Kieferbruch

      Hallo!
      Habe ich im allgemeinen Forum schon über mein schreckliches Tierarzterlebnis ausgelassen. Wir sind zur Impfung mit Grisu hin und er kam mit nem Kieferbruch zurück. Grisu ist halt ne "Wildkatze" (zuhause aber weitgehendst zahm) und ist beim Tierarzt ausgebüchst. Als der ierarzt ihn mit Handschuhen eingefangen hatte, hatte Grisu den Unterkiefer gebrochen. Jetzt hat der kleine irgendwelche Drähte in sich und richtige Knöpfe an der Seite. Außerdem hat er so ne Sperre im Mäulchen, damit er nicht fressen kann. Nur die Zunge kriegt er raus. Fressen darf er mindestens 3-4 Wochen nichts, außer püriertes Katzenfutter. Das muss allerdings so dünnflüssig wie Tomatensuppe sein, meint der Tierarzt.
      Kennt sich hier irgendjemand mit Kieferbrüchen bei Katzen aus? Wie lange dauert das bis er wieder fressen kann? Wäre schön wenn jemand mir seine Erfahrungen berichten könnte!

      Viele Grüße

      Nici
      Hallo Nici
      einer meiner Kater hatte vor ca 3 Jahren einen schweren Unfall, er ist von einem LKW angefahren worden und war schwerstverletzt.
      Unter anderem hatte er auch eine Unterkieferfraktur.Weil er aber aufgrund seiner anderen Verletzungen nicht operabel war, hat meine Tierärztin die Fraktur erst mal nicht chirurg. wie bei dir versorgt.
      Das ging auch gar nicht anders,eine Narkose hätte er gar nicht mehr überstanden.
      Letztendlich eine gute Entscheidung.Er konnte sowieso 3 Wochen lang nicht aufstehen und hat sich auch kaum bewegt,so konnte der Bruch einigermaßen heilen.Er hat heute das Mäulchen ganz wenig schief und ein Zahn mußte letztes Jahr gezogen werden, aber sonst hat er keinerlei Einschränkungen oder Probleme.
      Ich hab ihm 4 Wochen lang sein Dosenfutter mit etwas Wasser verdünnt und mit dem Pürrierstab zerkleinert.Die erste Zeit mußte ich ihn mit der Spritzt füttern,das war eine ganz schöne Schweinerei.Als er dann von selber wieder lecken konnte,hat er aus einem Tellerchen geschlabbert.
      Ganz normal.War gar kein Problem.Er war auch wie gesagt nicht verdrahtet so wie deiner.

      Ich hatte selber mal eine Kieferfraktur und war 4 Wochen verdrahtet,glaub mir,ich kann mit deinem Tiger fühlen,das ist ein furchtbares Gefühl,wenn mann den Mund nicht aufmachen kann.
      Ich weiß aber auch dass Katzen sich an Mißstände sehr gut gewöhnen, also mach dir keinen Kopf. Das wird gut klappen.

      Meine Tierärztin hat den Kiefer regelmäßig untersucht (wir waren ja sowieso jeden Tag beim Tierarzt )und nach 4 Wochen hab ich so nach und nach auf festere Kost umstellen dürfen, also sein ganz normales Dosenfutter nur eben unverdünnt.
      Trockenfutter hab ich ganz weggelassen, das war mir doch zu gefährlich die ersten paar Monate. Wir haben dann gemeinsam beschlossen ihn doch nicht mehr zu operieren, weil die Fraktur doch recht gut verheilt war und er wegen des Unfalls, zum einen sehr viel hat über sich ergehen lassen müssen und stark traumatisiert war .Eine Op wollten wir ihm wirklich nicht auch noch zumuten. Raus durfte er natürlich nicht, konnte und wollte er aber sowieso auch auf gar keinen Fall.
      Ich hoffe ich konnte dir einwenig helfen.
      Da fällt mir noch ein, wenn die Drähte entfernt werden, (ist bei Mensch und Tier gleich) ist die Kiefermuskulatur sogut wie weg, weil ncht benutzt und er kann das Mäulchen ncht mehr soweit öffnen, das muß dann trainiert werden. Das kann dir dein Tierarzt aber zeigen Mein Kater konnte lange nicht aus vollem Herzen gähnen und bis zur ersten Maus hats Monate gedauert.

      Hallo!

      Vielen Dank für Deine Antwort. Also das mit der Spritze ist ne sehr gute Idee. Der Kleine hat nämlich seit Samstag noch gar nichts zu sich genommen, weder Wasser, noch die Katzenfuttersuppe. Hoffe auch das er dann irgendwann mal wieder anfängt selber was zu sich zu nehmen, aber durch die komischen Knöpfe wird das Mäulchen ja zugehalten und er hat Schwierigkeiten überhaupt die Zunge rauszukriegen. Schmerzen hat er mit Sicherheit auch genug, obwohl die starken Schmerzmittel die der Tierarzt ihm gespritzt hat bis heute halten sollten. Der sieht so unglücklich aus und sitzt den ganzen tag auf dem Katzenklo und da sitzt er nur, wenn er von keinem gesehen werden will. Sein Bruder darf ihn gar nicht sehen, sobald der reinkommt dreht Grisu sich um, so als würde er sich schämen. Fahre jetzt gleich noch mal mit ihm zum Tierarzt, der will ihn nicht warten lassen und ihm nur seine Spritzen geben.
      Müssen so Drähte auf jeden Fall entfernt werden? Das hieße ja Grisu müsste noch mal unters Messer?!? Davon war nämlich bis jetzt noch keine Rede. Aber er guckt einen so traurig an und man sieht ihm seine Schmerzen an. Zum Glück lässt er sich wenigstens im Moment anpacken und rennt nicht weg. Bin mal gespannt ob wir ihn gleich nochmal in die Transportbox kriegen...

      Liebe Grüße

      Nici
      Hallo Nici, ich dachte, ich les nicht richtig, als ich Deinen Beitrag gelesen habe und staune, wie gelassen Du diese Geschichte anscheinend siehst :wink:. Glaub mir, wenn das mit meinem Kater passiert wäre, wäre der nicht der einzige in der Praxis mit einem gebrochenen Kiefer......:eek::confused::angry:.

      Das kann doch wohl nicht wahr sein und ist ja wohl ein ganz klarer Beweis dafür, wie wenig dieser "Metzger" mit Tieren umgehen kann ! Frag ihn doch mal, ob er den Begriff "Fluchtverhalten" kennt und ob er überhaupt auch nur im entferntesten Ahnung hat, wie man damit umgeht - allerdings hat er die Antwort ja im Grunde schon geliefert. Ich würde ihn aber auf alle Fälle mal auf den Kostenfaktor der Behandlung ansprechen, denn abgesehen von den Schmerzen und Torturen, die Dein kleiner Kater jetzt durchmachen muß, steht ihm ganz sicher auch noch einiges bevor und das kann er meiner Meinung nach nicht einfach als "Mißgeschick" deklarieren, das ist eindeutig ein Versagen seinerseits :angry:. Mann, bin ich sauer - aber sicher nicht auf Dich:wink:.

      Auf jeden Fall solltest Du versuchen, es dem Kleinen jetzt erstmal so angenehm wie möglich zu machen und dazu gehört vor allem, dass Du ihm beim Fressen hilfst. Das mit der Ernährung über Spritze (ohne Nadel :wink:) ist also eine klasse Idee und ich würde Dir darüber hinaus empfehlen, sein Futter tüchtig mit warmen Wasser oder besser sogar etwas Fleischbrühe so weit zu verdünnen, dass er möglichst nur noch schlucken braucht und nicht auch noch kauen muß. Aber bitte möglichst salzarme Fleischbrühe nehmen, am besten frisches Hähnchenfleich oder tiefgefrorenes Fischfilet (Seelachsfilet) einfach in Wasser kochen und dann diesen Kochsud verwenden. Da sind nämlich dann gleichzeitig jede Menge Vitamine, Taurin und andere Spurenelemente enthalten und er bekommt Nahrung und Flüssigkeit zugleich - im Augenblick beides ganz wichtig für ihn. Wenn er seit Samstag kaum was gefressen und vor allem getrunken hat, besteht nämlich zusätzlich die Gefahr, dass er austrocknet und das kann dann blitzschnell zu einem lebensgefährlichen Zustand werden - das wäre das letzte, was er jetzt noch braucht:sad:.

      Also möglichst in aller Ruhe alle 2 Stunden versuchen, ihm etwas "Suppe" zu geben - egal wie.

      Für den nächsten TA-Besuch hol Dir mal Baldrian-Tropfen aus der Apotheke. Bevor es losgeht, tupftst Du dann 1 Tropfen (mehr nicht, reicht völlig aus) davon an verschiedene Stellen im Transportkorb - das beruhigt und macht das ganze für ihn vielleicht zumindest ein wenig erträglicher und wenn Du ihm dann noch ein von Dir getragenes T-Shirt in den Korb legst, hilft ihm Dein vertrauter Geruch vielleicht auch noch ein wenig.

      Außerdem solltest Du auch im Augenblick darauf achten, dass der andere Kater den Kleinen nicht allzu sehr stört. Das ist zwar ganz natürlich, dass der dessen Nähe sucht, weil er ja durchaus merkt, dass mit seinem Kumpel was nicht stimmt, aber der arme kleine Kranke hat dafür natürlich im Augenblick gar kein Verständnis und wahrscheinlich tierisch Fracksausen, dass der andere ihm (ungewollt) weh tut. Wenn´s also geht, versuch mal, die beiden zumindest für einige Tage ein wenig auseinander zu halten.

      Was die Drähte angeht, wird er wohl tatsächlich nochmal "unters Messer" müssen, zumindest wird das nicht ohne Narkose gehen. Aber das ist im Grunde für ihn auch besser, weil er dadurch dann nix weiter spürt. Da müßt ihr wohl beide leider nochmal durch. Ein Grund mehr, den TA nochmal so richtig "zusammenzufalten":wink:.

      Alles, was Du im Augenblick tun kannst, ist wohl, es ihm so angenehm und ruhig wie nur irgend möglich zu machen und vor allem dafür zu sorgen, dass er trotzdem ausreichend frißt und trinkt. Ich drück euch ganz feste die Daumen, dass es dem Kleinen bald wieder besser geht und es wäre nett, wenn Du weiterberichten würdest.

      Bis dahin liebe Grüße von catflower:biggrin:
      :angry: Hallo!
      Also gelassen seh ich die ganze Geschichte hier ganz und gar nicht. Ich bin sehr wohl ziemlich verärgert und stinksauer. :angry::angry::angry: Aber was bringt es mir mich immer wieder neu darüber aufzuregen, es ist jetzt nun leider mal passiert und ändern lässt sich da jetzt sowieso nichts mehr dran.:sad:
      Der Kleine ist halt ein bißchen durchgedreht und hat sich wieder verhalten wie vor 5 Monaten als wir ihn bekommen haben, ist die Wände hoch, an den Gardienen hochgesprungen und hat dem wirklich sein komplettes Untersuchungsmaterial runtergeworfen. Ich wollte ihn schnappen, da meinte der Tierarzt ich solls lassen, da er verantwortlich dafür wäre, wenn meine Katze mich in seiner Praxis beißen würde?!? Naja, dann hat er es vesucht und das gar nicht erst mit Gefühl, nicht erst mal ruhig versucht, ich denke dadurch ist Grisu noch wilder geworden. Hab Grisu nur schreien und fauen gehört und gehofft, dass der Tierarzt ihn bald wieder in der Transportbox hat. Konnte ja auch nicht ahnen das er dem Kleinen gleich den Kiefer bricht. Als er ihn endlich eingefangen hatte, sah ich zunächst nur Blut, dachte erst Grisu hätte den TA erwischt, von wegen. Der schaute den Kater bestimmt 10 Minuten nur an und sagte gar nichts. Ich glaub der Tierarzt satnd selber unter nem leichten SChock, dann kamen endlich mal ein paar Worte aus seinem Mund:"Er hat sich verletzt!" Das wars dann wieder für die nächsten 10 Minuten, bis er meinte, Grisu hätte sich den Kiefer gebrochen. :eek::eek::eek: Also dem Tierarzt standen wirklich die Schweißperlen auf der Stirn und er wusste selbst nicht richtig was paaiert war. Grisu dagegen guckte mich nur an mit herunterhängendem Kiefer, das Blut lief die Zunge runter und es sah einfach schrecklich aus. Kann ich nicht beschreiben.
      Ja, mit dem Kostenfaktor is so ne Sache, aber so wie ich den TA einschätze wird er die ohne Probleme selber tragen, aber man kann ja nie wissen. Bin also mal gespannt!
      Den, bzw. die anderen Kater versuchen wir eh im Moment mal von Grisu fernzuhalten. Das Problem ist nur, dass wir Grisu jetzt einige Zeit mal nur in einem Raum halten sollen. Er teilt sich zusammen mit seinem Bruder ein zimmer in dem ein Katzenklo und Futter, Kratzbaum, Spielzeug, Schlafplätze usw. sind. Normalerweise sind die Beiden tagsüber im hasu irgendwo oder draußen und gehen dann nachts in ihr Zimmer. Da aber Grisu jetzt dieses Zimmer belagert fühlt sich der kleine Chucky ziemlich einsam. Er muss sich halt jetzt nachts allein mit dem Rest des Hauses begnügen und findet das gar nicht toll. Aber was sein muss, muss sein!!!

      Besser geht's Grisu immer noch nicht, schläft nur, frisst nicht, trinkt nicht, liegt den ganzen Tag im Katzenklo und will von der Welt nichts hören und sehen. Aber er schnurrt, genießt es gestreichelt zu werden. Und das hätte ich nicht erwartet, da er ja so lange gebraucht hat bis er zum ersten Mal von alleine auf uns Menschen zukam und dann so was. Ein Wunder das er uns trotzdem vertraut!!! Oder vielleicht nur, weil es ihm zu anstrengend ist wegzurennen?? Aber das Schnurren ist doch ein Beweis dafür das er dankbar ist für die Zuwendung, oder?
      Ok, werde dann jetzt mal versuchen das kranke Kätzchen in den Korb zu kriegen, aber ich denke jetzt, dass es doch weniger problematisch wird als ich zuerst gedacht hab. Denn er lässt sich auf den Arm nehmen ohne sich zu wehren - kann ja auch schlecht.

      Ok, warte jetzt erst mal den Tierarztbesuch ab, bis dann

      Nici