Pfusch beim Tierazt ?

      Hallo liebe Leser !

      Ich möchte Euch etwas beschreiben, woran ich seit Stunden rätsele und einfach auf keine Lösung komme.

      Ich habe einen 15,5 Jahre alten Dackel-Terrier-Windhund Mix. Er ist ca. 30cm groß, 11 Kg schwer, muskulös und war in der Vergangenheit niemals ernsthaft krank.

      Vor ca. zwei Monaten mußte ich mit ihm zum Tierarzt, da er nachts häufig unruhig war, sehr viel nießen mußte und Wasser aus der Lunge hustete ( klang wie Erstickungsanfälle ). Der Tierarzt diagnostizierte eine Herzinsuffizienz ( Herzschwäche ). Darauf hin erhielten wir ein Herz-Kreislaufmedikament. Dieses bekommt er jetzt täglich. Nach ca. einer Woche hörten die Symptome auf. Das Medikament wirkt. :]

      Am vergangenen Dienstag kam meine Lebensgefährtin nach Hause und streichelte den Hund zur Begrüßung. Da merkte sie, wie sich plötzlich ein ganzer Büschel Haare ( er hat kurze glatte Haare ) vor ihrer Hand hochstapelte. Auch auf dem Fußboden lagen massig Haare herum. Wir schauten uns in der Wohnung um und stellten fest, daß überall extrem viele Haare des Hundes herum lagen.

      Wir gingen sofort zum Tierarzt. Dieser nahm dem Hund Blut ab und tippte auf eine Hormonstörung, also auf eine mögliche Schilddrüsenunterfunktion. Diese wurde dann durch das Labor bestätigt. Der Wert der Schilddrüse sollte zwischen 1,5 und 3,0 liegen, liegt aber bei unserem Doggi bei 1,4.

      Wir erhielten ein Medikament namens Euthyrox 50 Mikrogramm. Der Arzt sagte, ich soll ihm zwei mal täglich 1 Tablette geben. Ich fragte noch auf Verträglichkeit mit seinem Herzmedikament. "Kein Problem" lautete die Antwort.

      In der Apotheke fragte ich bei Einlösung des Rezepts, was passieren würde, wenn man überdosieren würde. Dort hieß es lapidar, daß sei unproblematisch und darüber hinaus handelt es sich bei der 50 Mikrogramm Packung um die schwächste Dosierung.

      Wir verabreichten dem Hund seit Freitag das Medikament. Gestern Abend standen wir nach der Gassirunde vor unserer Haustüre. Ich zückte den Schlüssel aus der Hosentasche, da fing der Hund plötzlich an, laut zu kleffen ( wie ein Wachhund ). Er lief total unruhig auf und ab, als würde er etwas suchen. Als stünde hinter dem Zaun des Nachbarn ein anderer Hund. Da war aber nichts ! Ich sagte "Schluß" und "aus", der Hund kleffte aber weiter. Teilweise ging das Kleffen sogar in einen Kleff-Heul-Mix über. Ich nahm den Hund auf den Arm, das brachte aber nichts. Der Kleffte und Heulte weiter..... so was habe ich noch nie erlebt !!! In den ganzen knapp 16 Jahren nicht !


      Als wir in der Wohnung waren, kleffte der Hund immer noch weiter. Rannte wie von der Tarantel gestochen in jedes Zimmer - fast wie ein junger Hund. Total verrückt !

      Dann nahm ich mir die Packungsbeilage des Medikaments zur Brust. Darin steht, wie auch auf der Herstellerseite, daß keine Nebenwirkungen zu erwarten seien. Allerdings könnte bei zu schneller Dosissteigerung zu Beginn der Behandlung die Erscheinungen einer Überfunktion auftreten: Herzklopfen, Herzrythmusstörungen, innere Unruhe, übermässiges Schwitzen etc.... .

      Auf der Internetseite informiert der Hersteller darüber, daß das Medikament auf keinen Fall bei einer nicht auskurierten Herzinsuffizenz genommen werden darf.

      Ich war jetzt am überlegen, ob der Anfall von gestern als Nebenwirkung dieses Medikamentes zu sehen ist.
      Weder der Tierarzt, noch der Apotheker haben irgend etwas gegen das Mittel einzuwenden gehabt. Der Apo-Fritze sagte noch zu mir, daß es sich bei den 50 Mikrogramm um die schwächste Dosis handele. Auf der Herstellerinternetseite ist aber zu lesen, daß es auch eine 25 Mikrogramm VPE gibt, und bei Babys werden sogar lediglich 12,5 Mikrogramm verabreicht.

