Zitat von Kobold: Auch wenn es natürlich nur meine eigene Einschätzung ist - ich würde keinesfalls meine Miezen einsperren bis sie ausgewachsen sind - nur weil ich Angst hätte dass sie eventuell irgendwann vielleicht könnte-sein Gesundheitsprobleme bekommen können. Gesundheitsprobleme aller Art können Katzen immer bekommen, ob kastriert oder unkastriert.
Die Katze bis zur Kastration im Haus lassen willst du nicht, weil „Gesundheitsprobleme aller Art können Katzen immer bekommen“ – dann gehörst du also auch zu denen, die dafür verantwortlich sind, dass es immer mehr Katzen gibt und die Tierheime überquellen, so dass selbst Katzenkinder kaum noch vermittelt werden können. Aber prophylaktisch entwurmen und impfen lässt du deine Katze sicher, oder?

Eine nicht kastrierte Katze, die in den Freilauf kommt, ist gesundheitlich um ein Vielfaches mehr gefährdet als eine kastrierte Katze – so viel zum Thema „gegen den Willen einsperren“. Wenn dein dreijähriges Kind alleine auf den Spielplatz will, würdest du es wohl auch lassen – kannst es ja nicht „gegen den Willen einsperren“.


Zitat von little:
Unwohlsein bei Katzen kann man sehr wohl erkennen,denn das Tier gibt uns durch verändertes Verhalten zu verstehen das ihm etwas so nicht passt.Gerade wenn es auch gesundheitliche Dinge sind,kann man es an vielen "Merkmalen" erkennen.
Katzen sind Weltmeister im Verbergen von gesundheitlichen Problemen und bis der „normale“ Tierhalter bemerkt, dass mit seinem Tier etwas nicht stimmt, geht es den meisten Tieren bereits ausgesprochen "dreckig". Dieses Verbergen körperlicher Probleme ist instinktiv und für Wildtiere überlebenswichtig, da frei lebende kranke Tiere von ihren Artgenossen schwer attackiert und aus dem Revier vertrieben werden, wenn diese merken, dass ein Tier aus der Gruppe nicht „fit“ ist. Wären die Tierhalter tatsächlich so aufmerksam und fähig, würden z. B. viele Nierenerkrankungen eher erkannt werden – eines der ersten Anzeichen ist Übelkeit (ohne Erbrechen), bei der sich die Katze vermehrt die Schnauze leckt. Welcher Katzenhalter weiß dieses Zeichen zu deuten, wo die meisten nicht einmal merken, wenn ihr Tier mehr als sonst trinkt, ausgetrocknet ist oder sonstiges.


Zitat von felix:
Ihr sprecht immer nur die Freigänger an,aber wie soll ich verhindern,daß Mikesch Minka besteigt.Habe heute noch mal mit meiner TÄ gesprochen,die meinte ich solle beide in ca 2 Wochen kastrieren lassen,um Überraschungen zu vermeiden. Dann sind beide 5 Monate alt.Ich selber finde es auch etwas früh,kann aber nicht immer aufpassen.
Die Katze kann bei Eintritt der Geschlechtsreife des Katers (werden sie oft später als Katzen) eine einmalige Hormonspritze (oben schonmal erwähnt) bekommen. Diese verhindert 4 bis 5 Monate lang eine Trächtigkeit. Wenn die Wirkung nachlässt, dann sind beide in der Regel soweit, dass sie kastriert werden können.

5 Monate für die Kastration ist ein ungünstiger Zeitpunkt, denn zwischen dem vierten und fünften Monat löst sich die Vorhaut des Penis ab, und wenn die Kastration genau während dieser Ablösung stattfindet, können sich kleine „Taschen“ bilden, in denen sich später dann Schmutz ansammelt – und das kann zu Problemen (z. B. Entzündungen) führen. Und ein Kater, der bereits mit 5 Monaten geschlechtsreif wird, ist die absolute Ausnahme. Hätten deine Eltern gestattet, dass deine Schwester (angenommen, du hättest eine) bereits mit 8 Jahren die Pille nimmt?

Für „MietzekatzeBerlin“ gilt dies sicher nicht, aber wenn sie eine Katze mit Wasserkopf vom Züchter bekommen hat, würde ich dieses unbedingt dem Verband melden – hier liegt eindeutig ein Zuchtfehler vor, der gemeldet werden muss und die Züchterin darf mit Tieren aus dieser Reihe nicht weiter züchten !!!!!
Zitat von hasiSTA:
Meine TÄ sagte mir, ab 6 Monaten kastriert sie (Kater oder Katze). Da sie nun TÄ ist, glaube ich ihr. Wenn es doch so schlimm ist, vor 1 Jahr zu kastrieren, warum tut es die TÄ dann???
Weil sie daran gut verdienen, viele Tierhalter ihre Tiere so früh wie möglich kastrieren lassen wollen (sonst „stinken und schreien sie“) und diese Tierhalter sonst zu einem anderen Tierarzt gehen würden, der das Geld mit der Kastration verdienen würde ...

