Alte Pferde

      hallo,

      ich bin hier grade auf der suche nach erfahrungsberichten zu alten pferden gelandet.... weil der pferdezahnarzt mir heute vorsichtig beigebracht hat, dass meine tindy lou zahntechnisch weit älter ist, als sie sonst wirkt.

      sie war immer extrem schwerfuttrig und ich kenne sie im winter nur recht dünn, aber jetzt wurde sie seit zwei monaten konstant dünner, ist momentan extrem klapprig.
      da der zahn-doc-termin feststand seit november habe ich den abwarten wollen. diagnose: zähne blank, heu kauen nicht mehr möglich, geschweige denn getreide - ich fütter seit 15 j. in eigenregie in eigener offenstallhaltung und selbstgemischt...

      tja... also nun die alte dame - sie ist übrigens "erst" 24 jahre - getrennt von den anderen halten, zumindest überwiegend, damit sie die menge an wiesen- und maiscobs in ruhe über den tag bzw die nacht verteilt fressen kann.

      kann aber ähnliches berichten wie amber von farin:
      tindy war bis zu letzt wenn geritten immer extrem lauffreudig, ist vor gut 2 jahren ganz spontan und nach einem jahr rente wegen ihrer arthrose noch eine waldhausencup-prüfung gegangen - nie gemacht vorher - und meine freundin, die mit dort war, meinte sie hätte sich so massiv bemüht alles korrekt zu machen (6. platz präzision und 2. platz geschwindigkeit von je ca 50 startern zeigen, dass sie es nicht nur versucht hat :wink:), wäre so extrem aufmerksam gewesen wie noch nie vorher. und so habe ich es auch empfunden, sie war wahnsinnig leichtrittig und konzentriert - die 15 gemeinsamen jahre haben gezeigt, dass man sich doch ganz extrem aufeinander einspielt... ein unglaublich tolles gefühl, das ich immer wieder in besonderen momenten mit ihr so empfunden habe...

      reiten wäre auch ohne weiteres noch möglich, wenn ich andere bedingungen hätte. aufgrund der knochen müßte sie sehr regelmäßig geritten werden, mindestens 4-5x pro woche, viel vorwärts-abwärts flott und gradeaus, KEINE platzarbeit... tja, ohne gescheites ausreitgelände nicht realisierbar, ich müßte jedesmal verladen und 15 min. fahren, was aber ohnehin als berufstätige mit kompletter selbstverorgung nicht möglich ist, spätestens herbst bis frühjahr wegen der lichtverhältnisse nicht... also stand irgendwann fest, sie hat ihre rente durch.

      der nachbarjunge (4jahre) kommt schon mal rüber und putzt sie und reitet dann auf ihr - sie ist ein seelchen, hat schon ein stark behindertes kind lange zeit mit voltigiergurt durch die wiese geschaukelt, eine blindenreitgruppe kam 1x pro woche zum voltigieren... das war immer ihre welt plötzlich wich sämtliche hektik von ihr, sie war ruhig und souverän... ganz anders, wenn dann wieder "arbeiten" auf dem plan stand... da war sie 100% wach, fein, flink, putzmunter.

      tja, hab immer gehofft, sie wird noch mal meine kinder hüten, die noch nicht geboren sind...

      und eine bekannte, die ich heute über die cob-ernährung ausgefragt habe, meinte daran solle es ja nicht scheitern, ihr ponystute lebt seit 10 jahren mit dieser fütterung, hat inzwischen keine zähne mehr und ist 35 jahre alt... :wink:

      das macht mir hoffnung.

      auch wenn das nachwuchspferd inzwischen schon fast 7 jahre hier lebt, inzwischen angeritten ist und sich hervorragend macht.. es liegen welten zwischen den beiden pferden.... und die erfahrung in den vielen jahren mit dem ersten eigenen pferd, mühsam mit 3 nebenjobs ein jahr vor dem abi vollständig selber finanziert, auf nem bauernhof untergebracht, selbstversorger, täglich zweimal mit dem fahrrad die 5 km hin... plus schule, plus der jobs... harte zeit - und jede minute war bzw ist sie wert! eine unglaublich tolle erfahrung....

      wünsche allen hier, dass ihre pferde ganz wohlig ganz alt werden dürfen - und einen tod erleben, wie ihn die süße farin (?) von amber hatte! für die tiere UND die besitzer ein geschenk, wenn es so entspannt zu ende gehen darf!