      Sind die alle bekloppt ???

      Wir haben uns gestern Abend dazu entschieden, dem Hund das Medikament nicht mehr zu geben und am Dienstag in der Tieraztklinik Rabatz zu schlagen.

      Eine mögliche Erklärung hätte auch die gestrige Hitze gewesen sein können. Das schließen wir aber aus, weil er heute morgen um 08.45 Uhr wieder so einen Anfall hatte und da lagen die Temperaturen innen und aussen bei ca. 20 Grad. Diesesmal fand der Anfall in der Wohnung statt und das kurz nach dem wir aufgestanden waren. Ich hatte gerade meine Zähne geputzt, schaute nach dem Hund und schon ging es los...... er rannte durch die ganze Wohnung, kleffte und jaulte und ließ sich nicht davon abhalten. Erst nach zwei Minuten und nachdem ich ihn lautstark ( verbal ) zusammengeschissen habe, hörte er auf. Seither ist er wieder ganz normal.

      Seit Samstag beobachten wir noch etwas anderes merkwürdiges. Wir hatten am Samstag die Wohnung komplett gewischt. Danach fanden wir ( als das Putzzeug schon verräumt war ) immer wieder Spuren von Tropfen auf dem Boden. Diese Tropfen waren auch auf seiner Decke. Es erweckte den Anschein, als würde der Hund "Flüssigkeit" verlieren. Sowohl beim Laufen als auch beim Liegen. Wir wissen allerdings nicht, ob das Urin oder Schweiß oder sonstwas ist. Wir gehen aber mit 100%iger Sicherheit davon aus, daß der Hund dafür verantwortlich ist. Auch heute morgen waren wieder Tropfen auf seiner Decke.

      Was ist los ? Was hat dieser Hund ? Wenn Ihr eine Idee habt, dann lasst es mich bitte wissen. Wir sind so hilflos am herumknobeln und kommen einfach nicht drauf. Hat er intensivierte Herzprobleme ? Oder was war das ? Wird der Hund senil ?

      Auf Eure Antwort freue ich mich sehr.

      Viele Grüße von Matze
      Hallo,

      ich würde den Hund auch einem zweiten Tierarzt vorstellen. Auf keinen Fall diesen inkompetenten Pfuschern eine zweite Chance geben, dafür ist Dir doch Dein Hund zu schade, oder?!
      Ich hab auch mal den Fehler gemacht und bin in eine Tierklinik (Stommeln bei Köln) gegangen - da wurde eine überflüssige OP durchgeführt, die knapp 1000€ gekostet hat, obwohl es auch ein paar Tabletten getan hätten... :angry:
      Hallo Matze!

      Vielleicht solltest Du Dich mal mit der Herstellerfirma des Medikamentes in Verbindung setzen.
      Kostet nicht viel und schaden kann es auch nicht.
      Meist haben die ja auch eine Internet Adresse oder Telefonnummer.
      Nur, egal was Du jetzt machst, allzu lang würde ich nicht mehr warten....wer weiß, wie lang das so ein "betagter" Hund noch mitmacht!

      Viele Grüße und alles Gute für den Hund
      Elke
      Hi Matze,

      an deiner Stelle würde ich auch noch zu einem zweiten TA gehen und das wie Elke schon sagt so schnell wie möglich!

      Ich hab auch schon schlechte Erfahrung mit einem TA gemacht! Mein Hund wurde angefahren und der TA der an die Unfallstelle kam wollte meine Maus sofort einschläfern ohne sie großartig zu untersuchen(son Arsch)! Ich bin dann natürlich sofort zu einem anderen Tiearzt gegangen (Xena hatte verschiedene Schürfwunden und die Hüfte war angebrochen). Sie hat Schmerzmittel bekommen ... der TA meinte das würde jetzt ein paar Wochen gehen bis Sie wieder laufen könnte ... nach 2 Wochen konnte Sie wieder stehen (sonst lag sie nur) und ein paar Wochen später konnte sie wieder allein laufen (sonst mussten wir sie immer stützen). Das ist jetzt fast 6 Jahre her und ich bin froh das ich zu einem anderen TA gegangen bin!

      Ich weiss das es ein anderer Fall ist aber damit wollte ich eigentliche nur sagen das es sich immer lohnt eine zweite Meinung einzuholen :biggrin:!

      Alles Gute für euch!
      LG Nicole