Original von Andrea: Probleme der Harn ableitenden Organe sind nachweislich bei kastrierten Tieren (Katzen + Kater) häufiger als bei nicht kastrierten.
Zitat von TinaFü: Wo, wann und durch wen ist das NACHGEWIESEN?
Das wird von Tierärzten eindeutig bestätigt. Das Hormon Testosteron ist unter anderem für das Wachstum des Penis verantwortlich. Mit der Kastration wird diese Produktion weitestgehend eingestellt – also wächst der Penis von diesem Zeitpunkt an nicht mehr. Im Penis befindet sich jedoch die Harnröhre, die sich parallel zum Penis entwickelt. Je größer der Penis wird, umso größer wird auch der Durchmesser der Harnröhre. In einem kleinen Penis ist also auch die Harnröhre kleiner (enger) als in einem ausgewachsenen Penis. In einer engen Harnröhre wiederum bleibt selbst Harngrieß leichter stecken – Folge: oben genannte Problem.
Studie zur Frühkastration von Katzen unter Tierschutzgesichtspunkten (Von Dr. Willa Bohnert, Tierschutzzentrum der Tierärztlichen Hochschule Hannover) (Zitat daraus): "... Mit 7 Wochen oder 7 Monaten kastrierte Kater weisen im Alter von 22 Monaten ähnliche (nicht die gleichen!) Harnröhrendurchmesser auf wie nicht kastrierte Kater. Dieser Punkt ist wichtig im Hinblick auf Harngrießbildung bei Katern. Während sich bei nicht kastrierten Katern im Alter von 22 Monaten der Penis vollständig aus dem Präputium (Vorhaut) vorlagern lässt, ist dies nur bei 60% der mit 7 Monaten und bei keinem der mit 7 Wochen kastrierten Tieren möglich."
Auch wenn in der Studie gesagt wird, dass es aus Tierschutzgründen vertretbar ist, bleibt die Tatsache, dass die Frühkastration Folgen hat – mit denen müssen dann sowohl die betroffenen Katzen wie ihre Halter leben - für den Tierschutz ist das Problem mit Abgabe dieser Tiere ja „erledigt“ (wozu also auch Langzeitstudien?)


Original von Andrea: Wenn eine Katze allzu "nervig" rollig wird, dann kann man ihr bis zum Ausgewachsensein z.B. auch die Pille geben.
Zitat von TinaFü: Ach... und das soll den Hormonhaushalt weniger stören als die Kastration? Daß diese Mittelchen gesundheitlich belastend sind ist bekannt, daß sie Probleme an der Gebärmutter begünstigen auch.
Es geht nicht um die Folgen der Kastration allgemein, sondern speziell um Frühkastration, bei der die Hormonproduktion vorzeitig unterbunden wird und das hat negative Auswirkungen auf die gesamte weitere Entwicklung.
Eine kurzzeitige Hormongabe unter ärztlicher Aufsicht ist keinesfalls schädlich, wird sogar von seriösen Züchtern grundsätzlich angewendet, um den Zuchtkatzen nicht mehr als 1 Wurf pro Jahr zuzumuten. Komisch auch, dass Tierärzte problemlos Hormone verordnen, wenn sie bei Katzen z. B. ein Eosinophiles Granulom feststellen, das unter anderem hormonelle Ursachen haben kann. Woher kommen nur diese hormonellen Probleme, wenn das Tier doch kastriert ist und die Sexualhormone laut deiner Auffassung für andere Körperfunktionen keine Rolle spielen? Aber dann Hormone geben ist OK? Oder würdest du das auch ablehnen, wenn du eine Katze hast, die sich aufgrund dieser Erkrankung den gesamten Körper blutig kratzt ?
Abgesehen davon: Hast du selbst mit Pille oder Spirale verhütet ? Wenn ja, wie verantwortungslos


Sorry, wenn es so viel zu lesen ist. Ist nunmal ein schwieriges Thema und nötig. Ich lass euch jetzt erstmal eine Verschnaufpause und mach dann Sonntagabend oder Montag weiter (bin am WE unterwegs).

