Obdachlosigkeit und Hunde

      Obdachlosigkeit und Hunde

      Wie seht ihr das, wenn jemand, der auf der Straße lebt, sich einen Hund holt?
      Ist es in euren Augen verantwortungslos, weil die Erfüllung der Bedürfnisse des Hundes nicht gesichert ist oder ist es auf jeden Fall zu unterstützen,
      weil ein Hund einem Menschen in solch einer Situation auch Kraft und Halt geben kann? :think:
      Ich denke, dass die meisten Hund von Obdachlosen ein besseres Leben haben als Hunde, die ein "normales" Leben haben und evtl. 5-6 Stunden zuhause bleiben müssen und wo der Besitzer eigentlich schon mit Kind, Ehe und Haushalt ausgefüllt genug ist...
      Obdachlose tun im Normalfall alles für ihre Tiere und Auslauf bekommen sie bestimmt auch genug.
      Es gibt ja mittlerweile auch in mehreren großen Städten Tierärzte die sich um Tiere von Hartz4-Empfängern oder Obdachlosen kümmern.
      Ein Hund ist ein Rudeltier und ja quasi immer mit seinem Menschen unterwegs, was also gibt es schöneres? ;)
      Mein Hund jedenfalls fände das toll:-)
      Ob ich mir in so einer Situation bewusst ein Tier holen würde, denke ich nicht, aber abgeben weil ich in einer Notsituation bin würde ich das Tier auch nicht...
      Mein Auto fällt nicht auseinander, es transformiert sich nur :dance:
      Hallo

      ich bin sonst bei den Katzen unterwegs, kann aber über einen konkreten Fall bei uns in Ulm berichten.

      In der Zeitung war ein Aufruf, daß ein bestimmter Bettler (der Name wurde genannt), in der Fußgängerzone sitzt und eine 6 Monate alte Mischlingshündin dabei hat.
      Der Mann hatte viel Pech im Leben, und ist suizidgefährdet. Sein Therapeut hat ihm den Hund besorgt, und der Mann kümmert sich total lieb um ihn.

      Nun rief der Tierschutzbund auf, daß sich bitte Menschen melden sollen, die mit dem Hund Gassi gehen. Der Besitzer ist gehbehindert, und die kleine Hündin kommt lauftechnisch nicht auf ihre Kosten. Es wurde geschrieben wo der mann immer sitzt, und daß Passanten ihn gerne ansprechen sollen. Auf keinen Fall soll erwirkt werden, daß´dem Mann die Kleine weggenommen wird, er hängt wirklich total an ihr, nur eben Gassigehen ist gerne gesehen..


      Finde ich eine schöne Idee. Ich weiß allerdings nicht wie sie Anklang findet. Ich bin selber nicht direkt aus der Stadt, sonst hätte ich mich auch mal gekümmert.
      Ein guter Witz kann einem die ganze schlechte Laune verderben!
      Hallo miteinander,

      ich denke das Thema kann nicht durchweg positiv betrachtet werden. Denn wenn Drogen und auch die legale Droge Alkohol im Spiel sind, Gewalt und Wut kann das auch für einen Hund sehr unschön werden.
      Ansonsten sehe ich die positiven Dinge genau wie meine Vorschreiber. ein Hund braucht kein Porzellanschälchen oder ein teures Halsband - was Hunde hauptsächlich brauchen ist viel Zeit mit ihrem besitzer zu verbringen, viel Bewegung und verschiedene Eindrücke.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Meine Meinung zu dem Thema ist eigentlich nur kontra.

      Da ich in bei Tierhaltung generelle mehr pro Tier als pro Mensch eingestellt bin,
      d.h., ich interessiere mich bei der Haustierhaltung hauptsächlich dafür, was das Tier davon hat,
      bin ich eigentlich nur dagegen.

      Ich hab mal ein paar Erfahrungen von mir zusammengefaßt:
      Kaum einer von diesen Menschen macht sich die Mühe, die Hunde richtig zu erziehen, auszulasten,
      vernüftig zu ernähren oder medizinisch versorgen zu lassen. Nur weil es den Hunden
      oberflächlich gesehen gut geht, ist es noch lange nicht hundgerecht.

