Streik bei der GdL u. jetzt auch die BVG!

Wen ich mir vorstelle, die Pfleger und Krankenschwestern würden streiken....

Original von petra
Wen ich mir vorstelle, die Pfleger und Krankenschwestern würden streiken....

Auch das funktkioniert. Weil die Leute im Gesundheitswesen dazu verdonnert sind einen Notdienst einzurichten. Sicher ist es nicht möglich, dass alle Kliniken und Heime auf einmal streiken, aber punktuell und vorher austariert ist es ohne weiteres möglich.

Das sächsische Landesarbeitsgericht hat weise entschieden. Nun können Pendler sicher und pünktlich zur Arbeit mit der Bahn. Nun tut es der Wirtschaft weh und die Wirtschaft kann die Bahn ganz anders unter Druck setzen. Das find ich Klasse.

Hallo,

so...jetzt muß ich eine blöde Frage in den Raum werfen:
Wohin fließt eigentlich das Geld, das für die ganzen Fahrkarten gezahlt wird?
Falls davon ein Teil (und das nehme ich an) dafür verwendet wird, den Lokführern ein annehmlicheres Gehalt zu bezahlen, dann lasse ich den Schuss nach hinten los gehen.
Wer mich (als Kunden) bestreikt....den bestreike ich! Ich bin seit Streikbeginn in keine Bahn mehr eingestiegen!! Von mir gibts kein Geld mehr, für mich gibt es andere Alternativen mich fort zu bewegen. Schade nur für die, die auf die Bahn angewiesen sind.

Falls ich da jetzt falsch liegen sollte - Asche auf mein Haupt! (ändert aber nix an meiner Verweigerung)

Das Geld für die Fahrkarten das fließt zur Bahn. Nicht mal fünf Prozent davon bekommen die Bahnangestellten. Rechnen wir mal: Eine Fahrt von 30 km dauert 30 Minuten es ist an Personal ein Lokführer und ein Zugbegleiter notwendig, gut einer kann noch im Stellwerk sitzen. Sind also drei Leute. Lohnkosten wären für die drei Leute etwa 15 Euro brutto für die halbe Stunde. Macht pro Nase 5 Euro. Die Fahrkarte kostet 10 Euro. Im Zug sitzen im Schnitt hundert bis zweihundert Fahrgäste. Je nach Auslastung, Tageszeit und Wochentag können es auch mehr sein. Nehmen wir den Durchschnitt und sagen mal 150 Fahrgäste für diese Strecke. Dann haben wir Einnahmen von 1500 Euro und Personalkosten von 15 Euro. Da bleiben dann für die Bahn 1485 Euro. Ok, davon ist dann noch Instandhaltung und Wartung abzuziehen, aber das macht dann auch nicht soviel je Mitarbeiter, denn die Löhne sind ja nicht berauschend hoch und da der Stundenlohn gezahlt wird, können wir davon ausgehen, dass ein Lokführer in seiner Schicht der Bahn bei einem Tageseinkommen von 80 Euro Einnahmen in Höhe von Einnahmen on ca. 23920 Euro beschafft in einer Schicht. Davon ist das Einkommen des Lokführers schon abgezogen.

Ob man die Rechnung so aufmachen kann ?

Da kommt ja noch viel mehr dazu, das Zugbegleitpersonal, Reinigung , Fahrdienstleiter, Disponenten, Wagen und Gleisunterhaltung und letztendlich Aufsichtsrat, inclusive des Vorsitzenden wollen ja auch noch einen nicht unerheblichen Teil haben,

Aber endlich musste die Bahn ihr Gesicht zeigen.

Über den Gerichtstourismus ( warum Chemnitz ?) erstmal die Kleinen
( Berufstätige und Schüler und andere) auf die Palme gegen die Lokführer bringen und jetzt auf einmal grosses Theater machen, da der Druck von der Industrie nun auch die Bahn voll trifft und sie schnell handeln muss..
Ein Einigung sehe ich jetzt viel eher auf beide Parteien zukommen, weil auch beide jetzt gleichermaßen unter Zugzwang kommen.

Hätte die Bahn auf den gerichtlichen Weg, die Betriebsverfassung und das Grundgesetz zu unterlaufen, verzichtet, wären beide Seiten mit einem vernünftigem Abschluss bestimmt schon zu Potte gekommen.

Sicher kann man die Rechnung nicht wirklich ganz so aufmachen. Aber wenn ich überlege, dann ist der Gewinn, den die Bahn macht doch immens. Also sollen die Lokführer ruhig ein großes Stück vom Kuchen abbekommen. Mehdorn kann auch mal auf eine Erhöhung verzichten. Dem tut eine Nullrunde auch mal gut.

Komisch. Nun streiken sie im Güterverkehr und niemand regt sich auf. Bekommt das niemand mit?

Doch ich bekomme das mit ... am meisten ist es an der Tankstelle zu merken die Preise sind nicht durch Zufall so stark gestiegen.

@Zicklein: Das hat aber nix mit dem Streik zu tun sondern mit den z. Zt. hohen Rohölpreisen.

Es ist verständlich, dass die Lokführer mehr Geld wollen. Aber bitte, gleich 30%? Finde ich sehr übertrieben. Jeder normale Arbeitgeber würde seinem Angestellten den Vogel zeigen, wenn er 30% mehr Gehalt haben will.

Mein Großvater ist Pensionär und war selbst im Berufsleben Lokführer und in der GDL. Selbst er sagt... " Die sind bekloppt" (Zitat Opa )

Wisst ihr auf wem diese ganze Geschichte nachher am meisten Geld kostet? Na? Genau. Uns Endverbraucher...

Jetzt stehen die Güterzüge. Im Hamburger Hafen ging heute nichts mehr (Der Sturm kam auch noch dazu). Jeden Tag kostet das zig Millionen.

Pumuk hat geschrieben "...jetzt tut es der Wirtschaft weh" Und wenn es der Wirtschaft weh tut, tut es uns auch weh... Wie kann man das klasse finden?

Nehmen wir mal an, die Bahn geht auf die Forderung der GDL ein. Der nächste Punkt wären daraus resultierende Entlassungen und drastische Fahrpreiserhöhungen. Auch die Güterbeförderung per Bahn wird teurer (ist ja auch nicht umsonst). Diese Kosten werden auch wieder auf den Kunden umgelegt. Kurz, aber logisch, oder?

Die Jungs sollen gerne mehr Geld bekommen. Die Bahn hat ja auch schon vernünftige Angebote gemacht. Aber so wie die GDL es macht, mit der Brechstange, kann es nicht funktionieren. Man soll die Kirche im Dorf lassen.

Hm... ich find den Starrsinn beider Seiten nicht gut.
Kompromissbereit zeigt sich hier leider niemand.

Durch das Bestreiken des Güterverkehrs wird das jetzt auf dem Rücken des Mittelstandes ausgetragen.
Wieviele kleine Unternehmen gehen wohl daran pleite???
Das find ich wirklich schlimm.

Die Millionenklage, die auf die Bahn zukommt wischen die doch mit einem Achselzucken zur Seite.

Und ich finde die Forderung ein wenig übertrieben.
Ich kenne jemanden, der arbeitet als Lokführer, und er selber sagt, das er besser über die Runden kommt als so manch anderer der arbeitet. (was sollen denn z.B. Friseure sagen... )

Original von BineMaja
@Zicklein: Das hat aber nix mit dem Streik zu tun sondern mit den z. Zt. hohen Rohölpreisen.

Komisch, es sind immer die Rohölpreise schuld. Egal ob Ferienzeit, Streik oder sonst was...
Merkwürdig ist auch, dass einige Stunden nach Streikende die Benzinpreise um 5 cent gesunken sind ... (nachdem sie vor dem Streik um 10 cent gestiegen sind)

Aber is ja auch egal. Sollen die mal weiter streiken. Die werden schon merken was sie davon haben. Irgendwann brauchen wir keine Lokomotivführer mehr und machens wie in Dänemark.

Jetzt gehts ja ab morgen wieder los....
meine Geduld ist am Ende ich werde mir jeden Cent für die Tage an denen ich wieder mal teure Alternativen in Anspruch nehmen musste, wieder holen. Da können sich ja Kindergartenkinder besser vertragen- es ist echt zum ******

An alle, die meckern: Schreibt doch einfach an Mehdorn und die Bundesregierung, daß den Lokführern mehr gezahlt werden soll. Vielleicht bringen sie dann ein neues Angebot.

@Pumuk

Es ist ja nicht so das mich alles in Deutschland kalt lässt. Aber ich werde wohl jetzt noch eine Email schreiben und mich für diesen Streik einsetzen.
Ja sicher "meckern" wir nur, aber es ist auch mein gutes Recht zu meckern....ich habe auch ein Leben und einen Alltag den ich beschreiten muss und vor allem kann ich da nicht noch so einen Streß gebrauchen. Es ist ja schön das du dich mit dem Thema befasst und dich dafür einsetzt- aber ich will nun mal einfach nur meckern! Mehr fällt mir bei so viel Engstirningkeit auch nicht ein!(also Bahn und GDL)

Ich persönlich sehe Streiks immer sehr zwiegespalten. Einerseits hat jede Berufsgruppe das Recht dazu, auch moralisch, andererseits bedeutet Streik immer auch Schaden (bei so Unternehmen wie die Bahn vor allem an der Allgemeinheit).

Grundsätzlich lehne ich aber Gewerkschaften ab. Es gab Zeiten, da waren sie immens wichtig und nützlich, keine Frage, aber heute, in einer einigermaßen reifen freien Marktwirtschaft sind sie unflexibel und überflüssig, eine reine Machtgeplänkeleinrichtung die vielleicht an einer Stelle mal nutzt, an anderer Stelle aber auch schadet und ansonsten vieles nur unnötig kompliziert und un-marktwirtschaftlich macht.

Ich finde, es muss in jedem Fall freier Wettbewerb her, in manchen Bereichen ist aber die Zeit noch nicht reif. Z.B. der Strommarkt, der ist politisch "offen", realistisch aber nicht. Besser als dieses Kartellgetue wäre eine staatlich kontrollierte Stromversorgung. Vielleicht ändert sich das ja aber durch gezielte Zerschlagung, abwarten.

Im Fall der Bahn ist es so, dass das Unternehmen auf Staatswerten herumfährt und sie verrotten läßt. Die Schienennetze haben wir alle bezahlt und die Bahn läßt viele brachliegen um die Bilanzen für den Börsengang zu schönen - es wird effektiv Vermögen vernichtet um kurzfristig Gelder zu sparen. Deswegen bin ich dafür, das Schienennetz dem Statt zu belassen und die Bahn wie alle anderen fürs drauffahren zur Kasse zu bitten - das wäre freier Wettbewerb und wenn die starke Bahn noch so unlustig rumzappelt wenn es Konkurrenz gibt.

Das gleiche im Grunde bei den Briefzustellern und der Telekom, auch da ist die Infrastruktur von Staatsgeldern errichtet worden. Es kann nicht sein, dass die Post/Telekom das jetzt quasi kostenlos nutzt und potentiellen Konkurrenten freche Durchleitungsgebühren abkassiert. Die Infrastruktur hätte Staatseigentum bleiben sollen.

Nur so kann eine freie Marktwirtschaft mit einem selbstregulierenden Markt entstehen wie sich das gehört. Jede Subvention ist ein Torpedo in die Flanke der natürlichen Anpassung von Angebot und Nachfrage.

Deswegen: marktangepasste Lohnerhöhungen von mir aus, aber nicht mit Hilfe von gewerksschaftlicher Erpressung so an der freien Marktwirtschaft vorbei.

Grüße
Tina

Mal ganz im Ernst: der einzigen Adresse der ich als Nutzer der Bahn eine E-Mail schicken würde wäre die der GDL - und da würde ich hereinschreiben, dass mir wirklich das Verständnis für dieses Verhalten fehlt.

Auch wenn es krass klingt: wäre ich Herr Mehdorn, würde ich jetzt erst recht kein Entgegenkommen zeigen. Jeder sollte das Recht haben, sich für mehr Lohn für seine Arbeit einzusetzen, denn ich meine, gute Arbeit sollte auch gut entlohnt werden. Basta. ABER: das Gehalt eines Lokführers ist ähnlich dem was ich verdiene. Ich bekomme keine Überstunden gezahlt und mein Chef hat mir nicht spontan eine dicke Einmalzahlung angeboten, nein - wir arbeiten immer mehr und das Geld wird auf die Stunden umgelegt immer weniger. Klar hätte ich gerne mehr wenn man mich fragen würde - aber es ist doch einfach so, dass ein Nettogehalt von 1500 Euro eine fette Beute ist, wenn man es mit anderen Berufen vergleicht. Es ist wirklich nicht wenig Geld und man kann davon sehr gut leben - obwohl der Wunsch nach noch mehr Geld immer da ist und da sein wird, wie viel man auch verdienen mag.

Mein Mann hat z.B. eine supergut bezahlte Stelle als Heilerziehungspfleger gefunden - und er verdient deutlich weniger als ich, obwohl er offiziell mehr Stunden hat. An der Stelle davor waren es Wochenend- und Schichtdienste - für noch weniger Gehalt. Meine "Schwägerin" verdient als Arzthelferin knapp 850 Euro netto, bei Arbeitszeiten bis spät abends. Fragt mal eine Friseurin was sie verdient. Oder eine Fleischereifachangestellte. Oder eine Kindergärtnerin. Erinnert sich noch jemand daran, dass vor einiger Zeit die Ärzte gestreikt haben, weil sie teilweise durch die Schichtdienste NOCH weniger verdient haben als o.g. Lokführer im Vergleich?

Die Menschen sollen die Augen öffnen und den Verstand einschalten. Ich finde, es sollte nicht so große Unterschiede in den Gehältern geben, denn die Arbeit die eine Arzthelferin, ein Lokführer oder ein Sesselpupser wie ich ausübt hat letztendlich eins gemeinsam: sie stiehlt einem die Freizeit und man möchte sie natürlich dafür angemessen ausgeglichen haben. Hat da jemand der Haare schneidet oder den ganzen Tag Senioren wäscht weniger verdient als ich z.B.? Hat ein Lokführer ein RECHT darauf, mehr zu verdienen als z.B. jemand, der von früh bis spät Waren in einem Lager zusammenträgt und schwer körperlich dabei arbeitet?

Die Antwort kann sich jeder selbst geben, das hängt von der eigenen Einstellung ab. Ich finde aber, dass man Kompromisse machen und nicht mit dem Kopf durch die Wand seine Vorstellungen durchsetzen muss. Eine Lohnerhöhung von 31%? Wo und wann hat es das zum letzten Mal gegeben? Und das soll man im Endeffekt auch noch ernst nehmen? Ich kann auch zu meinem Chef gehen und verlangen, dass er mir 31% mehr Lohn zahlt. Er wird mich auslachen und rauswerfen. Und wisst Ihr was? Zu RECHT! Sorry, aber diese ganze Angelegenheit ist eine Lachnummer, wenn sie nicht im Endeffekt so traurig wäre.

Es leidet unsere Wirtschaft, um die sich sonst immer alle so viel Sorgen machen. Es verärgert die Bahnkunden, die vorher so verzweifelt geworben wurden und schädigt das Unternehmen. Es verursacht endlose Staus an allen Strecken, die ich heute herausgekramt habe, um mögliche Staus zu umgehen (vergebens, es war alles nutzlos). Es ärgert mich jeden Tag mehr, dass die GDL versucht, mittels Erpressung (denn es ist nichts anderes) eine Forderung zu erzwingen, die in keinem Verhältnis zu der Forderung eines rationell denkenden Arbeitnehmers passt. Würde ein Lokführer alleine zu seinem Chef gehen und 31% mehr Lohn fordern? Würde er? Nein. Stattdessen macht das die GDL für die Herren und hält die Hand in ihrem Namen auf. So viel Dreistigkeit hat kein Entgegenkommen verdient.

Die Bahn hat Angebote unterbreitet, die jeden normalen durchschnittlichen Arbeitnehmer nicht nur zufrieden stellen, sondern durchaus glücklich machen würden. Und was passiert? Die Streiks werden ausgeweitet.... und noch lauter die ursprüngliche Forderung verkündet, mit der Drohung verbunden, die Streiks einfach noch weiter auszubauen. Wer hier die Bodenhaftung schon lange verloren haben muss, ist doch deutlich zu erkennen.

Mehr werde ich dazu nicht sagen und mich auch an keiner der etwas heftigen Diskussionen hier beteiligen. Aber es kotzt mich einfach an, was aktuell auf Deutschlands Gleisen läuft bzw. nicht läuft. Es ist einfach erbärmlich.

Naja, ich seh schon wo wir in ein paar Jahren sind, wenn alle auf alles verzichten um einen Job zu behalten. Aber egal.

Ich finde den Streik nach wie vor in Ordnung. Auch wenn ich mich jetzt mehr kümmern muss. Jetzt finde ich ihn sogar richtig gut.

Wenn die Bahn gut wäre, dann würde sie Lokführer einstellen, die arbeitslos sind. Aber das macht sie ja auch nicht. Also ist durchhalten angesagt.

Wenn jetzt die Zulieferung noch weniger läuft, dann bekommt die Bahn auch Druck von den Konzernen.