Farins letzte Wanderung

      Hallo Zicke,

      Vielen Dank für Dein Mitgefühl. Gerade hab' ich einige andere Probleme wie Zahnschmerzen und Behandlung überstanden und kaum komme ich etwas zur Ruhe weine ich auch wieder mehr.

      @ an Alle. Dieses Forum, nicht nur dieser Trauerthread, haben mir unheimlich geholfen. Ich bin hier gelandet, nachdem vor 2 Monaten meine Hündin mit einem Herzstillstand einfach so beim Spazierengehen umgefallen und innerhalb weniger Minuten tot war. Ich suchte damals Informationen über das "Tierkörperbeseitigungsgesetz" (furchtbares Wort) und landete in dem Thread "Wo habt ihr Eure Lieblinge begraben" Seitdem schreibe und lese ich hier viel. Und habe unglaublich viel vor dem Computer geweint. und das hat sehr geholfen, wenn ich von anderen, ihrer Trauer, Eurem Trost las, und ganz egal, um was für ein Tier es ging .

      Vielen Dank an alle hier für ihre Offenheit mit den Themen Leid. Tod, Trauer umzugehen.

      Amber
      Hallo Amber !

      Zum Thema Trauer möchte ich auch was sagen. Vor 4 Jahren starb mein kleiner Kater. Er ist nur 1 Jahr alt geworden und hatte eine seltene Blutkrankheit, wie mir mein TA später sagte.
      Es war der 1.9.2002 ein Sonntag, ich telefonierte mit meiner Tochter und erzählte ihr noch wie gut es Charly ging, nach den Spritzen vom TA am Freitag. 20 Minuten später fing Charly an zu schreien, ich höre diese Schreie heute noch, er hat sich fürchterlich gequält. Ich konnte ihm nicht helfen. Zehn Minuten dauerte sein Todeskampf, er starb in meinen Armen. ( sch...... mir kommen schon wieder die Tränen ). Ich hab diesen kleinen Kerl so geliebt.

      Monate lang konnte ich keine Katzen sehen, ohne in Tränen aus zubrechen. Das ist vorbei, aber es gibt immer mal wieder Zeiten wo ich ihn schreien höre. Und dann tun Tränen gut.

      Den 1.9. hab ich aus meinem Gedächnis verdrängt. Wenn der Tag ansteht denke ich immer "Bald hat Charly Todestag" aber später ist der Tag einfach gestrichen - wenn ich dann auf den Kalender gucke fällt mir nur auf das der 1.9. schon vorbei ist. Bei allen meinen Vierbeinern die ich schon gehen lassen mußte lege ich einen Strauß Blumen am Todestag aufs Grab. Charly hat noch nicht einen bekommen. Ich akzeptiere diesen Tag einfach nicht. :cry:

      Liebe mitfühlende Grüße Trollo
      Hallo Trollo,

      das kann ich sehr gut verstehen. :sad:. Ich mußte rekonstruieren, an welchem Tag A'Delaí gestorben ist. Weil es so plötzlich war. Ich wußte es war der Samstag vor meinem Geburstag, aber welches Datum das war, mußte ich auf dem Kalender nachgucken. Und ähnlich wie Arthur, der immer wieder zum Grab lief, hatte auch ich das Gefühl :"Sie könnte jetzt eigentlich mal wieder aufstehen!"

      Bei Farin war das zum Glück anders, weil ich darauf vorbereitet war, obwohl sie wieder zugenommen hatte und immer noch aufstehen konnte in einem Zug ohne Schwung zu holen, auch am letzten Tag noch, sah ich doch, das sie immer schwächer wurde. Sie ist wirklich an Altersschwäche gestorben. Das hatte ich mir immer gewünscht, aber ich hatte keine Ahnung, wie schwer es ist, seinem Pferd beim schwächer werden zu zu sehen. Und den Fortschritten nicht zu trauen. Ich bin froh, daß sie noch eine Phase von 3 Wochen hatte, in der es ihr richtig gut ging. Die letzte Krise hat gerade mal eine Woche gedauert.

      Ich wünsche Dir sehr, das es aufhört, das Du ihn noch schreien hörst.

      Amber
      Hallo Amber,

      nachdem ich nun alles gelesen habe, sitze auch hier tränenüberströmt. Es ist wundervoll was Du für eine lange Zeit mit Deiner Farin hattest.

      Ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen. Mehr kann ich im Moment nicht sagen...weil ich so traurig bin.

      liebe und traurige Grüße

      Nine

      Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Zeit. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie uns zu bieten haben.
      Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat!"
      Hi Amber ....

      Diese Geschichte nimmt mich (wie wahrscheinlich ziemlich viele) so richtig mit ...
      Ich sitze grad vorm PC und weiß nicht ob ich heulen soll ... muss erstma ein bisschen drüber nachdenken .. :sad:

      Ich selbst hab auch ein Kaninchen (ok kein Pferd) aber es ist auch schon ziemlich alt ... ich würde wahrscheinlich auch erstma total losheulen wenn es so plötzlich sterben würde... :cry: Denn auch bei mir gehört "mein kleiner" zum Tagesablauf ... selbst wenn man mit einem Kaninchen nicht so viel machen kann wie mit einem Pferd .. Würde doch ein sehr großes Stück in meinem Leben fehlen ...

      Glaub mir ich weiß genau wie du dich fühlst ...
      Versuch dich an die guten Zeiten zu erinnern ... die wie ich finde sehr schön gewesen sein müssen ...
      Zum glück musste sie nicht leiden ... du kannst dich glücklich schätzen das du mit einem so tollen Pferd so viele Jahre verbringen durftest .. :kiss: ehrlich ..auch wenn ich sie nicht kannte .. sie wahr ein sehr treues Pferd ..mit einer großen Willenstärke wie ich finde ..