      amber, an dich auch noch die frage:
      was genau ist das für ein frühjahrsrezept? zur futterumstellung und fellwechsel für die allgemeine unterstützung des stoffwechsels in dieser schwierigeren zeit nehme ich an...
      wird dann wie verabreicht, in welcher menge???

      so, laaaange worte... tat gut, alles mal so runter zu schreiben... war doch irgendwie ein trauriger tag heute mit der nachricht... zumal die dame im herbst noch als begleitung meiner joggenden nachbarin mit mir unterwegs war.... halfter, ein führstrick, kein sattel... auf dem stoppelfeldrand getrabt... und madame bekam laune... wollte sie lässig wie immer ruhig galoppieren lassen... und sie ist mir durchgegangen wie jaaahre lang nicht... völlig lebensfroh... hat ein wenig übermütig gebockt... und ich konnte wirklich vor lachen nicht wirklich durchsetzungsstark reagieren... sie hat sich einfach so gefreut.. und ich mich darüber, dass es meinem pferd so gut ging - war ja immer tagesformabhängig wegen der arthrose....

      also denn, auf noch viele schöne erzählungen von alten pferden!

      gruß silke
      Mein Ramos wird jetzt 22. Ich hab im moment Hufeisen drunter, weil er immer fassbeiniger wird und damit nicht mehr so extrem empfindlich ist und stolpert-super! Von der Rasse her, na ja, weiß keiner so genau. Haflinger auf jeden Fall, aber er ist nicht wahnsinnig groß. Der Hufschmied sagt Araber (Kopf) und der Tierarzt Kaltblut (Spaltkruppe) sei wohl auch noch mit drin. *mein Wald und Wiesen Stoppelhopser*
      Ich habe ihn bekommen, als er 13 war und viele haben mich gefragt: Warum hast du dir so ein altes Pferd gekauft? Damn! Weil es Liebe auf den ersten Blick war verdammt! Und weil mir nichts besseres passieren konnte.
      Und weil wir einfach zusammen gewachsen sind. Nun kommen die Augenhölen etwas vor und er ist net mehr ganz so pummelig^^ Beim Ausreiten benimmt er sich noch wie ein junger. Da ich eh nur Freizeitmäßig ausreite kann ich auch kein Leistungsabfall bemerken.
      Boah, langer Post. Aber wann hat man schon mal die Möglichkeit Loblieder auf seinen tierischen Liebsten zu singen?
      LG
      hey motte, mit 13 jahren ist ein pferd nicht ALT!!!

      bin nicht sicher welche grand-prix-reiterin... sie sagte mal über ihren damals 12jährigen wallach im vorfeld einer olympiade auf die frage, wieso er faxen gemacht habe im viereck sowas wie "na er ist noch jung, da ist alles noch im aufbau und nicht so gefestigt"... ! 12!!!!! mal ne gescheite aussage.

      es werden oft die turnierreiter verteufelt... dabei ist nur die schlechte breite masse schuld, denn die wirklich guten wissen um die schonende ausbildung ihrer pferde und lassen ihnen entsprechend zeit.dann sind sie auch nicht wie viele "hobby-sport-pferde" frühzeitig schon knochen-platt....
      @ tindy lou

      Gute Aussage. Halla von Winkler war älter als 20 Jahre als sie aus dem Sport genommen wurde und hatte noch eine Rentnerzeit und sogar noch ein Fohlen.

      Längere Antwort folgt. Aber erstmal willkommen ! Schreib fleißig, denn meine Sehnsucht nsch alten Pferde Geschichten ist ungebrochen.
      hallo amber,

      hihiii... nach halla wollte ich noch fragen, ehe ich falsche daten nenne.. habe sie noch deutlich älter live erlebt und als ein kerngesundes und zufriedenes pferd gesehen... lustig, dass du auch sie als beispiel nennst.

      ich überlege grade, ob ich diesen thread ein kleines stück mißbrauchen darf/soll... oder ob ich besser einen neuen aufmache.
      würde gerne mal fragen, wer wieviel und welche erfahrung mit der alte-pferd-ernährung mit heucobs hat... gute bezugsadressen kennt.... welche gefüttert werden etc....

      glaube... ich mache mal einen neuen auf :D
      Mach mal.

      Bin neugierig, ob da mehr zum Thema Wiesencobs kommt als hier. Ich kenne übrigens auch noch eine Stute, die ihre letzten drei Jahre von Wiesencobs ernährt wurde. Bei ihr waren es nicht die Zähne, sondern das Verdauungssystem, das mit der normalen Rauhfutterfütterung nicht mehr klar kam.

      Allerdings muß ich von Farin sagen : Die Wiesencobs waren das erste, das sie nicht mehr gefressen hat, als ihr Magen - Darm - Trakt die Arbeit aufgab.
      Das ist nun mal ein echtes Problem. Denn ohne Rohfaser funktioniert die Verdauung ja erst recht nicht ......

      Jetzt aber endlich zur versprochenen längeren Antwort :

      @Mailmotte : Auch Dir herzlich willkommen hier. Schreib doch bitte weiter. Alle Geschichten, und ganz ausdrücklich auch die von den guten Tagen sind hier willkommen !!!!

      Und das mit dem Zusammenwachsen verstehe ich ja nur zu gut ! Farin und ich waren 28 Jahre zusammen. Was für ein Geschenk !!
      @ tindy_lou
      Frühjahrskur :

      200g Klette Regt die Verdauung an, wirkt harntreibend und Entzündung hemmend, wird auch bei Hautveränderungen, die auf ein verändertes Blutbild zurückzuführen sind,( z.B. durch Leber- und Nierenprobleme) eingesetzt. das können sein : Ekzeme, Pusteln, Schuppen, sowie bei Rheumatismus und Arthritis.

      200g Klebkraut harntreibend, zusammenziehend, belebend, stützt das Lymphsystem, wirkt bei Harnwegsinfektionen, verbessert haut und Haar

      200g Mariendistel leberschützend, gallensekretsionsfördernd

      100g Löwenzahn harntreibend, leberschützend, anregend enthält viel Vitamin A, B, C, und D

      100g Mädesüß säurebindend, magenstärkend, entzündungshemmend und (Wie ich aus eigener Erfahrung weiß) stimmungsaufhellend (Königin Victoria liebte dieses Kraut und ließ ihre Zimmer damit auslegen. Für den Menschen vor allem als Duftdroge gut einzusetzen. Das blühende Kraut im Zimmer trocknen lassen und das Leben wirkt freundlicher.) enthält Salicylsäure (kennen wir alle aus dem Aspirin)

      100g Brennnessel harntreibend, kreislaufanregend enthält viel Vitamin C, Eisen, Natrium, Magnesium.

      100g Seetang fördert die Schilddrüsenfunktion, hilft bei Rheuma, keimtötend, enthält große Mengen Jod.

      Ich denke aus diesen Angaben ist der Grund der Kräuterauswahl ganz gut erkennbar. Hilft bei der Umstellung vom Winter aufs Frühjahrsfutter und verbessert das Allgemeinbefinden.

      gefüttert wird ca. 10g /100 kg Körpergewicht

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      Hallo Amber,

      vielen Dank für Deine Antwort zu meiner Frage "altes Pferd".
      Bin neu im Forum und noch ein echter "Grünschnabel".

      Ja, ich habe auch ein altes Pferd. Ein Englisch Warmblut namens Chinook. Er ist 26 Jahre alt und eigentlich noch topfit. Keine kränkeleien, kein Arthrose. Er ist ein quicklebendiger frecher Naturbursche. Nur seine Zähne machen halt so langsam nicht mehr mit. Weil seine Zähne so sch... waren, hatte er in den letzten 14 Tagen 2 Schlundverstopfungen.
      Ich muss mich jetzt echt umstellen mit der Fütterei. Aber da werde ich mich schon reinfuchsen.
      Für Tipps zu diesem Thema bin ich sehr dankbar.
      Womit hatte er die Schlundverstopfungen ? War das feststellbar, was da zuerst hängengeblieben ist ? Ich würde eigentlich eher auf einen Klumpen eingespeicheltes aber nicht ausreichend zerkleinertes Kraftfutter tippen, als auf Heu. Weil die meisten Pferde die durch Speichel und Zunge zur Rolle geformten Heuhalme aus dem Maul verlieren und nicht runterschlucken.

