Hund ist aggressiv zu Fremden

      Hund ist aggressiv zu Fremden

      Hallo!
      Ich habe ein großes Problem mit unserer 9 Monate alten Appenzeller-Bernersennenhündin Mona. Mona ist ein toller lernfähiger Hund und zu uns, unseren Kindern und Freunden die sie kennt absolut lieb und freut sich wie verrückt über Menschen die sie kennt. Bei Fremden bei uns zu Hause ist es katastrophal mit ihr aber richtig schlimm ist es seit 3 Wochen da hat sie nach einer Bekannten von mir in einer Gaststätte !!(die sie nicht kannte) geschnappt und sie "angefallen" mit einem Geräusch zwischen Knurren und Bellen. Es ist nichts passiert (ausser einem riesen Schreck für uns alle). Ohne Ankündigung erst hat sie sich 2 Sek streicheln lassen und dann gings los. Mittlerweile hat sie das noch 2 mal gemacht bei anderen Personen (ich passe schon furchtbar auf und halte sie ganz nah bei mir, a ber da kam jemand von hinter mir und wollte sie streicheln. Sie ist dann so aggressiv und ich hab schrecklich dass sie wirklich mal beisst. Wie soll ich mich verhalten außer alle Leute warnen. Ich muss meinem Hund trauen können, klar muss niemand Fremdes meinen Hund anfassen aber ich brauche Tipps wie ich ihr das abgewöhnen kann? Vielen DAnk! Grüße Michelle
      Hallo!!

      Meine Pflegehündin ist auch ein Appenzeller und bei ihr ist es genauso.
      Allerdings mit Ankündigung - man muss nur die Körpersprache zu deuten wissen.
      Sie wird steif und "klein", beobachtet ganz genau.
      Seid bloß aufmerksam!
      Zeigt eurer Hündin, dass IHR alles im Griff habt und sie die Aufpasser- und Verteidigerrolle nicht einnehmen muss!
      Holt euch gegenbenenfalls professionelle Hilfe!
      Bei meiner Pflegehündin wurde da nicht gegengesteuert, also muss ich jedes Mal, wenn wir unterwegs oder auch zu Hause sind (und Freunde kommen) aufpassen wie ein Schießhund!
      Sie hat sogar meinen Freund bei mir im Zimmer gestellt. Oder den Nachbarsjungen. Aber auch "nur" gestellt, saß kläffend und drohend 20 cm vor dem "Opfer" und hielt es sozusagen in Schach. Keine schöne Erfahrung!

      Ich habe es dann so gemacht, dass, wenn ich Besuch hatte, Maja dabeisein durfte, aber auf einem bestimmten Platz liegen musste, dass sie alles mitbekommt, aber den Besuch nicht "anfallen" konnte.
      Solange sie friedlich war, durfte sie sich dann später auch dort aufhalten, wo sie wollte. Hat sie wieder Rabatz gemacht, musste sie zurück auf ihren Platz.

      "In freier Wildbahn" an der Leine ist das immer noch so eine Sache... je entspannter ich selbst bin, desto weniger interessieren Maja fremde Personen.

      Aber dieses Verhalten ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen!
      Also am besten wird es wirklich sein, dass ihr euch nen guten Hundetrainer sucht, sonst wirds die nächsten Jahre ziemlich anstrengend und unentspannt.
      Dabei sind Appenzeller wirklich tolle Hunde, es wäre schade, wenn noch ein dauerkläffender Feger durch die Weltgeschichte rennen würde.
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Wuschel87“ ()

      Hallo!
      Kläffen tut sie eigentlich nur wenn jemand zu uns kommt, das krieg ich noch hin und Fremde ausserhalb unseres Hauses interessieren sie gar nicht, auch fremde Hundehalter begrüßt sie total freundlich lässt sich ausgiebig streicheln etc und dann bin ich im Biergarten eine Bekannte kommt (Hund kennt sie nicht) sie hält die Hand hin, Hund schnuppert, sie will streichln das geht auch 3 Sek und dann -ohne Vorwarnung- fällt der Hund sie an. Bisher schnappte sie daneben aber mit furchtbar erschreckenden Tönen und vorschnellen aus dem Sitzen. Hundetrainer eins sagte: Nie Schimpfen, Hund ablenken, Hundetrainer 2 sagt: Hund auf den Boden werfen, der eine sagt lass den Hund an der längeren Leine sonst fühlt er Bedrohung , der andere sagt Hund ganz kurz halten (alles jetzt in Gaststätten). Ich weiss nicht mehr weiter. Wie gesagt solange sich dort keiner für sie interessiert ist alles prima.
      Wie verhalten Sich denn die Leute, die sie streicheln?
      Beugen sie sich vor? Schauen sie dem Hund in die Augen?

      SDeinem Hund ist es ja unangenehm, gestreichelt zu werden. Sendet dein Hund Signale, dass es ihm nicht geheuer ist, zB leckt sich die Schnauze, guckt zur Seite, etc?

      Wenn deinem Hund Streicheleinheiten fremder Leute ungeheuer sind, würde ich die Leute bitten, den Hund auch wirklich zu ignorieren.
      Sonst lernt dein Hund nämlich: Wenn ich drohe und schnappe, werde ich in Ruhe gelassen, wenn ich beschwichtige, interessierts keine Sau. Mal überspitzt ausgedrückt.


      Ich persönlich finde: Eine gespannte Leine vermittelt auch deine innere Anspannung. Ich könnte mir vorstellen, dass du auch angespannt bist, wenn du weißt, dass dein Hund schnappen KÖNNTE, kenne das von meiner Pflegehündin auch.

      Wenn du deine inneren Verkrampfungen ablegen kannst (geht natürlich nicht von jetzt auf gleich) wird bestimmt auch dein Hund in solchen Situationen entspannter!

      :hug:
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Hallo!
      Vielen Dank für Deine Antworten!
      Da war schon alles dabei, von Leuten die nicht hingeguckt haben nur die Hände hingehalten haben (es ist nämlich so, dass sie in "meiner Gaststätte " vom Wirt immer eine Wurst bekommt, den liebt sie jetzt). Dieser andere Mann den sie gestern schnappen wollte, wollte an ihr vorbei (da ist es bisschen eng) er hat keine Angst, bleibt kurz stehen zeigt ihr seine leeren Hände, sie schnuffelt-keine Wurst gefunden- er will sie im vorbeigehen leicht streicheln (gar nicht aufdringlich oder vorbeugend oder anschauend und sie legt los. Später ging sie allein hin und lies sich streicheln. Ich kapier das nicht.. Aber du hast Recht ich bin natürlich mehr als angespannt wenn Fremde dazu kommen aber ich behalte sie besser ganz nah an meinem Stuhl weil ich will mir nicht mal vorstellen, was passiert wenn sie mal schnappt... :sad: :sad:
      Hey,

      damit ein Traumhund nicht zum Alptraum wird, sollten einige Vorraussetzungen erfüllt sein. Das fängt mit der richtigen Auswahl an. Obwohl es mittlerweile leicht ist, sich die nötigen Informationen über seine Wunschrasse und deren Bedürfnisse zu beschaffen, werden leider immer noch viel zu viele Hunde unüberlegt angeschafft. :sad: Die meisten ernsthaften Probleme entstehen, wenn der Hund genau das tut, was von ihm aufgrund seines Rassetyps und seiner Geschichte zu erwarten ist. Sie wären also durch eine vernünftige Auswahl vermeidbar gewesen. Ausbaden muss es aber dennoch meist der Hund.

      Der Sennenhund war/ist der Bauernhund der Schweizer.
      Die Aufgabe der Hunde war vielfältig: Treiben des Viehs auf die Hochweiden, Bewachen der Herde, aber auch das Bewachen von Haus und Hof. Die kleinen Hunde (Appenzeller und Entlebucher Sennenhund) wurden traditionell vor allem für das Treiben von Rinderherden benutzt, während die großen (Berner und Großer Schweizer Sennenhund) als Zug-, Wach-, und Herdenschutzhunde eingesetzt wurden.
      Diese Aufgaben wurden über Jahrhunderte angezüchtet, da ist es nicht verwunderlich, wenn diese Rassen das auch heute noch so machen.
      Das heißt jetzt nciht, das du das alles so hinnehmen musst, und nichts dagegen tun kannst, aber dein Hund wird niemals ein Menschenfreund werden, der beschmust und von jedem gestreichelt werden will!

      Des weiteren solltest du dich mit den 'Calming Signalen' vertraut machen. Kein Hund (auch deiner nicht :naughty: ) fällt 'ohne Ankündigung' jemanden an.
      Auch dein Hund hat Signale ausgesendet, (manchmal senden hUnde nur für einen Bruchteil einer Sekunde diese Zeichen) die du hättest deuten können (wenn du sie kennen würdest) und dementsprechend deinen Hund aus der vermeintlichen 'Gefahrenstelle' nehmen können.

      Ich glaube das eine Gaststätte nicht unbedingt der ideale Ort für einen Hund diesen Rassetyps ist, wenn es aber nicht anders möglich ist, solltest du alle Menschen die euch dort begegnen mitteilen, dass sie deinen Hund nicht ansprechen, nicht ansehen und erst recht nicht anfassen sollen. Du solltest deinen Hund einen ungestörten Platz zuweisen können, wo er sich ablegen kann und seine Ruhe hat. Des weiteren solltest du versuchen, dass dein Hund fremde Menschen nicht als 'Gefahr' sieht, sondern das er lernt, dass diese Menschen nur Positiv sind. Das ist am besten über die positive Bestärkung möglich. Immer wenn dein Hund einen Fremden sieht, fällt ihm wie von Zauberhand, eine ganze Handvoll von den besten Leckerlies ins Maul. :dance: Was glaubst du, viel lange es dauert, bis dein Hund dich erwartungsvoll anschaut, wenn ein Mensch die Gaststätte betritt? Du solltest darauf achten, dass die Leckerlies schon bevor dein Hund auf die Idee kommt, den Fremden anzuknurren ins Maul fliegen, und für die Fremden gilt nach wie vor: Nicht anschauen, nicht ansprechen, nicht anfassen...

      Wenn dein Hund dann zu den Menschen hingeht um Kontakt aufzunehmen, sollten die Menschen ihn niemals direkt anstarren, keine schnellen Bewegungen, nicht von oben streicheln, nichts direkt von vorne machen. So etwas ist immer bedrohlich.
      Übrigens ist es etwas anderes, wenn ein Hund von sich aus Kontakt aufnimmt oder nicht. Aber lass deinen Hund nicht einfach so aufstehen und durch die Gaststätte maschieren, dass wäre ersten viel zu Gefährlich und zweitens lernt dein Hund, dass er ein Signal (Platz, Bleib) nicht befolgen muss...
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)