Hund aus Ungarn

      Nun ja, es ist halt auch einfach nicht so, dass man sagen kann:

      "Der Hund lebt nun seit 10 Tagen bei uns und ist umgänglich, lieb und vornehm zurückhaltend, lässt Besuch herein ohne zu mucken,
      kommt heran wenn man ihn ruft:
      einfach ein Goldstück."

      So oder ähnlich liest man es oft in Vermittlungstexten.
      Das heißt noch lange nicht, dass es auch dabei bleibt.

      Ich hätte zu meinem Mudi (ein ungarischer Hütehund aus Kettenhaltung)
      nach einer woche sagen können:

      "Der Hund ist im Haus ruhig, liebt seine Box, ist anschmiegsam und dennoch zurückhaltend, ist Besuchern gegenüber vorsichtig interessiert.
      Unterwegs zeigt er sich noch unsicher fremden Hunden gegenüber,
      läuft immer in meiner direkten Nähe."

      Nach ca 3 Monaten hätte ich was ganz anderes schreiben können :D

      "Der Hund ist bei entsprechender Auslastung draußen im Haus ruhig,
      dennoch meist auf dem Sprung, immer bereit zu "arbeiten".
      Will gefallen und gefordert werden.
      Er ist ein ausgezeichneter Wachhund, schlägt an, wenn er etwas hört.
      Man muss selbst einen territorilen Instinkt zeigen um den Hund die Arbeit weitestgehend abzunehmen und seinen Wachtrieb in die richtigen Bahnen lenken, da er sonst dazu neigt Niemanden ins Haus zu lassen.
      Er hat immernoch Probleme mit fremden Hund, was sich zu einer echten Phobie entwickelt hat, an der nun hart gearbeitet werden muss.
      Vor Männern hat er anfangs Angst und auch hier muss mit Vorsicht herangegangen werden, damit sich das nicht noch mehr ausbaut."

      Du siehst, es dauert bis man einschätzen kann, wie ein Hund nun wirklich ist. Ich liebe meinen Ungarn :wink: Und ich will dir auch nicht prophezeien, dass dieser Hund furchtbar wird :wink:
      Nur sagen, das man nicht damit rechnen kann, dass der Hund bleibt wie er sich anfangs zeigt.

      Grüße vom Wuselrudel.. :wink:
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Das ist das, was mich bei den Tierschutzorganisationen auch immer ein wenig gestört hat: da werden nach kürzester Zeit Aussagen gemacht, die man noch gar nicht treffen kann. Wenn dann der liebe, zurückhaltende, freundliche Hund die ersten "Macken" entwickelt, herrscht das große Staunen :rolleyes:

      Und manchmal sind die Vermittler einfach unehrlich, ob bewusst oder nicht.
      Ich habe das immer wieder erlebt und mich deshalb auch davon zurückgezogen.

      Darum @joelina: schau Dir den Hund wirklich ganz genau an, sofern das bei einem einmaligen Besuch eben möglich ist.
      Wie groß ist die hübsche Dame denn eigentlich?
      Und stelle Dich auf Probleme ein und frage Dich ganz ernsthaft, ob Du bereit bist, einem erwachsenen Hund alles von der Pike auf beizubringen? Auch wenn es ein "Riesenviech" ist und Du vollen Körpereinsatz bringen musst?
      Funktioniert es auch, wenn der Hund keine Sekunde allein bleibt?

      Lieber immer mit dem Schlimmsten rechnen als hinterher enttäuscht zu sein :wink:
      Ehrlich gesagt hab ich auch an einen Herdenschutzhund_mix gedacht, als ich das Bild gesehen habe. :oops: Würde daher an eurem Besuchstag einiges testen: Wie reagiert sie auf Fremdhunde die frontal in der Pampa auf euch zukommen? Wie reagiert sie auf einzelne Spaziergänger die auf euch zukommen und sie evtl. interssiert ansehen?

      Ich finde ihre Körperhaltung auf dem Bild auch eher untypisch für eine Angsthund wobei Ängste auch spezifisch sein können. Meiner hat richtige Angst nur vor Kindern. Ansonsten benimmt er sich fast wie ein normaler Hund.

      Man würde s ihm also auf Bildern auch nicht ansehen, dass er ein Angsthund ist - nur in den ersten Wochen hat man das gesehen. DA schlich er nur durch die Gegend.