      Wiesencops zu füttern ist eigentlich eine ganz einfache Angelegenheit. Nur die aufgeweichte Futtermenge braucht eben Zeit bis sie im Pferd ist. Vielleicht wirst Du ihn zum Fressen abtrennen müssen.
      Geh doch mal in einen Futterhandel, hier bei uns gibt es Wiesencops auch bei "alles für Tiere", aber meist hab' ich bei einem Futter- und Samenhändler gekauft, bei Raiffeisen hatte ich noch Schwierigkeiten sie zu bekommen, aber mittlerweile sind sie viel leichter zu bekommen, und lies Dir die Informationen durch.

      Ich habe im Verhältnis (Volumen) 1 Teil Wiesencops, 1,5 Teil Wasser eingeweicht, für meine mußte es nur weich sein, nicht unbedingt suppig. Manche Pferde tun sich anfangs etwas schwer mit der Umstellung, deshalb hatte ich grobe Haferflocken untergemischt, warmes Wasser in Thermoskannen mitzunehmen von zu Hause, ist um diese Jahreszeit auch ein guter Tipp, denn sonst ist das Wasser so kalt, das viele Pferde es schon allein deswegen ungern fressen, außerdem können die meisten alten Pferde ein bißchen zusätzliche Wärme so oder so ganz gut brauchen. :D

      Freut mich, das Dein Chinook noch so fit ist.
      Reitest Du ihn noch ?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Amber“ ()

      Hallo Amber,
      hab das mit den eingeweichten heucops probiert. funktioniert wunderbar. Sein Müsli weiche ich jetzt auch ein. Zusätzlich bekommt er Mariendistelöl. Habe ich im 4,5 Liter-Kanister gekauft. Das Öl bekommt er sozusagen als Kur, um wieder zu Kräften zu kommen.

      Was seine Schlundversstopfung verursacht hat, konnten wir leider nicht rausfinden. Ich vermute, dass war sein trockenes Müsli.

      Aber "Opi" bekommt es ja jetzt eigneweicht. Eigentlich ist es gar kein Problem sich auf das alternde Pferd einzsutellen. Bei Chinook ging das Ganze aber so schnell (wie ein Schub), dass ich gar nicht so schnell mit meiner denkweise hinterherkam.

      Ob ich Chinook noch reite? Ja, er ist, was seinen Bewegungsdrang betrifft, noch wie ein "Junger". Wehe er ist richtig warm, dann möchte er nur galoppieren. Ich sage immer, wenn er mal stirbt, dann im Galopp. Ich muss ihn schon immer zurück nehmen. Ich hab noch eine RB, damit er regelmässig 2-3 mal die Woche bewegt wird. An den Wochenenden mache ich meist ein wenig Bodenarbeit mit ihm. Er liebt Stangenarbeit oder über kleine Hürden springen. Da dreht er voll auf. Er ist, wie gesagt, noch richtig gut drauf. Nur die Zähne hauen nicht mehr hin.

      Übrigens, ich habe einen TA der macht chinesische Heilmedizin. Das ist richtig gut. Im letzten Jahr hatte Chinook ständig eine verrotzte Nase. Nach 500 Euro Tierarztrechnung habe ich diesen Arzt hinzugezogen. Das Ganze hat mich dann noch einmal 100 Euro gekostet und die ekelige Schnodderei hatte ein Ende. Einen "normalen TA" habe ich nur noch für impfen oder eben Schlundverstopfung und so. Für das allgemeine Wohlbefinden muss die chinesische Heilmedizin her. Frag mich jetzt bitte nicht, was in diesen Pülverchen drin ist. Ich habe keine Ahnung. Wenn etwas mit Chinook ist, kommt Dr. Schäfers und beschäftigt sich eine Weile mit ihm. Ca. 2-3 Tage später stellt er ein Pülverchen bei uns auf die Terrasse, welches Chinook dann nach Anweisung bekommt. Tja, vielleicht ist er deswegen noch so gut drauf.

      So, jetzt muss ich erst einmal aufhören zu schreiben, habe Besuch bekommen. Schaue demnächst mal wieder rein.

      Gruss, Petra.
      Hallo Petra

      Das klingt alles super. Mariendistelöl im Kanister. Wo hast Du das denn her..... ?
      Nur für den Fall, das ich noch mal in den glücklichen Umstand komme, welches zu brauchen. Ich hab' immer davon Abstand genommen, weil ich nur so 250ml-500 ml Fläschchen zu irren Preisen gefunden habe, aber was besseres kann es kaum geben.

      Meine war bis in ihr 32 Lebensjahr auch noch superfit und hat dann innerhalb von drei Monaten bis zum Tod abgebaut. Aber alt geworden, wie ich es bei anderen Pferden gesehen habe, mit Gelenkschwierigkeiten, Angst vorm hinlegen und mühsamen Aufstehen ist sie nie. Ihr Fell, ihre Bewegungen, alles fit bis zum letzten Tag. Bei ihr war's das Magen - Darm - Stystem, das nicht mehr wollte.

      Sie war auch immer eine, die zu haben war für schnelle Touren und lange Strecken und ich find es super, das Du ihn noch reitest.

      Auch, was Tindy Lou schreibt, kommt mir sehr bekannt vor. ich hab' immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt meine Alte noch mal zu einem Distanzritt anzumelden, wobei ich nie vorhatte sie zu hetzen. Man kann so einen Distanzritt auch langsam angehen. Hauptsache man kommt gesund ins Ziel. (Es gibt natürlich auch welche, die in Rennen ausarten, aber die muß man ja nicht besuchen.)
      Ich melde mich auch mal wieder. Durch Klausurenstress an der Uni bin ich leider etwas gestresst und pendele zwischen Uni, Arbeit (Nebenjob) und Ramos. Er hat im Moment die Hufeisen ab. Der Hufschmied meinte, wir probieren es mal, wenn es schneien sollte ist das wegen des Stollens angenehmer (Ramos lebt mit seinem Shetty-Kumpel Toby im Offenstall). Na ja, es schneit ja noch nicht und ist total ätzend. Ramos stolpert und knickt um und... Na ja. Der Hufschmied sagte, wenn es nicht geht soll ich mich melden. Werd ich auch wohl tun.
      Letzten Winter fing es an und diesen Winter wieder: Ramos klappert etwas ab. 22 ist noch nicht sehr alt, aber man merkts langsam. Besonders die Beine (stolpern, umknicken) machen ihm etwas zu schaffen.
      Noch kurz etwas zu Ramos: Ich hab ihn von einer sehr ängstlichen Frau, die Angst vor ihm hatte und sich nicht viel zutraute. Dementsprechend nahm er sich Freiheiten raus wie umschubsen etc. Über weitere Herkunft weiß ich nichts. Was man rekonstruieren kann: Er hat Angst vor Mistgabeln gehabt. Bei unseren Pflegepferden haben wir bei schlechten etter auch mal in der Box ausgemistet, während sie drinnen standen. Kein Problem, die kannten das. Ramos war ganz erschreckt und ängstlich. Da die Vorbesitzerin gesagt hat, dass er wohl misshandelt wurde also auch mit diversen Geräten geschlagen, was seine Kopfscheuheit erklärte. Auch mit Gerte lässt er sich nicht reiten.
      Er wurde oft hin und hergereicht. Er ist nun mal keine Schönheit, anatomisch ein Senkrücken, kurze Beine, großer Kopf. Aber mich hat sein Charakter überzeugt und bei einem Haflingerrennen hat er gesiegt und allen gezeigt, was in ihm steckt(mit 15 war das).
      Bei uns ist er die längste Zeit seines Lebens und das wird er auch immer bleiben. LG
      @ Amber:
      Was ich eigentlich noch sagen wollte (bin mal wieder über Ramos darüber hinweggekommen :oops:):
      Ich finde das so toll, dass Farin in ihrer gewohnten Umgebeung friedlich eingeschlafen ist und nicht hat leiden müssen. Ich empfinde sowas als Geschenk und auch an Erfahrung gewinnen. Gut, du konntest nicht direkt bei ihr sein, aber ich bin mir sicher, möge mich auslachen wer will, dass sie in Frieden und Ruhe gegangen ist. Wie wichtig sowas ist, kann ich in meinem Nebenjob als Altenpflegerin immer wierder erfahren.
      Der Tod ist für mich auch kein Ende, sondern ein neuer Abschnitt.
      LG
      @ mailmotte

      Ja , ich bin auch total dankbar für ihren Tod. Und dafür, das sie am letzten Tag zuvor noch aufstehen konnte, ohne sich erst in Schwung wippen zu müssen.

      Diese furchtbare Phase, in der alte Pferde sich nicht mehr trauen sich hinzulegen, weil sie nicht wissen, wie sie wieder hochkommen, hat sie zum Glück nicht durchleben müssen.

      Ich mußte mir schon einiges anhören, das ich das klapperdürre Pferd nicht einschläfern ließ. Allerdings nicht von den Menschen, die wirklich was davon verstehen. Die TÄ der Gemeinschaftspraxis, insgesamt haben 3 verschiedenen Ärzte sie in den letzten 3 Monaten gesehen, waren immer der Meinung, man kann sie zu Ende leben lassen. (Ich hatte eine Ärztin, die sie vorwiegend betreute, die zwei anderen kamen nur in vertretung und waren gut informiert.) (Es gibt übrigens noch einen Abschieds thread, Farin's letzte Wanderung )

      Toll, das Dein Alter im Offenstall steht und seit den Erfahrungen mit Farin glaube ich, es ist besonders gut, das sie nur zu zweit sind. Farin hat das gut getan, aus der Herde raus zu sein.

      Mit dem Umknicken. Offenstall. Matschboden. Nachtfrost. Könnten die Ursachen nicht eher daran liegen, als die abgenommenen Eisen. denn daran gewöhnen die Pferde sich eigentlich gut und schnell. Es kommt der natürlichen Bewegung ja sehr entgegen, gehst Du mit ihm spazieren ?

      Übrigens haben wir an Farins letzter Offenstallhaltung zwei Haflinger Wallache, die beide beste Papiere haben und beide ein Spaltkruppe. :D

      Wie sieht's denn mit dem Futterzustand im Winter aus. bzw. bis Januar geht' s ja meistens, jetzt beginnt das große Abnehmen. :sad:

      Ich hoffe, Du hast Deine Klausuren gut über- und bestanden. Was studierst Du ?
      Hallo,

      wo es den 4,5 Liter Kanister Mariendistelöl gibt? Bei uns im Raiffeisenmarkt.

      Hab gerade die Beiträge über das "Sterben" gelesen. Ich denke, dass der Tod grundsätzlich eine Erlösung ist. Wovon auch immer. Es ist nichts, wovor man Angst haben muss. Man hat doch nur Angst vor dem was man eventuell aufgben muss oder aufgibt, oder?

      Der Tod muss nur würdevoll sein. Man darf nicht alleine sein. Man braucht Beistand.
      Und das sollten wir auch unseren Tieren geben. Dann kann man im Nachhinein auch relativ gut mit der Situation, ohne sein geliebtes Tier, umgehen.

      Etwas Geliebtes zu verlieren tut weh! Aber wäre es nicht traurig, wenn mann gleich wieder zur Tagesordnung übergehen würde.

      Unterm Strich hoffe ich natürlich, das Chinook noch lange lebt. Aber wenn die Stunde gekommen ist, wo er gehen muss, darf er das. Man darf sich im Nachheinein nur nichts vorzuwerfen haben, dass man evtl. falsch gehandelt hat.

      So, jetzt aber genug der traurigen Gedanken. Aktuell ist es so, dass Chinook wieder richtig drauf ist und sich von seinen Schlundverstopfungen gut erholt hat. :biggrin:
      Ich stimme Deinen Überlegungen zum Thema Tod zu.

      Und ich war auch nicht verzweifelt, als Farin starb, gefehlt hat sie mir natürlich trotzdem, immerhin waren wir 28 Jahre zusammen, sie bestimmte meinen Tagesablauf und einen großen Teil meiner Gedanken und Gefühle.

      Mein vorherrschendes Gefühl zu ihrem Tod war Dankbarkeit. Dafür, das sie den Weg ohne chemische Hilfe gefunden hat und vor allem dafür, das wir so viel Zeit zusammen hatten, dafür, wie sie war, und das wir so gut zueinander paßten.

      Noch immer ist sie Teil meines Lebens, sonst hätte ich das Schreiben in diesem Thread inzwischen bestimmt aufgegeben. Ich habe ihr viel zu verdanken und ich wage zu behaupten, daß ich ohne sie heute anders wäre. Ich denke sie hat mich geprägt, hat mir Abenteuer ermöglicht, die ich allein nie angegangen wäre und andere Dinge haben nicht stattgefunden, weil für diese keine Zeit und kein Geld da waren. Und ich bin ganz zufrieden damit.