      Die medizinische Versorgung:
      Mal abgesehen von den üblichen Schutzimpfungen ist ein Hund eines Obdachlosen erheblich größeren Risiken ausgesetzt, als ein Hund eines Wohnungsinhabers.
      Da wären Schnittwunden durch Glasscherben, Blasen- und Nierenproblemen durch die Kälte,
      Infektionen von Wunden durch den Umgebungsdreck, Gelenkerkrankungen durch die Strapaze.
      Dazu kommen noch die üblichen, unbeinflussbaren Erkrankungen, wie zum Beispiel HD oder ähnliches.
      Wie sollen die Behandlungen bezahlt werden?

      Abgesehen davon sind in 99% der Notunterkünfte Hunde nicht erlaubt
      -was passiert dann also mit dem Hund im nächsten Winter?

      Ohne Frage gibt es einige Hilfsangebote, die für Menschen mit sehr geringem Einkommen
      Unterstützung bei der Tierhaltung bieten sollen. Allerdings gibt es nicht alle Hilfsangebote in allen Städten.
      Und -ganz wichtig- es ist und bleibt eine geringfügige Unterstützung, keine Komplettversorgung.

      Wie ich schon oben aufführte, TA-Kosten beinhalten nicht selten wesentlich mehr als nur Schutzimpfung,
      Entflohen und mal ein Mittelchen gegen Leckaugen oder Ohrenentzündung. Wer deckt das dann ab?

      Ich selbst würde meine Hunde auch nicht abgeben, würde ich mittel- und wohnungslos werden.
      Aber mir in einer solchen Lage ein Tier anschaffen würde ich auch nicht.
      Solch ein Handeln ist in meinen Augen egoistisch und verantwortungslos.

      Ich würde nie einem Hartz4-Empfänger einen Hund verweigern, denn auch Hartz4 ist ein planbares, wenn auch geringes Einkommen.
      Als solches wird es gezählt und ein anderer Hartz4-Empfänger hat vielleicht kein Haustier, raucht dafür vielleicht.
      Man kann dann auch bei größere Ausgaben mit einem Tierarzt eine Ratenzahlung durchsprechen.
      Außerdem ist grade in dem System Hartz4 ein Tier einer der wenigen, letzten Rettungsanker vor Depression und Selbstaufgabe.

      Allerdings ist es immer noch nicht vergleichbar mit einer Lebenssituation auf der Straße, wo jeder nächste Tag ungewiß und nicht planbar ist.

      Meine Erfahrungen aus der Hamburger Obdachlosenszene:
      Die Obdachlosen sind es hier nicht freiwillig, sondern haben aufgegeben
      bzw kriegen es gar nicht mehr in den Griff.
      Sie sind zu 99% schon morgens angetrunken und im Laufe des Tages dicht.
      Die Hunde werden über zusammenschreien oder mit körperlicher Gewalt erzogen.
      Erziehungsklischees wie "Der brauch regelmäßig einen auf den Arsch, dann spurt er wieder eine Zeitlang"
      oder andere Märchen wie "meine Hündin muß gedeckt werden, das macht sie netter im Umgang mit Welpen"
      halten sich hartnäckig.
      Die meisten Hunde sind verdreckt, oft sichtbar krank und gar nicht selten agressiv gegenüber Passanten und deren Hunden.
      Wenn es dann mal eine Unterkunft gibt, bei uns wäre es der Bauwagenplatz, handelt es sich um ein völlig verdrecktes Gelände,
      denn weder die Notunterkünfte noch die Sozialhotels akzeptieren Hunde.
      Solche Hunde sehen selten bis nie mal eine Wiese oder eine andere größere Fläche, auf der sie mal laufen dürften
      oder auch einfach nur mal schnüffeln. Von der Futtersituation möchte ich mal ganz schweigen.
      Mich würde interessieren, wie man solch eine Hundehaltung sieht, wenn es sich nicht um Obdachlose handelt.

