Unser kleiner ist sturr! HILFEEEE!!!

      RE: Unser kleiner ist sturr! HILFEEEE!!!

      Hallo ciko777,

      zum Thema Futter wurde ja schon jede Menge geschrieben, ich möchte nochmal das Thema Stur aufgreifen.

      Es ist immer noch ein weitverbreiteter Irrglaube unter Hundhaltern, dass ihre Hunde eine Signal nicht ausführen, weil sie stur sind.

      Wenn ein Hund ein Signal nicht ausführt, hat das nichts damit zu tun, dass er keine Lust dazu hat! Es hängt vielmehr damit zusammen, dass er es in diesem Moment nicht ausführen kann, weil es für ihn nicht klar ist, was er tun soll.

      Auch glauben viele Hundehalter, das Wiederholungsraten im Training von 30-40 facher korrekter Ausführung genügen, damit der Hund dies Signal beherrscht. Nach verschiedenen Untersuchungen dürfen wir bei diesen Werten allerdings noch ruhig eine Null anhängen. Bei optimalen Training sind wir dann bei 300 - 400 korrekten Übungsausführungen angelangt, bevor wir auch nur vermuten können, der Hund habe ein Signal nun einigermaßen erlernt.
      Je unerfahrener der Halter/Trainer, desto größer wird die erforderliche Wiederholungsrate werden. Warum? Weil diese meist zu unüberlegt handeln, und erst dann reagieren wenn es zu spät ist.

      Damit ein Hund durch Verknüpfung Ursache und Wirkung erlernen kann, muss beides zeitlich eng zusammenfallen. Liegen Ursache und Wirkung zu lang auseinander, dann wird der Hund den Zusammenhang nicht mehr erfassen. Beim Training sollten Ursache und Wirkung nicht länger als max. 1 Sekunde aufeinander folgen, damit der Hund beides optimal miteinander verknüpfen kann
      Ist das nicht der Fall fällt es dem Hund sehr, sehr schwer zu lernen.


      Den erfahrenen Halter/Ausbilder zeichnet es aus, dass er von vorneherein mehr Zeit für Wiederholungen einplant als ein Anfänger. Manche Top- Ausbilder nennen ohne mit der Wimper zu zucken Werte von mehreren tausend Wiederholungsraten, bevor ein Hund ein (!) Signal wirklich zuverlässig ausführt und beherrscht. Das sollte uns im Umgang mit Hunden doch zu denken geben und sehr, sehr geduldig machen.

      Die besten Erfolge erziehlst du, wenn du deinen Hund beim Lernen einer Übung bereits für kleinste Lernschritte belohnst. Wenn er z. B. 'Bei Fuß' lernen soll, ist es anfangs schon viel, wenn er zwei bis drei Schritte aufmerksam mitgeht. Schade, wenn das übersehen wird, weil du zuviel erwartest. Denn wenn nicht die ersten zaghaften Versuche entsprechend belohnt werden, wird dein Hund bald frustriert aufgeben. Entwickel also einen Blick für die kleinen Verbesserungen in seinem Verhalten und hege und pflege diese durch Lob und Bestätigung.

      Strafe, Zwang, Ungeduld und Unberechenbarkeit des Hundehalters setzen die Lernleistung herab, statt sie zu steigern. Das dann auch noch auf die angebliche Sturheit des Hundes zu schieben, ist absolut unfair.
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)