Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte keinesfalls gegen den Tieschutz hetzen oder die Sache an sich schlecht machen. Ich beschäftige mich ja selbst schon lange in dem Bereich.
Allerdings bin ich momentan echt genervt. Und ich möchte meinem Ärger zum einen hier mal Luft machen und zum anderen hören, ob es anderen ebenso ergeht oder ob sie vielleicht ein paar Erklärungen für mich bereit haben.
Die Sache ist die: Bis vor 2 Jarhen lebte ich auf dem Land. Kleines Dorf, viele Bauernhöfe, und da ich mich von Kindergartenalter an für Tiere einsetzte und das Verhalten meiner Eltern von Toleranz bis Unterstützung reichte, brauchte ich für Schützlinge nicht zu sorgen - seit ich in die erste Klasse gehe hatte ich eigentlich jedes Jahr kranke oder herrenlose Katzen, verletzte Wildtiere, halb verhungerte Igelbabys oder Ähnliches im Haus, um das ich mich kümmerte. Bei nicht ganz 1000 Einwohnern war ich eigentlich die erste Adresse, zu der man ein gefundenes Tier brachte.
Schön und gut, aber vor 2 Jahren zog ich dann in die Großstadt. Hier war es dann natürlich anders, ich kannte keinen, keiner kannte mich. Ich holte mir 2 Katzen vom Tierschutz nach Hause. Nachdem ich mich eingelebt hatte und merkte, dass ich genug Zeit übrig habe, hätte ich mich gerne wieder engagiert.
Und da sind wir auch schon beim Punkt - HÄTTE. Ich habe es in über einem Jahr nicht geschafft, ehrenamtlich für den Katzenschutz tätig zu werden, weil die angeblich ach so händeringend und dringend benötigte Hilfe dann immer doch keiner will.
Mein "Manko" als ist, dass ich eben nicht viel spenden kann. Aber ich habe die Zeit und den Willen, ehrenamtlich zu helfen und bin eine zeitlich relativ flexible und zu 100% zuverlässige Person. Das einzige, was ich definitiv NICHT mache, ist auf der Straße zu stehen und Leute anzuquatschen, da es eben nun mal auch schüchterne Menschen gibt, die sowas einfach nicht über sich bringen. Ansonsten wäre ich als Pflegefamilie für Tierheimkatzen, zum Päppeln von Welpen, zur Vororthilfe in Auffangeinrichtungen, als Fahrerin und so weiter zu haben.
Nun, da sucht und sucht man im Internet und findet unzählige Anzeigen von wegen "Pflegefamilien dringend gesucht" oder Ähnliches. Wann immer man dann die betreffende Adresse anschreibt, kommt entweder garkeine Antwort, oder es kommt eine Antwort von wegen "wir haben Interesse" und danach nichts mehr. Absagen kommen auch öfters, mit - meiner Meinung nach - lächerlichen Begründungen von wegen "die Wohnung ist zu klein" (korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ~80m² sollten doch für 3 Katzen ausreichen?) "Ihr Standort passt nicht, er liegt im falschen Stadtteil" (wofür gibts öffentliche Verkehrsmittel?) oder "Sie sind uns zu jung".
Ich bin wirklich genervt, gefrustet und im Moment dabei, die Sache aufzugeben. Überall wird gemeckert, die Leute sollten sich engagieren, und wenn man das versucht, muss man jedem mit seiner Hilfe hinterherrennen, nur damit dieser dann doch was zu meckern hat oder das Interesse verliert. Ja wunderbar - so gewinnt man Helfer!
*Ironie aus* Im Ernst, das kann doch nicht sein, oder? Ich verstehe das nicht. Ich erwarte ja nicht, dass jeder sofort mit offenen Armen empfangen und mit E-Mails überschüttet wird. Klar hat man, gerade wenn man hier tätig ist, kaum Zeit übrig und kann wohl kaum binnen 24 Stunden antworten. Aber nach einer Interessensbekundung 2 Monate nichts mehr von sich hören zu lassen und Ähnliches spricht ja für sich.
Sicher gibt es auch viele, die auf die Idee kommen, es wäre doch mal ganz niedlich, in den Sommerferien ein paar kleine Kätzchen zu versorgen (und ähnlich blauäugige Vorstellungen), aber das ist ja wohl auch kein Grund, jedes Hilfsangebot prinzipiell abzulehnen, nur weil es von einer Person unter 30 kommt?!
Und spätestens wenn ich dann ellenlange Mails mit Beschreibung der genauen Gegebenheiten sowie meiner Katzenerfahrung verfasse, sollte auch klar sein, dass ich es ernst meine und keine verklärten Vorstellungen vom päppeln niedlicher Welpen mitbringe.
Aber Fehlanzeige. Ich bin sauer, enttäuscht und verstehe das Ganze nicht. Hätte ich das Geld, würde ich einfach selbst eine Auffangstation einrichten. Aber so weit bin ich finanziell nun mal nicht... vielleicht in 20 Jahren
Leni
Smilla