      Aufmunternde und gaaaaaanz liebe Grüße ...
      Jenny :hug:
      :evil: Träume nicht dein leben sondern lebe deinen Traum :angel:

      Reiten ist wie fliegen ohne Flügel..... :D
      Hab euch alle ganz dolle lieb ... :hug:


      Mümmel,Wurzel &(mein) MUCKI ----> NEVER FORGET :cry: :cry: :cry:
      Ich werd euch immer lieben !!! :kiss:
      Hallo Mäusemadele und Jenny,

      Vielen Dank für Eure Worte, es ist jetzt 2,5 Monate her und gerade weine ich wieder viel. Mein Leben ist im Moment etwas ruhiger und da hat die Trauer wieder mehr Platz.
      Und ich muß ja nicht nur um Farin, sondern auch noch um A'Delaí trauern, meine Hündin, die genau zwei Monate vor Farin gestorben ist.Vor 7 Jahren waren beide schon mal genau gleichzeitig in Lebensgefahr, Farin hatte eine Kolik und A'Delaí eine Fischvergiftung. Das gibt mir echt Rätsel auf. Waren sich beide so nah ?

      @ Jenny
      Ich glaube nicht, daß es einen großen Unterschied macht, ob Pferd oder Kaninchen. Wichtig ist die Beziehung, die wir zu unseren Tieren haben !!
      Übrigens : Du hast Pferdeverstand !!! :biggrin:. das mit der Willensstärke hast Du genau richtig erkannt.

      @an Alle

      Farin ist jetzt 2,5 Monate tot. :cry:
      Meinen Stallschlüssel habe ich mittlerweile abgeben, meine Sachen aber noch nicht abgeholt. Ich weiß wo der Ersatzschlüssel liegt.
      Ich bin einmal mit Snotra, ihrer letzten Koppelgefährtin ausgeritten. Allein.
      Es war sehr merkwürdig. Einerseits schön, andererseits hatte ich das Gefühl einfach auf dem falschen Pferd zu sitzen. Dann wieder hatte ich das Gefühl Farin begleitet uns.
      Ich glaube es wird noch einige Zeit lang dauern, bis ich wieder reiten will.

      Ich war dann noch einmal am Stall, als die Schmiedin kam. Die war am Tag vor Farins Tod zum ersten Mal bei uns am Stall gewesen. Mir hatte ihre Art zu arbeiten und ganz nebenbei eine Menge Fachwissen fallen zu lassen, gut gefallen.
      Das war vertraut und fremd zugleich. Aber 30 Jahre aktive Pferdezeit sind ja auch nicht von heute auf morgen vorbei, irgendwie ist es ja ein sehr großer Teil meines bisherigen Lebens und gehört zu mir. Es hat auch ganz entscheidend mein Wesen beeinflußt. Ich weiß noch, das ich früher sehr leicht zu ärgern war und schnell polterig wurde. Als ich mit 14 anfing mich mit Pferden zu beschäftigen, lernte ich schnell, daß diese sowas gar nicht mögen. Und so haben sie mir beigebracht gelassener zu reagieren.

      Aber: Wissen rund ums Pferd ganz allgemein interessiert mich im Moment mehr als das fremde Pferd, dem ich gerade gegenüberstehe. Und fremd sind für mich im Moment alle Pferde, selbst Snotra und noch viel mehr natürlich die anderen Pferde am Stall, mit denen ich noch weniger zu tun hatte.
      Im nachherein stellt sich heraus : Nicht nur Farin war auf mich fixiert, ich bin auch auf Farin fixiert.

      Amber

      RE: Farins letzte Wanderung

      Hallo Amber,
      es ist erstaunlich wie ähnlich sich unsere Geschichten sind. Es war vor 17 Jahren, dass meine Corinna zu mir gefunden hat. Auch sie hat mich ausgesucht, nicht umgekehrt. Schon beim ersten "Probereiten" war es mir ein absolutes Rätsel, wie ich diesen Sturkopf jemals in den Griff kriegen sollte.
      Aber mir war in den ersten Sekunden klar, dass dieses Pferd zu mir gehört.
      Angeblich sei sie lammfromm, freundlich, kerngesund und ca. 12 Jahre alt. Aber welches Pferd ist schon lammfromm, wenn es über und über übersäat ist mit blutigen, entzündeten Striemen ist? Sie waren verschieden alt und alle geschickt im dicken Winterfell weggestriegelt.
      Die ersten Reitversuche mit Corinna waren ebenso schwierig, wie Deine mit Farin. Besser wurde es nach einem ähnlichem Erlebnis, bei dem allerdings ich mich verletzt habe. Mein sturer Esel wollte mir mal wieder zeigen, dass sie das Sagen hat und ist mir durchgegangen und dabei auf einem losen Grasbüschel ausgerutscht. Da lag ich nun unter meinem Pferd, ich habe nie wieder so ein schlechtes Gewissen bei einem Tier gesehen. Und ab da klappte es dann super mit uns beiden. Perfektes Reiter- und Pferdeglück, allerdings nur für ein paar Wochen. Ich werde nie den Ausritt vergessen, von dem ich sie nach Hause führen musste, weil sie nicht mehr richtig laufen konnte. Der Tierarzt erklärte mir, sie habe soetwas wie Rheuma. Man könnte den Kauf rückgängig machen, der Vorbesitzer wird das gewusst haben, dieses Pferd würde niemals wieder geritten werden können.
      Mein Ein und Alles zu diesem Pferdequälendem Monster? Im Leben nicht!
      Später gesellte sich Hufrehe dazu. Beide Krankheiten waren aber durch einen auf Pferde spezialisierten Tierarzt gut im Griff. Sicher hatte sich das Thema Reiten erledigt, aber ansonsten ging es ihr gut. Das Alter schätzten mehrere Tierärzte deutlich höher, aber die Wahrheit werden wir nie erfahren.
      Und seid donnerstag steht die Zeit still.
      Am Sonntag konnte sie ihr Leckerchen nicht fressen, der Tierarzt meinte ihr sei ein Medikament auf den Magen geschlagen, das würde im Verlauf des nächsten Tages besser. Montag war es nicht toll und ich habe angefangen sie mit allem erdenglichen Leckereien zu Päppeln, meine Pferdeoma war schließlich auf ihre alten Tage sehr schlank und sie konnte es sich nicht leisten schlecht zu fressen. Sie hat gekämpft und wollte leben, ganz eindeutig. Dienstag abend hatte ich den Tierarzt bestellt, sie war gar nicht gelaufen und konnte kaum fressen. Ich wollte nicht, dass mein Schatz leidet, aber sie hat den Tierarzt wieder weggeschickt. Sie hat plötzlich gefressen und sich ziemlich gegen ihn gewehrt. Er war ganz sicher, dass es meinem Pferd gut geht, ich sollte sie nur weiter päppeln.
      Mittwoch morgen wurde ich dann mit einem freudestrahlendem, lautem Gewieher begrüßt. Ich glaube es hieß " danke für alles ich hab dich lieb"
      und nach dem Fressen ist sie losgelaufen. Ich hab gedacht sie läuft, sie frisst, sie macht einen sehr zufriedenen Eindruck, sie hats nochmal geschafft. Jetzt weiß ich es besser, sie ist nur nocheinmal losgelaufen, um sich den Platz zu suchen, von dem sie nie wieder aufsteht. Donnerstag morgen hatte sie diesen auch gefunden, sie hat im Liegen gefressen, macht immer noch einen zufriedenen Eindruck. Als mir dann nachmittags klar wurde, dass ihre Kraft nicht reicht, habe ich ein allerletztes Mal den Tierarzt rufen müssen, sicher kannst Du verstehen wie schwer das war. Aber als sich all ihre geliebten Menschen, also ich meine Eltern und mein Mann bei ihr eingefunden hatten , ist sie ganz friedlich in meinen Armen eingeschlafen. Ganz langsam wurden Atem und Herz schwächer und schwächer... Und sie hat geweint, als sie gegangen ist. Der Tierarzt kam zu spät und das war perfekt so.

