Ich versuche mich mal kurz zu halten:
Mausi und Bambi leben seit 2007 zusammen, Bambi kam sehr jung zu uns (wer mag und Zeit hat *g*, kann sich gerne Mausis und Bambis Vorgeschichte in meinen früheren Beiträgen durchlesen). Nach kurzer Eingewöhnung war bis letzten Mittwoch alles in Ordnung. Sie liebten sich nicht innig, aber sie "co-existierten" in unserer Wohnung. Beide sind generell recht ängstlich, wobei Mausi sehr(!) viel ängstlicher ist. Wenn es an der Tür klingelt, faucht Mausi, brummt und ist sofort unter dem Bett verschwunden. Bambi rennt auch erst weg, ist aber nach kurzer Zeit wieder da - die Neugier ist größer. Keiner außer meinem Mann und mir hat Mausi schon mal "live" gesehen, sie würde sich anderen Personen nie zeigen.
In der Nacht vom letzten Mittwoch wurden mein Mann und ich plötzlich von lautem Kreischen, Fauchen und Jagen in der Wohnküche wach, das direkt unter unserem Bett endete bzw. dort auch noch weiter ging.
Wir standen auf, beide Katzen standen in der Wohnküche, waren sichtlich sehr verschreckt, beide den klassischen "Eichhörnchenschwanz", aber ein paar Leckerlis und Streicheleinheiten ließen die Gemüter wieder beruhigen - dachten wir (sie aßen beide direkt nebeneinander).
In der Wohnküche fiel uns ca. 1 Meter vor dem Kratzbaum eine stark stinkende, leicht dickflüssige Pfütze auf. Wir dachten uns nicht viel dabei, machten schnell sauber und legten uns wieder schlafen (hinterher lasen wir was von Analdrüse/Analbeutel bis hin zum Spucken?!).
Leider hielt der "Fauch-Brumm-Krieg" die halbe Nacht an, an Schlaf war kaum zu denken. Nächsten Morgen trennten wir die beiden erst einmal räumlich (mein Mann nahm sogar spontan einen Tag Urlaub :oops:, weil wir uns Sorgen machten), versuchten am Wochenende wieder unser Glück (wir trennten und führten beide mehrmals zusammen, anfangs dachten wir, es sei erfolgreich, nach kurzer Zeit Fehlanzeige oder sie sahen sich und es ging schon los).
Nun liest und hört man überall was anderes, wahrscheinlich war unser Hin und Her schon falsch. Glücklicherweise - oder in dem Fall leider - hatten wir bis jetzt keine Erfahrungen mit solchen großen Auseinandersetzungen.
Lacht bitte nicht: Seitdem schlafe ich nun auf einem letzte Woche schnell neu erworbenen Gästebett in der Wohnküche bei "meiner" Bambi und mein Mann mit "seiner" Mausi im Schlafzimmer (nicht falsch verstehen, wir lieben beide Katzen über alles, aber jede Katze hat ihren Bezugs-Dosi und umgekehrt). Und ich brächte es nicht übers Herz, im Schlafzimmer bei meinem Mann und Mausi zu liegen, während Bambi allein ihr Dasein in der Wohnküche fristet...
Das Verhalten der beiden ist so:
Sind die Türen zu, ist Mausi gut gelaunt, spielt gerne, schmust ausgiebig mit mir oder meinem Mann, frisst, geht normal aufs Klo. Hört sie Bambi durch die Tür maunzen - zack - ist sie unterm Bett und brummt, faucht.
Bambi rennt sofort zur geschlossenen Tür, wenn sie meint, Mausi gerade gehört zu haben, maunzt, weil sie ins Zimmer möchte.
Wenn die Türen geöffnet waren:
Mausi sieht Bambi, faucht, brummt, rennt unters Bett.
Bambi sieht Mausi, lässt das Fauchen über sich ergehen, maunzt dann in einem sehr merkwürdigen, kehligen Ton und flitzt Richtung Bett und, so scheint uns, provoziert eine Konfrontation, sodass sie bereits einen kleinen blutigen Kratzer auf der Nase verpasst bekam. Auch das Fell flog.
Die ganze Ursache können wir nur erahnen:
Wir hatten einen deckenhohen Kratzbaum, der von beiden geliebt wurde. Dieser war inzwischen aber so kaputt, dass ein neuer her musste. Unsere Schwiegereltern haben einen Kratzbaum, der mal max. 2 Tage aufgebaut bei ihnen stand. Da ihre Katzen jedoch Freigänger sind, empfanden sie ihn unnötig und bauten ihn wieder ab.
Wir bauten diesen dann Ende Oktober bei uns auf, Bambi war schon beim Aufbau völlig neugierig und turnte auf dem halb aufgebauten Baum hoch, Mausi dagegen betrat die Wohnküche nicht einmal mehr, fauchte nur. Nach einem Tag aber saß auch Mausi hoch oben auf dem Kratzbaum. Wir vermuten einfach mal laienhaft, dass sich durch den Fremdkatzengeruch eine Art Rangverschiebung anbahnte, die nun eskaliert ist - wie gesagt, nur eine Vermutung. Eine andere Veränderung gab es nicht.
Laut heutigem Tierarztbesuch ist Mausi völlig gesund. Wir bekamen zwei Feliway-Stecker mit und sollen nächstes Wochenende einen weiteren Versuch starten. Dazu füttern wir seit wenigen Tagen Globulis gegen Stress und Angst. Aber ich bin ehrlich gesagt nach ein paar Tagen schon so pessimistisch - und völlig verzweifelt. Habt ihr vielleicht einen Tipp, woran das alles liegen könnte? Und was wir tun können, damit ein Zusammentreffen erfolgreich(er) läuft? Eine Bekannte erwähnte "Felifriend", wäre das eine weitere Option? Oder zu viel "Eingriff" ins Katzenleben?
Für jeden noch so kleinen Tipp bin ich überaus dankbar. Das gesamte Freizeit- und Privatleben ist völlig kaputt, während ich hier tippe maunzt Bambi, weil sie ins Wohnzimmer möchte und Mausi wird nebenan sehr unruhig.
Sorry für den vielen Text!


Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Naaane“ ()