      Sie war der erste Traum, (der vom eigenen Pferd), den ich mir nach 8 jähriger Vorbereitungszeit erfüllt habe, obwohl alles dagegen sprach, weil ich damals noch nicht wußte, wie mein Leben aussehen würde und ich schon immer sehr wenig Geld hatte. Und es ist so gut gegangen. :zustimm: Alle Klippen haben wir gemeistert, obwohl das rein verstandesmäßig gar nicht möglich gewesen wäre. :cool:. Und ich lebe heute noch so, verwirkliche meine Träume, auch wenn das heißt auf das meiste andere verzichten zu müssen.

      :rolleyes: Ich dachte dies wird eine kurze Antwort :lol: :D

      :clap: Schön, das es Chinook so gut geht.
      Hi,
      Natürlich bedingen die Witterungen und der Boden das. Aber schon vor den Eisen wurde seine Hufstellung zum Problem, weshalb er immer wieder stolperte etc. Er bekam/bekommt ja einen orthopädischen Beschlag, weswegen es sich etwas besserte. Ganz gut gehts natürlich nicht mehr, da hätte der erste Besitzer als Fohlen schon was machen müssen...
      Na ja, drei Klausuren, Referatausarbeitungen und ne mündliche Prüfung hab ich noch, ansonsten gehts. Ich studiere Chemie, Ökonomische Bildung (Wirtschaft für Haupt/realschule) und als Ergänzungsfach Theologie auf Lehramt :wink:
      Da ist es manchmal schwierig, alles unter einen Hut zu kriegen- In diesem Sinne vielen Dank an meine Schwester-
      Richtig abmagern tut er erst so im Februar, wenn man es so nennen kann. Aber ich kenn ihn sonst immer als sehr leichtfuttrig und na ja, nennen wir es beim Wort: pummelig, weshalb ich immer aufpassen muss. Aber wahrscheinlich kommt es mir extremer vor als es ist, Freunde beruhigen mich immer wieder und auch TA und Hufschmied. Ist halt so, dass einem das eigene Pony immer mehr Sorgen macht, als sie immer da sind. LG
      Hallo Mailmotte,
      ich wünsche Dir für die Prüfungen viel Glück. Es gibt Dinge im Leben, die mal vor dem Tier stehen müssen. Und das ist jetzt so eine Situation - Es geht um Deine Zukunft. Du hast dann ja wohl, hoffentlich, bald wieder mehr Zeit für Ramos. Und wenn Ramos Dich verstehen könnte, hätte dafür Verständnis. :zustimm:

      Das man sich über sein eigenes Tier zuviel Gedanken bzw. Sorgen macht ist wohl normal. Bei mir ist das auch so. Ich habe aber noch eine Nachbarin, mit deren Pferden mein Chinook zusammen steht. Martina und ich holen uns, wenn wir uns mal wieder zuviel Gedanken machen, gegenseitig wieder runter.

      Chinook steht bei mir zu Hause. Wir wohnen auf einem alten Bauernhof zur Miete. Martina ist die zukünftige Schwiegertochter meiner Vermieter und hatte, als wir hier einzogen, ihre beiden Pferde schon hier. Zu diesem Zeitpunkt stand Chinook noch wo anders (30 Minuten Fahrt mit dem Auto). Ich konnte ihn nicht her holen, weil für ihn kein Unterstellplatz vorhanden war. Dann hatte Martina die zündende Idee. Wir haben ein Wochendende auf- und hin- und hergeräumt. Dann war Platz da und Chinook konnte endlich zu mir. Der Umzug tat ihm sehr gut. Von einer Herde mit knapp 20 Pferden in eine kleine 3er-Herde. Nachdem endlich die Rangfolge geklärt war, kehrte Ruhe ein und Chinook machte plötzlich einen viel ruhigeren und ausgeglicheneren Eindruck.

      Martina und ich verstehen uns super. Wir haben beide die gleiche Längenwelle und sind uns einig. Es ist kein Problem, wenn man mal einen Tag keine Zeit hat -Der andere ist ja da und kümmert sich. Wir sind auch füreinander da, wenn mal Fragen auftreten oder ein Pferd krank ist.

      Ich denke, wir haben es somit leichter als viele andere Pferdehalter. Es ist entspannend und beruhigend, wenn man weiss das da noch jemand ist, den man mal auf die Schnelle um Rat oder Hilfe fragen kann. :lol: