andere Tiere – Erfahrungen? (lang)

      Hi, bin ja neu hier und wollt nur mal bisschen was erzaehlen und fragen... Wie steht’s bei euch mit anderen Tieren ausser Katzen? Hattet ihr welche? Welche? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

      Meine Tier-‚Odyssee‘ fing damit an, dass wir ne Katze hatten wo ich ca. 4 – 11 Jahre alt war. Also ne lange Zeit, und ich hab unsere ‚Pinky‘ auch immer total lieb gehabt. Leider wurden dann eine meiner Schwestern und meine Mutter allergisch auf Katzen, und wir mussten sie weggeben, gerade, als wir eine zweite dazu bekamen, die einen Platz brauchte. Die beiden haben sich allerdings sowieso nicht vertragen, July haette wohl wieder weggemusst, aber dann kam die Allergie, und so mussten July und Pinky beide weg, zu ner Zuechterin in nem Riesenhaus, wo sie sich dann auch aus dem Weg gehen konnten. Wir haben sie noch einmal besucht, aber da das ziemlich weh getan hat, haben wir’s dann gelassen. Etwa ein Jahr später sagte mir meine Mutter, dass Pinky wohl irgendeine Krankheit bekommen hatte und tot war. Das war ein ziemlicher Schock damals, obwohl ich noch so klein war... War halt doch ‚unsere‘ Katze.

      Danach hatte ich jahrelang nichts ausser Pflegepferden – ich reite ja auch – bis ich meine Eltern ueberreden konnte, mir einen Hasen zu erlauben. Hatte bei einer Freundin einen Zwerghasen gesehen und mich Hals ueber Kopf in dieses Handvoll Haeschen verliebt, was da auf der Hand sass. Leider war es kein Zwerghase, was ich dann zu Weihnachten bekam. Er war viel zu gross und fuehlte sich in dem Kaefig ueberhaupt nicht wohl, wurde extrem bissig und boese, weil ich natuerlich auch den ganzen Tag arbeitete (war ja schon 17 und in der Lehre). So gab ich meinen Jedi Knight schliesslich weg zu ganz vielen anderen Tieren, waehrend meine Schwester *neid* mit ihren drei Meerschweinchen nie Probleme hatte (gut, bis dass es zuerst zwei waren und die eine – traechtig gekauft anscheinend – ploetzlich warf...). Etwa ein Jahr spaeter habe ich es noch einmal versucht, diesmal mit einem richtigen Zwerghasen, aber auch diese fuehlte sich nicht wohl bei mir im Zimmer und auch Gracy musste schliesslich weggegeben werden :(. Ich hab da sicher auch Fehler gemacht mit den beiden, bin ich die erste, die das zugibt. Ich wollte ja eigentlich immer im Hinterkopf eine Katze, die Hasen waren ‘Alternative’, und das haben sie vielleicht auch gespuert.

      Na ja, mit 20 erfuellte ich mir dann den Traum vom eigenen Pferd. Ich kaufte es, fuhr in Urlaub, fiel dort von einem anderen Pferd, brach mir das Knie und kann bis naechsten Fruehjahr nicht mehr reiten, weil ich da jetzt ne Platte und drei Schrauben drin hab. Ich kam heim, konnte nur zusehen wie andere mein Pferd machten, das sich als extrem schwierig herausstellte (Futterneid, schlechte Behandlung durch Vorbesitzer, zu kleine Boxe) und auf Kruecken danebenstehen. Als ich die Kruecken wenigstens weg hatte hab ich mich draufgesetz ein-, zweimal und wurde glatt abgeworfen. Das war mir dann einfach zu riskant, zumal mein Gambit da auch was am Bein hatte und nur mehr Schritt gegangen werden konnte, was ihn fast durchdrehen ließ. Also kam er zu einem anderen Besitzer, bei dem’s ihm heut noch gut geht, und auch wenn es mir in der Seele weh tut, ist es so am besten. Ich bin von ganzem Herzen Reiter, und irgendwann werd ich auch zumindest wieder eine Reitbeteiligung haben, aber im Moment geht’s eh wegen dem Knie net... Und die Wunden sitzen noch zu tief.

      Tja, und dann der Umzug im Mai diesen Jahres (bin ja urspruenglich Oesterreicherin). Ich kam nach Bochum her, endlich der Druck wegen der Allergie daheim weg, erster Gedanke- jetzt kommt die Katze. Aber wie’s mit Umzug is, teuer, und dann nicht gleich ne Arbeit gefunden, sprich, ich wollt’s net gleich verantworten, ging auch vom Geld her net. Und ein bisschen Schiss hatte ich ja auch, wird’s denn diesmal was, und so, und die Wohnung is auch sehr klein... Aber dann beschloss ich jetzt zum Burzeltag am 11. August- jetzt oder nie. Vor allem weil der Freund meiner besten Freundin mir ein Kitten vermitteln konnte umsonst, die Gelegenheit war einfach da, mitm Geld ging’s auch... Ab ins kalte Wasser.

      Also, eine Woche nach meinem Geburtstag kam ich von der Arbeit, schnell noch mal aufgeräumt, meine Plastikfiguren in Sicherheit gebracht, DSL-Kabel an den Boden geklebt, Kratzbaum aufgebaut, Katzenklo gefuellt... Und dann schellte es und meine besten Freunde standen mit der Transportbox da... “Der hat ueberhaupt keine Angst, dem is nur fad”, war der erste Kommentar, und so war’s dann auch. Eigentlich sollts ja ein schwarz-weisser Kater sein, wurde vorher ausgesucht, aber der war an dem Tag irgendwie nicht aufzufinden, also haben meine Freunde von dem Wurf spontan ein anderes ausgesucht, grau getigert. Ich hab mich auf Anhieb verliebt. Und es war, wie sie gesagt hatten, ueberhaupt keine Angst, hat sich sofort total neugierig in der Wohnung umgesehen, wollte gestreichelt und vor allem beschaeftigt werden. Ich taufte meinen kleinen Schatz Remy (wie in Remy LeBau/Gambit von den X-Men, weil er halt so schneidig war, mein kleiner Held :) ) und kam und komme immer noch net darueber hinweg, wie frech, mutig, zutraulich und verspielt er von der ersten Minute an war...

      Total begeistert ging ich am naechsten Tag in die Arbeit und hoerte mein armes Katerchen natuerlich bis vor die Tuer hinaus mir nachmiaunzen (meine groesste Sorge in der Arbeit den ganzen Tag war, dass sich einer von den Nachbarn beschwert und ich ihn gleich wieder weggeben muss :( , aber zum Glueck wohnen in dem Haus net so viele), und das Maunzen blieb auch am naechsten Tag. Mir wurde klar, dass ich das nicht wollte, ich bin nun mal arbeitsbedingt 6.15 – 16.30 net da... Also entschied ich mich trotz der extrem kleinen Wohnung, noch eine Katze zu holen. Zum einen zieh ich naechsten Mai wieder nach Oesterreich und such dann gleich ne groessere Wohnung, zum anderen sin sie ja noch klein, und mit viel Spielzeug bringen wir die 9 Monate rum. Soweit also alles okay, ich mich am naechsten Tag in der Arbeit im Netz umgesehen wie bloed, denn ne Kleinkatze sollte es sein - gleich alt wie mein Remy, damit sie sich vertragen - und zwar keine vom Zuechter, vom Tierheim nur im Notfall, weil ich zuerst doch auch den Leuten helfen will, die nen Wurf haben und net wissen wohin. Ueber ne Seite (ich glaub, eh sogar hier *G*) stiess ich dann auf ne Anzeige in Recklinghausen, also in der Naehe von Bochum, wo ich wohn, rief gleich an und bekam mitgeteilt, ein Kitten waere noch da, ein Weibchen, also perfekt. Ich fuhr am Abend gleich hin mit Transportbox, sah meine kleine Glueckskatze da liegen und wusste, das is sie... Eingepackt, mitgenommen. Die hat die halbe Zugfahrt geschlafen, die andere Zeit neugierig geschaut. Ganz gleich wie mein Remy, total mutig, einfach nur neugierig. Liess sich auch daheim streicheln und alles, keine Angst, total zutraulich. Natuerlich kloppen sich die beiden (das war gestern) im Moment noch, aber da sie ziemlich genau gleich alt sin, bin ich sehr zuversichtlich, dass sie sich bald vertragen. Meine kleine Galaxy, wie ich sie getauft hab, lag dann noch den halben Abend auf meinem Schoss und liess sich verwoehnen (ZICKE, ganz eindeutig ein Weibchen *G*)... Die is fast noch anhaenglicher als Remy... Und ich hatte ein zweites Mal mein Herz verloren.

      Tja, jetzt hab ich meine Katze, die ich immer wollte, sogar zwei, und obwohl ich auf Grund der frueheren Erfahrungen unsicher war, klappt’s super bis jetzt, und ich koennte nicht gluecklicher sein. Ich bin halt zur Ueberzeugung gekommen, was ich immer schon wusste, neben Pferden und Delfinen sin Katzen das schoenste und edelste Tier auf diesem Planeten, und nichts koennte mir als Haustier mehr geben als so ein Kaetzchen.



      Noch kurz Gruende, warum ich andere Tiere net so mag in der Wohnung...
      - Hunde: kleine (vor allem Jack Russels) und Golden Retriever find ich sehr suess, aber meine Hundeliebe ginge nie so weit, als dass ich mit dem Tier vor die Tuer geh bei Wind und Wetter... Ausserdem find ich, sehr grosse Hunde in ner Wohnung zu halten, is net gut fuer das Tier (mit dem Ausdruck ‚Tierquaelerei‘ bin ich immer sehr vorsichtig, wenn man die Umstaende net kennt)
      - Chinchillas: moecht ich nie... Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die artgerecht halten kann, aber ich weiss zuwenig darueber, lass mich also gern eines Besseren belehren... Sin zwar auch suess, waer aber nie das Tier fuer mich... Auch wegen Geruch *ehrlich sei*
      - Meerschweinchen: Sin zwar lieb anzusehen aber... um... ne... Meine Schwester hat ja welche, wie gesagt, und mehr als Fuettern und Ansehen kann man damit net machen... Das is mir einfach zu wenig...
      - Hamster: Sin irr putzig und waer vielleicht ne Alternative, aber die leben nur 2 Jahre im besten Fall (meinem Bruder und seiner Freundin sin trotz einwandfreier Pflege schon zwei sehr frueh eingegangen)... Das is mir zu wenig...
      - Hasen: aus den oben erwaehnten Gruenden niemals mehr wieder... Erstens kann man da ausser Streicheln auch net viel machen, und dann is die Haltung einfach sehr, sehr schwierig... Da muss man wie fuer nen Hund extrem viel Zeit haben, die hab ich einfach net...
      - Schildkroeten: Waer mir ehrlich gesagt zuviel Arbeit dafuer dass ich sie nur recht nett find... Ausserdem is die Haltung teuer und aufwendig
      - Schweine: find ich in ner Wohnung absolut net artgerecht, auch net mit Auslauf... Das is in nem Stall in nem Aussengehege, wie bei uns, da laeuft auch ein Haengeschwein rum im Reitstall, viel besser aufgehoben
      - Voegel: hab’s leider net so mit Vederfieh... Nett anzusehen aber da bin ich auch nach fuenf Minuten gelangweilt... Sin so sicher lieb, waer aber nix fuer mich... Kann man auch zuwenig machen mit, find ich
      - Fische: Der Hoehepunkt der Langeweile fuer mich... Und nur zum Rumstehen und Anschauen is mir die Anschaffung zu teuer
      - Maeuse/Ratten: Sin suess, waer aber kein Haustier fuer mich. Ich hab keine Angst davor, aber ich muss die net lang auf der Schulter oder wo sitzen haben. Da is auch der Geruch net sehr angenehm.
      - Reptilien: ne Schlange waer irgendwann noch mal ein Traum von mir, aber das wird sich mitm Platz und mit den Katzen net realisieren lassen. Ausserdem weiss ich da auch zuwenig drueber, und auch wenns’n grosses Terrarium is... In der Wildbahn sin die halt doch besser aufgehoben...

      Soviel zu meiner ganz persoenlichen Meinung und meinen Erfahrungen... Jetzt zu euch :)
      mein Blog

      "Die Welt ist schön und wert, dass man um sie kämpft. Dem zweiten Teil stimme ich zu."
      - Sieben
      Nochmal Hallo :wink:

      meine Erfahrungen mit Tieren waren bis Bonnie & Clyde nicht so witzig - meine Eltern hatten damals immer mal wieder Katzen, aber irgendwie war immer was, dass diese wieder im Tierheim landeten :sad: Als Kind habe ich das natürlich nie verstanden (auch heute noch nicht) und habe beschlossen, wenn ich mir mal ein Tierchen anschaffe, übernehme ich auch die Verantwortung dafür ! In meiner Ehe haben wir einer Hündin ein Zuhause gegeben, Cheyenne, eine Schäfer-Bernersennen-Mix. Sie kam aus arg schlechter Haltung, die ersten anderthalb Jahre waren so verdammt schwer... Vor allem und jedem hatte sie Angst, es brauchte zwei Monate, bis sie stubenrein war usw. Wirklich nicht einfach die Gute.

      Vor dreieinhalb Jahre dann kam die Trennung von meinem Exmann, vier Monate später lernte ich meinen jetzigen Lebensgefährten kennen. Lief soweit ganz gut, Cheyenne war innerhalb der Woche bei mir und am Wochenende bei meinem Exmann. Dann haben wir ja vor zwei Jahren noch zwei Katzen dazu bekommen, da hatte ich erst ein bisschen Bedenken. Aber meine Dicke (draussen der Katzenjäger vor dem Herrn) hat nach einem bestimmten "Nein ! Die gehören jetzt zu uns !" nie Anstalten gemacht, den Beiden auch nur ein Haar zu krümmen. Immerhin hätte Cheyenne die beiden Kleinen hochkant ins Maul nehmen können... :wink:

      Vor einem halben Jahr hat mein Exmann Cheyenne zum Wochenende abgeholt und seitdem mir den "Umgang" mit ihr untersagt - leider kommt seine neue Freundin nicht damit zurecht, dass wir uns wegen der Dicken so oft sehen und auch noch gut verstanden bis dahin. Riesenterror also bei uns, aber Cheyenne zuliebe habe ich nachgegeben :sad:
      Ich weiss, dass er Cheyenne über alles liebt (und sie ihn natürlich) und es wird ihr bei ihm an nichts mangeln. Ausserdem ist sie mittlerweile 6 1/2 Jahre alt und es ist für sie vielleicht besser, langsam nur noch ein Zuhause zu haben.
      Trotzdem vermisse ich sie sehr, obwohl man natürlich mit einem Hund wesentlich mehr gebunden ist als mit einer oder mehreren Katzen. Aber sechs Jahre - das ist wirklich schon fast wie ein Kind...

      Das ist also meine Geschichte - andere Tiere als Hunde oder Katzen hatte ich noch nicht, da bin ich in fast allem Deiner Meinung mit den Fürs und Widers der Haltung.

      Liebe Grüsse
      Silke
      Zugegeben hänge ich innerlich noch zu sehr an Cheyenne, daher konnte ich mich bisher (noch) nicht dazu entschliessen, wieder einen Hund zu haben. Ausserdem hat da natürlich mein Lebensgefährte ein grosses Wort mitzureden - er hatte noch nie irgendwelche Tiere und mit den Katzen ist das ja schonmal ein Fortschritt :wink:
      Mit Cheyenne kam er zwar auch klar, sie hat ihn aber nie als ihren "Rudelführer" akzeptiert. Ich weiss auch nicht, ob er bei der Erziehung eines Hundes mitziehen würde - einfach zu viele Wenns und Abers.

      Unsere Rasselbande macht natürlich riesig doll Freude - und seit dem Umzug ist auch die Einrichtung vor ihnen sicher, das liegt bestimmt am Platzangebot und dem Mega-Kratzbaum ;)