Angst vorm sterben

      Angst vorm sterben

      Hallo

      Mich würde interessieren, wie hier die Katzenbesitzer mit dem mögl. Tod ihrer Lieblinge umgehen.
      Meine beiden Kater sind 7 und 8 jahre alt, und habe jetzt schon oft täglih Angst das irgendwann der Tag X kommt.
      Ich zerbreche mir wirklich täglich den Kopf darum.
      Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll.
      Zur Erklärung,in meiner Familie habe ich in den letzten Jahren alles verloren was mal verlieren kann. Meine Kater sind (bis auf meine tolle Freundin) das einzige das ich noch habe. Es würde mir der Herz brechen wenn irgendwann der Tag X kommt.
      Mein Kater hatte eine Not OP letztes Jahr und das 5 Tage abwarten war schon grausam für mich.
      Wie geht ihr damit um?
      Einige haben ja schon die Erfahrung gemacht.
      Wollte einfach mal hören, ob es nur mir so geht oder anderen auch.

      Gruss Olli
      Hallo Olli,

      natürlich denkt man über das Thema nach und auch ich hab schon Menschen und Tiere in meinem Leben verloren und gehen lassen müssen. Ich halte es aber so, das ich jeden Tag mit meinen Tieren genießen und ich hoffe, wenn der Tag X kommt das ich mir selber sagen kann, dass ich für meine Tiere alles gemacht habe. Ich denke, es ist auch ein Unterschied wie ein Tier (und auch Mensch) stirbt. Vor ca. 7 Jahren hab ich den wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren und dachte, an der Trauer müsste ich sterben (meine Oma, die mich liebevoll 16 Jahre aufgezogen hat), Samstags abend hieß es noch, ihr geht es besser und mein Onkel soll uns alle grüßen (sie kannte jeden Namen, was zu der Zeit ein Wunder für uns war), Sonntags morgens weckte mich mein Stiefvater und überbrachte mir die schreckliche Nachricht, das meine Oma verstorben ist in der Nacht. Für mich war da klar, das Oma ihre letzten Reserven zusammen genommen hat um uns alle grüßen zu lassen. Mein größter Traum ging (und das war auch der meiner Oma) den Bach runter, meine Oma könnte mich auf meiner Hochzeit sehen. Es war schrecklich. Getröstet hat mich der Gedanke, das Sie keine Schmerzen mehr hat. Des weiteren hab ich meine Oma noch verabschieden können.
      Ich denke, so ist es auch bei meinen Tieren. Ich hoffe ich kann ihnen die Schmerzen nehmen und sie ohne leiden gehen lassen und im Idealfall noch verabschieden. Ich möchte mir nicht vorstellen wie mein Leben ohne meine Katzen aussehen mag aber ich sehe dann auch wieder das "positive" an ihrem Tod. Ein leben ohne Katzen möchte ich nicht mehr und sollten meine Katze einmal sterben werde ich einer neuen Katze ein schönes Zuhause geben.
      Es wird nie die gleiche Katze sein aber ich glaub, meine Katzen würden nicht wollen das ich lange um sie zu sehr trauere und so einer kleinen oder alten Katze kein schönes Zuhause schenken kann/will/werde. Was ich natürlich mache wenn der Tag X kommt weiß ich noch nicht, aber ich hoffe, so reagieren zu können wie ich es mir jetzt vorstelle und über meine Trauer nicht mich selbst zu verlieren.
      Ich kann deine Angst verstehen aber genieß jeden Tag mit deinen Katzen.
      Das Thema ist wichtig aber wenn du jeden Tag drüber nachdenkst, wird es dein Leben bald beherrschen und du kannst dich an den schönen Sachen nicht mehr erfreuen. :hug:

      Lg mit Tränen in den Augen
      Melli
      :cry:Minka ich liebe dich 28.04.10 :cry:
      Hallo,
      letzten Sonntag mußte unser Kater Nepi mit 10 Jahren eingeschläfert werden :( Sein Leiden ging schon eine Weile und ich hab es irgendwie weitgehends verdrängen oder einfach nicht wahrhaben wollen wohin das am Ende führt.

      Aber nun dreht sich die Welt für uns anders... Knall auf Fall wurde es so schlimm das kein Weg mehr daran vorbeiführte -.-

      Wenn wir zurückdenken dann in dem Gewissen das wir ihm schöne 10 Jahre geben konnten und nichts unversucht haben lassen ihm zu helfen.

      Irgendwann kommt ein Punkt wo der persönliche Egoismus zum Wohle des Tieres, hinten anstehen muß. Der Gedanke tut verdammt weh, aber soll ein Tier unnötig Leiden nur damit der persönliche Egoismus befriedigt ist? Er ist von seinem Leid erlöst und hat keine Schmerzen mehr, daß zählt, muß zählen....

      Wie gehen wir nun damit um?
      Wir haben ihn im Garten meiner Schwiegereltern begraben und werden ihm ein Andenken in Form einer Homepage widmen. Wie man das sehen will ist uns egal. Der alte Knabe fehlt uns halt sehr....

      Also mein Rat an Dich. Genieß einfach jeden Tag und 7 Jahre ist noch gar nichts. Katzen können über 20 Jahre alt werden.

      Warum zerbrichst du dir denn so den Kopf darüber? Kränkelt dein Kater?

      Ich hoffe nicht...

      Gruß

      Tom
      vor allem jetzt, wo ich die möglichkeit habe meinen beiden den freigang zu ermöglichen, denke ich auch ab und an darüber nach.
      allerdings versuche ich mich da nicht hineinzusteigern, denn der tag x wird kommen.
      das gehört nun einmal zum leben dazu und keine liebe, sei sie noch so stark, kann daran etwas ändern.
      bis dahin können wie die zeit gemeinsam genießen und uns an den schönen stunden miteinander erfreuen.
      ich musste auch schon menschen/tiere gehen lassen und weiß, dass es einem das herz zerreißen kann, aber trotz allem geht das leben weiter und man kann solche schicksalsschläge überwinden und kraft aus ihnen schöpfen.
      JulesLillyEnni
      Sterben ist kein schönes Thema, man verdrängt es gerne und sagt sich: ich miuß mich damit ja nicht befassen, ist ja alles in Ordnung- wenn ich aber weiß,dass mein Tier alt oder krank ist, dann kann ich mich vorbereiten. Das hat mir bisher immer geholfen.

      Schlimm ist es für mich, wenn mein Tier plötzlich sterben muß (wie es bei Lady der Fall war) oder ich in Ungewissheit lebe und nicht weiß, wo mein Ausreißer steckt...

      Mein ältester Kater ist 17 und putzmunter- bis auf die Altersleidigkeiten halt.

      Genieße jeden Tag mit Deinem Tier, aber denke nicht jeden Tag an den Tot, wenn das Tier sonst gesund ist.
      Das frißt einen dann nur auf und man kann nicht mehr gesund leben.
      Lass Dein Leben vom Leben beherrschen und nicht vom Tot!!!
      :dance: :cool:
      Lieber Olli,

      Ich weiss, wie du dich fühlst und lange Zeit haben auch mich diese Gedanken tagtäglich begleitet.
      Aber, wie schon im Vorfeld von einigen geschrieben: dieser Tag wird kommen. Früher oder später.
      Jedoch, wenn ich mir das Alter deiner Fellpopos anschaue, 7 und 8 Jahre, meinst du nicht, es ist noch viel zu früh darüber nachzudenken?

      Katzen können 15- 20 Jahre alt werden, einige sogar noch älter. Geniesse einfach die Zeit, die ihr miteinander habt, verinnerliche jede Minute, Stunde!

      Alles andere steht nicht in deiner Macht. Ich bin der Meinung, das jede Seele, ob Mensch oder Tier, wenn sie auf die Erde kommt ihren Plan hat, als was sie geboren wird, wann, bei wem, was sie erleben will und auch, wann ihre Zeit gekommen ist, wann sie geht.
      All das liegt ausserhalb des Einflussbereichs, den wir Menschen zur Verfügung haben.

      Freu dich über die Zeit, die deine Schätze dich auch deinem Weg begleiten. Freue dich, das sie gerade dich ausgesucht haben, das du sie durch ihr Leben begleiten kannst.
      Freu dich über das, was du von ihnen lernen kannst und sie von dir. freu dich über die Liebe, die sie dir schenken und du ihnen.

      Traure nicht jetzt schon, es macht dich blind, auch im Herzen, es nimmt dir all die schönen Erfahrungen, Lebensqualität. Und das spüren auch deine beiden Samtpfoten.

      Trauern kannst du, wenn irgendwann der Tag X da ist, immer noch.

      Der Tod ist die Gesetzmässigkeit des Lebens, daran kommt keiner vorbei.

      Von Herzen alles Liebe
      Alexa
      Das was ich tue wiegt leichter als das, was ich nie tue!
      Alexa und fünf gegangene Schätze im Herzen!
      Hallo Olli,

      ach mensch, ich fühle mit dir! :hug:
      Ich habe auch viel durch den Tod verloren, meinen damaligen Partner an einem schrecklichen Tod und auch schon einige Tiere.
      Ich bin immernoch nicht drüber weg nach etlichen Jahren und es verbaut mir viel an Neuanfängen und das ist auch der Grund für diese Grundangst, die einen manchmal zu zerreissen scheint.
      Ich denke, ohne dir zu nahe treten zu wollen, dass du in erster Linie nicht auf kommende Tode deinen Fokus legen solltest, sondern auf die geschehenen. Denn diese sind es, die das Loch in uns reißen, die wir nicht verarbeiten können und denen wir gegenübertreten müssen. Es ist manchmal so, als könne man es nicht abwarten, bis wieder etwas schlimmes passiert, damit doch endlich diese Angst weg ist, die uns eiskalt packt.
      Doch das ist nur das Ventil für das eigentliche Problem. Dem müssen wir uns stellen, wir müssen die Phasen der Trauer durchleben, bleibt man an einer dieser Phasen stehen, kann es passieren, dass wir traumatisiert durch das Leben gehen und uns eben, wie nun in deinem Fall, die Angst vor dem Verlust nicht erlaubt, das Leben im Jetzt zu genießen. Ich glaube stark, dass du dir so sehr wünschst, alles zu genießen, aber es nicht schaffst.
      Das kenne ich. Mir hat jahrelange Therapie erst einmal ermöglicht, wieder am Leben aus eigener Motivation teilzunehmen. Ein langer Weg, härter als das Trauma an sich glaub ich manchmal.
      Vielleicht kannst du mal darüber nachdenken, was du dir für dein Leben wünschst, abwägen, ob es dir möglich ist und wenn du feststellst, dass du zu sehr gefangen bist in deiner Verlustangst, vielleicht mal über fachliche Unterstützung nachdenken. Ich wünsche dir sehr, dass du das richtige tust, ich finde es toll, dass du dieses Thema hier offen angesprochen hast.
      Ich glaube auch, dass Tiere viel von unseren Emotionen spüren können, Trauer wie Wut wie Freude. Ich denke sogar, dass sich solche Gedanken projezieren können und man sein Leben durch Gedanken allein steuert.
      Das Leben besteht nicht aus Fakten, sondern aus den Gedanken, die jeden Tag in unseren Köpfen sind und sich vor allem häufig wiederholen!
      Das ist mein Glaube, und auch den habe ich erst durch meinen Schmerz dazu gewonnen.
      Liebe Grüße
      :hug:
      Auch die kleinste Katze ist ein Meisterwerk!
      Natürlich kann man ohne Hund leben, es lohnt sich nur nicht!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Pupsi-Lilly“ ()

      Hallo Olli,

      ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Unsere Kater sind 15 und 17 Jahre alt. Dann kann man schon mal mit dem Gedanken "spielen". Aber ich muss es verträgen, denn sonst mache ich mich ja wahnsinnig und kann die Zeit mit Ihnen nicht mehr genießen. Erst vergangenen Donnerstag wurde uns auf schmerzliche Art und Weise bewusst, wie schnell man so ein liebevolles Geschöpf verlieren kann.
      Als am Donnerstag morgen unser Sohn zur Schule ging, sah er leider unsere Daisy, fast 2 Jahre, als Erster am Straßenrand liegen-tot. Der Schock war groß, der Schmerz ist noch immer da. Nach so einer schlimmen Erfahrung, ist die Zeit mit unseren Katern noch wertvoller und intensiver geworden.
      Geniese diese tolle Zeit mit deinen Beiden, denn von Alterswegen her können sie ja nochmal so alt werden.
      Ich wünsche dir viele schöne, lustige :tongue: und intensive :hug: :kiss: Stunden mit den zweien.

      lg Fr. Maunzmann
      Viele Dingen im Leben werden überbewertet und somit gehen die wichtigen unter.
      Also was ich da lese, klingt für mich nach einem Trauma.
      Hast du ernsthaft schonmal darüber nachgedacht, eine Therapie zu machen?
      Denn wenn man täglich darüber nachdenkt und Angst hat, dass die Tiere sterben, dann ist das nicht normal, und kann sogar in eine Depression ausarten. Manche Dinge, die man am Anfang als "Kleinigkeit" abtut, sind manchmal viel tiefer verwurzelt als man es sich selbst eingestehen möchte!

      Ich wünsche dir Alles Gute!
      Was wäre das Leben nur ohne Tiere???
      Wenn nichts mehr im Leben zu funktionieren scheint, und du denkst es geht nicht mehr weiter, dann gibt es immer jemanden der zu dir hält- dein Haustier!!!
      *Bianca*: Lass Dein Leben vom Leben beherrschen und nicht vom Tod!!!


      :zustimm: Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink: