heute wende ich mich an euch, weil ich ein paar Ideen für die Arbeit mit meinem Foxitier brauche.
Zum "Vorfall":
Wir waren auf dem Rückweg, als der Foxilie einfiel, nochmal ein großes Geschäft machen zu müssen. Ich leinte sie, wie so häufig, noch einmal auf der Wiese ab, damit sie sich erleichtern konnte. Während sie hockte kam ein ca 14jähriges Mädel arabischer Herkunft über die Wiese, welches ich nicht sofort bemerkte. Wir schraken alle drei auf, als das Mädel brüllte, ich solle den Hund anleinen.
Fox blickte auf und gab im Stand ein Warnbellen von sich. Das Mädel reagierte panisch, kreischte, riß die arme Hoch und rannte weg, als wäre der Leibhaftige hinter ihr her. Und nun passierte, was nicht hätte passieren dürfen: Fox ließ sich nicht abrufen, sondern entschied, dem Mädel "Beine zu machen". Bellend rannte sie dem Mädel nach, welches nun wohl völlig den Kopf verloren hatte und rannte, ohne sich umzuschauen. Fox war wirklich langsam, ich würde ihr nicht die Absicht unterstellen, dass sie wirklich an einer Konfrontation interessiert war. Sie näherete sich dem Mädel max auf 2 Meter, drehte dann um und kam zu mir zurück. Ich bin forsch auf sie zu und habe sie dafür mit Drohfixieren gestarft, bis sie reuhmütig vor mir auf dem Rücken lag. Dann leinte ich sie an und ignorierte sie, bis wir nach 2 Gehminuten zu Hause waren. Sie blieb brav im Fuss und schien zu wissen, dass sie etwas absolut unerwünschtes getan hatte. Zu Hause spielte ich das normale Programm ab. Füße abputzen, Futter bereiten, Medizin verabreichen, Futter anbieten...
Das, was Fox da gemacht hat, war ein No-Go, auch wenn ich nachvollziehen kann, warum sie das getan hat. Sie hatte sich absolut erschreckt, hat Laut gegeben, um auf das Mädel aufmerksam zu machen und es auf Abstand zu halten. Dann hat sie aber nicht auf mich vertraut, sondern die Sitaution selbst klären wollen. Alle hemmenden Mechanismen sind ausgeprägt vorhanden, bis auf ein paar drohende Galloppsprünge hat sie nichts gemacht. Sie hat die Individualdistanz nicht unterschritten, hat das Mädel nicht angesprungen oder gar schlimmeres getan.
Trotzdem ist mir ganz elend. Ich weiß, wohin eine solche Situation führen kann, wenn das Mädel sich kümmernde Eltern hat. Ich hätte mich gerne entschuldigt und erklärt, was alles schief gelaufen ist, aber das Mädchen war wie vom Erdboden verschluckt.
Ich bin im Moment ganz aufgewühlt und relativ ideenlos. Klar, Fox und ich werden intensiv an der Bindung arbeiten - die Schleppe wird zum Einatz kommen. Ich denke, ich werde ganz gezielt die Innenstadt aufzuchen, um sie mit allerhand fremden, ängstlichen Menschen zu konfrontieren. Fällt wem etwas sinnvolles ein?
Puh, langer Text...das musste allerdings raus!
Liebe Grüße - Tine

Seelenhunde hat sie jemand genannt...
... jene Hunde, die es nur einmal gibt im Leben,
die man begleiten durfte und die einen geführt haben auf andere Wege.
Die wie ein Schatten waren und wie die Luft zum atmen...
... jene Hunde, die es nur einmal gibt im Leben,
die man begleiten durfte und die einen geführt haben auf andere Wege.
Die wie ein Schatten waren und wie die Luft zum atmen...