Freigänger oder Hauskatzen...eine Gewissensfrage?

      Original von Susa65
      Das erinnert mich an die Tierärztin, die in ihrer Doktorarbeit zu dem Schluss kam, dass rohes Fleisch für Hunde schädlich sei :lol:

      Kennst du ihr Video, indem sie versucht zu erklären, warum Rohfütterung schlecht ist und warum man ja spezielles TroFu braucht, um eine Ausschlussdiät durchzuühren? :lol: :doh:



      Hier hat keine behauptet, Freigang sei nicht schön (von der nichtheilen Welt mal abgesehen) und es hat euch auch keiner aufgerufen, gegen eure Überzeugung Katzen in der Wohnung zu halten. Aber ich sehe es genau wie mit den Kaninchen, die ich persönlich nicht halten würde, weil ich nicht glaube, dass es nah genug an die Artgerechtigkeit rankommt. Natürlich ist Freigang näher an der Artgerechtigkeit als Wohnungshaltung, trotzdem finde ich meine Wohnung und meine Haltung (ja verdammt nochmal ich muss doch von mir sprechen, worüber sonst soll ich sprechen, über einen Messihaushalt??) nicht so schlimm zu denken meine Katze wäre so schlimm dran, dass es ihr im TH besser ginge. Und solange mir das keiner nachweist, weiß ich auch nicht, worüber ihr euch beklagt.

      Auch ein nettes Beispiel: Freunde von mir sagen sie würden nie eine Katze drinnen halten und für Freigang ist Wohnung nicht geeignet. Ist ihre Einstellung und fertig. Was haben sie getan? Sich ein Kaninchen aus dem Zooladen geholt, das im Käfig in der Wohnung steht, damit sie es zum Kuscheln rausholen können. :clap: Super Alternative. Ich glaube da wären zwei Katzen glücklicher in der Wohnung geworden als das Kaninchen.

      Um mal den Vergleich zu den Hunden zu ziehen: ich denke gut wäre es, mindestens zwei zu halten. Trotzdem würde ich mir später einen zulegen wenn ich Zeit und Geld dafür habe. Weil ich denke, dass es mit viel Hundekontakt draußen für den Hund tragbar ist. Aber ich sehe das dann trotzdem nicht als Perfektion an. Es würde aber bei ca. 90% der Hunde keinem TH Probleme machen, mir unter diesen Umständen einen Hund zu geben, weil die meisten damit nunmal klarkommen. Würde man nun auch jedem Hundehalter, der nur einen Hund hat, eine Unfähigkeit oder einen Unwillen zur artgerechten Haltung zusprechen und somit diese einzelnen Hunde nicht vermitteln, sondern nur zu zweit? Würde das wirklich die THZwinger nicht voller machen?
      Wie die Tierheime leere werden, wenn keine Wohnungskatzen gehalten werden, habe ich nicht verstanden. Leute, die ihre Katzen in der Wohnung halten, bekommen sie von überall her, da hat das TH keinerlei Einfluss drauf. Oder meinst du, es müsste ein genereller Wandel in der Gesellschaft eintreten, in der Halter von Wohnungskatzen geächtet werden und sich keiner mehr welche hält? Dann musst du aber auch alle Tierheime davon überzeugen, dass Wohnungshaltung per se schlecht ist und nur in Extremfällen zu akzeptieren ist.
      Caterina
      Original von caterina
      Hier hat keine behauptet, Freigang sei nicht schön (von der nichtheilen Welt mal abgesehen) und es hat euch auch keiner aufgerufen, gegen eure Überzeugung Katzen in der Wohnung zu halten.


      Da bin ich absolut caterinas Meinung. Wenn niemand mehr reine Wohungskatzen halten sollte, wäre das schon absurd - wer hat in einer Groß- bzw. Innenstadt schon die Möglichkeit dazu? Ich fände es unmöglich, dann von diesen Leuten zu verlangen, lieber auf Katzenhaltung zu verzichten. Ich bin zwar absolut kein Bibelfan :D - "wer aber ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein" passt da ganz gut. Vielleicht sollte man da zwischendurch mal in sich gehen und sich überlegen, ob sein Egoismus (z.B. Fleischgenuss) nicht vielleicht anderswo Tierleid (wird einem ja teilweise schon von Freigangextremisten bei Wohnungshaltung unterstellt) verursacht und er auch nicht bereit ist, darauf zu verzichten. Und seinen eigenen Egoismus über den Egoismus anderer zu stellen, geht nicht.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg

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      Gut gesagt, Minnie.
      Für meine Begriffe ist das Leiden von Tieren gar nicht vermeidbar, ebensowenig wie das Leiden von Menschen.
      Doch glaube ich, dass sich im Falle von Wohnungskatzen das Leid doch in Grenzen hält.
      Die Katze ist primär ein über Jahrtausende domestiziertes Tier, das sich zwar im Gegensatz zum Hund den eigenen Kopf weitgehend bewahrt hat, doch trotzdem eine Bindung zu den Menschen aufbaut, mit denen es zusammenlebt, ob in nur der Wohnung oder eben nicht. Wir Menschen bedeuten dem Tier oft mehr, als es uns manchmal vorkommt.
      Meiner Meinung nach ist es das Wichtigste, darauf zu achten, dass sich das Tier in seinen Lebensumständen wohl fühlt. Und das merkt man schon an der Körpersprache des Tieres...

      Also, meine beiden sind Wohnungskatzen, lieben sich über alles, rennen wie kleine Dackel zur Tür wenn ich von der Uni komme, nur um mir Guten Tag zu sagen, schlafen, kuscheln, klettern, toben, fressen, schmusen und gehen gern auch mal auf die Jagd nach allerlei Flug- & Kriechgetier... Außerdem kratzen sie gern auch mal an der Couch, den Tapeten oder dem Ledersessel, haaren alles voll, klauen den teuren Schinken vom Tisch, nur um ihn dann, weil unzerkaut verschlungen, in die frische Wäsche zu erbrechen.

      Und trotzalledem lieben wir sie über alles, und sie lieben uns und ihr unbeschwertes Leben zu zweit in der Wohnung!
      Ehrlich: ich dachte früher ja auch mal, dass Katzen früher unbedingt raus können müssen, weil sie sonst sterbensunglücklich sind. Naja, früher dachte ich auch, dass Katzen Einzelgänger sind :wink: :biggrin: was genauso daneben ist.

      Ich hatte etliche Freigänger (wenn auch die meisten, trotz ruhiger Wohnlage nur sehr kurz :sad: ), und jetzt habe ich 4 Wohnungskatzen:

      Lucas, 2-3 Jahre alt, einen spanischen Strassenkater aus Cadiz, der mit Freigang vorzugsweise folgende Begriffe in Verbindung bringt: Hunger, Durst, Menschen die einen quälen, Kinder, die Steine nach einem werfen, Hunde die auf einen gehetzt werden. Mit anderen Worten: Lucas hat fertig mit der grossen weiten Welt. Wenn man die Haustür öffnet, ist er weg - im nächsten Versteck.

      Serafina, ein blindes Bauernhofkätzchen von knapp 15 Monaten, und ihre Wurfschwester Amélie (ohne Handicap), zwei sehr zierliche, verspielte, aktive Katzen, die die gleichaltrigen Freigänger meiner Mutter mühelos stehen lassen (ja, auch Serafina).

      Ninette, ihre jüngere Schwester, 9 Monate alt, auch ohne Handicap und eine sehr grosse, kräftige Katze, auch sie sehr verspielt und fröhlich.

      Ich würde Amélie und Ninette jederzeit wieder zu uns holen, ich brauche mir nur anzusehen, was aus ihrer auf dem Bauernhof verbliebenen Schwester geworden ist - eine kranke, abgestumpfte, magere Katze, die immer in irgendwelchen dreckigen Ecken herumliegt) oder aus ihrem Bruder Pauli (überfahren im Alter von 7 Monaten), um mir vorstellen zu können, was aus meiner sportlichen, intelligenten und neugierigen Amélie geworden wäre, hätte ich sie da nicht weggeholt. Und Ninni, die hysterische Babykatze, die beim Anblick jedes Menschen kreischend unter das nächtbeste Auto geflüchtet ist - sie läge längst begraben neben den 5 anderen Katzen, die auf dem Hof letztes Jahr den Unfalltod gestorben sind, keine auch nur 3 Jahre alt.

      Wenn wir bei meiner Mutter auf dem Land sind, dürfen sie - unter Aufsicht, um sie von der Strasse wegzuhalten - hinaus, auch die blinde kleine Fini, die auf grossen Wiesen immer rumhüpft wie ein übermütiges Fohlen.

      Vielleicht gewinne ich mal im Lotto und kann mir ein Haus mit eigenem Park und einer grossen Mauer drum herum leisten. Ansonsten bleiben meine Katzen bei mir in der Wohnung mit gelegentlichen Ausflügen.
      Alisea mit Amélie, Serafina, Ninette, Lucas, Pinocchio und Caruso www.sieben-katzenleben.de
      Original von alisea1403
      Lucas, 2-3 Jahre alt, einen spanischen Strassenkater aus Cadiz, der mit Freigang vorzugsweise folgende Begriffe in Verbindung bringt: Hunger, Durst, Menschen die einen quälen, Kinder, die Steine nach einem werfen, Hunde die auf einen gehetzt werden. Mit anderen Worten: Lucas hat fertig mit der grossen weiten Welt. Wenn man die Haustür öffnet, ist er weg - im nächsten Versteck.


