Trick: Rückwärtsgehen

      Trick: Rückwärtsgehen

      Hallo Zusammen!

      Meine Amy kann inzwischen schon ziemlich viele Tricks! :dance:
      Zum Bespiel:
      Slalom durch die Beine
      Um die eigene Achse drehen
      über die Arme springen
      Spanischer schritt
      usw....

      All diese Kommandos hat sie super schnell gelernt.
      Das einzige was zu überhaupt nicht versteht ist rückwärts gehen!
      Ich bin mir ziemlich sicher das es nicht an Amy liegt sondern das ich etwas falsch mache.
      Ich mach das immer so, das ich ein Leckerlie in der hand habe, und so auf sie zu gehe, das zu rückwärts zurück weichen soll. Aber Amy setzt sich immer hin, dreht sich dann um geht ein paar schritte und setzt sich dann wieder hin!

      Wer weiß wie man seinem Hund das beibringt?

      Danke schon mal für eure Tipps!
      Liebe Grüße von Ina und ihrem hyperaktivem Hund
      :dance:
      Bei uns hat sich das so ergeben:

      Wir habe ein recht kleines Schlafzimmer mit einem recht großen amerikanischen Wasserbett. Irgendwann war Aaron so groß, dass er sich nicht mehr zwischen Fußende und Wand gut umdrehen konnte, und gezwungen war, rückwärts zur Tür zu laufen. Ich habe dann, immer wenn er rückwärts gelaufen ist, "Back" gesagt. Ab und zu hatte er den Spleen, dass er sich trotz der Enge drehen wollte und ich bin dann auf ihn zugegangen und habe "Back" gesagt - und er ging rückwärts.

      Ohne einengenden "Tunnel" geht er auf "Back" leicht schräg rückwärts, außer er soll zwischen meinen Beinen "Einparken". Das kann er vorwärts und rückwärts.

      Vielleicht solltest es mal so probieren, also eine "Bahn" bauen und ihn dann vorsichtig "zurückdrängen", so dass er aber keine Panik bekommt.
      Hey,

      Um einem Hund das Rückwärtsgehen beizubringen, eignet sich hervorragend ein Clicker oder ein anderes Markersignal.

      Mir einem Markersignal /Clicker hast du die Möglichkeit deinem Hund Punkgenau zu bestätigen, dadurch wiederrum versteht dein Hund wesendlich schneller, was von ihm gewollt ist.

      Mit einem Clicker könntest du z.B.: schon den ersten Ansatz (noch bevor sich dein Hund setzt) bestätigen, ohne so ein Markersignal gelingt das meist nicht. (Hast du bereits selbst festgestellt :wink: ) Weil du ja aber nicht das Hinsetzen belohnst, sondern die Sekunde davor, lernt dein Hund das nicht das Hinsetzen verlangt ist, sondern die (angedeutete) Rückwärtsbewegung. Darauf könntest du aufbauen und die Übung ausbauen.
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      Hey,

      einen Clicker bekommst du in jeder gut sortierten Zoohandlung.

      Hier eine Kurzanleitung zum Thema Clicker:

      Lernen über Belohnung
      von Martin Pietralla

      Das Lernen über Belohnung ist gut erforscht (Lit. Angermeier). Es erfolgt nach wohlbekannten Gesetzen (Ziffern). Halten wir sie nicht ein, werden wir keinen Erfolg haben. Hinzu kommen einige Regeln (Raute) aus der Erfahrung erfolgreicher Tiertrainer. Sie helfen, Rückschritte zu vermeiden und den Erfolg zügig sicher zu stellen.

      Bevor wir uns eine Aufgabe vornehmen, denken wir daran, daß jedes Tier nur das gut und gern lernt, wofür es von seinen Anlagen her befähigt ist. Die Belohnungen, die wir verwenden, müssen zu seinem Motivationsbereich gehören.

      Das Nachfolgende gilt sinngemäß auch für andere Tiere als Hunde: Katzen, Pferde, Vögel, Frettchen, Lamas, Ratten - alle lassen sich nach den gleichen Regeln der operanten Konditionierung erziehen.


      Wir erhöhen die Anforderungen in so kleinen Schritten, daß der Hund stets eine Chance hat, sie auch zu erfüllen
      Üben wir das Herumkommen nach dem Vorsitzen, können wir nicht fordern, daß der Hund schnell und dicht herumkommt und sich schnell und parallel und mit dem Kopf zu uns hochgewendet hinsetzt, bevor wir ihn loben. Jedes "und" kennzeichnet ein Detail, das wir extra üben müssen, wenn er das Vorhergehende schon gelernt hat.


      Wir üben stets nur ein Verhaltensdetail, nie zwei verschiedene gleichzeitig.
      Üben wir das Detail "gerader Vorsitz", dürfen wir nicht "dichter Vorsitz" belohnen! Haben wir mit "dichter Vorsitz" angefangen zu üben, loben wir den Hund auch, wenn er sich dabei schräg hinsetzt.


      Das Verhalten das wir mit dem Hund üben, muß dieser bei variabler Belohnung sicher zeigen, bevor wir ein neues Detail des Verhaltens in Angriff nehmen.
      Sitzt der Hund sicher gerade vor, auch wenn wir ihn nur noch gelegentlich dafür belohnen, können wir anfangen, dabei auch das dichte Vorsitzen zu fordern.


      Wenn wir ein neues Detail mit ihm üben, müssen wir zulassen, daß er das bisher Gelernte schlechter ausführt.
      Wenn wir nun Wert auf den dichten Vorsitz legen, müsen wir zulassen, daß der Hund wieder etwas schräger sitzt. Erst wenn er das dichte Sitzen sicher kann, beginnen wir, wieder auf das gerade Sitzen zu achten.


      Wir vermeiden Ablenkung jeglicher Art, wenn wir etwas neues zu üben beginnen.


      Wir geben anfangs ziemlich große Belohnungen für deutliche Verbesserungen.


      Wir unterbrechen nie grundlos eine Trainingseinheit. Der Hund empfindet das schnell als Strafe.


      Wir hören stets mit einer gut gelungenen Übung und großem Lob auf. Falls der Punkt verpaßt ist, lassen wir ihn noch eine Übung machen, die er gut kann.


      Wenn wir beginnen, das Gelernte mit einem Befehl zu verknüpfen, dürfen wir den Hund nicht belohnen, wenn er das Verhalten zeigt, obwohl wir den Befehl gar nicht gegeben haben.


      Wenn wir den Befehl verknüpfen, achten wir auf unsere Körperhaltung. Der Hund verknüpft sie ebenfalls damit. Wir üben später in unterschiedlicher Umgebung, damit der Hund keine Verknüpfung mit einem Ort oder Umstand eingeht.


      Wenn der Hund den Befehl gelernt hat, beginnen wir mit alten Befehlen zu mischen. Erst wenn der Hund in einer beliebigen Reihenfolge alles richtig macht, hat er seine Befehle gelernt.

      Falls dir diese Kurzanleitung bereits zu kompliziert erscheint, solltest du dich von einem Fachmann anleiten lassen. Einfach aufs Geradewohl loszuclickern hat noch nie funktioniert und endet mit Frust. Wenn grundsätzliche Dinge wie Timing nicht beachtet werden, kannst du clicken bis die Finger glühen, dann hat dein Hund leider keine Chance ein richtiges Verhalten zu erlernen...
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)