Eines Abends, ich hatte das grosse Licht schon ausgemacht und war am lesen, hörte ich ein Rascheln im hinteren Teil des Zimmers. Ich dachte mir oh Mann, das muss aber eine wirklich sehr grosse Spinne sein, wenn die so viel Krach macht, habe mir nichts weiter dabei gedacht und mich wieder in mein Buch vertieft. Als das seltsame Geräusch nach einer Weile wieder zu hören war (etwa ein kschhhkschhh... kram kram... tippel tippel kruschtel), wurde mir dann doch etwas komisch und ich stand auf, um mich auf Spinnenjagd zu machen. Aufgestanden, Licht an, plötzlich eintretende Stille. Und zwar die Art von Stille, die ein Einbrecher erzeugt, wenn der Wachhund den Kopf hebt. Das grösste Einmachglas geholt, das ich im Haus hatte. Unter die Couch geschaut, keine Monsterspinne zu sehen. Unter den Schreibtisch gelugt, nichts was sich bewegt. Alles gründlich abgesucht, nix, rein gar nix. Also wieder ins Bett gegangen und versucht zu schlafen, mit Taschenlampe bewaffnet, das Einmachglas neben dem Bett. Als ich gerade in den Schlaf gleiten wollte, kehrte das Ungeheuer zurück. Erst ein wusch-wusch aus der einen Ecke, dann aus der anderen, ich hab gewartet bis sich das Tier (ich war mir in diesem Moment klar, dass es keine Spinne sein konnte) in Sicherheit wägt, und als ich dann ein energisches herumhämmern vernahm, krabbelte ich leise ans Bettende, richtete meine Taschenlampe in die Ecke, schaltete sie urplötzlich ein, und... (theatralisch-dramatische Pause) sah... (unheimliche Hintergrundmusik) ein halbes Knäckebrot! Knäckebrote an sich sind ja eigentlich nichts unheimliches, was mich aber stutzig machte war das Verhalten des Brots. Es stand aufrecht halb in einem Loch zwischen den Fussbodenbohlen und bewegte sich zuckend auf und ab. Ich dachte mir ja klar, jetzt hab ich hier ein Gespenster-Knäckebrot, oder wie? Es sah wirklich aus wie in einem alten Zeichentrickfilm! Als ich das Loch darunter anleuchtete (etwa so gross wie ein 2-Euro-Stück), verlosch des Gespenstes Leben, es kam noch ein kurzes *kruschtel-kratz* und es herrschte Stille.
Da von Knäckebroten keine ernsthafte Gefahr ausgeht, hab ich den Kopf geschüttelt und bin wieder ins Bett gegangen und sofort eingeschlafen (es war immerhin schon halb 2).
Am nächsten Morgen wachte ich auf und erinnerte mich an einen wirklich total bescheuerten Traum von lebenden Knäckebroten, schaute in die Ecke, von der ich geträumt hatte und sah - ein Viertel Knäckebrot!
(Schöpferische Pause)
Ich ging in die Küche und durchsuchte meine Regale, fand das Gesuchte und streute einige Weizenkörner vor das Loch und ging zur Arbeit. Auf dem Rückweg schaute ich bei der Genossenschaft vorbei um in Erfahrung zu bringen, wie viel Abstand zwischen dem Betonboden und den Bohlen sind. Sie konnten es mir nicht sagen, also nahm ich einen Zollstock, stocherte damit vorsichtig in dem Loch herum und kam auf 7cm. Von den Weizenkörnern natürlich keine Spur. Da war mir dann auch klar, wer mich da besucht hatte. Seitdem kommt er/sie jede Nacht, um sich die Weizenkörner abzuholen.
So, und jetzt seid ihr dran. Ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung von Mäusen. Alles was ich weiss ist, dass sie Knopfaugen und Angst vor Katzen haben.
Jetzt habe ich natürlich einen ganzen Fragenkatalog, und hoffe, ihr seid die richtigen Ansprechpartner. Ich fange mal an.
1. Als allerwichtigstes!!! Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nur um ein einziges Tier handelt?
2. a) Wenn die unter 1. genannte Wahrscheinlichkeit >80% ist: wie schnell vermehren sich Mäuse?
2. b) Falls es nur eine ist: Wird sie alleine bleiben, oder wird sie sich einen Mann suchen, wenn ja dann siehe a).
3. a) Gibt es irgendwas, was Mäuse nicht mögen, womit ich sie überzeugen kann, dass bei mir kein schöner Platz zum leben ist?
3. b) Wenn es wirklich nur eine Maus ist, wie erlange ich darüber 100%ige Sicherheit?
Weiterhin folgendes:
Wenn es sich nur um eine einzige Maus handelt und sie sich nicht vermehrt, dann darf sie bleiben, In dem Falle: Was ist besonders gutes Essen für Mäuse? Wenn ich shcon einen Untermieter habe, dann soll es ein gesunder sein.
Knabbern die auch Kabel an?
Ich habe nirgends Mäusekot gefunden, haben die irgendwo eine Art Toilette, die sich dann irgendwann geruchsmässig bemerkbar macht?
Falls unter meinem Fussboden aber gerade eine Familie mit mehreren Generationen entsteht: Sind Lebendfallen für Mäuse wirklich schmerzlos und so artgerecht wie eine Falle sein kann? Ich habe mal welche im Zooladen gesehen, hab mir aber nicht angeschaut, wie sie funktionieren. Oder gibt es da Alternativen?
Wo kann man Mäuse am besten auswildern, so dass sowohl für die Maus als auch für die Umwelt kein Schaden entsteht?
Muss man Mäuse"befall" (scheussliches Wort, klingt so nach Schimmelpilz) der Genossenschaft melden?
Bitte bitte bitte helft mir so schnell es geht, vor allem bei der Frage, wie viele es sind. Ich weiss echt nicht, an wen ich mich sonst wenden soll!
Vielen Dank im Voraus,
der noch immer fassungslose Drezel.