      Und warum klingt das alles so negativ? Das Leben mit Hunden ist ebenfalls manchmal ein Auf und ein Ab.
      Hunde benehmen sich nicht immer lieb. Sie können mit ARtgenossen aneinander geraten, sie können einen Jagdtrieb entwickeln: Wenn Du aber einen Hund hast, dann hast ihn trotzdem lieb. Trotz Haaren in der Wohnung und hin und wieder einen Pfotenabdruck auf der Jacke oder dem Schuh. (Im Herbst bin ich teilweise ERdverkrustet..) Magst Du einen Hund wegen solcher Sachen nicht mehr, bist kein guter Hundehalter :lol: NIcht so ernst nehmen - aber ich verstehe Leute nicht, die sich über Hundehaare in der Wohnung beklagen, aber unbedingt einen Hund haben wollen.. ja, es gibt ja noch Nackthunde...

      Dennoch sollte man sich genau überlegen, was man in der Lage ist evtl. zu "ertragen" - sprich einen ausgeprägten Schutztrieb bei Einbruch der Dämmerung (wäre z.B. Herdi typisch)
      Du kannst einem Hund viel beibringen, aber seinen Grundtypus kannst Du nicht verändern. Es sei denn du brichst ihn, und das will man ja nicht.
      Ein Windhund bleibt ein Sichtjäger und ein Husky will laufen.Hier mag es immer Ausnahmen geben - aber schaffe ich mir einen Husky an, gehe ich davon aus, dass er laufen will.

      Überleg Dir genau, was Du selbst auf dem Kerbholz hast und was Du einem Hund bieten kannst. Einem Husky das Laufen? Einem Hütehund eine rassegeeignete Aufgabe? Einem Windhund trotz Jagdtrieb genügend Auslauf? Einem Herdenschutzhund einen Grund zum bewachen`?

      Es gibt Hunde die damit zufrieden sind, einfach nur dabei sein zu dürfen und schöne Spaziergänge machen zu dürfen: So einer ist in meinen Augen Anfängertauglich.
      Manchmal verliebt man sich dann aber doch in was "schwierigeres". Dann gilt es die eigenen Grenzen des Möglichen auzulotsen und sich ganz ehrlich zu fragen, ob man dieser Aufgabe auch tatsächlich gewachsen ist. Nichts vor sicih selbst schön reden, nur weiil einem der Hund optisch so super gut gefällt - ganz ehrlich mit sich zu Gerichte ziehen.

      Gruß '
      Thora
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      hey joelina
      ich habe meinen hund zwar aus dem th, aber ich weiß nicht ob sie evtl aus dem ausland kommt, da sie ein fundhund ist.
      man konnte uns nur sagen, dass sie ein schäferhund-mix sei (weiter oben kannst du lesen das sich das nicht bestätigt hat :wink: ) und das sie stubenrein ist.
      mein freund und ich haben einige jahre überlegt, ob wir uns einen hund zutrauen und ob ein hund überhaupt in unser leben passt.
      wir wollten nichts überstützen, aber als mein freund eines tages fragte, ob wir nicht einfach ins fahren wollen, war ich so egoistisch und habe ja gesagt :oops:
      wie es kommen musste, haben wir enni dort gesehen.
      naja im endeffekt ist sie nun hier und ich denke, dass wir gut mit ihr zurecht kommen.

      aber du hättest mich mal die ersten 2-3 monate erleben sollen...mir fiel es ganz schwer mein leben auf den hund einzustellen.
      meine katzen fanden sie doof, der hund wollte nicht so wie ich wollte und irgendwie war alles blöd.
      sie hat fremde menschen verbellt, an der leine gezogen, gejagt, alleine bleiben? was ist das???...
      jagen konnte ich bisher immer umlenken, denn zum glück lässt sie sich inzwischen abrufen und eichhörnchen sind auch gar nicht mehr so spannend.
      sie zieht auch nicht mehr an der leine, wenn sie mal an einer laufen muss und menschen kommen ihr nur noch in der dunkelheit komisch vor und dann auch nur, wenn sie plötzlich auftauchen.
      alleine bleiben tut sie immernoch nicht gerne, aber lange muss sie es auch nciht. heute musste sie leider 3h aushalten und als ich nach hause kam, habe ich gesehen, dass sie im bett geschlafen hat (es war noch warm), vorher lag sie immer wartend vor der tür und hat ihr spielzeug und kaukram etc nicht angerührt, weil sie nicht zur ruhe kam . außerdem bellt sie nicht mehr.
      du siehst also, dass es auch positive geschichten gibt. ich weiß zwar wie erwähnt nicht, ob mein hund einen auslandshintergrund hat und wahrscheinlich ist die mischung collie/windhund auch nciht die komplizierteste, aber ich bin definitiv an meinem hund gewachsen und bin manchmal richtig stolz auf sie, wenn ich sie mir so anschaue (und zugegebenermaßen bekomme ich oft komplimente für sie) :oops:
      und das liegt nciht zuletzt an den tips, die ich hier ausm forum für mich ziehen konnte. danke an euch :angel:
      JulesLillyEnni
      Ja, aber ob aus dem Hund dann soviel wird, wie Potenzial da ist?!
      Es ist nichts verwerfliches sondern nur gutes für alle Seiten daran, sich einen Hund auszuwählen, der am ehesten zu einem passt..
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Hallo.

