Mini-Jobs

      Original von *Minnie*:

      Ist aber an Kinder gebunden, sonst bekommt man es nicht und soll wohl auch der Versorgung der Kinder mitdienen. Das Kind hat natürlich keinerlei recht, sich das Kindergeld als Taschengeld auszahlen zu lassen. Aber wenn ich jetzt Biancas Ausführungen sehe, wird damit die ordnungsgemässe Versorgung der Kinder auch bei den Kindergeldbeziehern nicht immer gewährleistet,


      Stimmt - was über den Ausgleich für die Besteuerung des Existenzminimums hinausgeht, ist Sozialgeld, das zur Sicherung der Grundbedürfnisse des Kindes verwendet werden muss. Je niedriger das zu versteuernde Einkommen ist, desto höher ist die Sozialleistung. Bei ALG2-Empfängern demnach 100%, bei Eltern, die Steuern bezahlen, entsprechend niedriger.

      Man müsste demnach für die Gutscheine für die Arbeitenden, bei jedem einzelnen ausrechnen, wieviel vom Kindergeld Steuerentlastung ist und wieviel Sozialleistung, und dann den Gutschein in Höhe der Sozialleistung ausstellen. Das ist praktisch unmöglich.

      Von mir aus könnte man auch das Kindergeld komplett streichen und das Geld in die Schaffung kostenloser Bildungs- und Förderangebote stecken, so dass z.B. jedes Kind die Möglichkeit hat, kostenlos ein Musikinstrument oder eine Sportart zu erlenen oder die Bereitstellung kostenfreier Hausaufgabenbetreuung usw.


      Original von *Minnie*:
      Ich hab zwar keine Kinder, aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass man mit sehr spitzem Bleistift rechen muss. Aber so wenig, dass die Kinder kein Frühstück oder ordentliche Kleidung haben, kann auch ich mir nicht vorstellen.


      So ist es auch nicht. Wie gesagt, mussten wir auch schon von sehr wenig Geld leben und haben auch jeden Tag frisch gekocht - ohne z.B. die Tafel zu beanspruchen, da wir ja keine ALG2-Empfänger waren.
      Vielen ist ganz einfach nicht klar, dass es wesentlich billiger ist, z.B. Kartoffeln abzukochen und daraus Bratkartoffeln zu machen, anstatt sich ein Fertigprodukt aus der Tüte zuzubereiten. Für eine mehrköpfige Familie braucht man da gleich mehrere Tütchen und das ist im Vergleich zu frischen Bratkartoffeln um ein vielfaches teurer. Das gleiche gilt für Pfannkuchen - da braucht man kein Fertigprodukt aus der Schüttelflasche, sondern einfach nur Eier, Mehl und Milch. Das lässt sich beliebig fortsetzen, mit Pizza, Lasagne usw. - selbstgemacht kostet es nur ein Bruchteil vom Fertigfraß.

      Ich sage es ja - nicht alle Probleme lassen sich mit mehr Geld lösen :cry:
      Original von Susa65
      Vielen ist ganz einfach nicht klar, dass es wesentlich billiger ist, z.B. Kartoffeln abzukochen und daraus Bratkartoffeln zu machen, anstatt sich ein Fertigprodukt aus der Tüte zuzubereiten. Für eine mehrköpfige Familie braucht man da gleich mehrere Tütchen und das ist im Vergleich zu frischen Bratkartoffeln um ein vielfaches teurer. Das gleiche gilt für Pfannkuchen - da braucht man kein Fertigprodukt aus der Schüttelflasche, sondern einfach nur Eier, Mehl und Milch. Das lässt sich beliebig fortsetzen, mit Pizza, Lasagne usw. - selbstgemacht kostet es nur ein Bruchteil vom Fertigfraß.


