Liebesbedürftige Klette?

      Liebesbedürftige Klette?

      Ich habe 2 Katzen zu Hause, beides Wohnungskatzen, die sich super verstehen, viel miteinander spielen und schmusen. Unter Einsamkeit leidet insofern sicherlich keine von beiden.

      Die eine, Leni, eine Orientalin/Orientalenmix, ist die Lebhaftere und frechere. Smilla, EHK-Langhaar-Mix, habe ich im April 2008 als zu Tode verängstigtes und unglaublich scheues Tier von einem Animalhoarder übernommen.
      Smilla ist mehr und mehr aufgetaut und nach über 6 Monaten durfte ich sie auch erstmals anfassen. Sie ist noch immer schüchtern und seeehr schreckhaft, aber gerade bei mir schmeißt sie sich inzwischen bei der ersten Handbewegung auf den Rücken, streckt mir den Bauch zum Kraulen hin und brummt wie ein alter Trekker...
      Sie hat noch nie gekratzt oder gebissen, selbst in ihrer scheusten Zeit, ist wirklich das sanfteste Sensibelchen das ich kenne. Sie möchte immer nur gestreichelt werden. Inzwischen nimmt die Schmuserei aber langsam nervtötende Ausmaße an.

      Ich kann nichtmal auf Toilette gehen, ohne dass Smilla mir meckernd und quengelnd am Hintern klebt. Wehe, eine Tür ist mal zu, während ich NICHT mit im Zimmer bin (beispielsweise dann, wenn ich beide getrennt füttern muss, weil Leni ihr sonst alles vor der Nase wegfrisst), geht die Welt unter. Sie kratzt nicht an der Tür und schreit nicht, aber wehe mir, sobald ich zurück ins Zimmer komme... Schimpftiraden und Geschrei ohne Ende. Ständig möchte sie auf den Balkon, aber ich muss mit raus oder zumindest das Fenster offen lassen und dort stehen bleiben. Im Winter ist das wirklich mal nicht so das Wahre...
      Wenn ich am PC sitze oder lese, springt sie quäkend vor mir auf den Tisch und legt sich auf die Seiten/die Tastatur. Sie möchte den GANZEN Tag Aufmerksamkeit rund um die Uhr. Auf dem Schoß liegen bleiben kann sie dann aber auch nicht länger als eine halbe Minute, dann wird aufgesprungen und gequakt, bis ich aufstehe und ihr hinterherlaufe (was ich natürlich oft auch nicht mache, dann wird eben weiter genervt). Oft habe ich das Gefühl, sie möchte spielen, aber immer, wenn ich das versuche, bekommt sie Angst. Die Scheu ist eben doch noch nicht ganz weg.

      An Leni klebt sie auch ständig dran, aber die zeigt ihr, wenn es ihr zu viel wird, und dann bin eben ich an der Reihe. Ich bin sehr viel zu Hause und mein Freund auch (wobei sie sich vor ihm noch zu sehr fürchtet, um ihm ebenso auf die Nerven zu gehen). Die Zweitkatze ist ja auch da. Insofern sehe ich keinen Grund, warum Smilla sich einsam fühlen sollte oder Ähnliches. Aber ist sowas noch normal?
      Zum Teil nervt es wirklich tierisch. Weiß jemand, was man da machen kann? Ach ja, und bevor mir jemand Beschäftigungsspielchen empfielt o.Ä.: Keine Chance, Smilla kriegt es nichtmal auf die Reihe, eine bereits halboffene Türe aufzudrücken, um hindurchzuschlüpfen... -.-
      Es ist ja schön, wenn Katzen verschmust sind, nicht, dass mich jemand falsch versteht, aber ab und zu hätte ich auch gerne ein paar Minuten meine Ruhe :D
      Leni Smilla
      Hey du!

      Ich habe hier auch so eine kleine Plüschklette zu Hause... Mein Kater kommt aus dem Tierheim und war anfangs auch extrem scheu. Nachdem er aber gemerkt hat, dass ihm hier keine Gefahr droht, ist er ins andere Extrem umgeschlagen...
      Gibt es wirklich garkein Spiel, dass deiner Kleinen gefällt? Mein Dicker steht sehr auf Zopfbänder und beschäftigt sich eine ganze Weile damit.
      Wie alt ist denn deine Smilla? (oder hab ich das überlesen?). Vielleicht wird sie auch mit der Zeit ruhiger und es reicht ihr, auf deinem Schoß zu schlafen.
      deine Smilla schaut meiner Lucy total ähnlich ;) süüß .. die ist auch sone schmusemaus.. naja gut. so extrem auch nicht.. ich will meistens mehr als sie hihi ;)

      leider kann ich sonst keinen wirklich hilfreichen Beitrag dazu leisten ehrlich gesagt..

      du bist ihr Mami Ersatz anscheint.. und wenn die Kleine anscheint irgend etwas schlimmes erlebt haben muss, bevor du sie zu dir genommen hast, dann scheinst du ihr wirklich eine RIESEN GROßE Vertrauensperson zu sein, wenn sie sich dir gegenüber so verhält :) schön eigentlich :smile:

      das man aber auch für sich selber mal Zeit braucht, ohne Katze.. das kann ich gut verstehen!
      Hallo Emel,

      ich glaube weniger, dass Smilla Dich als Mutter sieht. Aufgrund ihrer Vorgeschichte würde ich eine unsichere Katze vermuten, die Verlustängste hat und dich deswegen derart belagert.
      Vielleicht wären Bachblüten ein Lösungsansatz? Leider kenne ich mich selbst nicht gut genug damit aus, um Dir da konkrete Tipps geben zu können.
      kann ich auch ein lied von singen und ich habe mir auch schon öfter diese fragen gestellt...
      nur ist riekes situation etwas anders:
      sie kam mit ihrer schwester viel zu jung (längere geschichte) zu uns und unserem damals 1-jährigen kater und wir zogen sie mit der hand auf.
      hat sich alles prächtig entwickelt, sie haben vom kater einiges gelernt und es gab nie probleme mit sozialisation von tier zu tier und von mensch zu tier.
      nun haben wir eine der beiden behalten und obwohl mein freund eigentlich der fläschchengeber war, war er zu dieser zeit öfter zu hause war als ich, "klebt" die miez an mir... sie versteht sich bestens mit dem kater und ist gegenüber fremden menschen so gar nicht scheu, eher neugierig und schnell zutraulich. als meine mutter die beiden vor zwei wochen mal 6 tage lang versorgte, lief rieke schnell zu ihr über :snooty: - na toll :D
      aber als wir dann wieder da waren, war alles wie gehabt - keine ahnung, wieso. aber 24 stunden lang schnurren, treteln, köpchen geben ist manchmal wirklich anstrengend :/

      RE: Liebesbedürftige Klette?

      Hi, danke für die Antworten erstmal :)

      Wie alt Smilla genau ist, ist schwer zu sagen. Gibt ja meines Wissens auch keine wirklich zuverlässige Methode, das Alter bei erwachsenen Katzen zu bestimmen.
      Bei der Vermittlung vor zwei Jahren wurde ihr Alter mit etwa 2-3 Jahren angegeben. Eine Tierärztin, bei der sie daraufhin aus gesundheitlichen Gründen ein paar Tage in Pflege bleiben musste, schätzte sie auf über 10, weil sie doch sehr struppig und zerrupft aussah und auch vom Verhalten her nur ruhig war (das aber wohl eher einfach wegen der ständigen Angst). Ich würde sie auch auf maximal 5 schätzen, da sie, sobald sie sich mal traut, doch sehr aktiv ist.