      Vielleicht haben Farin und Corinna sich im Regenbogenland schon getroffen, ich glaube die beiden passen perfekt zusammen und wünschen sich nichts mehr, als dass wir aufhören zu weinen, weil sie dort wieder jung und stark und gesund sind und wieder alles machen können....Und wer weiß wen sie da mit ihrer eigenwilligen Art zur Weißglut und zum Lachen bringen...
      Aber ich kann nicht aufhören zu weinen und zu trauern....
      Liebe Grüße
      Tomke
      Liebe Tomke,

      deine Erfahrungen haben mich sehr bewegt!

      Respekt vor deinen Entscheidungen,dass du die kranke Stute behalten hast obwohl du sie gar nicht lange reiten konntest.
      Schön,dass du bis zuletzt für die da warst und dass sie in deinen Armen einschlafen durfte!

      Du mußt ein ganz toller gefühlvoller Mensch sein.

      Ich wünsche Dir alles Gute viele Grüße OLI
      Mensch tobe,

      Zu der Zeit, als Du Deinen Bericht geschrieben hast, war ich gerade kaum im Forum, weil ich meinen ersten Messebesuch mit meiner Handweberei vorbereitet habe. Du hast diesen Bericht geschrieben und ich habe Dir nicht geantwortet.... Das tut mit sehr sehr leid. Denn so einfach ist es bestimmt nicht gewesen, das alles aufzuschreiben.

      Im Moment sitze ich hier vorm Computer und weine vor mich hin. Du hast schon recht, die Geschichten sind sich extrem ähnlich.

      Vor allem auch der Schluß. Dies nichts mehr in das Pferd füttern können. Genau wie Du hab' ich meinem Pferd ein kaltes Buffet angeboten, trotzdem fraß sie immer weniger. Bewegen konnte Farin sich bis zum Schluß, sie ist noch am letzten Tag aufgestanden, ohne sich vorher hin und her zu schaukeln, aber sie war so schwach, so furchtbar schwach und nur noch dürr. Trotzdem wollte die TÄ sie nicht einschläfern, weil sie da gerade mal wieder etwas wacher war, offen auf sie zuging und die Ohren nach vorn gespitzt. Farin ist auch alleine eingeschlafen, allerdings ohne mich.

      Es ist so traurig :cry:, aber ich finde es schön, daß ihr euch alle noch von ihr verabschiedet habt. Meine Stallkolleginnen wollten wohl nicht an ein Ende glauben, keine ist am letzten Tag noch mal zu Farin gegangen, um ihr einen guten Übergang zu wünschen. Und so schmerzhaft es auch ist, ich finde es auch schön, daß sie noch aus eigener Kraft sterben konnte.

      Die beiden Stuten hätten sich sicher gut verstanden, das glaub ich auch ! Hatte Deine Stute auch so oft die Ohren vorn ? Ich weiß nicht, ob es daran lag, was Farin vorher erlebt hat, aber sie wirkte immer zufriedener, wacher, aufmüpfiger als die anderen Pferde. War das bei Deiner auch so ?

      Wie geht es Dir ? Klar vermisst Du Deine Corinna, ich glaube, das wird auch nie aufhören, aber kannst Du schon einigermaßen damit leben ? Oder ist es noch jeden Tag furchtbar ? Es ist ja erst einige Wochen her.

      Vielleicht können wir irgendwann einmal gemeinsam einen Ausritt an der Regenbogenbrücke machen.
      Es gibt nicht so viele, die unsere Erfahrungen teilen, deshalb danke ich Dir noch mal ganz besonders für Deinen Bericht und hoffe Du liest meine Antwort noch. es tut mir wirklich sehr leid, daß Du da so lange drauf warten mußtest.