      Dazu kommt:
      Ein Leben auf der Straße bedeutet Entbehrungen, bedeutet Hunger, Kälte, Schutzlosigkeit, Angst,
      es ist unbequem, in Hauseingängen zu schlafen, in denen es nach Urin stinkt, von der Polizei mit Fußtritten
      geweckt zu werden, damit man keinen Platzverweis bekommt,
      nicht mal genug Geld für einen Kaffee in der Tasche zu haben und frierend morgens um 5 durch die Straßen zu ziehen.
      Auf der Straße zu leben bedeutet auch mal 3 Tage Hunger zu haben, angepöbelt zu werden, wenn man bettelt.
      Auf der Straße zu leben bedeutet Dreck, Krankheiten und Parasiten, von den Langzeitschäden mal nicht zu reden
      und der Prozentsatz, der das nüchtern durchsteht, liegt bei vielleicht einem halben Prozent.

      Und Hartz4 in einer Wohnung zu beziehen ist damit überhaupt nicht zu vergleichen
      -auch wenn Hartz4 in einer Wohnung hart ist, ist es um Längen besser als auf der Straße.

      Ich kann es beurteilen, ich habe mal ca 1 1/2 Jahre auf der Straße gelebt.
      Und ich schätze, ich darf mir daher die Meinung erlauben, daß es egoistisch und rücksichtslos ist, sich in dieser Lage
      ein Hund anzuschaffen. Meine Meinung hat allerdings absolut nichts damit zu tun, daß ich jemanden ein Tier nicht gönne.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Angelwitch“ ()

      Hallo!

      @ Angelwitch: Sehr eindrucksvoller Text, den du da getippt hast!
      Da kann man dir nur zustimmen.
      Wahrscheinlich sieht man nicht, bzw. ÜBERsieht man als Nicht-Obdachloser viele dieser Dinge.
      Hinzu kommt sicherlich auch noch, dass der Hund für den Obdachlosen meist auch vollwertiger Sozialpartner ist.
      Hier in MS gibt es eine junge Frau, die jeden Tag mit Drogen zugedröhnt ist - bis Oberkante Unterlippe; und ununterbrochen auf den Hund einredet und offensichtlich nicht einmal für sich selbst anständig sorgen kann. Der Hund mag für SIE eine Stütze sein, sicherlich jedoch nicht anders herum. Der Hund scheint ziemlich überfordert...
      Zudem versammeln sich Obdachlose ja oft an bestimmten Treffpunkten. Dort ist es laut und wuselig...

      Den Rest hat Angelwitch sehr schön beschrieben!!
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Wuschel87“ ()

      Original von Angelwitch
      Meine Meinung zu dem Thema ist eigentlich nur kontra.

      Da ich in bei Tierhaltung generelle mehr pro Tier als pro Mensch eingestellt bin,
      d.h., ich interessiere mich bei der Haustierhaltung hauptsächlich dafür, was das Tier davon hat,


      Nun, diese Einstellung mag auf den ersten Blick recht rühmlich erscheinen, doch lebe ich nicht nur für meine Hunde, sondern ich finde es besser, wenn ein Hund auch eine rassespezifische Aufgabe erhält. Einen Hund nur zu halten, damit er existiert und ein möglichst sorgenfreies Leben hat finde ich nämlich gerade das ander Extrem was eben auch zu vielen Problemen führt. Es gibt ja Menschen die finden es schlimm, wenn ein Jagdhund auch wirklich zur Jagd eingesetzt wird - da gehts auch nicht immer ruhig und nett zu....... aber ich kenne einen Jäger - Hui, der Hund ist mal zufrieden. Er darf immerhin seinem Jagdtrieb frönen in gelenkten Bahnen. Der Hund muss auch draußen schlafen - aber sonst ist er rund um die Uhr im Wald mit seinem Menschen. Für viele wääre das sicher schon sehr schlimm...geht ja nicht... wir leben in einer pseudo-behüteten Welt wo es Hunden nur kuschelig gehen soll? Sicher haswt du das nicht so gemeint.

      Original von Angelwitch
      Kaum einer von diesen Menschen macht sich die Mühe, die Hunde richtig zu erziehen, auszulasten,
      vernüftig zu ernähren oder medizinisch versorgen zu lassen. Nur weil es den Hunden
      oberflächlich gesehen gut geht, ist es noch lange nicht hundgerecht.


