Deutscher Schäferhund - ein Menschenschreck?

      Ich bin auch so eine, die bei einem Schäferhund erstmal Abstand hält.
      Warum - aus Erfahrung. Gab es irgentwelche unschönen Begegnungen, war es mit einem Schäfi. Wobei es wohl wichtiger ist, sich den Besitzer an zu schauen. Es ist wohl leider immer noch so, das sich mancher Personenkreis mit diesem Hund schmückt und es toll finden das sie nicht gerade nett reagieren.
      Wir haben gerade eine Unterschiften-Aktion gestartet und haben sage 18 Hundehalter gefunden, die von Schäfi in der Nachbarschaft bzw. deren Hunde von diesen gebissen wurden. Wohl gemerkt sogar von angeblichen Rettungshunden.
      Kann ja wohl nicht angehen, das ein Welpe, der gerade aus seiner Haustür kommt direkt angegriffen wird und schwer verletzt zum TA muss. Aber - wer hat Schuld - die Schäfis bestimmt nicht.
      Ich hab gesehen, wie die mit ihren Hunden umgehn -und auch , das die nie zu anderen Hunden Kontakt haben durften.
      Ich glaub die packen die Hunde nur zum Hundeplatz aus und sobald die sich außerhalb dieses Platzes befinden sind sie ohne Leine eine Risiko.

      Leider laufen diese Tiere auf der ersten und letzten Runde ohne Leine - und wie man sieht auch ohne Führung.

      Lange Rede kurzer Sinn - viele, zu viele sind unfähig einen Schäfi zu halten bzw. die wollen einen Hund der Schrecken verbreiten kann. Deshalb schau ich mir genau die Besitzer an - und es gibt sie ja auch,
      die anderen -
      Ah, mein Lieblingsthema, mein geliebter DSH.

      Mich begleitet jetzt schon seit fast fünf Jahren eine graue Schäferdame, neben einem Huskymädchen. Der Unterschied ist drastisch, den Husky finden als hübsch und süß ("Und die blauen Augen erst!") während der Schäferhund kaum Beachtung findet. Höchstens mal von einem Schäferhundfreund, die trifft man selten, aber es kommt vor. Trotzdem merke ich, das der DSH insgesamt einen schlechten Ruf hat, gerade auch bei anderen Hundehaltern.
      Ich denke das liegt zum einen an ihrem Verwendungszweck als Diensthund bei den Behörden und dem privaten Sicherheitsdiensten und als Sportgerät. Ich sage bewusst Sportgerät denn immer noch erschreckend viele Hundesportler sehen genau das in ihrem Hund. Da kennt der Hund denn nichts anderes als Zwinger, Auto und Hundeplatz und entsprechend benimmt er sich auch. Das Verhalten im Alltag fällt hinten runter, sind doch Prüfungsergebnisse wichtiger.

      Das der Schäfer auf Platz 1 der Welpenstatistik liegt ist erstaundlich, ich kann die Begegnungen mit Deutschen Schäferhund beim normalen Gassigang an beiden Händen abzählen.
      Ich denke auch, das viele den DSH einfach falsch einschätzen. Viele verbinden ihn oft immer noch mit gedankenlosem Kadavergehorsam, ein Hund sozusagen, der von Geburt an seinem Meister jeden Wunsch von den Augen abliest. Das ist jedoch nicht der Fall, der Schäferhund ist kein leichtführiger Hund, zwar lernt er schnell (dadurch aber auch schnell Blödsinn), aber er stellt auch in Frage. Er möchte geführt werden, gerade in Bezug auf sein Revierdenken und seine Wachsamkeit (auch Schutztrieb genannt). Das letzte macht den Schäferhund auch nicht gerade ungefährlich, insbesondere wenn er alleine entscheidet, wann er was und wen wie beschützt. Der DSH hat auch noch eine fetse Vorstellung vom eigenen Revier und wer nun alles zur Familie gehört und wer nicht. Das macht ihn nicht zum einfachsten Begleiter auf die Hundewiese und man muss rechtzeitig dran arbeiten das er andere Hunde nicht von vornerherein anmacht. Das bedenken allerdings die wenigsten - und manchen ist es auch eigentlich Schnurz egal, hauptsache der Hund setzt nen richtigen Griff.

      Was auch gleich das nächste ist, womit die meisten den Deutschen Schäferhund in Verbindung setzen: Dem Schutzhundesport. Ich glaube, das ist mittlerweile die Sportart mit dem miesesten Image. Leider zum großen Teil immer noch gerechtfertigt und einigen Hundesportlern liegt auch nicht viel daran dieses zu ändern.

      Belibt noch das Diensthund. Wer hat noch nicht die Diensthunde gesehen, die keifernd um sich kläffen auf Demos und Veranstaltungen. Auch das sorgt nicht für das beste Bild.
      Jedoch baut man in dem Bereich auch auf einen gewissen Ruf der Hunde. Zwar kommt man langsam davon ab, die Hunde zu asozialen Bestien zu erziehen, aber Eindruck machen sollen sie immer noch. Ist es doch die erste Aufgabe eines Diensthundes abschreckend zu wirken. Das geht mit einem DSH nun mal besser als wenn ich mich da mit meinem Husky hinstelle, auch wenn beide vielleicht genauso einsatzbereit sind.
      Zumindest aber auf Veranstaltungen ist es beim privaten Sicherheitsdienst jedeoch meist nicht erwünscht, das der Hund jeden Gast vollblafft, wirkt das doch auch oft erst provozierend.

      Im Dienst habe ich es aber jetzt auch schon ein paar Mal erlebt, das Leute auf mich zu kommen und sich freuen, das sie mal wieder einen Deutschen Schäferhund bei der Arbeit sehen, war es doch in letzter Zeit eher der Malinoi.

      In meinen Augen ist der DSH ein klasse Hund, wenn man ihn zu führen versteht.