochen alt.


      Das ist traurig, sowas kann ich genauso nicht verstehen



      Also bei uns ist das so...( in kurzfassung )

      Wir haben 4 Exemplare der Gattung 3 Kater eine Katze. Alle geimpft, gechipt, tätowiert, Parasietengeschützt und entwurmt, also die Tierärztliche Grundversorgung steht schon mal.
      Sie können alle selber entscheiden, ob sie nun raus wollen oder nicht, aber das will jeder von meinen. Der eine mehr, der andere weniger.

      Wir besitzen KaKlos für unsere freigänger und die werden auch genutzt, na ja ab und zu. Desweiteren sind jeweils beide Etagen mit je 2 großen Kratzbäumen bestückt und mein Freund hat an die Wänden noch so tolle liegemulden geschraubt. Spielzeuge gibts bei uns auch on mas und die werden auch benutzt ( zumindest bei denen die spielen wollen ). Am Besten sind aber immer noch Rascheltunnel und überdiemensionale Kartons mit ein - und Ausgängen überall.
      Ja und auch wir schmusen mir unseren Samtis :biggrin:

      Tja und trotz des verkürzten Lebens, barfe ich auch die Katzen...
      Finde ich klasse. Ich füttere & bespiele jeden Mittag unter der Woche den Kater meiner Nachbarin (darf am Tag 2h raus). Der arme Kerl sitzt solo in seiner designerkarg eingerichteten 2-Zimmerwohnung mit 5 billigen Spielzeugen (so 'ne Sammeltüte), die er nicht mag, ein stattlicher 6,5 Kilo Kater mit einem Kratzsäulchen, das maximal für eine dreimonatige Babykatze passt und das war's, Dosi ist arbeiten. Wenn er Nippes runterschmeisst, gibt's Schelte. Nachbarin gaaanz vorsichtig auf Kratzbaum, Körbchen, Zweitkatze etc angesprochen: Ach, das braucht der nicht, das ist ein Einzelgänger und ausserdem geht er ja raus, da trifft er andere Katzen...

      Der Kater unserer Hausbesitzer, die im EG wohnen ist Freigänger wider Willen, d.h. er wird immer rausgesetzt, auch wenn die tagelang weg sind. Keine Katzenklappe, Körbchen, Kratzbaum (war neulich in der Wohnung), billigstes Futter, dabei geben sie Tausende aus für den Umbau ihrer Wohnung und mittlerweile steht die 20. Kinderkutsche draussen rum... :evil:
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      Original von tiani
      Klar hätte ich auch eine alte Katze aus dem Tierheim genommen um ihr noch ein restliches schönes Leben zu bieten. Aber ich hab mich halt für das kleine 4 Wochen alte Bündel entschieden, das von seinem Vorbesitzer einfach, in einem Hemd gewickelt, unter ne Brücke geworfen wurde!


      Aber sie hatte doch die Wahl und eigentlich will sie nicht raus oder hab ich da was falsch verstanden?


      Was ich ein bißchen Schade finde ist, dass wenn man hier eine Meinung vertritt und vielleicht noch Fragen in den " Raum " stellt, man gleich immer jemanden was aufzwingen will oder dass man sich dann gleich auf den Schlips getreten fühlt.

      Nein hast nicht falsch verstanden.
      Ich wollte das auch nur mal als Beispiel nennen für das Argument, das Leute die Wohnungskatzen haben wollen, lieber ne Katze die Krank ist oder von Haus aus nicht raus darf, holen sollen. Das fand ich halt etwas blöd, deswegen hab ich das nur mal als beispiel genannt.
      Unsere Nala hat die Wahl rausgehen zu können, will aber irgendwie nicht. Bzw. seit 2 Monaten haben wir sie halt ganz drin, da wir im Januar umziehen in eine Wohnung im Obergeschoss, wo sie dann sowieso nicht mehr die Möglichkeit hat, raus zu gehen außer auf dem Balkon. Aber da wird sie, wie hier, wieder die Herrin des Balkons sein. Zumindest im Sommer. Im Winter will sie nicht raus. :wink: Ist ihr wohl zu kalt.
      Wir werden uns auch bemühen, in der neuen Wohnung ein tolles Katzenparadies zu zaubern, haben dort mehr Möglichkeiten, was dies betrifft.

      Ich lasse mir auch von niemandem was aufzwingen oder fühle mich auf den Schlips getreten. Ich weiß ja das es besser wäre, wenn eine Katze raus könnte. Aber da unsere nicht will, würde ich ihr das nie aufzwingen wollen. Genauso wenig, wie ich es anderen Katzen, die nicht raus wollen würden, aufzwingen würde. Das könnte ich dann mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.
      Ich stehe dazu das wir eine Wohnungskatze haben, obwohl sie nocht recht klein war als wir sie bekommen haben und lasse sie auch weiterhin in der Wohnung. Ihr gehts gut und das ist für mich das wichtigste. :zustimm: :D
      Liebe Grüße
      Denise Nala
      Dicker du bist für immer in unserem Herzen 17.10.2009
      @Nalamaus:

      Mach Dir keine Sorgen, meine Süssen sind jetzt 15 Monate alt, seit ihrer 10. Lebenswoche mit kurzen besuchen auf dem Land reine Wohnungskatzen, und sie sind lebhafte, neugierige, fröhliche, soziale Katzen, grenzenlos unneurotisch, pinkeln immer ins Klöchen, keine wie auch immer gearteteten Probleme in Sicht. Ich bin mir sicher: Nala geht es jetzt gut und es wird ihr weiter gut gehen.
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      Original von alisea1403
      @Nalamaus:

      Mach Dir keine Sorgen, meine Süssen sind jetzt 15 Monate alt, seit ihrer 10. Lebenswoche mit kurzen besuchen auf dem Land reine Wohnungskatzen, und sie sind lebhafte, neugierige, fröhliche, soziale Katzen, grenzenlos unneurotisch, pinkeln immer ins Klöchen, keine wie auch immer gearteteten Probleme in Sicht. Ich bin mir sicher: Nala geht es jetzt gut und es wird ihr weiter gut gehen.


      Dankeschön. :D
      Ja ich hab auch schon gesagt, mit der werden wir noch seeeehr lange unsere Freude haben und wahrscheinlich aus Trotz wird sie mal Steinalt. :D :zustimm:
      Ganz im Gegensatz zum Dicken, den wir leider nur ein knappens dreiviertel Jahr bei uns hatten. Aber er ist nicht durch ein Auto ums Leben gekommen, sondern die Tolle Krankheit Leukose. :angry:
      Liebe Grüße
      Denise Nala
      Dicker du bist für immer in unserem Herzen 17.10.2009
      Original von NalaMaus
      sondern die Tolle Krankheit Leukose. :angry:


      Auch das eine Krankheit, die sich Katzen (soweit sie nicht schon von Mami angesteckt wurden) beim Freigang holen. Ist doch egal, ob plattgefahren oder an Leukose oder FIV eingegangen... :sad:
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      Also ich finde hier werden einige Klischees bedient. Man kann doch nicht pauschal verallgemeinern bei so viele Faktoren.

      Nur mal so: Wir sind z.B. ein Haushalt mit drei Freigängern, großem Garten, kümmern uns trotzdem um unsere Katzen, haben zwei Kratzbäume, Körbchen werden ignoriert und Spielzeug lieber von draußen mit hereingebracht weil der ganze gekaufte Kram dann doch eher als langweilig abgelehnt wurde. Und obwohl sich die Katzen aussuchen können ob sie drinnen oder draußen sein möchten (sind sie übrigens je nach Jahreszeit genau wie wir mehr oder weniger, ich will im Winter auch nicht draußen auf der Wiese liegen) und da absolut frei wählen können pinkelt trotzdem Lee-Lou alle Jahre wieder in die Wohnung. Manchmal war es Protest, das hat man irgendwann situationsbezogen nachvollziehen können, manchmal aber kommt man einfach nicht dahinter was Madame nun in dem Augenblick wieder stört.

      Ich finde es eigentlich eher schade dass pauschal behauptet wird Freigängerhaushalte kümmerten sich nicht um ihre Katzen und die meisten Pissnelken seien Hauskatzen ohne Freigang. Stimmt nämlich so nicht bzw. ist besser ausgedrückt keine feste Größe.

      Ich schließe da nicht nur von unserem Haushalt auf das Verhalten sondern über die Jahre hat sich in meinen Augen in diesem Forum immer wieder gezeigt dass Probleme mit Pinkelei und das Maß in dem man sich um die Tiere kümmert völlig unterschiedlich sein können. Tierhaltung ist niemals eine absolute Sache solange der Mensch involviert ist. Denn jeder Halter gestaltet Tierhaltung individuell, dazu ist jedes Tier anders.

      Kümmert sich ein Mensch nicht richtig um sein Tier ist es nicht davon abhängig ob es drinnen oder draußen lebt, sondern der Mensch wird sich wohl nie richtig kümmern.

      Pisst ein Tier in die Wohnung gibt es irgendwo im kleinen Katzenhirn einen Grund dafür, ob man ihn herausfindet hängt nicht immer nur vom eigenen Bemühen ab, manchmal braucht man sogar ein bisschen Glück dabei und es gibt keine pauschale Lösung. Mag sein dass eine Hauskatze öfter ihren Protest ausdrückt und strullt - aber auch Freigänger können wahre Pissnelken sein.
      "A reader lives a thousand lives before he dies.
      The man who never reads lives only one." (George R. R. Martin)
      ch verfolge diese Diskussion von Anfang an und muss feststellen, dass das Ganze ausartet und fast schon peinlich ist.

      Wie Kobold schon geschrieben hat, gibt es immer solche und solche und ich finde es unglaublich wie pauschal hier geurteilt wird.

      Um den Horizont einiger zu erweitern:

      Auch wir haben drei Fellnasen (Omi, ca. 19 Jahre; Kater und Katze, ca. 1,5 Jahre). Unsere Omi lebt seit über 10 Jahren in der WG und ist Freigängerin, noch immer mit Leib und Seele. Die Runden sind kleiner und kürzer geworden, aber ihr Reviert läuft sie täglich ab. Unsere zwei Kleinen leben seit dem sie ca. 12 Wochen alt sind bei uns. Wir haben sie allerdings erst raus gelassen, als sie ca. ein 3/4 Jahr alt waren.
      In unserem Haus sind alle Räume den Katzen zugängig. Wir haben zwei Kratzbäume sowie einen Echtholzstamm zum wetzen der Krallen und Klettern. In jedem Raum (ausgenommen Küche und Bäder) stehen Kartons, Stühle (Elsbeth liebt es auf Stühlen zu liegen) und an den Wänden sind Katzenhängematten. Meine heißgelieben Perserteppiche haben wir eingemottet, da sie sich die zwei Kleinen immer die Krallen daran wetzt haben. (Wir haben es vorgezogen, die Teppiche weg zu tun und nicht den Katzen die Krallen rauszureißen) Es gibt 5 Katzentoiletten, die mehrmals täglich sauber gemacht werden und jede Menge Spielzeug. (Nein, wir kaufen keine billigen Sachen.) Wir stehen jeden Morgen eine Stunde früher (5.00 Uhr statt 6.00 Uhr) auf, um uns mit den Katzen zu beschäftigen und nehmen uns am Abend ebenfalls sofort Zeit, wenn wir von der Arbeit kommen. (Ja, wir essen aus diesem Grund manchmal erst um 22.00 Uhr). Unsere Katzen sind alle kastriert, geimpft und tatooviert.

      So und jetzt kommt der totale Hammer:

      Unsere Katzen dürfen raus, sie müssen nicht und sie wurden von uns noch nie rausgeschmissen!!

      Ja, und wir haben auch einen Protestpinkler hier (trotz Freigang). Wir wissen warum er pinkelt und versuche natürlich alles daran zu setzen, dass wir ihm gerecht werden.

      Wir lieben unsere Katzen über alles, geben viel Geld für hochwertiges Futter und Spielzeug aus und kümmern uns intersiv um sie. Ihren Bedürfnissen entsprechend haben wir ihnen verschiede Schlafmöglichkeiten (Elsbeth liebe Stühle, Wednesday liebt Betten und Heinrich liebt Höhlen) geschaffen. Ebenso haben wir ihre Vorlieben entsprechendes Spielzeug hier. Täglich wird gespielt, gekuschelt und geschmusst.
      :dance: ...bleib locker, ich tanz doch nur den Krampf... :dance:
      .... und trotzdem gepullert wie es aussieht. Tja - was könnte des Rätsels Lösung sein? Es gibt nun mal Dinge zwischen Himmel und Erde die nicht immer mit einer einfachen Antwort geklärt sind.
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      Original von Ilsebil
      So und jetzt kommt der totale Hammer:

      Unsere Katzen dürfen raus, sie müssen nicht und sie wurden von uns noch nie rausgeschmissen!!


      Ich hab ja nie behauptet, dass Freigänger grundsätzlich rausgeschmissen werden, wenn sie nerven. Ich hab nur gesagt, dass ich solche Leute kenne. Ergo: Gute Tierhaltung hängt nicht davon ab, ob die Katzen rausdürfen oder nicht.

      Das Kaufen von teurem Spielzeug und Körbchen hab ich übrigens auch wegen Nichtbeachtung abgeschafft. Es gibt aber ein schönes warmes Deckchen auf den erkorenen Lieblingsplatz und ich seh es auch locker, wenn Minnie wieder die Filzdeko abrupft und damit spielt - sie mag einfach nix anderes, auch wenn hunderttausend Bällchen und Mäuschen rumfliegen würden.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      "Wem die Jacke passt, der mag sie anziehen."

      Bei einigen Antworten passt diese Redensart (wie ich finde) sehr gut. Ich hatte das Eingangsposting auch als allgemeine Frage, die zu einem Meinungsaustausch führen sollte, verstanden. Und dass es unterschiedliche Meinungen gibt, ist uns wohl allen klar.
      „Artgerecht“ in Zusammenhang mit jeglicher Tierhaltung ist für mich ein schlechter Witz, artnah finde ich treffender.

      Von den vielgenannten Ausnahmen (Behinderung, Krankheit, etc.) einmal abgesehen, kann ich Wohnungshaltung bei Katzen nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Eine Katze sollte immer die Möglichkeit zum Freigang haben und somit die Entscheidungsfreiheit, ob sie ihn will oder nicht.
      Man kann immer Argumente für oder gegen etwas finden und sich alles damit schönreden, dass es anderswo schlimmer ist oder weil andere das genauso halten. Ab und zu sollte man über den eigenen Tellerrand schauen und sich überlegen, ob alles richtig und stimmig ist, vor allem bei Haustieren finde ich das wichtig, denn so schön und toll wir uns das auch vorstellen, das Tier (in diesem Fall die Katze) muss schlussendlich damit leben und in manchen Fällen darunter leiden.
      Also ich weiß garnicht, was Ihr habt, die Disskussion ist doch ganz gut.

      Bißchen hitzig vielleicht, aber dass sich mal welche angegriffen oder angesprochen fühlen und dass mal was pauschalisiert wird, kommt in Disskussionen halt mal vor.

      Ich glaube, ich habe es irgendwo schon mal geschrieben:

      Ich kenne das ganze nur von meiner Schwester (ich selbst habe sogar eher bissl Angst vor Katzen :D, ich renne jetzt nicht weg oder sowas), die unglaublich viel Pech mit ihren Katzen hatte. Sie hatte ja früher Wohnungskatzen und das war trotz Kratzbäumen und Spielmöglichkeiten, usw. für die Katzen irgendwie absolut unbefriedigend (Zerstörung, Pinkeln, Erbrechen), obwohl die Katzen von klein auf nur die Wohnung kannten.

      Als sie dann in ihre Haus zogen, durften die Katzen raus und alles war super. Meine Schwester hat übrigens auch ganz viel Spielzeug und eine liebewolle Einrichtung für die Katzen, trotz Freigang. Die Kazen kommen auch und schmusen mit ihr und mit ihrem Freund und kuscheln alle zusammen.

      Obwohl meine Schwester überhaupt keine richtige Straße in der Nähe hat, also die nächste Hauptstr ist ne Weile entfernt, es gibt nur so einen Trampelpfad zum Haus, sind schon 2 Katzen überfahren worden, Ihre Nachbarin hat seit 10 Jahren ihre Katze draußen und nei ist was passiert.

      Das war natürlich ziemlich schlimm und ich kann irgendwie verstehen, wenn man sagt, ich lasse meine Katze lieber drin, weils draußen zu gefährlich ist. Aber ich finde es gut, dass meine Schwester nicht so gehandelt hat und ihre Katzen immernoch raus dürfen. Der Wechsel von reiner Wohnungskatze zum Freigänger hat ihrem Kater so gut getan und ihn so glücklich gemacht. Er war vorher in der Wohnung schon ein lieber, ruhiger Vertreter, und man hätte sicher gedacht, dass er "zufreiden" ist, aber wenn man ihn nun mit Freigang kennt, weiß man, dass es genau das richtige für ihn war.

      Pauschalisierungen à la "was die Katze nicht kennt, vermisst sie auch nicht" trifft auf ihn schon mal nicht zu.

      Ich glaube übrigens auch nicht, dass Tierheimhaltung besser ist als eine liebevolle Haltung in der Wohnung. Andererseit ist das aber für mich kein Kriterium, nur weil es dem Tier besser geht, als im Tierheim, heißt das nicht, dass ich es mir anschaffen sollte. Ich sehe das ein bißchen wie Wuselrudel, wenn nur wenige Menschen sich Tiere halten könnten und zwar nur die , die bestmögliche Haltung gewähren können, wären die Tierheim auf lange Sicht endlich leerer, weil es weniger Abgaben gäbe.

      Vielleicht kommt es tatsächlich einfach auf die katze an, vielleicht gibt es Katzen die einfach raus müssen und wollen, ob sie es nie kennengelernt haben oder nicht und andere die zufriedene reine Wohnungskatzen sind.

      Dafür kenne ich mich ehrlich gesagt mit artgerechter Katzenhaltung und den neuesten Erkenntnissen, usw nicht aus.

      Nur für mich persönlich kann ich sagen, dass ich keine Katze wollte, die immer in der Wohnung sein muss. Ich würde es ihr zumindest anbieten wollen nach draußen zu gehen.
      LG Anna



      *** Tadler und Spötter lass ich lachen - wünsch nur , dass sie`s besser machen ***
      Vielleicht kommt es tatsächlich einfach auf die katze an, vielleicht gibt es Katzen die einfach raus müssen und wollen, ob sie es nie kennengelernt haben oder nicht und andere die zufriedene reine Wohnungskatzen sind.


      Wie gesagt, ich habe vor ein paar Jahren zwei Rassekatzen aufgenommen, die Freigang auch nicht kannten. Bei uns wollten sie sofort raus, vielleicht auch, weil die anderen schon Freigänger waren und so ne Katzenklappe verlockt ja auch. Die beiden, haben viel mehr Freiheitsdrang als meine beiden EKHs.

      Ach ja hatte ich vergessen in meinem letzten Post meine 4 sind natürlich auch kastriert.
      Bevor ich selbst auf die Katze kam und anfing, mich im Internet zu informieren, wußte ich nicht einmal, dass es so etwas wie Protestpinkeln gibt. Alle Katzenhalter, die ich bis dato kannte, hielten, bis auf eine Ausnahme, Freigänger. Deswegen eben meine Vermutung und Frage, ob es möglicherweise einen Zusammenhang zwischen Haushaltung und Pinkeln gibt. Und es war auch wirklich als Frage formuliert, nicht als pauschales Urteil oder gar Angriff gegen "böse Menschen, die ihre Tiere einsperren". (Lesen hilft :wink:)

      Ich hatte mir von dem Thread statt einer Grundsatzdiskussion, in der die Emotionen überkochen, doch mehr sachlichen Austausch erhofft. Immerhin sieht es so aus, als ob Vorurteile gegenüber der Freigängerhalter ein wenig abgebaut werden konnten. Um noch ein bisschen weiter abzubauen: Ich habe einen Kater aus dem Tierheim (deswegen weiß ich auch, wie es in einem solchen aussieht) und der andere Kater ist von meinen Nachbarn zu mir übergesiedelt. Obwohl ich nicht das Zooplus Katzenspiel- und kuschelprogramm aufgekauft habe, gibt es viel selbstgebasteltes Beschäftigungsmaterial in meiner Wohnung. Ich biete ihnen also auch ein Bespaßungsprogramm daheim an, bzw. spiele mit ihnen. Ein Klo haben sie ebenfalls, sie müssen also nicht raus, um ihr Geschäft zu erledigen.

      Vielleicht kann man ein bisschen zurück zum Thema...wie gehen wir Freigängerhalter mit den potentiellen Gefahren um? Mir hilft es, dass ich eine Art Ritual habe. Immer wenn einer hinaus will, bekommt er den Satz „Pass auf dich auf, du wirst geliebt“ mit auf den Weg. Trotzdem werde ich total unruhig, wenn sie für meine Begriffe, ihre „normale“ Ausgehzeit überziehen. Beim einen Kater fängt es ca. ab einer halben Stunde an (er treibt sich meist auch nur im Hof und im Garten herum), beim anderen ist es von der Jahreszeit abhängig: Zum Sommer muß ich mich immer daran gewöhnen, dass er nur zum Fressen und Schlafen und ein bißchen Knuddeln heimkommt, oder wenn er mir ein Beutetier zwischendurch bringt, damit ich nicht verhungere...

      Seht Ihr das lockerer? Wann macht Ihr euch Sorgen, bzw. beginnt, nach den Tieren zu suchen? Wie viele graue Haare sind Euch schon wegen der Fellnasen gewachsen?
      Ja ich sehe das lockerer...natürlich macht man sich Sorgen, das etwas passieren kann. allerdings ist es bei uns nicht die nächste befahrene Straße ( die ist nämlich über einen KM weg ), sondern eher frei laufende Hunde plus unfähige besitzer.
      Da unsere Miezis alle samt Hunde kennen, stellt sich da öfters ein Problem dar.
      Unser Norweger z. B. hat so überhaupt null Respekt vor Hunden und geht auch schon mal auf sie zu. Er verteidigt auch gerne mal wehement unser Grundstück ( da laufen leider immer noch Leute mit ihren Hunden drüber ) vor fremden Hunden. Da habe ich schon mal Angst, das solche Situationen nicht gut ausgehen können.

      Ansonsten ist es so, dass über 90 ha rings um unser Haus uns gehören ( das nächste Haus ist auch ca 1 km weg ) und ich da nicht ganz so viele Gefahrenquellen sehe. In der Jagdsaison vielleicht noch, da ich ja nicht so genau weiß, wie groß die Reviere meiner Katzen sind.
      Aber meine Katzen sind zwischen 3 und 9 Jahre alt und bis heute, hatten sie bis auf mal ne kleine Schramme nichts

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „tiani“ ()

      Original von gouffre
      Und es war auch wirklich als Frage formuliert, nicht als pauschales Urteil oder gar Angriff gegen "böse Menschen, die ihre Tiere einsperren". (Lesen hilft :wink:)


      Wer fragt bekommt auch Antwort wie Du siehst. :wink:

      Freigänger zu halten erfordert irgendwie schon ein gewisses Maß an "Risikobereitschaft". Wir wohnen sehr ruhig, mit großem Garten und ich hab bei uns sehr wenig Sorge dass die Katz durch Verkehr abhanden kommt. Vielmehr gibt es z.B. den bissigen Hund zwei Häuser weiter welcher das Kitten der Nachbarin totgebissen hat und wie unsere Tweety damals verschollen ist werden wir niemals herausfinden. Da aber zwei andere Katzen auch zeitnah verschwunden waren und die Häuser der Halter ausnahmslos an die Felder des Bauern grenzen hab ich da so eine Vermutung.....

      Unruhig werde ich aber mittlerweile nicht mehr. Nach ein paar Jahren hat man den täglichen Takt der Katzen raus, jede hat ihren individuellen Rhythmus. Ich kann an den meisten Tagen auf die Uhr schauen und ohne meine Wohnung zu betreten genau sagen wer wo liegt bzw. wo genau wahrscheinlich draußen anzutreffen ist.

      Aus dem Grund war ich sofort alarmiert als Tweety beim Abendessen überfällig war, auch wenn erstmal alle den Kopf geschüttelt haben und meinten es sei noch viel zu früh. Ist Aragorn oder Loki mal den kompletten Tag auf Wanderschaft ist das z.B. im Sommer absolut nicht ungewöhnlich und interessanterweise sind sie meist viel näher als man vermuten könnte.

      Bei einer neuen Katze ist es immer so eine Sache, aber bei meiner Bande rieche ich sofort wenn was faul ist. Und das gibt einem zumindest im ersten Moment ein gewisses Maß an Sicherheit. Den Verlust eines Fellnäschens schließt das natürlich nicht aus, Dinge passieren manchmal im Leben einfach und ich glaube dass in diesem Moment der Freigängerhalter nicht anders fühlt als der Befürworter von Wohnungshaltung. Freigänger zu halten ist Überzeugungssache, denn man lässt in dem Augenblick das Tier los. Kann man die Möglichkeit bieten stellt sich die Frage automatisch.

      Für uns war die Sache von vorne herein klar - würde ich allerdings an einer viel befahrenen Straße wohnen würde ich persönlich das Risiko nicht eingehen wollen. So ist die Sache allerdings überschaubar und ich mag meinen Viechern den Spaß gönnen, zumal wir selbst eigentlich von Mai bis September nonstop draußen sind wenn es das Wetter irgendwie zulässt. Da mag ich meine Katzen dabei haben.... und nicht als Deko für meine eigentlich viel zu klein geratene Wohnung.

      Ich muss allerdings sagen dass ich von der Reaktion meiner damaligen Kollegin welche in ihrer Stadtwohnung Rassekatzen hielt negativ überrascht war als ich über Tweetys Verlust wirklich lange sehr traurig war. Es war irgendwo gleichzusetzen mit "Du bist ja selbst schuld" und da hört für mich der Spaß auf. Katzenhaltung ist Herzenssache. Sie würde ihre Coonies niemals rauslassen und so bleiben sie in der Stadtwohnung im ersten Stock bis an ihr Lebensende, behütet und geborgen, aber eben drinnen. Sie hält das für den richtigen Weg - nun gut. Ich seh es nun einmal ein bisschen anders und habe ganz andere Möglichkeiten, aber deswegen dann so zu tun als sei einem das Tier weniger wert nur weil man es rauslässt fand ich schon ein ziemlich starkes Stück....... denn was man für sein Tier als schönes Leben betrachtet liegt wie eigentlich diese ganze Diskussion hier sehr im Auge des Betrachters.
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