      Sowas hat es bei uns so gut wie gar nicht gegeben, obwohl mein Vater ein guter Durchschnittsverdiener war und meine Mutter nebenbei auch noch die eine oder andere Mark verdient hat. Für jedes Kind 1-2 Becher Milchreis? Da wurde ein ganzer Topf gekocht oder auch mal (richtiger) Pudding und und und. Wenn ich sehe, wie viele das in Unmengen im Einkaufswagen haben (vor allem wenn ich mal in einem gewissen Bezirk schnell beim Aldi vorbeifahre :think: ) nee, ist mir mein Geld zu schade und wundert mich auch nicht, dass man so nicht weit kommt. Mal davon abgesehen, was da alles für ein Bindemittel - und Sonstwaskrempel drin ist, so was ist keine gesunde Ernährung, vor allem nicht für Kinder.

      Irgendwie krieg ich dieses "schau, dass zu auch noch Geld hast, wenn mal was kaputt geht usw." seitens Predigt von "oben" nicht raus, egal ob ich mal mehr oder weniger Geld hab und ich glaub das ist auch ganz gut so.

      Was oft als Gängelung, Bevormundung und Benachteiligung empfunden wird (wie, wir können nicht mit Geld umgehen), findet sich in sämtlichen älteren Kochbüchern als kluge Ratschläge, folglich hat die geforderte Sparsamkeit nichts mit neuzeitlicher Diskriminierung zutun. Wer nicht überdurchschnittlich gut verdient hat, hat schon immer rechnen müssen.
      Das können andere auch nicht, so einzukaufen und zu kochen, wie es die Werbung vormacht :wink:

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Original von *Minni*:

      Wer nicht überdurchschnittlich gut verdient hat, hat schon immer rechnen müssen.


      :zustimm:

      Vorgestern war in der Schule meiner Tochter Elternabend wegen der bevorstehenden England-Fahrt im Herbst. Kostenpunkt: 550 EUR plus 5 GBP pro Tag für Essen plus Taschengeld.

      Rate mal, welche Eltern sich da ganz entspannt zurückgelehnt haben und welche, wie ich, feuchte Hände bekamen? :wink:

      Wir müssen jetzt auch schauen, wie wir das Geld zur Seite bringen, obwohl unser Jüngster im September in die 5. Klasse kommt und dann ein neues Equipment braucht, wohingegen die sich entspannt zurücklehnenden Eltern die Rechnung einfach einreichen müssen :whistle:
      Original von *Bianca*
      Man weiß dann aber immer noch nicht, ob diese entspannten Eltern das Geld auch für den Zweck ausgeben oder doch was anderes gekauft wird....Sie bekommen es ja aufs Konto und nicht die Schule/ Lehrer direkt für die Fahrt....


      Das wäre dann Erschleichung von Leistungen und somit strafbar.
      Manche Argen verlangen auch Nachweise darüber, ob das Geld entsprechend eingesetzt wurde in Form einer Quittung oder eines Kontoauszugs.
      Ich bin leider selbst davon betroffen arbeitslos zu sein.
      Allerdings macht es einem das Amt auch ziemlich schwer, wenn man einen Minijob hat.
      Ich musste mich so rechtfertigen, als wäre ich schwarz arbeiten gegangen und da ist mir das vergangen.
      Jetzt suche ich nach wie vor eine SV-Pflichtige Stelle, was allerdings auch nicht so einfach ist.
      Denn ich bin Berufsanfänger, und entweder wird man deswegen sofort abgelehnt, oder es meldet sich gar keiner zurück oder erst ewig später.
      Irgendwas läuft doch da richtig schief in unserem schönen Staat!
      Was wäre das Leben nur ohne Tiere???
      Wenn nichts mehr im Leben zu funktionieren scheint, und du denkst es geht nicht mehr weiter, dann gibt es immer jemanden der zu dir hält- dein Haustier!!!
      Original von Nicky
      Allerdings macht es einem das Amt auch ziemlich schwer, wenn man einen Minijob hat.


      Haben die dann auch so Stress gemacht, was die Nebenverdienstbescheinigungen betrifft? Ich hab sie damals so eingereicht, dass ich nicht mehr als 165€ verdiene. Das Anrechnen hab ich dann mal schön sein lassen, seit ich jeden Monat mit Sperre bedroht wurde, wenn die Bescheinigung nicht rechtzeitig da war. Ich hab denen tausendmal erklärt, dass ich sie teilweise einige Zeit später kriege. Also quasi von dieser Irrenanstalt zum weniger arbeiten gezwungen :doh:

      Original von Nicky
      Ich musste mich so rechtfertigen, als wäre ich schwarz arbeiten gegangen und da ist mir das vergangen.


      Ich würde mich da überhaupt nicht rechtfertigen, was soll denn das? Die sollen froh sein, wenn sich jemand nicht komplett vom Arbeitsmarkt verabschiedet. Oder ist das Arbeitslosengeld so üppig, dass man auf einen Minijob verzichten kann? Als Berufsanfänger eher nicht.
      Aber du kannst ja gerne Wohngeld oder ergänzendes ALG2 beantragen, schön auf Kosten der Steuerzahler :cool:

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Ich musste tatsächlich ergänzendes ALG II beantragen, weil ich von 150€ /Monat nicht wirklich über die Runden komme.
      Weil mir aber weder beim Jobcenter noch bei der Arbeitsagentur jemand sagen konnte, wieviel ich tatsächlich dazuverdienen darf (wegen ALG II nur 100€ statt 165€), musste ich die Hälfte meines Zuverdienstes wieder zurückzahlen(82€).
      Ausserdem musste ich, nachdem ich den Job schon gar nicht mehr hatte, noch 3 Mal zu dem Betrieb, weil die mir vom Amt täglich neue Post mit irgendwelchen Formularen geschickt haben.

      Ich würde sehr gerne wieder arbeiten- und wenn es nur für ein paar Stunden wäre, aber es ist so furchtbar wie man sich bei uns im Jobcenter fertigmachen lassen muss, dass ich einfach gar keine Lust mehr auf nen Minijob habe.
      Was wäre das Leben nur ohne Tiere???
      Wenn nichts mehr im Leben zu funktionieren scheint, und du denkst es geht nicht mehr weiter, dann gibt es immer jemanden der zu dir hält- dein Haustier!!!

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      Original von Nicky
      Ich musste tatsächlich ergänzendes ALG II beantragen, weil ich von 150€ /Monat nicht wirklich über die Runden komme.


      Das wusste ich nicht, ich habe mit dem Minijob die leidige Aufstockung vermieden. Zwar hatte ich auch nur ein paar Euro mehr als ALG II, aber wenigstens in dem Punkt meine Ruhe.

      Original von Nicky
      Weil mir aber weder beim Jobcenter noch bei der Arbeitsagentur jemand sagen konnte, wieviel ich tatsächlich dazuverdienen darf (wegen ALG II nur 100€ statt 165€), musste ich die Hälfte meines Zuverdienstes wieder zurückzahlen(82€).


      Bei ALG II sind die ersten 100€ anrechnungsfrei, von dem, was du mehr verdienst, kannst du nochmal 20% behalten. Bei 400€ bleiben dann 160€ übrig. Ein noch bestehender ALG I-Anspruch wird aber leider auch mitverrechnet.

      Original von Nicky
      Ich würde sehr gerne wieder arbeiten- und wenn es nur für ein paar Stunden wäre, aber es ist so furchtbar wie man sich bei uns im Jobcenter fertigmachen lassen muss, dass ich einfach gar keine Lust mehr auf nen Minijob habe.


      Dann kannst du dem werten Jobcenter mal mitteilen, dass du sogar verpflichtet bist, deine Hilfebedürftigkeit so weit wie möglich zu verringern. Ich würde mir da ein dickeres Fell zulegen, deine Rechte mal genauer unter die Lupe nehmen und trotzdem einen Minijob machen, wenn du das gerne möchtest. Und du musst mit dem Geld auskommen, nicht die. Mal davon abgesehen, dass nur zuhause rumsitzen nicht jedermanns Fall ist und sieht auch in einer Bewerbung schlecht aus.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg