Arthrose-Hund aufnehmen?

      Arthrose-Hund aufnehmen?

      Hallo,

      also ich bräuchte ein bisschen Hilfe bei einer Entscheidung. Folgendes ist die Situtaion:

      Wir haben jetzt übers Wochenende eine absolut traumhafte Dalmatinerhündin zur Probe in der Wohnung. Sie erfüllt eigentlich alle unsere Vorstellungen - bis auf ein paar Kleinigkeiten über die man auch hinwegsehen kann. Das Problem ist, dass sie schon 10 Jahre alt ist und Arthrose im Kniegelenk hat. Die ist laut bisheriger Besitzerin nicht schlimm und man hat auch bei den bisherigen Treffen und Gassi-Runden nichts davon gemerkt.
      Schmerzmittel bekommt sie wohl auch noch keine, die bisherige Besitzerin macht wohl ab und an mal eine Kur mit Teufelskralle und anderen homöopathischen Mitteln.

      Heute morgen hat sie dann schon ein bisschen mit einem Hinterbein gehumpelt. Nach der Mittagsrunde von ca. 1 Stunde war es dann schlimmer. Und nachdem sie dann ein paar Stunden gelegen hatte, konnte sie das Bein kaum noch belasten. Sie ist wohl beim Spielen auf der Wiese auch mal leicht gestürzt, sie könnte sich also auch was verrissen haben.

      Lange Rede, kurzer Sinn: ich bräuchte einfach mal eine Einschätzung, wie viel Arbeit und Einschränkungen man sich mit einem Arthrose-Hund aufhalst. Verschlechtert sich die Arthrose langsam oder sehr schnell? Und wie viel Arbeit bzw. Tierarztbesuche hat man mit so was?

      Danke schon mal für eure Antworten!
      LG Yasmin
      irdische Grüße von Dalmatiner-Dame Freya, und den Rattenjungs Gekko und Mücke.

      Grüße aus dem Jenseits von Jacky Mädchen Cambaz und den Rattenopas Ratte, Ferkel, Fuchs, Rabe, Dachs und Hase.

      RE: Arthrose-Hund aufnehmen?

      Hallo,

      ein Dalmatiner mit 10 Jahren ist ein alter Hund.

      Die Symptome, die du beschreibst sind typisch für altersbedingte Gelenkabnutzungen und damit Arthrose.

      Du musst dir darüber im Klaren sein, dass es nun nicht mehr besser wird, sondern immer schlechter. Wenn der Hund ansonsten wirklich gesund ist, ist es ein schleichender Prozess, der immer weiter ins Negative fortschreitet, erst merkt man nur wenig, aber je älter der Hund wird, desto schneller wird es dann sichtbar, es sind bestimmt noch ein paar Jahre, mehr aber auch nicht. Sicher kann man den Hund noch mit einigen Mittelchen unterstützen oder mit guten Schmerzmitteln dafür sorgen, dass sie (fast) schmerzfrei ist, aber der Alterungsprozess ist nicht aufzuhalten.

      Wenn es "nur" bei der Arthrose bleibt kommen an zusätzlichen Kosten eben Schmerzmittel dazu und alles was man noch so unterstützend geben kann, das ist jetzt nicht sooo teuer, aber bei einem Hund steckt man nicht drin und es kann auch etwas Unvorhergesehenes passieren.

      Unseren alten Zorro, der ebenfalls Probleme mit den Knien hatte, haben wir täglich mit Retterspitz eingerieben, dazu kamen hinten Probleme mit abgeschliffenen Krallen, bis ins lebende Gewebe, so dass er am Schluss hinten Schuhe getragen hat, Schmerzmittel sind ab einem gewissen Grad an Arthrose auch keine Ausnahme mehr, sondern die Regel.

      Die größte Einschränkung und Belastung waren die "Spaziergänge", die sich zum Schluss hin nur noch auf ein paar Minuten beschränkt haben, dafür aber 6-9 mal am Tag und 1-3 mal in der Nacht, weil er hinten so stark abgebaut hat, das er inkontinent wurde.

      Ich will dir keine Angst machen, ein alter Hund ist auch etwas ganz besonderes, so würdevoll und lebenserfahren und ein ewiger Kämpfer, und auch diese Zeit möchte ich nicht missen aber es wird nicht einfacher, das ist wirklich wichtig, das man sich da keine Illusionen macht.

      Ich kannte eine Dalmatinerhündin, die ist fast 17 Jahre geworden, hatte auch schon seit Jahren Arthrose und lief aber bis zum Schluss am Fahrrad. Regelmäßige Bewegung, langsam, gleichmäßig ist bei Arthrose das Beste, nach Ruhephasen ist es am Schlimmsten, das ist so.

      Ciao Mimi
      ..........
      Guten Morgen,

      Mimi hat das sehr schön beschrieben, wie es mit der Arthrose so verläuft.
      Unsere Hündin damals hatte auch Arthrose. Mit den richtigen Medikamenten war sie relativ lange ohne große Beschwerden. Aber man hat es trotzdem gesehen (wenn man es wusste).
      Zum Schluss war es so weit, dass sie alleine keine Treppen mehr steigen konnte, d.h. dass wir ihr abends die Treppe ins OG hochhelfen, teilweise sogar komplett tragen, mussten, weil sie partout nicht alleine unten im Flur bleiben wollte (wieso eigentlich auch, wo sie die ganzen Jahre oben geschlafen hat) und ihr dann morgens auch wieder Hilfestellung gegeben haben, damit sie die Treppe heile wieder runter konnte.
      Ihren Futter- und Wassertopf haben wir auch abends immer hochgeholt, nicht dass sie nachts auf die Idee kam, nochmal nach unten zu humpeln.

      Du siehst, es sind viele Kleinigkeiten, die das Zusammenleben mit einem Arthrosehund ausmachen.

      Aber wie Mimi schon schrieb, besser wird es definitiv nicht werden und irgendwann steht man dann möglicherweise vor einer letzten wichtigen Entscheidung.

      Unser Hund hat aber trotzalledem einige Jahre gut mit Arthrose leben können (und wir auch).
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      eine gute freundin hat eine 15jährige labbi-hündin die seit etwa 6 jahren mit arthrose an beiden hüft und kniegelenken zu kämpfen hat.
      trotzdem sind mit ihr knapp 20-40min gassigänge drin.
      sie steht seit längerer zeit unter medikation mit carprofen (rimadyl). einige wochen im sommer war sie sogar schmerzmittelfrei, allerdings aufgrund einen längeren mageninfekts...die tabl. sind glaub ich relativ teuer bzw kommt es wie immer auf die dosis an.

      ich persönlich empfinde die hündin für ihr alter als nicht sehr eingeschränkt. man kann mit ihr noch ordentliche spaziergänge von bis zu 30min machen und manchmal galoppiert sie sogar etwas,
      aber das ist natürlich nur ein hund von tausenden.
      und ich weiß, dass sie es bei meiner freundin wirklich richtig, richtig gut hat und bin mir sicher, dass sie ohne sie nicht so alt geworden wäre.

      viewl erfolg bei der eintscheidungsfindung! :hug:
      JulesLillyEnni
      Danke für die Antworten, waren tatsächlich hilfreich. Wir haben uns jetzt entschieden, sie zu behalten. :dance:

      Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen und freue mich auf die gemeinsame Zeit!!

      Liebe Grüße, jetzt auch von Freya! :biggrin:
      irdische Grüße von Dalmatiner-Dame Freya, und den Rattenjungs Gekko und Mücke.

      Grüße aus dem Jenseits von Jacky Mädchen Cambaz und den Rattenopas Ratte, Ferkel, Fuchs, Rabe, Dachs und Hase.
      Hallo soylent green,

      schön das du dem Hund eine neues Zuhause bietest. :clap: Auch mein Hund ist körperlich eingeschränkt. Er hat eine ED, eine Form von Arthrose im Ellbogengelenk. Diese besteht schon seit Welpenzeit.

      Stelle dich auf einige unschöne Kommentare deiner Mitmenschen ein. Bei uns gab es welche wie: Wenn du den jetzt kaufst, macht der Züchter munter mit solchen Zuchten weiter. :doh: Oder: Warum kaufst du einen kranken Hund, da gibst du nur viel Geld für aus.

      Ich habe tatsächlich schon so einiges Geld ausgegeben, genützt hat es alles nichts. :sad:
      Aber auch mit einem kranken hUnd kann man viele tolle Sachen machen und viel spaß zusammen haben, allerdings sollte man sich auf die Krankheit einstellen.

      Heute morgen hat sie dann schon ein bisschen mit einem Hinterbein gehumpelt. Nach der Mittagsrunde von ca. 1 Stunde war es dann schlimmer. Und nachdem sie dann ein paar Stunden gelegen hatte, konnte sie das Bein kaum noch belasten. Sie ist wohl beim Spielen auf der Wiese auch mal leicht gestürzt, sie könnte sich also auch was verrissen haben


      Arthrosen verursachen Schmerzen! Solche schmerzgeplagten Hunde reagieren auf scheinbar lapidare Situationen ganz anders wie Hunde die eben keine Dauerschmerzen haben.

      Lange Rede, kurzer Sinn: ich bräuchte einfach mal eine Einschätzung, wie viel Arbeit und Einschränkungen man sich mit einem Arthrose-Hund aufhalst. Verschlechtert sich die Arthrose langsam oder sehr schnell? Und wie viel Arbeit bzw. Tierarztbesuche hat man mit so was?


      Du könntest jetzt schon das erste Geld ausgeben und den Hund einfach mal röntgen lassen um abschätzen zu können, was wirklcih auf euch zukommt.

      Alles Gute für euch...
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      Also das Schonen gestern hat sich schon bemerkbar gemacht, sie humpelt jetzt nur noch und hinkt nicht mehr auf drei Beinen durch die Gegend.

      Und röntgen lassen werde ich sie denke ich auch noch. Demnächst gibts auf jeden Fall einen Rundumcheck vom TA, da lass ich sie dann wahrscheinlich auch gleich röntgen.
      irdische Grüße von Dalmatiner-Dame Freya, und den Rattenjungs Gekko und Mücke.

      Grüße aus dem Jenseits von Jacky Mädchen Cambaz und den Rattenopas Ratte, Ferkel, Fuchs, Rabe, Dachs und Hase.
      Hey,

      Original von soylent green
      Also das Schonen gestern hat sich schon bemerkbar gemacht, sie humpelt jetzt nur noch und hinkt nicht mehr auf drei Beinen durch die Gegend..


      Weswegen wird der Hund denn überhaupt abgegeben? Nicht das die ehemalige Besitzerin ein wenig schummelt und dir nicht die ganze Wahrheit sagt :think: Es ist schon sehr verwunderlich, dass bei der Vorbesitzerin alles 'nicht so schlimm' war, aber bei dir der Hund nach nur einem Tag viel schlimmer humpelt.

      Original von soylent green
      Und röntgen lassen werde ich sie denke ich auch noch. Demnächst gibts auf jeden Fall einen Rundumcheck vom TA, da lass ich sie dann wahrscheinlich auch gleich röntgen.


      Wie hat die Vorbesitzerin denn die Diagnose gestellt? Es müssen doch schon Röntgenaufnahmen vorliegen?
      Auch wenn es dir schwerfällt, lass dir kein 'faules Ei' unterschummeln, denn dann können wirklich üble Dinge auf dich zukommen. Und lüg dir bitte nicht in die eigene Tasche, wenn du dem Hund nicht die passenden Rahmenbedingen (dazu gehört auch ein gutes Geldpolster!)schaffen kannst, ist es besser den Hund nicht zu nehmen, auch wenn du dich unsterblich verliebt hast... :hug:
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      Der Abgabegrund ist laut Besitzerin der neue Vermieter, sie sind dieses WE umgezogen. Und außerdem muss sie wohl wieder Vollzeit arbeiten und der Hund ist täglich 8 Stunden alleine. Aber ja, ich denke, da wurde einiges beschönigt.

      Das Geldpolster ist kein Problem, das haben wir definitiv. Ich wollte es einfach nur besser einschätzen können. Das Röntgen ist halt wahrscheinlich schon einige Zeit her, daher würde ich dann gern wissen, in wie weit die Arthrose fortgeschritten ist.
      irdische Grüße von Dalmatiner-Dame Freya, und den Rattenjungs Gekko und Mücke.

      Grüße aus dem Jenseits von Jacky Mädchen Cambaz und den Rattenopas Ratte, Ferkel, Fuchs, Rabe, Dachs und Hase.