      Ich habe meine Hündin zwar nicht aus dem Ausland aber wollte mich trotzdem mal dazu melden.

      Ich konnte meine kleine Terrierhündin (4 Jahre) 3 Wochen lang kennen lernen. Ich weiss das sie aus schlechter Haltung kommt und weiss wie sie gehalten wurde.(habe es 3 Wochen miterlebt) Als ich sie kennen lernte war sie zu fremden Menschen recht eingeschüchtert und unsicher, vor Männern mit tiefer Stimme hatte sie schreckliche angst. Im Haus/Wohnung war sie immer ruhig und lag ständig im Körbchen (auf anordnung des damaligen Frauchens), sie war garnicht zu merken. Beim spazieren gehen immer aufgeweckt, mal hier schnüffeln und mal da. In diesen 3 Wochen hatten wir schon eine kleine Bindung aufgebaut. Sie war wesentlich öfter und lieber bei mir, sie spielte viel mit mir und ich konnte sie schon am 5 Tag ohne Leine laufen lassen. Da stand für uns fest "Das ist unser Hund, die Sympatie stimmt".

      Als wir sie dann zu uns geholt hatten, war sie sehr unsicher, sie suchte in der Anfangszeit oft meine Nähe. Die meiste Zeit lag sie nur im Körbchen. Vor meinem Vater hatte sie wahnsinnige angst, er brauchte sie nur ansprechen da hat sie schon einen angstpuckel gemacht kroch auf ihn zu und pisselte vor angst. Großen Hunden gegenüber ist sie unsicher. Katzen mochte sie anfangs nicht besonders. Spazierengehen ging sehr gut, sie rannte aber jedem Kaninchen und Vogel hinterher. Beim Tierarzt besuch stellte sich dann raus das sie eine Futtermittelallgerie hat und das sie etwas mit der Patella hat. Davon wussten die Vorbesitzer natürlich nichts. :rolleyes:

      Wir haben Joy (5 1/2 Jahre) nun 1 1/2 Jahre. Wenn sie meinen Vater sieht, er dann mit ihr spricht und sie begrüßt, freut sie sich einen Keks springt und hüpft wie ein übermütiger Welpe durch die Gegend. Beim spazieren gehen ist sie ein ganz anderer Hund, sie tobt, rennt, spielt, schnüffelt und co. Sie läuft auch keinen Kaninchen, Eichhörnchen oder ähnliches hinterher. Kommt inzwischen auch von alleine an zum schmusen oder spielen.

      Jedoch hat sie auch ihre kleinen Macken bekommen. Wird aufmüpfig, testet ihre Grenzen aus usw. Der Jack Russel Terrier kommt langsam zum Forschein.

      Also ich bin der Meinung man sollte den Hund erstmal kennenlernen mit ihm öfter Gassi gehen, mit ihm spielen etc. damit man weiss wie der Hund anfangs ist. Ich würde davon abraten einen Hund zu holen den man noch nicht richtig kennenlernen konnte. :confused:

      Aber wie schon einige schrieben. Angsthunde aber auch Hunde aus Tierheimen sind Überraschungen. Man weiss nie wie der Hund später mal wird.

      Ich liebe meine Hündin und bereue es nicht das wir sie mitgenommen haben. :hug: Allerdings ist es überhaupt nicht einfach einen ängstlichen und/oder unsicheren Hund zu halten, man brauch viel Einfühlungsvermögen und muss wissen wie man in welchen Situationen zu handeln hat.
      Mfg
      Mrs. Rabbit
      Hallo,

      lass dich nicht zu sehr verrückt machen von den vielen Antworten.
      Den Hund am besten mit viel Liebe, Geduld und Spiel erziehen, ja nicht ungeduldig werden (kein Stress, weder beim Tier noch beim Halter).

      Am besten vielleicht einen Hundetrainer zu Rate ziehen (nicht beim Hundeverein) z.B. so jemanden wie bei doggymobil.de (ist nur ein Beispiel).

      Habe selbst eine Kuvaszhündin aus Ungarn, die Anfangs sehr !! zurückhaltend war (gegenüber Fremden), aber mit Übung und Geduld wird das schon.

      Viel Spaß
      klaus

      unser-kuvasz.com