Blaue Zunge

      :confused:

      Hallo liebe Hundefans (Tierfreunde),

      am vergangenen Sonntag war ich mal wieder in unserem Tierheim und bin dort mit einem der neuen "Insassen", einem etwa kniehohen SH-Mix, etwa 2 - 3 Jahre alt, Abgabehund aus Zeitmangel :angry: spazieren gegangen.
      Ich habe die erfahrung gemacht, das die Hunde, die wir an den Donnerstagen, Samstagen und Sonntagen sich selbstverstädlich immer wahnsinnig freuen, wenn sie mal raus kommen und dann auch dementsprechend voller Tatendrang sind und teilweise auch enorm an der Leine ziehen. Aber dieser kleine Quirl, den ich also Sonntag mithatte machte mir doch schon ein wenig Sorgen, da er wirklich sehr zieht und dann immer eine fast dunkelblaue Zunge bekommt, als wäre er kurz vor dem Ersticken. Leo macht dann zwar von selbst eine kurze Pause, aber sobald sich die Zunge dann wieder in die normale, rosige Farbe zurück?verwandelt? hat legt er sofort wieder los. Vor allem in der ersten halben Stunde. Sicherlich habe ich versucht, beruhigend auf ihn einzuwirken, aber schließlich hat er ja auch einen extremen Bewegungsdrang. Er ist wirklich superaktiv und verhält sich auch immer wie ein Welpe. Leider kenne ich und auch die MA aus dem Tierheim nicht seine ganze Vorgeschichte. Kann es sein das Leo eine ernste Krankheit hat? Denn wie gesagt, so eine Verfärbung der Zunge habe ich noch bei keinem der Hunde, die an der Leine ziehen gesehen. Klar habe ich den MA vom Tierheim Bescheid gesagt und die werden es ja auch wohl dem TA sagen, aber vielleicht weiß ja jemand von Euch auch etwas darüber.

      LG Manusch

      Hallo Manusch, Du hast doch sicher mal davon gehört, wenn der "Mensch" keine Luft bekommt, läuft er "blau" an!
      Das ist ganz einfach schlichter Sauerstoffmangel durch das imense Ziehen.
      Vielleicht könntest Du ihm ein Brustgeschirr anlegen, wenn Du mit ihm spazieren gehst. Du mußt allerdings damit rechnen, dass er sich dann noch mehr "ins Zeug" legt und stärker zieht.
      LG Sylvia
      Hi Sylvia,

      eigentlich hatten wir uns schon so etwas gedacht, aber da es so extrem war, hätte es ja auch etwas anderes sein können. Sicherlich kann man im Fall einer ernsthaften Erkrankung keine Ferndiagnose stellen, aber wollten einfach mal wissen, ob so etwas normal ist. Das mit dem Geschirr werde ich auf jeden Fall am nächsten Ausführtag machen und mal schauen, ob es dann besser ist.....das mit der Zunge meine ich. Aber warum ist es so unterschiedlich bei den Hunden. Ich habe auch schon einen kräftigeren Rüden (Stafford) mitgehabt. Der hat auch wie verrückt gezogen, bis sein Bewegungsdrang dann nach ca. einer Stunde auf einem Level war, der für ihn o.k. ist. Aber Box hatte keine blaue Zunge, dafür aber ständig gekotzt. Hat das eventuell mit unterschiedlich muskulösen Nacken- oder Halspartien zu tun? Denn Box ist um einiges kräftiger als Leo.
      Manchmal mache ich mir halt mehr Sorgen, wenn etwas für mich aussergewähnliches passiert. Auch die anderen Hundausführer, z.T. auch selbst Hundehalter, hatten eine so extrem blaue Zunge noch nicht gesehen. Aber vielen Dank für Deine Antwort, die mich doch auch beruhigt.

      LG Manusch
      Hallo Manusch, ich finde es gut, dass Du nicht einfach nur spazieren gehst, sondern auch ein Auge auf die Hunde hast, wirklich super!
      Aber Du hast ja in Deinem ersten Beitrag auch gesagt, dass er, wenn er wirklich keine Luft mehr bekam, für einen Moment nicht gezogen hat. Manche Hunde(zungen) laufen halt "blau" an, andere würgen. Ist so, warum, kann ich Dir leider auch nicht genau sagen.
      Um das alles zu vermeiden, solltest Du Dich einfach durchsetzen und "vernünftig", also nicht als "Wetterfahne" mit den Hunden spazieren gehen. Wird für Dich und für die jeweiligen Hunde angenehmer sein. Ich weiß, ist natürlich alles nicht so einfach, wenn die Hunde immer wechseln. Aber versuch´s einfach mal.
      Ich wünsche Dir noch viel Spaß und megatolle Spaziergänge!
      LG Sylvia:wink:
      :biggrin:

      Hallo Sylvia,
      ja, das ist mir und meinem Mann auch sehr wichtig, zu schauen, wie der Hund sich verhält und wir versuchen immer wieder, schnell und ohne Stress für beide Seiten ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Wir glauben auch, das dieses extreme Ziehen immer am schlimmsten ist, wenn die Hunde aus der 10-tägigen Quarantäne kommen. Ist vor allem bei Fundhunden so, damit eventuelle Besitzer eine gewisse Zeit hat, seinen Hund auch wiederzufinden. Bei Hunden, die länger im Tierheim sind, ist die ganze Sache auch nicht so. Die kennen ihre Ausführer ganz genau und haben auch die Zeiten für das Spazierengehen schon im Gefühl. Sicherlich sind auch diese Hunde am Anfang sehr aufgeregt, aber das kann man ja sehr gut verstehen. Allerdings halten wir nicht viel davon, gleich nach Verlassen des Tierheimgeländes sämtlche Komandos von ihnen abzuverlangen. Sie wollen dann erst mal richtig loslegen und wir lassen uns dann auch immer so die erste halbe bis ein Stunde auch mal auf Joggen ein. Tut Ihnen und auch uns immer ganz gut. Wenn der Andrang auf der Wiese nicht zu groß ist, lassen wir sie da erstmal richtig toben, auch mehrere Hunde zusammen, sofern da keine Probleme bestehen. Ist leider auch nicht immer möglich. Ansonsten bemühen wir uns, wirklich vernünftig und nicht, wie hast Du es genannt - als Wetterfahne - mehr hinterher zu fliegen. In den meisten Fällen klappt das auch.
      Ich habe da noch eine Frage nebenbei, findest Du es richtiger, wenn ein Hund länger im Tierheim ist, das er immer mit dem selben Ausführer geht oder ist es für den Hund besser, immer eine wechselnde Person am anderen Ende der Leine zu haben. Diese Frage hat einen Hintergrund, der allerdings die menschliche Seite in den Vordergrund stellt. Man gewöhnt sich immer sehr schnell an einen Hund und bringt dann natürlich auch Emotionen mit ins Spiel. Nicht, das es den Hunden nicht gegönnt sei, etwas Liebe mit ins Spiel zu bringen, denn wenn nicht die Hunde im Tierheim, wer hat es dann, außer den eigenen Hunden, mehr verdient. Wir stellen immer wieder fest, das die Hunde, die auch länger im Tierheim sind, sich sehr schnell an den Ausführer gewöhnen und ihm das auch zeigen und Vertrauen entgegenbringen, obwohl sie doch von mindestens einem Menschen sehr enttäuscht worden sind. Es ist nur bei Hunden, die wirklich schlecht behandelt worden sind etwas mehr Arbeit, das Vertrauen zu Menschen wieder aufzubauen, aber auf jeden Fall lohnend, wie wir immer wieder feststellen. Wenn diese Hunde dann ein neues Herrchen bekommen und wir dann auch dort hinfahren, um zu sehen, wie es ihnen geht und wie sie sich eingewöhnt haben, ist es immer wieder eine Träne :wink: wert, wenn sie einen dann selbst nach 4 Monaten wiedererkennen und einen überschwenglich und freudig begrüßen.
      Gut, ich habe damit wohl meine Frage selbst beantwortet. Es ist bestimmt besser für einen Hund, solange er im Tierheim ist, mit einer Person oder einem "Ersatzrudel" spazierenzugehen. Wir, das heißt unsere gesamte Familie wird sicherlich noch viele schöne und auch anstrengende Spaziergänge erleben.

      Viele Grüße

      Manusch