Hallo,
bin ja schon total glücklich, dass es solche Foren gibt.
Ich bin am verzweifeln. Meine Katze Leyna (10 Jahre) ist eigentlich schmusig, quickfidel, spielt, kratz an ihrem Baum, kommt zur Begrüssung an die Tür und ist das unkomplizierteste Geschöpf an Katze, was es überhaupt gibt. Nie hat sie irgendeine Krankheit gehabt (mal Flöhe und Zecken, aber nicht der Rede wert). Seit nunmehr gut drei Wochen ist sie wie ausgewechselt. Alles hat angefangen mit täglichem Erbrechen und Appetitminderung. Dadurch hat sie innerhalb kürzester Zeit über 2 Kilo abgenommen (sie ist relativ groß, Rückenmaße über 41 cm) und hat gut 5 Kilo auf die Waage gebracht. Anfangs war ich nicht so besorgt, weil ich den Verdacht hatte, dass sie von den Leckereien meines Freundes (Koch), sich den Magen verdorben hat. Er achtet aber extrem darauf, dass es katzenverträglich ist. Als sie auch noch immer ruhiger wurde und sich zunehmend zurückgezogen hat, bin ich zum Tierarzt. Anfängliche Angst, es könnte ein Nierentumor sein, wurde zum Glück nicht bestätigt. Ein umfangreicher Bluttest (Niere, Schilddrüse etc.) hat nichts Besorgniserregendes ergeben. Der Leberwert ist ziemlich hoch, aber wohl nicht dramatisch. Sie hat eine Spritze bekommen, seitdem erbricht sie zwar nicht mehr, aber isst immer noch weniger als ein Spatz und seit mehr als 10 Tagen war sie auch nicht mehr auf dem Klo. Naja, kacken mein ich. Wenn wir uns etwas zu essen machen, ist sie sofort am Start, sie MUSS definitiv Hunger haben. Ist aber immer nur ein paar Happen, dann ist den ganzen Tag wieder Funkstille. Der Arzt weiß nicht mehr weiter und wir auch nicht. Sie trinkt recht viel und irgendwie muss sie auch motzig sein, denn neuerdings pinkelt sie immer auf unsere Duschmatte. Jeden Tag muss ich die auswechseln. Kuscheln kommt sie schon lange nicht mehr, aber wenn wir ihr Zuneigung geben, lässt sie es auch zu und schnurrt. Ich dachte auch schon an ein psychologisches Problem, da meine Mitbewohnerin vor Kurzem aus und mein Lebensgefährte eingezogen ist. Mit dem konnte sie aber auch vorher gut, hat ihn sofort mehr umgarnt als mich Aber sie war immer super pflegeleicht. Hat zig Umzüge hinter sich und auch, wenn ich im Urlaub und sie bei Freunden untergebracht war, gab es niemals Probleme. Es ist alles sehr kurios und jetzt denke ich, noch einen weiteren TA aufzusuchen, vielleicht hat meiner ja was übersehen, obwohl er mir sehr fähig erscheint. Aber vielleicht übersehe ich auch etwas und einer von euch hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir weiterhelfen, eine Idee geben? Entschuldigt bitte, dass ich mich hier so ausmehre, aber wie gesagt, bin mit meinem Latein am Ende ... Über jede Info äusserst dankbar: Alex & Chris mit Leyna!

... ich ruf gleich morgen meinen TA an und zur Not zwing ich ihn, alles aus Leyna rauszuholen. Ich hab ihn mehrmals darauf hingewiesen, dass das doch nicht gut sein kann, aber er hat dazu nichts großartig gesagt. Meine Vermutung ging ja auch schon in die Richtung, denn Hand aufs Herz: wie würde es uns denn gehen ...!? Vielen herzlichen Dank, für die lieben und schnellen Tipps, ich halte euch auf dem Laufenden, denn vielleicht sind das ja auch wiederum Hinweise für andere Leidgenossen! Ich geh jetzt noch mal kraulen (am Kopf und nicht am Bauch, Arme die) und morgen wissen wir vielleicht Näheres!

Ich war mit Leyna heute früh erneut beim TA. Sie hat sich heute früh wieder zweimal erbrochen (nur Flüssigkeit) und beim zweitenmal hatte sie sich auch gar nicht mehr unter Kontrolle und hat gleichzeitig uriniert. Der Arzt hat sie an den Tropf gesetzt, da sie total ausgetrocknet war, obwohl sie säuft wie ein Löwe. Dann hat er noch ein Klistir gesetzt und will sie heute nachmittag röntgen. Das Klistir hat glaube ich, gar nichts geholfen, denn es kam ein Spatzenklump raus und Blut. Jetzt ist der Arzt zu Hausbesuchen und erst um drei wieder da, aber am liebsten würde ich sofort irgendwo hin, denn sie schafft es schon nicht mal mehr auf das Klo und lässt sich gleich daneben fallen. Ich hab ihr wieder ein Schälchen Wasser hingesetzt, da sie es nicht mehr in ihre geliebte Trinkstätte, unsere Badewanne schafft. Das musste ich nebenher sogar wieder auffüllen, weil sie gar nicht aufhörte zu trinken ....

Leider muss ich euch mitteilen, dass es Leyna nicht geschafft hat und gestern aus der Narkose nicht mehr aufgweckt wurde. Die Röntgenbilder hatten Desaströzes zu Tage gebracht: eine völlig verkalkte Niere und Harnleiter, Leukose, die den Darm komplett schon besetzt hatte und der Magen war auch angegriffen. Der TA hat noch angeboten sie zu öffnen, aber eher, um psyochologische Gewissheit zu haben, dass nichts mehr machbar ist, als eine Chance zu sehen, noch etwas tun zu können. Sie wäre uns die Nacht weggestorben sonst. Das ging alles viele zu schnell, aber wir denken, dass es jetzt doch besser ist, denn gestern muss sie arg gelitten haben.
Ich danke euch herzlich für eure Tipps, Anteilnahme und Besorgnis, das hat mir sehr geholfen. Aleksandra.