      :hug: Amber

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Amber“ ()

      Hallo Amber,
      als ich Deine Geschichte entdeckt habe war ich sehr, sehr traurig. Traurig, weil mein Schatz weg war und traurig, weil es offensichtlich nicht normal ist um ein Pferd so zu trauern. Es ist normal um Hunde, Katzen oder auch Kleintiere so zu trauern, aber ein Pferd ist offensichtlich für viele Menschen immer noch ein Sportgerät und nichts weiter. Ich habe lange gesucht bis ich Deine Geschichte gefunden habe. Und sie hat mich unendlich getröstet. Und unheimlich neidisch gemacht, immerhin ist es über 16 Jahre her, dass ich meine Süße das letzte Mal reiten konnte. Und somit ist es natürlich auch genausolange her, dass ich überhaupt auf einem Pferd gesessen habe. Mir wäre es wie Verrat vorgekommen, hätte ich ein anderes Pferd geritten als meine Hübsche.
      Eigentlich geht es mir ganz gut. Natürlich, wenn ich diese Sachen lese oder schreibe muß ich weinen ohne Ende, natürlich muss ich weinen, wenn ich an den Ort gehe, wo ich sie zum letzten Mal im Arm hatte. Der Ort ist ein ganz besonderer, an diesem Ort ist es gar nicht so als hätte hier jemand um sein Leben gekämpft, es ist hier ganz friedlich, fast schon fröhlich, als wäre es ganz genauso richtig gewesen. Aber das wird in 10, 20 oder 30 Jahren noch genauso sein.
      Ich denke einfach, dass es ihr da wo sie jetzt ist besser geht, als es ihr hier auf der Erde jetzt gehen würde. Nach wie vor rede ich natürlich jeden abend mit ihr, sie ist jetzt halt mein Schutzengel, der auf mich aufpasst.
      Es gibt noch einzelne Tage an denen es gar nicht geht, aber das ist denke ich völlig normal.
      Die erste Zeit war grauenvoll. Jeder Sonnenstrahl, der wohlig ihr Fell hätte wärmen können hat mir wie ein Messer in die Seele geschnitten.
      Jedem Vogel, der freudig gezwitschert hat, hätte ich am liebsten den Schnabel zu gebunden. Ich hab es nicht ertragen können, dass die Welt einfach weiter geht, als wäre nichts geschehen.
      Immer wieder stellte ich mir die Frage war alles richtig so wie ich es gemacht habe? Kein Mensch macht in 17 Jahren keinen einzigen Fehler. Aber irgendwann habe ich dann den Frieden gefunden, dass Sie mir, falls ich was falsch gemacht habe, das verziehen hatte. Da ich sie jeden Tag aufrichtig geliebt habe und immer nur ihr Bestes gewollt habe.
      Die schlimmste Zeit waren die Tage vor ihrem Tod, da ich nicht wußte was ich machen soll. Ruft man den Tierarzt zu spät, leidet das Tier, ruft man ihn zu früh, bleibt ein lebenlang die Frage war das richtig? Hätte sie es vielleicht doch nochmal geschafft? ich konnte nicht essen und nicht schlafen in dieser Zeit und war so unter Spannung, das ich fast verrückt geworden wäre. In dem Moment, als mir klar geworden ist, dass sie stirbt, bin ich dann ruhig geworden. Diese Zeit, die ich das sterbende Pferd im Arm hatte, war ein so starker Moment, das ich es fast nicht ertragen konnte und es ist bis heute schwer. Es ist schon eine sehr ungewöhliche Art für ein Pferd so zu sterben, das Gefühl der letzten Atemzüge und der letzten Herzschläge werde ich ein ganzes Leben spüren können. Vielleicht wollte Farin Dir das ersparen, denn in der ersten Zeit wäre ich daran fast erstickt.
      Aber meine inzwischen nur noch 5 Zwerge haben mich wieder ins Leben geholt, denn sie brauchten mich. Erst war einer meiner Degus erkältet und brauchte andauernd Rotlicht und Dampfbad, auch Nachts, denn da kriegte er Kaum Luft, (ist wieder fit) dann war mein Mausemann krank (ganze Geschichte unter Abschied bei den Nagetieren als Tschüß Pauli ) und brauchte rund um die Uhr Betreuung. Und dann hat einer meiner Chins einen Unfall, bei der sie sich einen Nagezahn ausgerissen und einen ganz abgebrochen hat. Sie ist wieder wohlauf, aber sie ist eh unser schmächtigster ( Vermute Inzuchtbaby ), weshalb es besonders wichtig war sie regelmäßig die ganze Nacht alle 2 Stunden zu füttern und das fast 3 Wochen lang.
      Crinni hat mir einen Traum geschickt, in dem sie mich gebeten hat wieder ein Pferd aufzunehmen, das so ist wie sie. Krank, ungeliebt aber durchaus noch einige schöne Jahre vor sich. Und genau das werden wir auch machen, allerdings müssen wir erstmal umziehen.
      Du hast völlig recht mit dem was Du sagst. Ein Tier, das weiß, wie bescheuert Menschen sein können und wie schlecht man es im Leben haben kann, ist viel dankbarer für jeden schönen Moment und für die Liebe die man ihnen gibt. Das war nicht nur bei Crinni so, das seh ich auch bei unseren Zwergen.

      Crinni hatte ja fürchterliche Angst vor Männern, aber in meinen Mann hat sie sich verliebt. Das war süß, sag ich Dir. Mein Mann ist lange Zeit auf respektvollem Abstand geblieben, aber dann hat sie sein Herz erobert. Die beiden waren das letzte dreiviertel Jahr unzertrennlich. Es war fast so als wollte Crinni sicher gehen, dass sie mich in guten Händen zurückläßt, wenn sie gehen muß.

      Es braucht Dir nicht Leid zu tun, dass Du erst jetzt antwortest. Es freut mich , dass ich eine Antwort bekommen habe.

      Liebe Grüße
      Tomke

      PS: hattest Du unter tschüß Crinni auch gelesen, was ich ihr eine Woche nach ihrem Tad geschrieben habe?

      I
      hallo tobe,

      ich beantworte Dein PS zuerst. Den ganzen Thread habe ich noch nicht gelesen, wahrscheinlich, weil Du ihn geschrieben hast, als ich gerade nicht so viel im Forum war. Aber ich werde ihn jetzt suchen, denn ich will auch möglichst viel von Deiner Crinni erfahren.

      Ich glaube eigentlich, daß in diesem Forum die Sportgerätabteilung nicht so stark vertreten ist, aber während derAbschiedswochen von Farin fühlte ich mich auch relativ allein. Einige sehr nette Pferdemenschen schrieben auch bei "Alte Pferde", aber es waren wenige, vor allem Karen hat sich damals fast täglich erkundigt und Supercat und trollo.

      Jetzt gibt es mehr Menschen, die in "Alte Pferde" schreiben, als zu Farins Lebzeiten und ich freue mich sehr darüber, aber ich erinnere mich auch, wie schwer es manchmal war, mich jemandem mitzuteilen, vor allem, als z.B. Angriffe kamen, ich ließe mein Pferd verhungern. In solchen Situationen braucht man echt Menschen, die diese Hilflosigkeit, dieses alles versuchen, hoffen auf Laborergebnisse, bangen mehrmals täglich, wenn man auf die Koppel geht, selbst erlebt haben, ich glaube, sonst ist es einfach nicht nachzuvollziehen. Unsere Pferde wirken immer so Stark und plötzlich wirken sie zerbrechlicher als Porzellanfiguren (Das ist das Bild, das ich für Farin oft im Kopf hatte)

      Wenige Menschen haben ein Pferd überhaupt so lange, wie wir, die durchschnittliche Verweildauer bei einem Besitzer beträgt 4 Jahre :eek:
      :rolleyes:. Um was sich diese Menschen, die ihre Pferde so schnell wieder abschieben alles bringen !!!!!
      70 % aller Pferde sterben an Koliken (sagte die TÄ, als sich Farin einer Kolik OP unterziehen mußte ), also nicht an Altersschwäche, wie unsere beiden. Obwohl es bestimmt nicht einfacher ist, sein Pferd in der Klinik zu verlieren.
      Pferde leben relativ lang, wenige Menschen haben eigene Pferde, jedenfalls weniger als Katzen oder Hunde, oder Kleinsäuger. Das heißt natürlich auch weniger können darüber berichten. Und ich glaube das Ist der Hauptgrund, warum hier so wenig davon zu lesen ist.

      Draußen in der "bösen, realen " Welt gebe ich Dir aber Recht, da gibt es immer noch viele, für die ein Pferd eine Leistung bringen muß, weil es sich sonst nicht "lohnt" so ein teures Tier zu halten.

      ja, diese Erinnerungen all über all. Der Frühling, in dem es Farin immer besser ging. Das alte Brot, das jetzt mein Hund toll zum Knabbern findet, die Bahnstation, an der ich immer ausgestiegen bin, um zur Koppel zu kommen, die Liste ließe sich endlos fortführen, aber sind sie nicht auch ein Geschenk, diese Erinnerungen ?

      Ich habe in der kurzen Zeit seit Farins Tod schon zwei Pferde als geschenkt angeboten bekommen. Beim 2. Pferd, einem 5 jährigen Norwegerwallach war ich versucht, habe mich dann aber entschieden, daß ich erst mal meine Schulden bezahlen und einige andere Dinge in den Griff bekommen muß, bevor ich mich für ein Neues Pferd entscheide. Und außerdem wollte ich, daß noch möglichst viele verschüttete Geschichten von Farin wieder hochkommen und nicht verdeckt werden, von Geschichten von dem Neuen.

      Ich glaube würde man mir das selbe Pferd in einem Jahr noch mal anbieten, würde ich es nehmen.

      Trotzdem kann ich sehr gut verstehen, daß Du überlegst einem weiteren Pferd einen guten Platz zu geben, vor allem auch, wenn Du davon geträumt hast. Und dieses Pferd kommt wahrscheinlich wie von selbst, wenn Du alles geregelt hast, was Du vorher noch tun willst.

      Ich glaube Farin mußte so wichtige Dinge einfach für sich allein regeln. Sie hatte zwei Fohlen, bei beiden habe ich versucht dabei zu sein. Wochenlang auf der Koppel geschlafen. Beide sind gekommen, als ich nicht da war.
      Deswegen weiß ich auch nicht, ob ich ihr geholfen hätte, wenn ich beim Sterben dabei gewesen wäre, oder eher verursacht hätte, daß sie noch länger hätte hierbleiben wollen. So schwer es mir auch fällt, die Zeit für sie zu Sterben war da.

      Eigentlich wollte ich gerne dabei sein und ihr helfen beim Übergang auf saftige ausgedehnte Wiesen, aber vielleich hast Du recht und es war gut so. Trotzdem hier beneide ich Dich ein bißchen. Und ich hoffe, das klingt für Dich nicht taktlos.

      Amber
      Hallo Amber,

      natürlich hast Du recht, die Erinnerungen sind wundervoll. Auch wenn man manchmal schon seltsame Blicke erntet, wenn man anfängt zu heulen, nur, weil man einen Apfel sieht. Aber wer weiß schon, dass ein Apfel ein freudestrahlendes Wiehern, lautes schmatzen und ein völlig vollgesabbertes Frauchen bedeutet? Lauter Sachen, die es nie wieder geben wird.
      Schlimm finde ich die 1000 Kleinigkeiten, die man vergisst. Es ist schrecklich zu merken, dass Erinnerungen verblassen. Aber umso mehr freue ich mich an den Dingen, die ich niemals vergessen werde, ihr Geruch, ihr wiehern, ihre Art mich zu begrüßen. Immer, wenn ich zu ihr gekommen bin, hat sie gewiehert, mich kurz angestubst und dann ist sie abgehauen, denn dann mußte ich fangen spielen, das konnte mal 5 Minuten, mal ne halbe Stunde dauern, wenn sie dann keine Lust mehr hatte, hat sie mich immer angeguckt so nach dem Motto "wie schon kaputt?" Und glaub ja nicht ich konnte warten, bis sie sich so einfangen ließ, dann war da jemand tödlich beleidigt und man hatte an dem Tag sicher keine Freude mehr an ihr. Ja sie war schon ein recht speziellles Pferd, wie Deine Farin auch. Aber ich glaube, dass wir mit unseren Sturköpfen so gut klar kamen, hat einfach was mit Respekt und Geduld zu tun. Viele allgemeine Tips von den sogenannten Pferdeprofis, sind sicher für die meisten Tiere richtig, aber wenn man so eine spezielle Persönlichkeit vor sich hat ist das sicher was anderes. Ich denke viele Pferdebesitzer, "in der bösen Welt da draußen" machen sich einfach nicht die Mühe erstmal den Charakter ihres Pferdes zu erforschen und dann damit zu arbeiten. Mit meiner Festellung, dass Pferde Sporgeräte sind, meinte ich übrigens auch die "echte" Welt, und diejenigen haben glaube ich gar nicht genug Interesse an ihrem Tier, als dass sie Zeit in einem Forum, wie diesem, verbringen würden.
      Den Vorwurf mit dem Verhungern lassen, kenne ich auch. Verhungert, heruntergekommen, schau Dir den dünnen Klepper doch mal an und was da dann alles so an dummen Kommentaren kommt. Und das mit dem Päppeln ist ein echter Drahtseilakt bei Hufrehe, aber lass die Leute reden, sie haben halt nie ein Pferd zum Freund gehabt. Denn einen Freund wechselt man nicht nach durchschnittlich 4 Jahren, sondern den hat man für immer. Den pflegt man, wenn er krank ist, den liebt man, auch wenn er grad nicht funktioniert. Und um den weint und trauert man, wenn er stirbt.
      Du schreibst ihre Zeit zum Sterben war da. Ja, das war wohl bei unseren beiden Pferdeomas so. War es bei Dir auch so, dass Dir das schon länger klar war? Ich hab mich schon monatelang jedesmal so verabschiedet, als würde ich sie vielleicht das letzte Mal sehen. Und als dann das eingetreten ist, womit wir alle schon lange gerechnet haben, war es als ob mich ein Panzer überollt hätte.
      Ich find es keinesfalls taktlos und kann es vollkommen verstehen, dass Du mich beneidest. Ich weiß, dass das eine sehr ungewöhliche Art ist für ein Pferd so zu sterben und bin unendlich dankbar, dass sie diesen Moment mit uns teilen wollte und das wir uns wirklich richtig voneinander verabschiedt haben. Ein perfektes Ende, für ein nicht ganz so perfektes Leben.
      Dafür beneide ich Dich und Farin um jeden Ausritt, den Ihr miteinander hattet. Bei uns waren das ja leider nicht so viele.
      Die beiden haben da oben im Pferdehimmel bestimmt wunderschöne Tage und erzählen sich den ganzen Tag Geschichten, wann und wie sie uns mal wieder ausgetrickst haben. Und ich weiß sie vermissen uns...
      Liebe Grüße

      Tomke
      Hallo Amber hallo Tomke!!!

      Ich habe eure beiden Geschichten nun gelesen und sitze hier und heule
      rotz und wasser wie man so schön sagt!

      Nicht nur eure Beziehungen zu euren Pferden und eure Pferde waren toll sonder auch eure Art und Weise über sie zu erzählen und es tut mir wahnsinnig leid für euch!

      Amber als ich dein erstes posting gelesen hab war ich so ergriffen, ich hab die ganze Nacht geweint, weil ich fast mich und mein Pferd darin erkenne und weiß, dass mir dieser eine schwere Tag auch noch bevorsteht....

      Zu mir und Leo: Ich bin jetzt 24 Jahre alt und mein Pferd17 auch ich hab ihn bekommen als er 4 war, er konnte nichts, er sah nach nichts aus und er ließ sich am Kopf kaum anfassen, ich war damals 11 und ich bin mit meinen Eltern und meinem Reitlerer damals Leo angucken gefahen. Ich hab ihn gesehen (wie vorher viele andere) und hab sofort gesagt den oder keinen! Alle haben mir abgeraten und ich hab so lange gekäpft bis ich meine Mutter ihn heimlich gekauft hat.
      Ich hätte ihn nicht reiten müssen ich wusste er ist es!

      Als ich ihn dann bei mir im Stall hatte, hatte ich auch eineigr schwere Zeiten, auch er war die ersten 2-3 Jahre Rotzfrech (vll. weil er so spät gelegt wurde) wir haben unzählige Kämpfe geführt, es war wirklich nicht einfach und ich war noch so klein....ich könnte jetzt stundenlang erzählen....
      dann wurde er sehr krank hatte so eine Art Lungeninfakt woher weiß man nicht, er stand 4 Wochen in der Klinik aber auch das wurde wieder vollkommen gut, danach hatten wir zusammen einen schweren Unfall.
      War meine Blödheit aber wie gesagt ich war noch klein. Danach musste er ein halbes Jahr stehen ich hab mich halb tot treten lassen um die Wunden jeden Tag zu reinigen aber auch das hat uns nur näher zusammen gebracht! Als er 7 War bekam ich die NAchrich, dass er Spatt hat und er nicht mehr springen darf oder soll. Ich hab mich für mein Pferd entschieden und nicht eine Sekunde über den Vorschlag meines Vaters nachgedacht einen anderen zu kaufen.
      Wir waren auch in der Dressur erfolgreich das war schon ok!

      Ich hab ihn auch alleine ausgebildet nie saß jemand anderes auf ihm :zustimm:
      Er vertraut mir heute blind, ich hab das liebeste und schönste Pferd am Stall ich kann bedenkenlos kleine Kinder mit ihm losschicken...es ist das Wahnsinn er hört besser als mein Hund und kann mir genau seine Gefühle mitteilen! Er ist ein richtiger Freund!

      Wenn ich ihn manchmal so beobachte erkenne ich viel von mir (hört sich blöd an weiß ich) er war klein ich war klein und alles was er ist ist meins! So wie er heute da steh so hab ich ihn gemacht und er mich wir sind zusammen groß geworden....

      Und in diesem Moment mache ich mir immer Gedanken über diesen Tag!
      Er ist fit und gesund aber er ist schon 17, der Tag an dem er in Rente geht rück näher, ich habe immer gesagt mit 20 geht er auf die Wiese damit er seine letzten Jahre in Gesundheit und mit Genuss auf der weide in der Herde leben kann. Dann hat er genug gearbeitet dann hat er sich sein Leben als Pferd verdient!

      Ich musste die bzw. euch das einfach schreiben, zum einen, dass es noch mehr gibt die solche Beziehungen mit ihren Pferden führen und zum anderen um euch zu sagen, dass mich eure Geschichten so berühren wei ich auch mal vor dieser Hürde stehen werde!

      GLG
      Dass Dir ein Hund das Liebste sei,
      sagst Du, o Mensch sei Sünde,
      Der Hund blieb mir im Sturme treu.
      Der Mensch nicht mal im Winde.
      Hallo Tomke,

      "Vollgesabbertes Frauchen". das kenne ich !!! :lol: Meine Apfelsaftfabrik habe ich Farin in solchen Momenten genannt !
      Und fangen haben wir auch gespielt, sogar mit Rollenwechsel ! Mal fing ich sie, mal sie mich ! :D Allerdings war das in den ersten zwei Jahren in denen ich sie hatte und sie nicht bzw. kaum geritten bin, damit sie erst mal Vertrauen zu mir aufbauen konnte.

      In der Zeit, also im zweiten Jahr, als ich begann sie zu reiten, habe ich mir viele Kommentare von "Pferdekennern" anhören müssen. "Du mußt ihr mal zeigen, wer das Sagen hat, dann schlag sie eben, wenn sie nicht gehorcht, dann wird das schon." Gott sei Dank :pray: sagte mir mein Instinkt etwas anderes und ich habe nicht darauf gehört. Als Farin schon 17 war, sah ich das erste Mal ein Video von Tellinton - Jones. Über ihren Umgang mit Pferden und ich hab' Rotz und Wasser geheult, Endlich jemand, der anderen beibrachte, wie man liebevoll mit Pferden umgeht, endlich jemand, der mir nicht erzählt, ich müsse mal durchgreifen. Seitdem gibt es ja zum Glück mehr Pferde- bzw. Menschentrainer, die das gewaltlose und freundschaftliche Erziehen von Pferden lehren. Die von Respekt und Partnerschaft und Akzeptanz für das Pferd als Pferd unterrichten. Ich finde in den letzten 30 Jahren hat sich da sehr viel zum besseren geändert, nur schade, daß es immer noch nicht alle verstanden haben.

      Ich habe sehr geschmunzelt :biggrin:, als ich über euer Begrüßungsritual gelesen habe. :wink: :smile: :lol: :clap:

      Auch ich hab' mir gedacht, laß sie reden, wenn es um abfällige Bemerkungen zu meinem alten Pferd ging, aber getroffen hat es mich doch, aber ich habe mich gerettet, indem ich gedacht habe "Wer von Euch wird wohl das Glück haben, sein Pferd über Jahrzehnte zu haben ? Wer von Euch wird erleben dürfen, wie viel Zärtlichkeit und Schutzinstinkte es auslöst, wenn man an seinem Pferd die ersten weißen Mähnenhaare entdeckt, wer von Euch hat erlebt, wie ein Pferd jung und ausgelassen, reif und vernünftig, älter und gelassener, alt und ruhebedürftig wird." Wenn ich besonders wütend war, habe ich gedacht : "Wenn Dein Pferd anfängt abzubauen und du es trotzdem noch einige Jahre gehabt hast und Du weißt, Du bereitest Dich auf den Abschied vor, dann sprechen wir uns wieder und ich bin mir sicher, daß Du Dich dann wirst bei mir entschuldigen wollen."

      Ja, auch ich wußte, das es dem Ende zugeht. Als Farin die erste Durchfallphase hatte, rief ich die TÄ und sagte : "Farin bereitet sich aufs Sterben vor. Sie kann sich nur noch nicht entscheiden."
      Tatsächlich hatte Farin da auch ganz arge Kreislaufprobleme, legte sich immer wieder auf die Seite, hielt es aber keine Minute aus so zu liegen und schreckte immer wieder hoch. Wie, als wenn sie Angst hätte zu lange so zu liegen. Die TÄ schaute mich an :eek: und meinte alte Pferde hätten eben mal Durchfall. Sie sähe doch hervorragend aus für 32 Jahre, ich wußte aber, es ist ernst. Die TÄ wollte nichts davon wissen, weil ich Farin ja noch zwei Wochen vorher mit auf einem Ausritt hatte. Sie meinte so schnell stürbe sie dann nicht. Einige Wochen später, mußte sie leider zugeben, daß sie sich getäuscht hätte.

      Die letzten Wochen, habe ich mich auch immer wieder von Farin Abschied genommen, war mir nie sicher, ob sie noch lebt, wenn ich sie das nächste Mal sehe, ich habe sogar Freunden erzählt, daß mein Pferd stirbt und einige sind noch mal zur Koppel gefahren, um sich zu verabschieden.

      Als sie zwischendurch noch mal so aufbaute, habe ich geglaubt, sie schafft es noch mal, aber als die nächste Krise kam, hatte ich ihr und mir noch eine Woche gegeben, in der sie hätte sich erholen können oder aber , was ich eher glaubte, sterben. Ähnlich wie bei Euch, ist sie gestorben, bevor ich den Tierarzt holte. Auf der Nacht zum Montag, Dienstag wäre ihre "Frist" abgelaufen. Ich bin sehr froh, daß sie die TÄ noch am Sonntag sah und sagte, sie quäle sich nicht, sie sei nur schwach und das sie dann in der Nacht eingeschlafen ist.

      Was die 1000 Erinnerungen angeht, bei mir sind viele noch gekommen, als die Trauer etwas milder wurde und ich nicht mehr die ganze Zeit denken mußte "Mein Pferd ist tot", oder "Hab' ich Dir schon erzählt, mein Pferd ist tot." Ich mußte mich sehr kontrollieren, daß es nicht das einzige war, was ich jedem ständig erzählte.

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      Hallo Schnickschnack,

      Vielen Dank für Deine Worte. Und willkommen im Club der Trotzkopfpferdbesitzer. :D

      Ich wünsche Dir und Deinem Jungen :wink: noch ganz viele zufriedene Jahre. Ich bin mir sicher, Du weißt, was für einen Schatz Du hast, ein Pferd so viele Jahre schon zu haben und hoffentlich noch weiter zu haben.

      Und ich finde es sehr schön, wie Du darüber schreibst, daß ihr euch beide geprägt habt und wie eng Du Dein Leben mit dem von Deinem Pferd verbunden fühlst. Vielleicht kann ich zu Deinem Trost sagen, daß Du auch in das älter und alt werden Deines Pferdes hineinwachsen wirst und auch in das Abschiednehmen, wenn Du und Dein Pferd das Glück habt, daß er am lange gelebten Leben sterben wird.

      Farin hatte ja mit 25 Jahren eine Kolik OP und wenn ich sie da, so plötzlich und weil ein Nachbar es zu gut gemeint und ihr zu viele Zuckerrüben auf einmal gefüttert hat, hätte gehen lassen müssen, wäre es viel schlimmer für mich gewesen. Aber das ist leider etwas, das viele Pferdebesitzer erleben müssen , das ihr Pferd ziemlich schnell sterben muß, und ich wünsche Dir mit ganzem Herzen, das Du einen Abschied hast, wie Tomke und ich. Und das er noch viele Jahre in der Zukunft liegen möge.

      Was mir an Deiner Geschichte besonders gefällt, ist das Du 11 Jahre warst, als Du ihn bekamst ! :zustimm:. Ich war 11 Jahre alt, als ich anfing auf ein eigenes Pferd zu sparen. Und beide beweisen wir, man kann Kindern ruhig was zutraun !

      Und etwas möchte ich noch zu Deinen Rentnerplänen sagen. Könnte sein, Dein Pferd ist davon weniger begeistert, als Du Dir das vorstellst. Weide mit Kumpels ist toll. Daran halte ruhig fest, aber bleib sensibel dafür, ob Dein Pferd nicht unglücklich wird, wenn er nicht mehr so viel tun darf. Er ist ja sehr eng an Dich gebunden und versteht es vielleicht gar nicht, daß er sich jetzt mehr um Pferde kümmern soll, als um Dich. Ich habe das immer wieder gehört, das Pferde gearbeitet werden wollen und es ihnen erst richtig gut ging, als ein Gleichgewicht zwischen Pferdekoppelspaß und vertrauter Arbeit gefunden war.

      Und ich fände es ganz toll, wenn Du noch stundenlang erzählen würdest. Ich bin ein Geschichten - Junkie :D.

      Ehrlich, wie wärs, wenn wir einen Trotzkopfpferd Thread aufmachen würden ? Schnickschnack, Amber, tobe.
      Und wer weiß, vielleicht kämen noch viel mehr dazu ?
      Hallo Amber!

      Dank für deinen Rat! Wenn es so weit ist, dass er den Stall wechselt und das muss auf jeden Fall sein weil bei uns dürfen sie im Winter und wenn es regnet und so nicht raus und das ist ja tödlich für ein altes Pferd so viel zu stehen gerade einer mit Spatt oder Arthrose.
      Auf jeden fall werde ich da ganz gut drauf achten, ob er sich wohlfühlt, ich wollte sowie so solange er noch spaß daran hat so 2-3 mal in der Woche im schritt ins Gelände gehen.
      Er liebt unseren Wald da wachsen so viele lekerer Sachen die fressen kann, er mag gerne Himbeeren und Brommbeeren...komisches Pferd :zustimm: so oft wollte ich schon ausreiten damit er einfach mal laufen kann wie er will um sich den Motor mal frei zu treten, (er hört sich an wie einer wenn wir alleine unterwegs sind und uns einer entgegen kommt, dann ist er 2 meter hoch meter breit und grummel immer so vor sich her....putzig) und sind wir gelandet? auf der kleinen wiese im wald, runter vom Pferd, Trense ab und lecker lecker

      Aber sowas könnten wir ja in unseren Trotzkopfpferd Thread erzählen ich hofe nur, dass es für euch nicht doof ist, ich mein weil mein Pferdchen noch lebt...



      Ich finde auch toll, dass es bei uns beiden heimlich war deine Eltern wussten es gar nicht und mein Vater denkt bis heute mein kleiner Leo hätte 6000 Mark gekostet :dance:
      Dass Dir ein Hund das Liebste sei,
      sagst Du, o Mensch sei Sünde,
      Der Hund blieb mir im Sturme treu.
      Der Mensch nicht mal im Winde.
      Hallo SchnickSchnack
      Farin liebte auch Brombeeren und Himbeeren !!! :tongue: Sie pflückte sie erst mit spitzen Lippen und wenn ihr das zu lange dauerte, suchte sie sich ganze Büschel mit Unreifen Beeren und Dornen und allem und zermahlte diese genüsslich !

      Viel Erfolg beim Stallwechsel !!

      Finde es gut, daß Dir die Idee des Trotzkopfpferd Threads gefällt, wo ich doch so gerne von meinem Pferd erzähle , und so gerne andere Geschichten lese, und außerdem macht es zu mehreren mehr Spaß.
      Hi,

      Mein Calypso ist am 25.4. über die Regenbogenbrücke gegangen. Ich komme nicht damit klar. Es war die letzten Wochen seines Lebens alles so perfekt und dann ganz ohne Vorwarnung...... Tut mir leid ich kann noch nicht darüber erzählen :cry:


      Es tut gut zu wissen das hier Leute sind die meine Trauer verstehen, Cally war 11 Jahre bei mir. Nur 17 Jahre ist er alt geworden, es hätten doch noch so viele Jahre sein können ............
      trollo,
      Ich hatte ja gehofft, Du schreibst nur was zu den neuen Einträgen.
      dann dachte ich noch , hoffentlich nicht Deine kleine, feine, alte, weiße Stute, und dann das.

      Bin völlig erschrocken, so früh und so plötzlich. :cry:, Kann es gar nicht fassen. was muß er Dir fehlen.

      Sitze hier und heule. :cry:
      Es tut mir sehr sehr leid. Er wird bestimmt in die Herde, die sich da von Forumspferden bildet aufgenommen.

      Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Menschen und Tiere, die Dich in Deiner Trauer begleiten.
      Danke Amber, irgendwann werde ich von Calypso schreiben können.
      Aber es tut noch so weh. Wenn ich vor seiner lehren Box stehe vergesse ich Gott und die Welt :cry:
      Vorige Woche hab ich einen Hufnagel an der Stelle gefunden an der der Hufschmied ihm seine Eisen abgemacht hat.Den Nagel trag ich jetzt mit mir rum. Er kann nur von Cally sein, die beiden anderen haben keinen Beschlag.


      Klein Jenny geht es übrigens wieder sehr gut, sie ist topfit.