Wir brauchen Hilfe!

      Hallo zusammen!
      Ich hoffe, einer von Euch kann uns vielleicht weiterhelfen. Ist allerdings eine etwas längere Geschichte.
      Meine Freundin hat sich vor ca. 7 Wochen einen Hund gekauft. Er war aus dem TV, Herrchen gesucht. Es ist ein Alaskan Malamute, ca. 6 Jahre alt, Rüde, aber kastriert, blind.
      Wir wollten eigentlich dann immer mit unseren Hunden gemeinsam spazieren gehen. Aber seit neuestem beißt ihr Hund. Einmal z.B. kam ihre Schwester und streckte ihre Hand aus, sprach den Hund an und der schnüffelte auch an ihrer Hand und wedelte mit dem Schwanz. Doch aus heiterem Grund biß er dann zu!
      Ein anderes Mal ging sie mit ihm spazieren. Da kam ihr ein anderer Rüde entgegen, der blinde Hund sah den ja nun nicht und ging ohne weiteres vorbei. Aber als er dann roch, daß da ein Rüde WAR!!!!, wollte er um sich beißen, also wohl den Rüden, doch der war schon ca. 10 Meter entfernt. So biß er nicht einen Hund, sondern meine Freundin voll ins Bein, daß sie genäht werden mußte.
      Jetzt die Frage:
      Wer hat Erfahrung mit Polarhunden, bzw. blinden Hunden?
      Meine Freundin bekommt viele Tipps, aber irgendwie meinen wir, das hilft alles nichts weiter. Denn da wird ihr gesagt, wenn andere Hunde kommen, soll sie sich fürs erste hinter Autos verstecken. Oder wenn der Hund böse ist, soll sie klar machen, daß sie das Alphatier ist und ihm ins Ohr beißen!
      Sie hätte dem Hund nicht beigebracht, wer das Sagen hat.
      Abgeben will sie den Hund auch nicht, denn er hätte es bestimmt nicht gut im Tierheim oder sonstwo, wo er hinkäme, denn er ist schwer vermittelbar, denn er ist halt blind, nicht mehr der Jüngste und HD ist vor 2 Wochen auch festgestellt worden.
      Ihr wurde von einer "erfahrenen" Hundekennerin, die wohl schon mit mehreren blinden Hunden gearbeitet hat, gesagt, sie könnte dem Hund homöopathische Mittel verabreichen. Dazu bräuchte die Frau eine Fellprobe, um das Mittel zusammen zu stellen. (??????)
      Wir sind uns jetzt nicht mehr sicher, was wir machen sollen, denn ich gebe zu, ich traue mich mit meinem 6 Monate alten Rüden schon nicht mehr zu ihr, da der Hund auch ihn schon weggeknurrt hat.
      Man sagte, es wäre wohl gut, wenn sie vorher schon einen anderen Hund gehabt hätte, doch er wurde ihr als Einzelhund, der gut allein gehalten werden kann, vermittelt.
      In ihrer Gegend wohnen leider fast nur Rüden, mit denen er sich auch nicht anfreundet.
      Wenn jemand uns helfen kann, würde ich bitten, mir eine E-Mail zu schreiben. Denn die könnte ich dann sofort an sie weiterleiten. Habt schon mal vielen Dank im Voraus!
      Liebe Grüße
      Elke
      :smile:
      Hallo Elke, dass ist aber eine ganz schön verzwickte Situation.
      Zu dem Thema Homöopathie: Ich würd´s versuchen, schaden kann es nicht.
      Die Blindheit wird eine andere Rolle spielen. Ich denke nicht, dass er Deine Freundin absichtlich gebissen hat, sondern wohl einfach nur mit Rüden Probleme hat.
      Mit nordischen Hunden habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese recht dominant sind.
      Wie sieht denn die Beziehung zwischen Deiner Freundin und dem Hund aus? Die Rangordnung sollte in jedem Falle geklärt sein bzw. werden, in Form von Unterordnung (geht als erstes durch die Tür, Fressen/Spielzeug wegnehmen können, keine erhöhten Plätze, etc.). Aus falschem Mitleid würde ich ihm normale Sachen nicht durchgehen lassen. Zudem kommt vielleicht noch eine Portion Unsicherheit durch die Blindheit. Wenn eine gute Bindung / Beziehung aufgebaut und gepflegt wird, denke ich, würde das schon gut gehen, aber dazu ist Geduld, Liebe und Konsequenz bitter nötig, ich denke, dass brauch ich Dir nicht zu sagen. 7 Wochen sind da noch keine Zeit, dass wird wohl länger brauchen, vor allem weil er blind ist.
      Wie gesagt, ich denke Rücksichtnahme in Punkto Rudelführung ist nicht angebracht, er braucht - so wie Du erzählst - schon eine gerade Linie in der Erziehung.
      Ich hoffe, Ihr könnt ein bischen was damit anfangen. Vielleicht surft Ihr mal ein bischen im Internet unter "blinden Hunden" und unter "nordischen Hunden".
      Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Erfolg
      LG Sylvia:wink:
      Hallo Sylvia!

      Danke, daß Du Dich so schnell gemeldet hast.
      Klar sind wir auch der Meinung, daß der Hund nicht absichtilich Menschen gebissen hat. Aber doch darf es sich nicht weiter wiederholen.
      Als dominant würden wir den Hund soweit aber nicht einstufen, denn wenn er sich mal mit einer Hündin gut verträgt, dann unterwirft er sich immer recht schnell.
      Das Dumme ist halt auch, daß er einen ungeheuren Jagdtrieb hat und nur an der Leine gehen kann. Kann also nicht wie andere Hunde mit anderen Artgenossen spielen und toben. Was auch als blinder Hund gehen würde auf einer großen Wiese. Aber dann hat er was in der Nase und ist direkt weg.
      Weil man ja auch immer sagt, Hunde sollen an der Leine nicht spielen. So hat er nicht mal die Möglichkeit, wenn mal eine Hündin kommt, richtig mit der zu spielen.
      Zeit will sie ihm auf jeden Fall geben soviel er braucht! Kein Thema!
      Naja, auf jeden Fall vielen Dank schonmal!
      Elke:biggrin:
      Ohohoh, blind und dann noch ein Malamute.
      Ich habe ziemlich viel Erfahrung mit nordischen Hunden und kann eigentlich nur sagen, dass sie halt seeehr dominant sind und auch oft auf sich selbst gestellt sind. Wenn er ein Problem mit Rüden hat, solltet ihr den zu nahen Kontakt mit Rüden halt meiden, so wie bei nichtblinden Hunden auch! Ist er kastriert? Sonst bringt das vielleicht auch was. Deine Freundin muss wirklich eine noch engere bindung aufbauen und vielleicht mit der Schleppleine arbeiten, denn wenn er nichtmal auf einer Wiese spielen kann, ist das schade! Sonst sind Malamuten wunderbare Tiere, die sehr viel Auslauf brauchen. Wenn er wirklich zu dominant wird, sollte sie ihm klarmachen, wo sie steht. Außerdem muss ein Hundeführer (jetzt noch nicht, ganz klar, dazu war die Zeit zu kurz) in der Lage sein, die Aggressivität (Dominanz) anderen Hunden gegenüber sofort stoppen zu können. Durch heranrufen, ablegen, verbieten, sonstwas. Das ist eine schwere Aufgabe, aber sonst ganz nützlich. Daraufhin arbeiten. Aber erstmal bindung aufbauen, wie Sylvia schon sagte=)

      lg:smile:
      Ohohoh, blind und dann noch ein Malamute.
      Ich habe ziemlich viel Erfahrung mit nordischen Hunden und kann eigentlich nur sagen, dass sie halt seeehr dominant sind und auch oft auf sich selbst gestellt sind. Wenn er ein Problem mit Rüden hat, solltet ihr den zu nahen Kontakt mit Rüden halt meiden, so wie bei nichtblinden Hunden auch! Ist er kastriert? Sonst bringt das vielleicht auch was. Deine Freundin muss wirklich eine noch engere bindung aufbauen und vielleicht mit der Schleppleine arbeiten, denn wenn er nichtmal auf einer Wiese spielen kann, ist das schade! Sonst sind Malamuten wunderbare Tiere, die sehr viel Auslauf brauchen. Wenn er wirklich zu dominant wird, sollte sie ihm klarmachen, wo sie steht. Außerdem muss ein Hundeführer (jetzt noch nicht, ganz klar, dazu war die Zeit zu kurz) in der Lage sein, die Aggressivität (Dominanz) anderen Hunden gegenüber sofort stoppen zu können. Durch heranrufen, ablegen, verbieten, sonstwas. Das ist eine schwere Aufgabe, aber sonst ganz nützlich. Daraufhin arbeiten. Aber erstmal bindung aufbauen, wie Sylvia schon sagte=)

      lg:smile:
      Hallo!

      ja, was ich noch beifügen möchte ist - deine Freundin soll sich mal ganz stark in die Situation des Hundes reindenken. Er ist blind - und bei Hunden spielt sich viel über die Mimik und den Augenkontakt ab den der ja nun überhauptnicht haben kann!

      Sie muß also eine andere Komunikationsebene finden! Das heißt sie muß viel mit ihrer Stimme arbeiten, auch mit Leine bzw Leinen-druck und Führung.

      Ein blinder Hund in einer fremden Umgebung ist erstmal ziemlich orientierungslos - auch wenn er eine gute Nase hat!

      So ist es zum Beispiel für den älteren Rüden auch garnicht so einfach zu erkennen daß dein sechs Monate alter Rüde ihm ja eigentlich keine Konkurenz ist. Er sieht ihn ja nicht. Da ist einfach Sensibilität und Vorsicht geboten.
      Langsames Annähern, mit der Stimme leiten.

      Und es ist wichtig unterschiedliche Tonlagen zu haben und entsprechend zu signalisieren. Zum Beispiel grundsätzlich sehr leise mit dem Hund sprechen, damit man bei gefährlichen Situationen zulegen kann.

      Den Kontakt mit ausgewachsenen Rüden würde ich unter diesen Umständen möglichst meiden.

      Und bis sich das Tier in der Umgebung auskennt würde ich, auch wenns blöde ist, viel an der Leine gehen - das vermittelt ihm ja auch Sicherheit.

      Deine Freundin muß halt noch in anderer Form für Bewegung sorgen, ein nordischer Hund braucht halt viel um Ausgeglichen zu sein!

      Viel Erfolg euch!

      Tini