      Im Umkehrschluß: Was ist denn bitte auslastung? Wieviele meinen einem totalen Balljunkie gehts gut, oder einem Hund der sich auf dem hundeplatz die Seele aus dem Leib brüllt, aber dermaßen überbespaßst ist, dass er schon Stress hat wenn er bloß das Gelände sieht - und die Leute denken noch, dem Hund gehts gut dabei. Was ist vernünftig ernähren? Was ist vernünftig medizinisch versorgen??? Meine Hunde werden weder entwurmt noch Geimpft - dieses Gift geb ich denen nicht wenns nicht unbedingt sein muss.
      Und wieviele Privathunde sind denn "richtig erzogen" ? Also,... die wenigsten, wenn ich mal mein bescheidenes Urteil dazu abgeben darf. Ich bin in Stuttgart zudem noch nie einem aggressiven Obdachlosenhund begegnet... die waren immer friedlich und nahmen keinerlei Notiz von Passantenhunden.

      Original von Angelwitch
      Mal abgesehen von den üblichen Schutzimpfungen ist ein Hund eines Obdachlosen erheblich größeren Risiken ausgesetzt, als ein Hund eines Wohnungsinhabers.

      OH je, was sollen dann erst die anatolischen Hüte-und herdenschutzhunde sagen? Die schlittenziehenden Huskies oder ein Blindenhund der seinen Besitzer durch die Stadt führen muss und der blinde nicht mal sieht, wenn da eine Scherbe liegt.
      Original von Angelwitch
      Da wären Schnittwunden durch Glasscherben, Blasen- und Nierenproblemen durch die Kälte,
      Infektionen von Wunden durch den Umgebungsdreck, Gelenkerkrankungen durch die Strapaze.


      Ganz ehrlich: Ich finds übertrieben :whistle: Der SChäferhund meiner Mutter hat sich beim Baden in einem Teich den Fuß aufgeschnitten, meine Hündin in einer Wiese - auf dem Lande.
      Kälte? Naja... Also... da sind Hunde wohl weniger empfindlich wie Menschen wenn sie ein entsprechendes Fell haben. Und mancher geliebte Sporthund hat schon früherkrankungen an den Gelenken von dem ein Straßenhund nur träumen kann............. :whistle:


      Original von AngelwitchAber mir in einer solchen Lage ein Tier anschaffen würde ich auch nicht.
      Solch ein Handeln ist in meinen Augen egoistisch und verantwortungslos.


      Ich bleibe dabei: Es ist wie es ist: Egal wo man hinsieht: ob in Wohnungs-oder "Freilandhaltung" überall gibt es gequälte missverstandene Hunde. Und nicht nur auf der Straße wird gesoffen.............. Nicht nur da gibts GEwalt und verkrachte Charaktere... Du magst diese Seite auf der Straße erlebt haben - ich als Hundetrainerin die oft von wirklichen Problemfällen erfährt, sehe eine ganz andere Seite (von wegen heile WElt - was hinter Wänden abgeht... das ist wie "Stichwort Fritzl" hüstel)


      Original von AngelwitchAußerdem ist grade in dem System Hartz4 ein Tier einer der wenigen, letzten Rettungsanker vor Depression und Selbstaufgabe.


      w01eiter oben hieß es doch noch, dass sei egoistisch und man könne dann doch selbst dem Tier keinen Halt geben - aber bei Depris mit Hartz ist das wieder oke? :think: Nur weil ein paar Wände drum rum sind heißt das noch lange nicht, dass es für den Hund darum besser ist....



      Original von AngelwitchDazu kommt:
      Ein Leben auf der Straße bedeutet Entbehrungen, bedeutet Hunger, Kälte, Schutzlosigkeit, Angst,
      es ist unbequem, in Hauseingängen zu schlafen, in denen es nach Urin stinkt, von der Polizei mit Fußtritten
      geweckt zu werden, damit man keinen Platzverweis bekommt,
      nicht mal genug Geld für einen Kaffee in der Tasche zu haben und frierend morgens um 5 durch die Straßen zu ziehen.
      Auf der Straße zu leben bedeutet auch mal 3 Tage Hunger zu haben, angepöbelt zu werden, wenn man bettelt.
      Auf der Straße zu leben bedeutet Dreck, Krankheiten und Parasiten, von den Langzeitschäden mal nicht zu reden
      und der Prozentsatz, der das nüchtern durchsteht, liegt bei vielleicht einem halben Prozent.


      Für wen gelten diese Worte? Sicher nur für den Menschen, denn für den Beutegreifer Hund ist es nur halb so wild, wenn er mal 2-3 Tage nichts bekommt. Und dem Hund ist es wurscht, ob es nach Urin stinkt oder nicht. so mancher Hund geht mit Sicherheit unbeschadeter aus solchen Erlebnissen heraus als ein Mensch....... das liegt in der Natur des Hundes

      Hunde sind sowas von anpassungsfähig. Und ein bisschen Trubel würde so manchem gelangweilten Familienwauzi teilweise wirklich nicht schaden.

      Um nochmal auf das "gute ernähren" von Hunden zurück zu kommen: Mancher wohl behütete Wohnungswauz bekommt manchmal nix besseres wie ein Hund von einem Obdachlosen. Manche wollen sich nämlich eine "ordentliche Ernährung" für den Hund nicht leisten. hab schon Hunde gesehen die im Wohlstandsspeck fast schon ersoffen wären - aber gottchen, die haben ja wenigstens ein Dach über dem Kopf und werden von "Mami" geliebt
      Nee nee... also... krankhafte Hundehaltung gibts überall... Und ich denke nicht weniger dort wie da :)
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Ich gebe dir in vielen deiner Punkte recht und doch kann man den Hund eines Obdachlosen nicht mit einem Straßenhund vergleichen.
      Ein Straßenhund kann sich aussuchen wann er sich wie lange wohin bewegt, das heißt, er kann alles tun, was sich in seiner Natur ergibt, in seinem eigenem Pensum.
      Hunde von Obdachlosen hingegen sind dazu gezwungen den ganzen Tag auf dem Asphalt zu liegen, hin und wieder aufstehen und nachts wo zu schlafen? Auf dem Asphalt.
      Hunde, welche von ihrem Besitzer draußen gehalten werden, sollten zumindest eine Unterkunft in Form einer isolierten Hundehütte zur Verfügung haben - schreibt das nicht sogar das TSG vor?
      Straßenhunde suchen sich den Platz, an denen es warm genug ist bzw wo sie es sich warm genug machen können.
      Zur Not kann man sich auch eine Höhle im Schnee buddeln, die vor Erfrierung schützt.
      Geht aber nicht auf Asphalt. Was machen also die Hunde der Obdachlosen?
      Meiner Meinug nach hinkt ebenso der Vergleich mit Hirten
      Zu den Verletzungen wie Schnittwunden:
      Natürlich kann sich jeder Hund jederzeit überall die pfote aufschneiden -
      das Risiko, daß es sich infiziert, liegt aber schon deshalb bei Obdachlosen höher, weil es zu einer großen Wahrscheinlichkeit unbehandelt bleibt und die Umgebung,
      welche sich gänzlich von der Natur unterscheidet. Obdachlose leben zu einem hohen Anteil in der Großstadt und dort auch nicht unbedingt in den Nobel-Vierteln - was aber auch bedeutet, das dort erheblich mehr Dreck vorhanden ist, welcher Infektionen einer Wunde drastisch begünstigt.

      Um auf den Anfang deines beitrags zurück zu kommen:
      Auch ich lebe nicht nur für meine Tiere, aber ich denke schon, das meine Tiere was davon haben, bei mir zu leben, denn ich berücksichtige ihre Bedürfnisse so gut es geht.
      Ich würde mir deshalb auch kein Käfigtier in mein Leben holen und auch meinen Kindern verwehre ich es.
      Wenn jemand einen Hund hat, weil es entweder eben dazu gehört oder so süß ist oder aus anderen rein egoistischen Gründen,
      wo der Hund nur für den Menschen da zu sein hat, halte ich es persönlich für genau so eine Fehlentscheidung.

      Ich habe nichts dagegen, wenn jemand mit Hartz4 einen Hund als Grund gegen Depressionen hält, sofern dieser jemand bereit ist,
      alles zu tun, um seinem Hund ein möglichst hundgerechtes Leben zu bieten.
      In den allermeisten Fällen führen Hartz4Bezieher ja nun auch ein geregeltes Leben und sind daher in der Lage, vorrausschauend zu denken.

      Jetzt hab ich den Faden verloren - Fortsetzung folgt.
      Es ist schon spät nur eines noch: Also die Hunde von Obdachlosen die ich gesehen hatte lagen auf decken, manchmal auf dem Schoß ihrer Menschen. in der Tat sehe ich viele Obdachlose die decken für ihre Hunde ausliegen haben und im Winter sah ich mal einen, der hatte den Hund regelrecht eingemummt.

      und meine eigene Hündin liegt lieber auf dem blanken Boden als auf irgendwelchen Hundedecken. Darum hat sie zwar ein paar Liegemale, aber ich werde sie weiß der Herr nicht zwingen sich auf eine weiche Decke zu legen. sie hat zwar die Möglichkeit, aber wer nicht will...............


      ich wollte Obdachlosenhunde auch nicht mit STraßenhunden vergleichen - mir war nur das Wort zu lag. Viele Tierschützer würden wahrscheinlich aufbrüllen und sagen, dass es jedem Straßenhund um vieles schlechter geht wie dem Hund eines Obdachlosen.
      Dem würde ich allerdings n i c h t zustimmen.

      Aber: Auch der Hund eines häuslichen Menschen wird in dessen Tagesablauf gezwungen. Er wird gezwungen manchmal nur 20 minuten am Tag um den Block zu laufen. Also wie man es dreht und wendet.... das Optimale gibts wahrscheinlich sowas von selten.............
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      ich finde, dass der erste eindruck oft negativer ist, als die tatsächliche situation. der erste gedanke ist schnell: die person hat kein geld um für futter oder ta aufzukommen und hält sich dann auch ncoh ein tier. muss das sein? auf der anderen seite habe ich jetzt schons ehr oft mitbekommen, wie liebevoll und aufopferungsvoll die menschen sich um ihre tiere, auch sehr oft ratten, kümmern. da gibts erstmal was für den hund und erst wenn der satt ist für den menschen.
      was ich sehr gut finde, ist die tierärzteliche betreuung für tiere von obdachlosen. das sind meistens ehrenamtlich helfer (oft sogar tierärzte) die sich und ihre hilfe zur verfügung stellen. das finde ich wirklcih sehr gut. die situation ist ja nun einmal da und irgendwie muss man auch diese tiere so gut behandeln wie möglich. sie sind ja schließlich die letzten, die schuld an ihrer situation sind.
      Auch bei den Obdachlosen gibt es solche und solche. Manche kümmern sich eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten umd ihren Hund und andere eben nicht. Genauso wie bei den "Normalo"Hundehaltern eben auch.

      Hunde von Obdachlosen hingegen sind dazu gezwungen den ganzen Tag auf dem Asphalt zu liegen, hin und wieder aufstehen und nachts wo zu schlafen? Auf dem Asphalt.


      In Berlin sieht man viele dieser Hunde mit eigenen Decken, oft hält eben auch die Jacke des Besitzers her, das ist denn eben kein Vet-Bed, atmungsaktiv und Feuchtigkeit ableitend, aber ich denke den Hunden ist das wurscht. Manche, gerade die kurzhaarigen im Winter, werden dann sogar noch zugedeckt.

      Zu den Schnittwunden: Ich persönlich behandel die auch nicht, da wird geschaut wie tief, notfalls sauber gemacht und denn ist gut. Die Hundezunge tut da ihr übriges. Genauso wie kleine Kratze, oder Löcher von Beißereien oder aus einem Spiel heraus. Da kann man es denn durchaus auch übertreiben.

      Was wollen Hunde denn, um glücklich zu sein? Bewegung, Beschäftigung und eine Bezugsperson die da ist. Das kann ein Obdachloser genauso gut bieten wie einer mit Wohnung. Oder eben auch nicht. Ich glaube nicht das Hunde großen Wert auf eine rundumversorgung leben und immer alles so angenehm wie möglich sein muss. Hunde wollen was erleben, das geht auf der Strasse oft besser als beim Haushund, der den Großteil seiner Zeit die Wand anglotzt.

      Irgendwo verzichten müssen ja fast alle Hunde, die einen was die Zeit angeht, die sie mit ihrem Halter verbringen können, die Bewegung, die fehlende Arbeit. Und die anderen an der Porzellanschüssel, dem vollwertigen (?) Trockenfutter/Barf etc. und dem jährlichen großen Blutbild.
      Ich sehe es sehr bedenklich wenn Obdachlose Hunde halten. Gerade weil es dann oft um Süchtige geht. Die können sich in bestimmten Phasen garnicht um etwas anders kümmern als um sich selbst.
      Habe es oft beobachtet - gerade wenn Alkohol im Spiel ist, wird es für die Hunde garnicht nett. Einen Hund bei Minusgraden bewegungslos über Stunden neben sich zu Halten und dieser weil kurzhaarig nur so vor Kälte schlottert kann ich auch nicht toll finden. Die Bilder wo der Hund dann mal in Decken eingehült wird, wenn es ums betteln geht, dienen doch oft nur um Mitleid zu erwecken. Mag es auch geben, das die Hunde gut versorgt sind aber ich denke , das es eher die Ausnahme ist sowie nicht jeder Obdachlose einer Sucht verfallen ist.
      Ich denke, pauschal kann man nicht sagen, ob das was 'Gutes' oder 'Schlechtes' ist. Wie auch bei 'normalen' Hundebesitzern gibt es Menschen, die sich gut um ihre Tiere kümmern und Menschen, die das Gegenteil tun.

      Ich habe schon oft von Fällen gehört, in welchen sich Betrüger Welpen holen, um Mitleid zu erwecken und die Hunde regelmäßig 'austauschen'. Dann gibt es auch wirkliche Obdachlose, die sich einfach nicht richtig um ihre Hunde kümmern - eben wie manch anderer Hundebesitzer.
      Andererseits weiß ich von einem Fall in unserer Stadt, der mir persönlich sehr nahe gegangen ist. Ich möchte nicht weiter darauf eingehen, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es einige obdachlose Hundebesitzer gibt, die sich prima um ihre Tiere kümmern. Und auch hier gibt es einige Stellen, an welchen sich Menschen, denen die Mittel fehlen, wenden können - Tierarzt, sie werden mit Hundefutter unterstützt, finden nachts eine Unterkunft für sie und ihr Tier,...

      Ich würde mich jedenfalls niemals trauen zu behaupten, dass ich 'gegen' oder 'für' Hundehaltung von Obdachlosen bin.
      Original von BooBoo
      Und auch hier gibt es einige Stellen, an welchen sich Menschen, denen die Mittel fehlen, wenden können - Tierarzt, sie werden mit Hundefutter unterstützt, finden nachts eine Unterkunft für sie und ihr Tier,...

      Ich würde mich jedenfalls niemals trauen zu behaupten, dass ich 'gegen' oder 'für' Hundehaltung von Obdachlosen bin.


      das ist ja alles ganz toll, aber wer bezahlt das? wir natürlich.
      ich äregere mich ehrlich gesagt jedes mal, wenn ich am vinzibus vorbeigehe der an die obdachlosen essen verteilt und dann seh ich wie sie hälfte davon entweder den tauben geben, meinem hund vor die füße werfen oder irgendwo in die blumentöpfe oder in die grünflächen schütten. was denken die denn wer das bezahlt? der liebe gott??
      Original von gonzita
      das ist ja alles ganz toll, aber wer bezahlt das? wir natürlich.
      ich äregere mich ehrlich gesagt jedes mal, wenn ich am vinzibus vorbeigehe der an die obdachlosen essen verteilt und dann seh ich wie sie hälfte davon entweder den tauben geben, meinem hund vor die füße werfen oder irgendwo in die blumentöpfe oder in die grünflächen schütten. was denken die denn wer das bezahlt? der liebe gott??


      Das ist genau das, was ich gemeint habe. Überall gibt es schwarze Schafe.
      Einige von euch haben wirklich recht. Man kann es nicht verallgemeinern aber die Hunde von Obdachlosen tun mir schon immer ziemlich leid. Gerade im Winter wenn es draußen so kalt ist. Zwar wickeln die Besitzer Decken um ihre Hunde aber das kann man trotzdem nicht mit einer warmen Wohnung vergleichen. Ich würde dennoch nie sagen, dass ich gegen die die Hundehaltung von Obdachlosen bin. Die meisten Hunde sind täglich sechs Stunden und mehr alleine zuhause. Das kann auch nicht gesund sein.