Vorab: Ich wohne in München in einer zweistöckigen Maisonettewohnung und habe 3 Katzen (Amélie und Serafina, 9,5 Monate sind Wurfgeschwister und Ninette 4,5 Monate ist eine 100% Schwester von ihnen). Hinzukommen mindestens 1 Woche im Monat die beiden Kater meiner Mutter, da diese bei mir wohnt, wenn sie nach München kommt (Pinocchio, 1 Jahr und Caruso, 9,5 Monate und ein Wurfgeschwister von Amy und Fini). Pinocchio und Caruso wohnen sonst auf dem Land, wo sie Freigänger sind, hier in München müssen sie in der Wohnung bleiben, was sie akzeptieren.
Alle Katzen ausser Ninni sind kastriert.

Und nun zu meiner Frage: Ungefähr 2 Wochen, nachdem Ninni hierher zu mir kam, gab es zwischen ihr und Amy einen ziemlichen Knatsch, bei dem Amy die Kleine bis in den Flur verfolgt und dort gestellt hat. Als ich, alarmiert durch das Gekreisch, dazukam, lag Ninni zusammengekrümmt auf der Seite, Ohren angelegt, Augen fast zu, währen Amy immer wieder mit der Pfote nach ihr geschlagen hat. Nachdem ich Amy mit einiger Mühe weggejagt hatte, hat die Kleine vor Angst auf den Boden gekackt. Sie war völlig unverletzt, hatte nicht mal einen Kratzer.

Seither hat Ninni Angst vor Amy. Es ist nicht so, dass Ninni sich ständig versteckt, sie spielt viel in der ganzen Wohnung. Ihr Lieblingsspielkamerad ist Pinocchio (wie bei allen anderen Katzen auch), mit dem sie Lauf- und Balgespiele spielt. Sie kuschelt gelegentlich vorsichtig mit Serafina und hat keine Probleme mit Caruso - allerdings auf Distanz.

Wenn Ninni und Amy sich morgens zum ersten Mal begegnen, legt Amy der Kleinen die Pfote um die Schulter und kneift sie vorsichtig in die Kehle, meist gibt es noch ein, zwei Schlecker am Kopf. Ninni lässt sich das gefallen, ist aber völlig passiv. Amy und Ninni haben die Angewohnheit, bei der Futterzubereitung auf die Anrichte zu springen, um ein paar Brocken vorab zu ergattern, wobei Amy die Kleine problemlos neben sich akzeptiert. Oft sitzen sie zusammen am Fenster, nur ein paar Zentimeter von einander entfernt.

Mein Eindruck ist, dass Amy die Kleine keineswegs hasst, sondern gern mit ihr spielen würde. Wenn Amy dies jedoch versucht (Amys Favorit sind Laufspiele) dann erstarrt Ninni zur erst zur Salzsäule, dann kauert sich sich zusammen und zuletzt versucht sie, sich zu verkriechen, wobei ihr Amy natürlich nachrennt. Irgendwann sitzt Ninni dann in irgendeiner Ecke wie ein Häufchen Elend und wenn es ganz schlimm kommt, macht sie ein breiiges Kackhäufchen (bisher 3 Mal in 6 Wochen).

Ninni ist sehr gross für ihr Alter, und z.B. Pinicchio gegenüber oberrotzfrech.

Da ich voll berufstätig bin, mache ich mir Sorgen, wie es Ninni geht, während ich abwesend bin (10h/Tag)

Da sie gut mit Caruso und Pinocchio klar kommt, überlege ich, sie vorübergehend meiner Mutter mitzugeben, damit sie sozusagen eine angstfreie Kindheit hat. Immerhin wächst sie sehr schnell, und wenn sie Amy erstmal nicht mehr körperlich unterlegen ist, wird sich ihr Stresspegel hoffentlich von selbst senken.

Was würdet ihr in dieser Situation raten?

Ja ich hab auch sehr lange überlegt. Leider hat Ninni dann auch (mal wieder darin ist sie Expertin) was Falsches gefressen, hat gebrochen und hing ziemlich in den Seilen, also hab ich sie doch erstmal auf Urlaub ins schöne Allgäu geschickt. Sie fehlt mir und ich behaupte mal, meinen zwei anderen Mädels auch.

Das Problem besteht wahrscheinlich darin, dass Amélie immer mit gleich alten oder älteren Katzen gebalgt & gespielt hat, weshalb sie immer in die Vollen geht. Ninni hingegen hat nur mit einem Katerchen gespielt, das 4 Wochen jünger war als sie und mit dem hat sie gemacht, was sie wollte.

Was passiert, ist dass Ninni wegrennt und mit ihrem Verhalten sagt: geh weg, du grosse Katze, ich will nicht mit die spielen, und dass Amélie das leider schnurzpiepegal ist Da sie gewöhnt ist, zu kriegen, was sie will, geht sie Ninni wieder und wieder an, und die kommt damit nicht klar.

Andererseits haben wir Ninni gewogen (sie ist jetzt 4,5 Monate alt) und sie hat schon 2,5 kg, also nur 1 kg weniger als Amélie bzw 700g weniger als Serafina und die lässt sich trotz Blindheit von Amélie rein gar nix gefallen. Allerdings wird sie von Amélie seit ihrer 10. Lebenswoche im Nahkampf trainiert und hebelt mittlerweile den Doppelnelson unseres Katers Pinocchio (ca. 5 kg) regelmässig gekonnt aus

Wenn es so weitergeht wie bisher wird Ninni sehr bald grösser sei als Amélie und dann hört sie hoffentlich auf, so eine kleine Angstkatze zu sein.

Amélie ist zwar SEHR lebhaft (Ninette übrigens auch), aber sie ist kein Monster sondern eine ganz liebe, wenn auch ausgesprochen ungestüme Miezekatze