      Dass sie gerne mehr spielen will meine ich schon zu bemerken. Wenn wir schlafen oder auf dem Sofa sitzen rennt Smilla wie verrückt durch die Wohnung, vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer, rauf auf den Kratzbaum, wieder runter (wir mussten das Teil schon an der Heizung festbinden, dass sie es dabei nicht umwirft), quer über den Tisch und übers Bett... "Verfolgungsjagd" ist insofern ihr liebstes und einziges Spiel, sie versucht immer, Leni zum hinterherrennen zu animieren. 50 Klio Mensch, die hinter ihr her stampfen fände sie aber gar nicht witzig. Sobald auch nur einer von uns ansätze macht, aufzustehen, stoppt sie, schaut uns erschrocken an und wartet in Fluchtstellung, was als nächstes passiert. Gehe ich dann langsam auf sie zu, will sie wieder nur schmusen. Mache ich irgendwelche schnellen Bewegungen, versteckt sie sich.
      Mäuse werfen interessiert sie im Gegensatz zu Leni nicht. Spielangeln auch kaum und wenn doch, dann maximal für 2 Minuten. Rennen und klettern ist wirklich das Einzige, was sie macht.
      Besonders intelligent ist sie leider auch mal gar nicht, so dass sie mit Beschäftigungsspielchen aller Art nichts anfangen kann. Leni erledigt dann in solchen Dingen die Arbeit, Rolle drehen bis Futter rausfällt usw., und Smilla sitzt blöde guckend daneben ^^

      Manchmal frage ich mich, ob sie vielleicht noch gerne ein oder mehrere Artgenossen zusätzlich hätte. Falls jemand das "Two talking cats" Video von Youtube o.ä. kennt... sobald ich sowas in der Art auf dem PC laufen habe, rastet sie fast aus, rennt z.T. stundenlang schreiend durch die Wohnung und sucht überall nach den Katzen, deren Maunzen sie aus meinen PC-Boxen gehört hat. Sie hat ja meines Wissens auch ihre ersten Lebensjahre mit 30+ Artgenossen verbracht...

      Naja, und das mit Verlustangst scheint mir jetzt auch nicht so abwegig... könnte schon sein. Wie gesagt, sie schiebt schon Panik, sobald mal eine Tür zwischen mir und ihr ist. Das Schlimmste für sie ist, irgendwo ausgesperrt zu sein, der absolute Horror, wenn sie auf dem Balkon steht und nicht rein kann. Und wenn sie 10 Sekunden vorher im absoluten Tiefschlaf draußen in der Sonne lag, sobald sie die Balkontür zugehen hört, steht sie verzweifelt davor und weint.
      Andererseits: Wenn ich aus dem Haus bin, ist aber meines Wissens alles ok. Nur, wenn sie merkt, ich bin da, aber nicht zu mir kann, macht sie Theater.

      Und wegen auf dem Schoß liegen: Ich denke, dafür hat sie doch noch zu viel Angst. Sie schmust gerne, aber es scheint, als wenn sie sich immer noch einen "Fluchtweg" offen halten will. Sie kann nie komplett einschlafen, wenn sie auf meinem Arm/Schoß liegt. Sie wirft sich auf den Rücken, streckt alle Viere von sich und liegt auch ganz entspannt da, aber sobald sie etwas verdächtiges hört/sieht ist sie fluchtbereit und wie gesagt, einschlafen tut sie nie. Das ist ja auch das, was mich eigentlich nervt. Ich hab ja kein Problem, wenn die Katze ständig irgendwo in meiner Nähe liegt. Aber wenn sie dabei nie schläft und immer unruhig ist, wird es anstrengend :rolleyes:
      Und wenn sie dann eben dauernd wach ist, wird ihr auch langweilig, und dann wird überall auf mir und meinen Sachen herumgetrampelt, gemaunzt, dann soll ich ihr nachlaufen... und wenn sie sich zu sehr übers Streicheln freut, sabbert sie mir auch noch alles voll :eek:
      Leni Smilla