WTF!!! Ich brauche dringend Hilfe!

      WTF!!! Ich brauche dringend Hilfe!

      OK, also das was ihr gleich lesen werdet, wird sich wie ausgedacht anhören, aber ich schwöre euch dass ich die Wahrheit schreibe! Ich hätte sowas im Leben nicht für möglich gehalten und würde es nicht glauben, wenn ich es nicht selber erlebt hätte! Aber ich fang einfach mal vorne an.

      Eines Abends, ich hatte das grosse Licht schon ausgemacht und war am lesen, hörte ich ein Rascheln im hinteren Teil des Zimmers. Ich dachte mir oh Mann, das muss aber eine wirklich sehr grosse Spinne sein, wenn die so viel Krach macht, habe mir nichts weiter dabei gedacht und mich wieder in mein Buch vertieft. Als das seltsame Geräusch nach einer Weile wieder zu hören war (etwa ein kschhhkschhh... kram kram... tippel tippel kruschtel), wurde mir dann doch etwas komisch und ich stand auf, um mich auf Spinnenjagd zu machen. Aufgestanden, Licht an, plötzlich eintretende Stille. Und zwar die Art von Stille, die ein Einbrecher erzeugt, wenn der Wachhund den Kopf hebt. Das grösste Einmachglas geholt, das ich im Haus hatte. Unter die Couch geschaut, keine Monsterspinne zu sehen. Unter den Schreibtisch gelugt, nichts was sich bewegt. Alles gründlich abgesucht, nix, rein gar nix. Also wieder ins Bett gegangen und versucht zu schlafen, mit Taschenlampe bewaffnet, das Einmachglas neben dem Bett. Als ich gerade in den Schlaf gleiten wollte, kehrte das Ungeheuer zurück. Erst ein wusch-wusch aus der einen Ecke, dann aus der anderen, ich hab gewartet bis sich das Tier (ich war mir in diesem Moment klar, dass es keine Spinne sein konnte) in Sicherheit wägt, und als ich dann ein energisches herumhämmern vernahm, krabbelte ich leise ans Bettende, richtete meine Taschenlampe in die Ecke, schaltete sie urplötzlich ein, und... (theatralisch-dramatische Pause) sah... (unheimliche Hintergrundmusik) ein halbes Knäckebrot! Knäckebrote an sich sind ja eigentlich nichts unheimliches, was mich aber stutzig machte war das Verhalten des Brots. Es stand aufrecht halb in einem Loch zwischen den Fussbodenbohlen und bewegte sich zuckend auf und ab. Ich dachte mir ja klar, jetzt hab ich hier ein Gespenster-Knäckebrot, oder wie? Es sah wirklich aus wie in einem alten Zeichentrickfilm! Als ich das Loch darunter anleuchtete (etwa so gross wie ein 2-Euro-Stück), verlosch des Gespenstes Leben, es kam noch ein kurzes *kruschtel-kratz* und es herrschte Stille.
      Da von Knäckebroten keine ernsthafte Gefahr ausgeht, hab ich den Kopf geschüttelt und bin wieder ins Bett gegangen und sofort eingeschlafen (es war immerhin schon halb 2).
      Am nächsten Morgen wachte ich auf und erinnerte mich an einen wirklich total bescheuerten Traum von lebenden Knäckebroten, schaute in die Ecke, von der ich geträumt hatte und sah - ein Viertel Knäckebrot!

      (Schöpferische Pause)

      Ich ging in die Küche und durchsuchte meine Regale, fand das Gesuchte und streute einige Weizenkörner vor das Loch und ging zur Arbeit. Auf dem Rückweg schaute ich bei der Genossenschaft vorbei um in Erfahrung zu bringen, wie viel Abstand zwischen dem Betonboden und den Bohlen sind. Sie konnten es mir nicht sagen, also nahm ich einen Zollstock, stocherte damit vorsichtig in dem Loch herum und kam auf 7cm. Von den Weizenkörnern natürlich keine Spur. Da war mir dann auch klar, wer mich da besucht hatte. Seitdem kommt er/sie jede Nacht, um sich die Weizenkörner abzuholen.


      So, und jetzt seid ihr dran. Ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung von Mäusen. Alles was ich weiss ist, dass sie Knopfaugen und Angst vor Katzen haben.
      Jetzt habe ich natürlich einen ganzen Fragenkatalog, und hoffe, ihr seid die richtigen Ansprechpartner. Ich fange mal an.

      1. Als allerwichtigstes!!! Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nur um ein einziges Tier handelt?
      2. a) Wenn die unter 1. genannte Wahrscheinlichkeit >80% ist: wie schnell vermehren sich Mäuse?
      2. b) Falls es nur eine ist: Wird sie alleine bleiben, oder wird sie sich einen Mann suchen, wenn ja dann siehe a).
      3. a) Gibt es irgendwas, was Mäuse nicht mögen, womit ich sie überzeugen kann, dass bei mir kein schöner Platz zum leben ist?
      3. b) Wenn es wirklich nur eine Maus ist, wie erlange ich darüber 100%ige Sicherheit?

      Weiterhin folgendes:
      Wenn es sich nur um eine einzige Maus handelt und sie sich nicht vermehrt, dann darf sie bleiben, In dem Falle: Was ist besonders gutes Essen für Mäuse? Wenn ich shcon einen Untermieter habe, dann soll es ein gesunder sein.
      Knabbern die auch Kabel an?
      Ich habe nirgends Mäusekot gefunden, haben die irgendwo eine Art Toilette, die sich dann irgendwann geruchsmässig bemerkbar macht?

      Falls unter meinem Fussboden aber gerade eine Familie mit mehreren Generationen entsteht: Sind Lebendfallen für Mäuse wirklich schmerzlos und so artgerecht wie eine Falle sein kann? Ich habe mal welche im Zooladen gesehen, hab mir aber nicht angeschaut, wie sie funktionieren. Oder gibt es da Alternativen?
      Wo kann man Mäuse am besten auswildern, so dass sowohl für die Maus als auch für die Umwelt kein Schaden entsteht?
      Muss man Mäuse"befall" (scheussliches Wort, klingt so nach Schimmelpilz) der Genossenschaft melden?


      Bitte bitte bitte helft mir so schnell es geht, vor allem bei der Frage, wie viele es sind. Ich weiss echt nicht, an wen ich mich sonst wenden soll!

      Vielen Dank im Voraus,
      der noch immer fassungslose Drezel.
      Die wilde Hausmaus bildet sogenannte Großfamilien...

      Ach du liebe Güte :eek:

      Danke für den Link, ich hatte da nur Farb- und Rennmäuse gefunden. Also, "meine" Maus hat jetzt 2 schälchenähnliche Metalldeckel neben ihrem Loch stehen, einmal mit Frischfutter, das ich bei diebrain auf der Liste gefunden habe und einmal mit Getreide, gleich stelle ich ihr noch eine Wasserschale hin. Wobei ich mir langsam angewöhnen sollte, im Plural zu reden... Grossfamilie... ach du dickes Ei.
      Muss nicht sein, kann auch noch nur eine Maus sein.
      Aber wenn sich ein Männlein und ein Weiblein finden geht das mit dem Nachwuchs ganz schnell.

      Wie gesagt, ich würde es nicht drauf ankommen lassen und eine Lebendfalle aufstellen.
      "Kommauf die dunkle Seite der Macht ... Wir haben die Kekse!"
      Also ich habe mir jetzt mal ein paar Lebendfallen angesehen. Ich tendiere zu einer Reusenfalle, aber im Zoofachhandel habe ich damals nur so richtig kleine Plastikfallen gesehen, wo die Maus sich vielleicht mal umdrehen kann, wen sie sich ganz klein macht. Da ich ja nicht weiss, wann die Maus in die Falle läuft, könnte es vielleicht Stunden dauern, bis ich wieder da bin, um sie zu befreien. Wo bekommt man Reusenfallen oder kann man die selber bauen, falls ich keine bekomme? Ebay mag ich nicht, dies vorweg.

      Ich habe im Kammerjägershop eine Marderfalle aus Holz entdeckt, könnte die gehen? Ich werdemich mal schlau machen, wie der Mechanismus ausgelöst wird, vielleicht klappt das ja auch bei der Maus.

      Kann man sie einfach im Wald frei lassen? So viel ich jetzt gelesen habe, werden fremde Mäuse verjagt, wenn sie in ein fremdes Revier eindringen. Aber wo dann frei lassen? Und wenn ich sie wo raus lasse, wo es gar keine anderen Mäuse gibt, dann vereinsamt sie doch, oder? Das ist alles viel komplizierter, alsich anfangs dachte :sad:
      Hallo!

      Oder sowas hier wie du schon richtig gedacht hast de.academic.ru/pictures/dewiki/77/Mousetrap-wire.jpg da kann die Maus auch im Kreis laufen bis du wieder zu Hause bist.Die Löcher dürfen nicht zu groß sein.Ich hatte das mal bei einer sehr kleinen Maus das die versucht hat sich durchzudrücken und dann im ihrem Gesäß hingen blieb so das ich sie rausschneiden musste.

      liebe Grüße
      elec
      Unser Unwissen erobert immer weitere Welten
      Drezel, das muss ich dir jetzt einfach ersteinmal sagen: Ich finde du kannst wirklich wunderbar schreiben :angel:
      Ich musste tatsächlich lachen, als ich das erste mal das Wort "Knäckebrot" las :D

      Aber jetzt zu deinem Problem:
      Auch ich würde dir raten, so schnell wie möglich eine Mäusefalle aufzustellen. Mäuse sind weltmeister im Vermehren und wenn es ersteinmal sehr viele sind, dann ist es auch sehr schwer sie allesamt wieder umziehen zu lassen...
      Auch wenn die kleinen wirklich putzig sind und tatsächlich sehr harmlos aussehen; sie kommen überall heran (Mäuse klettern auch Wände hoch, wenn sie uneben sind) und knabbern gerne irgendetwas an.

      Aber ich find es super, dass du dir so viele Gedanken um einen angenehmen Umzug machst!
      Also ich wünsche dir, dass alles klappt und du keine Probleme mit deiner/-n neuen Mitbewohnerin/-n bekommst...

      lg kasu
      Ein Frosch lernt nicht in fünfzig Jahren das Fußballspiel und Fahrradfahren. (Paul Maar)
      Ich danke euch sehr! So ein rundes Ding meinte ich, genau. Mir kam heute allerdings noch ein anderer beunruhigender Gedanke: Was ist denn, wenn es sich um eine Mama handelt? Wenn ich sie "verschleppe" (weit weg auswildere), was passiert dann mit den Kleinen? Kann man irgendwie feststellen, ob es zumindest eine Dame oder ein Herr ist? Kann man herausfinden, wo sich ihr Nest befindet? Falls ich es finde (ich habe eine vage Ahnung, ich werde morgen mal den Dachboden erkunden, der seit Jahrzehnten unbenutzt ist), kann ich es dann einfach mitnehmen und dort mitsamt der Maus irgendwo verstecken? Wie kann ich feststellen, ob es sich nicht um ein fremdes Mäuserevier handelt und die Maus dort auch wieder vertrieben wird?

      @Kasu: Danke für deine Komplimente - ich denke viele Menschen machen es sich zu einfach im Umgang mit Tieren, da wird einfach mal Gift gestreut und Insekten werden platt gedrückt, als wäre man Gott. Finde ich abscheulich. Das bißchen Mehraufwand ist doch geradezu lächerlich im Vergleich zu einem Leben. Und ob Maus oder Mensch, jeder hat seine Daseinsberechtigung!
      Ja du kannst erkennen ob es ein Herr oder eine Dame ist.
      Beim Weibchen stehen die beiden Körperöffnungen dicht beieinander.
      Beim Männchen sind sie ein Stück auseinander.
      Schau hier: diebrain.de/ma-info.html#ge

      Wenn es ein Nest gibt dürfte dies schwer zu finden sein.

      Was mit den Jungen passiert falls es eine Mutti ist.
      Wenn sie alt genug sind und schon selbstständig sind kommen sie ganz gut alleine klar.
      Nur würde das bedeuten das du dann mehr als eine Maus hast. :wink:
      Ansonsten sterben sie. Du kannst ja auch nicht alle Tierchen retten auch wenn du es gerne möchtest. :sad:

      Falls du das Nest findest du sie mit dem Nest aussetzt dürfte sie die Kleinen wohl verstoßen.
      Wobei das jetzt nur geraten ist, aber ich nehme es an da das viel Stress für die Mutter ist.


      Ich denke mal wenn du die Maus draußen aussetzt wird sie sich schon ein Plätzchen suchen.
      "Kommauf die dunkle Seite der Macht ... Wir haben die Kekse!"
      Ich find das total entzückend, was du dir für Gedanken machst!

      Ich schäme mich tatsächlich etwas, da mein erster Gedanke Kammerjäger! war.... Gerade die wilden Mäuse sind ja auch Krankheitsüberträger, und wenn die an Kleidung und Nahrungsmittel gehen, fänd ich das nicht so spaßig... aber wenn du den kleinen Racker tatsächlich einfangen kannst, ist das natürlich viel schöner! Viel Erfolg dabei!