      Meiner Meinung nach brauchst du dich nicht mal zu rechtfertigen, warum du deine Katzen nicht rauslässt. Es muss sich niemand ein schlechtes Gewissen einreden lassen, wenn er auf auf der anderen Seite ständig bemüht ist, den Tieren ein schönes und so weit es geht, artgerechtes Zuhause zu bieten!!!


      Original von alisea1403
      Ich würde Amélie und Ninette jederzeit wieder zu uns holen, ich brauche mir nur anzusehen, was aus ihrer auf dem Bauernhof verbliebenen Schwester geworden ist - eine kranke, abgestumpfte, magere Katze, die immer in irgendwelchen dreckigen Ecken herumliegt) oder aus ihrem Bruder Pauli (überfahren im Alter von 7 Monaten), um mir vorstellen zu können, was aus meiner sportlichen, intelligenten und neugierigen Amélie geworden wäre, hätte ich sie da nicht weggeholt. Und Ninni, die hysterische Babykatze, die beim Anblick jedes Menschen kreischend unter das nächtbeste Auto geflüchtet ist - sie läge längst begraben neben den 5 anderen Katzen, die auf dem Hof letztes Jahr den Unfalltod gestorben sind, keine auch nur 3 Jahre alt.


      Diese Katzen haben ein grösseres Los gezogen als so mancher Mensch (der sich ja gerne als die Krone der Schöpfung betrachtet und sein Schicksal über das jeglichem Getier stellt).
      Immer mal realistisch bleiben.

      Original von alisea1403
      Vielleicht gewinne ich mal im Lotto und kann mir ein Haus mit eigenem Park und einer grossen Mauer drum herum leisten. Ansonsten bleiben meine Katzen bei mir in der Wohnung mit gelegentlichen Ausflügen.


      Das würde bei mir bei einem Lottogewinn auch an erster Stelle stehen - ein riesiges tolles natürliches Katzenzuhause anstatt irgendwelchem unnötigen Luxuskrempel. Jemandem mit so einer Absicht blinden Egoismus zu unterstellen, fände ich dann doch anmassend.

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      Es ist vermutlich unmöglich, einen gemeinsamen Nenner zu finden, was nun eine artgerechte Katzenhaltung ausmacht.

      Obwohl ich hier erfahren musste, dass sich eine ordentliche Ernährung für Freigänger nicht lohnt, da sie ja doch mit zwei Jahren überfahren werden, finde ich es trotzdem wichtig, was ich ihnen in ihre Schüsseln fülle. Und ich finde es auch wichtig, dass ich ihnen Freigang bieten kann.

      Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren vereinbaren, Jungtiere aufzunehmen und ihnen die Natur und damit verbunden
      die Freiheit, vorzuenthalten.
      Ein paar mitgebrachte Grashalme zum Spielen, machen noch keine Wiese aus, über die sie stromern können, ein paar Äste noch keinen Baum und eine Fellmaus noch kein reales Beutetier.

      Ob eine Wohnungskatze nun glücklich ist oder nicht, wer weiß es außer dem Tier selbst?
      Interessant ist aber, dass es offensichtlich unproblematischer ist, aus einer Hauskatze einen Freigänger zu machen als anders herum...
      Wenn also die Haltung in geschlossenen Räumen so artgerecht ist, warum fällt es der Katze dann schwer, dies zu akzeptieren? Und warum sollten Streunerkatzen nicht glücklich sein? Meiner Meinung nach einzig, weil ihnen die Fürsorge einer medizinischen Versorgung fehlt. Der Bezug zu einem Menschen und das daraus resultierende Abhängigkeitsverhältnis für das Tier ist nicht unbedingt für beide Seiten erstrebenswert.

      Den Satz „Ich kann nicht ohne Katzen leben“ empfinde ich als unglaublich egoistisch. Sicher hält sich jeder zum eigenen Pläsir Haustiere, doch wenn es auf Kosten derselben geht, dann kann etwas nicht stimmen. Mit derselben Begründung könnte ich mir ein Pferd auf den Balkon stellen, mit Premium-Blick auf die saftige Wiese vom Stadtpark und ihm ein Laufband unter die Hufe schrauben, damit es genug Bewegung hat.

      Letzendlich muss es jeder für sich entscheiden, bzw. mit seinem Gewissen aushandeln, ob er eine Katze einsperrt oder nicht. Traurig finde ich allerdings Aussagen wie:

      „In der Tat werden die meisten Wohnungskatzen durchaus artgerecht gehalten und viele Freigänger werden nicht artgerecht gehalten, sondern schlicht vernachlässigt.“

      Woher beziehst Du dein Wissen dazu? Vernachlässigte Wohnungskatzen und ich bin mir sicher - auch solche gibt es, fallen vermutlich nicht so sehr auf, wie draußen herumlaufende Freigänger. Und ganz ehrlich - ich glaube nicht, dass jede Wohnung besser ist als das Tierheim, sonst wären Vor- und Nachkontrollen obsolet und es gäbe auch keine Unfälle, die aufgrund von Unwissenheit oder vielleicht sogar Gleichgültigkeit der Halter, passieren. (Stichwort Kippfenster...)
      Um mal den Vergleich zu den Hunden zu ziehen: ich denke gut wäre es, mindestens zwei zu halten. Trotzdem würde ich mir später einen zulegen wenn ich Zeit und Geld dafür habe. Weil ich denke, dass es mit viel Hundekontakt draußen für den Hund tragbar ist.


      Der Vergleich hinkt etwas...Es geht ja nicht um ein oder zwei Tiere sondern um die Haltungsbedingungen.
      Du gehst auch wenn du 2 Hunde hast regelmäßig " Gassi", damit sie ihr Revier erschließen können, Sozialkontakte pflegen und immer wieder was neues sehen können. Für die meisten ist das völlig selbstverständlich.

      Für mich stellt sich da halt die Frage, warum meinen viele, dass Katzen das nicht brauchen? Da wird dann z.B. gesagt, wir nehmen 2 dann müssen die keinen Freigang haben.

      Da bin ich absolut caterinas Meinung. Wenn niemand mehr reine Wohungskatzen halten sollte, wäre das schon absurd - wer hat in einer Groß- bzw. Innenstadt schon die Möglichkeit dazu?


      Na der jenige, der Katzen aufnimmt, die z.b. aufgrund einer Krankheit nicht mehr raus dürfen.

      Vielleicht sollte man da zwischendurch mal in sich gehen und sich überlegen, ob sein Egoismus (z.B. Fleischgenuss) nicht vielleicht anderswo Tierleid (wird einem ja teilweise schon von Freigangextremisten bei Wohnungshaltung unterstellt) verursacht und er auch nicht bereit ist, darauf zu verzichten.


      Na dann bin ich ja mal froh, dass ich kein Fleisch esse :biggrin:

      „In der Tat werden die meisten Wohnungskatzen durchaus artgerecht gehalten und viele Freigänger werden nicht artgerecht gehalten, sondern schlicht vernachlässigt.“


      Die muss ich wohl überlesen haben...wo stand denn das?
      Ich möchte auch mal wissen womit das begründet wird?
      Original von gouffreUnd ganz ehrlich - ich glaube nicht, dass jede Wohnung besser ist als das Tierheim, sonst wären Vor- und Nachkontrollen obsolet und es gäbe auch keine Unfälle, die aufgrund von Unwissenheit oder vielleicht sogar Gleichgültigkeit der Halter, passieren. (Stichwort Kippfenster...)

      Das ist -im Verlaub- lächerlich. Und so eine Aussage kann nur von jemandem kommen, der noch nie im TH war und/oder sich nicht mit den Tieren und wie sie teilweise dort leiden, auseinander gesetzt hat. Wie soll ein 30qm großes Gehege mit 20 Katzen und zwei Mal am Tag Menschenkontakt so gut oder gar besser sein als eine 70qm Wohnung mit einer angemessenen Zahl Katzen und individueller Betreuung?
      Mit deinem Argument Wohnungshaltung sei so unsicher, könnte man viel mehr gegen Freigang argumentieren. Dann wären ja die Tiere im TH besser dran als im gefährlichen Freigang.
      Genauso könnte man einem Freigängerhalter übrigens vorwerfen er handle aus reinem Egoismus sich überhaupt Katzen zu halten, wenn er doch weiß wie gefährlich es ist.
      Du siehst: ein schwaches Argument.

      Du kannst übrigens auch besser einer Katze einen neuen Kratzbaum kaufen, als ihn ihr wieder wegzunehemen, da wird sie sich auch beklagen. Alles, was man einmal kannte und einem dann weggenommen wird, vermisst man, keiner hier ist so blöd das nicht zu wissen.
      Aber ich denke z.B. dass meine Katze auch Dinge hat, die andere nicht haben und da fasse ich u.a. die geistige Förderung, die sie bei mir durch das Clickern bekommt drunter.
      Und wenn ich hier lese, wie viel Zeit die Freigänger im Winter zum Teil drinnen verbringen, kommen mir z.B. Zweifel, dass eine Einzelhaltung von Freigängern artgerecht sein kann.

      Wohnungskatzen bekommen übrigens auch reale Beutetiere, vorzugsweise im Sommer die ganzen Fliegen. :D Und meine Katze hat täglich Beute vor der Nase, die sie ganz wunderbar beschäftigt: ihr Lieblingshamster ist zwar absolut sicher vor ihr, das hindert sie aber nicht daran, das komplette Beutefangverhalten abzuspulen :lol: erlegen kann sie natürlich nur ihr Barf im Napf.

      Übrigens kenne ich aus Erzählungen viele Fälle, in denen Freigänger (und zwar auch einige "Hardcore"Freigänger wie Straßenkatzen) problemlos in der Wohnung gehalten werden können. Geht natürlich nicht mit jedem, aber deine pauschale Aussage stimmt da nunmal nicht.
      Ob ein Freigänger glücklich ist (ich mag diesen Begriff nicht im Zusammenhang mit Tieren, weil er veremenschlicht, aber nunja), weißt du übrigens auch nicht.
      Caterina
      Original von tiani
      Um mal den Vergleich zu den Hunden zu ziehen: ich denke gut wäre es, mindestens zwei zu halten. Trotzdem würde ich mir später einen zulegen wenn ich Zeit und Geld dafür habe. Weil ich denke, dass es mit viel Hundekontakt draußen für den Hund tragbar ist.


      Der Vergleich hinkt etwas...Es geht ja nicht um ein oder zwei Tiere sondern um die Haltungsbedingungen.

      Entschuldige, aber es sind doch die Haltungsbedingungen, ob ich ein oder zwei Tiere habe? Diese Aussage macht irgendwie keinen Sinn :think:
      Übrigens bin ich mir sehr wohl bewusst, dass zwei Hunde jeweils die gleiche Aufmerksamkeit brauchen wie einer. Aber ein Rudeltier mit zeitweisem Kontakt zu Artgenossen zu halten werde ich nie als optimal ansehen können.
      Caterina
      Aber ein Rudeltier mit zeitweisem Kontakt zu Artgenossen zu halten werde ich nie als optimal ansehen können.


      Ist es auch nicht.

      Übrigens bin ich mir sehr wohl bewusst, dass zwei Hunde jeweils die gleiche Aufmerksamkeit brauchen wie einer.


      Daruf wollte ich gar nicht hinaus...Mir ging es nur darum, dass es vollkommen egal ist, ob ein, zwei oder mehr Hunde, den meisten Menschen ist klar, die müssen raus.
      Warum ist denn dann das Denken bei den Katzen nicht so?
      Vielleicht sind ja Katzen nicht ganz so wie Hunde...
      Hunde haben in einer Wohnung nicht die Möglichkeit, ihre Instinkte auszuleben, sie können nicht klettern, brauchen zum Spielen in der Regel viel mehr Platz.
      Ich würde ja nicht behaupten, dass die Wohnungshaltung für Katzen ideal ist, aber ich glaube doch, dass sich eine Wohnung auf die Bedürfnisse einer Katze viel besser anpassen lässt als auf die eines Hundes.
      Versuch doch mal, einem Hund in der Bude das Stöckchen zu werfen, oder stell ihm einen Baum rein, an den er pinkeln kann.
      Einer Katze kann man das schon viel eher recht machen, sie kann auf Schränke und Kratzbäume klettern, es gibt handliches Spielzeug, das sie geistig völlig fordert, und auch die Neigung der Katze, ihre Ausscheidungen zu vergraben bietet sich an, bei der Wohnungshaltung auf ein Katzenklo zurückzugreifen.

      Letztendlich kommt es doch auch auf den individuellen Charakter des Tieres an, der eine ist lieber drin, der andere nicht. Wie bei Menschen eben auch.
      Original von tiani
      Na dann bin ich ja mal froh, dass ich kein Fleisch esse :biggrin:


      Das ist jetzt ziemlich naiv - sollte jeder Vegetarier wissen, dass damit noch lange nicht jedes Tierleid verhindert wird solange er nicht zum strikten Veganer wird, der zudem noch jede schulmedizinische Versorgung ablehnt :rolleyes:

      Aber die Diskussion ufert wirklich ziemlich aus. Da wird sich darüber ereifert, dass die Katze sich unbedingt in ihrer Art frei entfalten muss - diese Möglichkeit bekommst du grösstenteilos nicht mal als Mensch geboten.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Das ist jetzt ziemlich naiv - sollte jeder Vegetarier wissen, dass damit noch lange nicht jedes Tierleid verhindert wird solange er nicht zum strikten Veganer wird, der zudem noch jede schulmedizinische Versorgung ablehnt


      Du hast doch geschrieben das andere ihren eigenen Egoismus überdenken sollen...meine Reaktion ( eigentlich nicht so gemeint wie von dir aufgefasst )auf deinen ( von mir absolut unkommentierten ) Egoismusvergleich. :wink:


      Vielleicht sind ja Katzen nicht ganz so wie Hunde...


      Nein sicherlich nicht...aber erschließen sich Katzen nicht auch ihr Revier? Ist das nicht auch oftmals größer als eine Wohnung von meinetwegen 60 m2?
      Neue Sozialkontakte finden usw.
      Ist es nicht vielleicht doch ein Fehler unserer menschlichen Denkweise?


      Letztendlich kommt es doch auch auf den individuellen Charakter des Tieres an, der eine ist lieber drin, der andere nicht. Wie bei Menschen eben auch.


      So sehe ich das auch, allerdings muss man dann aber auch beide möglichkeiten anbieten / angeboten haben
      @Catarina

      Ich war bereits in einem Tierheim und mir ist durchaus bewußt, dass die Tiere dort Stress ausgesetzt sind. Aber da wir schon am Vergleichen sind: Tiere, die in reiner Wohnung zwangsvergesellschaftet sind empfinden ebenso Stress. Sie haben auf 70qm nur begrenzte Ausweichmöglichkeiten, wenn sie sich mit ihrem „Katzenkumpel“ nicht vertragen. Tiere, die als Spielzeug für Kinder fungieren, kann ich auch nur bemitleiden. Die Aufzählung ist beliebig fortsetzbar. Das Argument empfinde ich nach wie vor nicht als schwach oder gar lächerlich, im Gegenteil, ich bleibe dabei: Nicht jede Haltung ist besser als das Tierheim.

      Und noch eine andere Sache, die mich einfach interessieren würde: Unsauberkeit bei Katzen. Warum kommt es zu so einem Protestverhalten, wenn doch die Haltung so ungemein artgerecht ist? Ich mag mich täuschen und lasse mich gerne eines besseren belehren, aber wenn ich über Unsauberkeit lese, so sind es doch immer Haushalte, in denen kein Freigang gewährt wird.

      Du kannst übrigens auch besser einer Katze einen neuen Kratzbaum kaufen, als ihn ihr wieder wegzunehemen, da wird sie sich auch beklagen. Alles, was man einmal kannte und einem dann weggenommen wird, vermisst man, keiner hier ist so blöd das nicht zu wissen.


      Damit gehen wir doch konform. Eine Verschlechterung, sei es nun der verschwundene Kratzbaum oder der versagte Freigang wird vermisst. Somit würde die Katze – und ich spreche jetzt von der Gesamtheit Katze und nicht von den Sonderschicksalen, die sich aufgrund ihrer speziellen Biografie atypisch verhalten – könnte sie selbst entscheiden, den Freigang vorziehen.

      Aber ich denke z.B. dass meine Katze auch Dinge hat, die andere nicht haben und da fasse ich u.a. die geistige Förderung, die sie bei mir durch das Clickern bekommt drunter.
      Und wenn ich hier lese, wie viel Zeit die Freigänger im Winter zum Teil drinnen verbringen, kommen mir z.B. Zweifel, dass eine Einzelhaltung von Freigängern artgerecht sein kann.


      Es gibt übrigens Freigängerhaushalte, in denen geclickert wird, in denen mit den Katzen gespielt wird und in denen mehrere Katzen wohnen. Ich kann natürlich nur für mich und die Leute sprechen, die ich kenne, aber es ist wahrlich nicht so, dass der Freigang eine Beschäfitigung mit dem Tier verhindert.

      Übrigens kenne ich aus Erzählungen viele Fälle, in denen Freigänger (und zwar auch einige "Hardcore"Freigänger wie Straßenkatzen) problemlos in der Wohnung gehalten werden können. Geht natürlich nicht mit jedem, aber deine pauschale Aussage stimmt da nunmal nicht.


      Es war keine pauschale Aussage, auch ich habe von ehemaligen Streunern gelesen, die keine Pfote mehr vor die Tür setzen wollen. Ich bin aber überzeugt, es sind Ausnahmen. Zwar kann ich keine Zahlen auftischen, vermute aber, dass die Mehrzahl der Katzen, die einmal Freigang hatten, sich mit einer reinen Wohnungshaltung schwer tun.

      Ob ein Freigänger glücklich ist (ich mag diesen Begriff nicht im Zusammenhang mit Tieren, weil er veremenschlicht, aber nunja), weißt du übrigens auch nicht.


      Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Ich hatte beim Schreiben sogar schon überlegt, dass genau dieses Argument folgen wird :biggrin:

      Aber mal ganz allgemein gesprochen: Wenn man nicht weiß, wie der Himmel aussieht, kann man ihn auch nicht vermissen...

      @tiani

      In der Tat werden die meisten Wohnungskatzen durchaus artgerecht gehalten und viele Freigänger werden nicht artgerecht gehalten, sondern schlicht vernachlässigt.“


      Das war ein Zitat von Alisea.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „gouffre“ ()

      Original von gouffre
      Und noch eine andere Sache, die mich einfach interessieren würde: Unsauberkeit bei Katzen. Warum kommt es zu so einem Protestverhalten, wenn doch die Haltung so ungemein artgerecht ist? Ich mag mich täuschen und lasse mich gerne eines besseren belehren, aber wenn ich über Unsauberkeit lese, so sind es doch immer Haushalte, in denen kein Freigang gewährt wird.


      Das ist jetzt eine ziemliche Pauschalisierung - oft kommen in diesen Fällen noch andere Faktoren in Betracht wie ein neuer Partner oder ein Baby. Und ich kenne auch Fälle von Freigängerkatzen, die trotzdem dort im Haus hinpinkeln, wo sie es für angebracht halten. Und das habe ich auch schon hier im Forum gelesen.
      Und in einigen Fällen wird die Katze dann als "Drecksvieh" beschrieen, weil einige der Meinung sind, Freigänger bräuchten kein Klo im Haus :rolleyes: - das nenne ich dann "liebevolle" Haltung.
      Und nicht jede Unsauberkeit ist Protestverhalten, manche pinkeln einfach gern auf bestimmte Gegenstände. Auch die Freigänger.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Original von gouffre

      Und noch eine andere Sache, die mich einfach interessieren würde: Unsauberkeit bei Katzen. Warum kommt es zu so einem Protestverhalten, wenn doch die Haltung so ungemein artgerecht ist? Ich mag mich täuschen und lasse mich gerne eines besseren belehren, aber wenn ich über Unsauberkeit lese, so sind es doch immer Haushalte, in denen kein Freigang gewährt wird.


      Tja, da habe ich vor kurzem erst eine Umfrage gesehen, die deine Vermutung nicht zu bestätigen scheint, ist leider aus einem anderen Forum und das darf ich wohl nicht verlinken. Die Verteilung scheint mir da recht ausgewogen.

      Aber du musst nicht nach Argumenten suchen, die beweisen, dass Freigang besser ist als Wohnungshaltung. Wir wissen das.
      Es geht mir einzig darum, dass man hier als schlechter als TH dargestellt wird, wenn man eine Wohnungskatze hält und das finde ich unverschämt.

      Original von gouffre

      Aber ich denke z.B. dass meine Katze auch Dinge hat, die andere nicht haben und da fasse ich u.a. die geistige Förderung, die sie bei mir durch das Clickern bekommt drunter.
      Und wenn ich hier lese, wie viel Zeit die Freigänger im Winter zum Teil drinnen verbringen, kommen mir z.B. Zweifel, dass eine Einzelhaltung von Freigängern artgerecht sein kann.


      Es gibt übrigens Freigängerhaushalte, in denen geclickert wird, in denen mit den Katzen gespielt wird und in denen mehrere Katzen wohnen. Ich kann natürlich nur für mich und die Leute sprechen, die ich kenne, aber es ist wahrlich nicht so, dass der Freigang eine Beschäfitigung mit dem Tier verhindert..


      Das habe ich auch nirgendwo behauptet. Aber es gibt viele Haushalte (auch von Menschen in Foren), bei denen kaum etwas mit den Katzen gemacht wird, weder Freigänger noch Wohnungskatzen. Und das ist nunmal ein Aspekt, in dem ich die Bedürfnisse meiner Katze eher befriedige, als ein Freigängerhalter (oder Wohnungshalter oder gar ein TH!), der sowas nicht tut. Nicht mehr und nicht weniger.
      Caterina
      Holla die Waldfee, da hat sich ja wieder einiges getan an Argumenten.

      Zum Thema Protestpinkeln bei Freigängerhaushalten.
      Als unser Dicker noch da war (wirklich liebender Freigänger), mussten wir ihn auch mal übers Wochenende "einsperren" da er eine Erkältung hatte. Er hat aus Protest vor die Tür gepinkelt. Da gebe ich auch zu, das es Protest war das er nicht raus durfte.
      Er hat sich auch immer sehnsüchtig vor die Balkontür gesetzt und miaut und dran rumgetatscht, weil er raus wollte.

      Unsere Nala hingegen lassen wir nun schon seit ca. 2 Monaten nicht mehr raus, sie hat bisher noch überhaupt nicht aus Protest irgendwo hin gepinkelt. Sie setzt sich auch nicht vor die Balkontür, so wie es unser Dicker getan hat. Also gehe ich davon aus, das sie den Freigang nicht vermisst und auch nicht sonderlich fordert. Sie hat es schon immer verabscheut, draußen auf "Toilette" zu gehen. Wenn wir arbeiten waren und sie draußen war (ja wir mussten sie raussperren, zwecks arbeit) hat sie immer so lange ausgeharrt, bis sie endlich wieder auf ihr geliebtes Katzenklo im Haus durfte.
      Wir lassen sie jetzt nicht mehr raus und sie vermisste es auch nicht.

      Also würde ich sagen, das man es nicht pauschalisieren kann, das jedes Protestpinkeln bei Freigängerhaushalten darauf basiert, das die Katze nicht mehr raus darf.

      Und zu sagen, das jeder Mensch der eine Katze in der Wohnung hält, sich doch lieber ne kranke Katze holen sollte, die eh nicht raus darf, finde ich auch nicht in Ordnung. Diese Leute haben genauso ein "Recht" auf eine gesunde Katze.
      Klar hätte ich auch eine alte Katze aus dem Tierheim genommen um ihr noch ein restliches schönes Leben zu bieten. Aber ich hab mich halt für das kleine 4 Wochen alte Bündel entschieden, das von seinem Vorbesitzer einfach, in einem Hemd gewickelt, unter ne Brücke geworfen wurde!
      War das bitte egoistisch von mir?! Ich denke nicht.
      Unsere Nala ist jetzt ( nach über einem Jahr) eine gesunde, aufgeweckte, putzmuntere Katze und ich bin stolz drauf, sie zu haben und mich bewusst für sie entschieden zu haben! :zustimm: Und ich stehe dazu, sie in der Wohnung zu halten, obwohl sie gesund ist. :zustimm:
      Liebe Grüße
      Denise Nala
      Dicker du bist für immer in unserem Herzen 17.10.2009
      Original von caterina
      [Aber du musst nicht nach Argumenten suchen, die beweisen, dass Freigang besser ist als Wohnungshaltung. Wir wissen das.
      Es geht mir einzig darum, dass man hier als schlechter als TH dargestellt wird, wenn man eine Wohnungskatze hält und das finde ich unverschämt.


      Genau das ist der Punkt, caterina :clap:

      Original von caterina
      Aber es gibt viele Haushalte (auch von Menschen in Foren), bei denen kaum etwas mit den Katzen gemacht wird, weder Freigänger noch Wohnungskatzen. Und das ist nunmal ein Aspekt, in dem ich die Bedürfnisse meiner Katze eher befriedige, als ein Freigängerhalter (oder Wohnungshalter oder gar ein TH!), der sowas nicht tut. Nicht mehr und nicht weniger.
      Caterina


      Zitat einer ehemaligen Arbeitskollegin: "Wenn mir der Kater auf die Nerven geht, setz ich ihn vor die Tür...soll er doch spazieren gehen und mich in Ruhe lassen"
      Und da ist sie nicht die Einzige, bei der die Katze quasi aus der Wohnung fliegt, weil man sie grade drinnen nicht gebrauchen kann.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Aber du musst nicht nach Argumenten suchen, die beweisen, dass Freigang besser ist als Wohnungshaltung. Wir wissen das.


      Es geht mir weder darum Wohnungskatzenhalter anzugreifen oder zu beweisen, dass Freigang besser ist. Solltest Du dich also von mir angegriffen fühlen, so entschuldige ich mich, das lag nicht in meiner Absicht. Meine Eingangsfrage war einfach, von mir selbst ausgehend, wie Freigängerhalter mit den potentiellen Gefahren für ihre Tiere draußen umgehen, bzw. Hauskatzenhalter mit dem Bewußtsein, dass sie ihr Tier einsperren.

      Und niemand hat Dich angegriffen, weil es Deiner Katze schlechter als im Tierheim geht. Es ging lediglich um das Argument, dass jede Haltung im Haus besser als das Tierheim ist und das ist schlichtweg falsch.

      Ich frage mich auch, warum Hauskatzenhalter hier so vehement versuchen, die Halter von Freigängern als ignorant darzustellen. Sicher gibt es Freigängerhalter, die ihr Tier rauswerfen, wenn sie genervt sind, sicher gibt es Freigängerhalter, deren Tiere nicht gepflegt werden etc., doch genauso findet man sicher unter Hauskatzenhaltern schwarze Schafe.