Ich bin neu hier und auch recht frischgebackene Katzenbesitzerin - daher erzähle ich euch einfach mal, wie das hier so zugeht (in positiver Hinsicht) und würde gerne eure Meinung hören.
Vor einer Woche entdeckte ich Tazy im Tierheim. Letzten Sonntag holte ich den Kater dann zu mir nach Hause.
Tazy hat eine recht traurige Geschichte: Erst war er vier Jahre bei einer Familie aus England, die dann aber zurück musste und Tazy ins Tierheim brachte. Das war im Januar 2008. Bald darauf fand Tazy einen neuen Besitzer, der ihn mitnahm. Im September 2008 kam Tazy dann als Fundtier ins Tierheim zurück, vollkommen ausgehungert. Der Besitzer war ausgezogen und hatte die Katze vollkommen alleine in der leeren Wohnung eingeschlossen :angry:.
Seitdem war Tazy also wieder im Tierheim, bis ich ihn fand.
Nun ist er, wie gesagt, seit Sonntag bei mir. Ich habe den armen, wild maunzenden Kerl nach Hause gefahren und als ich die Transportbox öffnete, schlüpfte er prompt und sofort raus. Danach verschwand er erst mal drei Stunden im Bad hinter meinem Wäschekorb. Ich ließ ihn in Ruhe und wollte ihm nach den drei Stunden nur ein bisschen Trockenfutter hinlegen, um zu sehen, ob er eventuell frisst. Er stürzte sich regelrecht auf das Futter und trottelte mir dann hinterher. An der Schwelle zum Wohnraum zögerte er eine Weile, immer wieder um meine Beine schnurrend. Dann lief er direkt zum Futternapf und zum Wasser, erkundigte ein bisschen die Wohnung, schnüffelte hier und da und kam immer wieder zu meinem Freund und mir zurück.
Wir beide schauten dann am Abend fern und Tazy steckte irgendwann ganz vorsichtig eine Pfote auf das Bett und sah mich an. Als ich nicht reagierte, sprang er hoch und schaute mich wieder an. Nachdem ich immer noch nicht reagierte, merkte er wohl, dass ich nichts dagegen habe, wenn er auf mein Bett kommt.
Als ich dann in eben dieses ging - kam Tazy dazu. Zu dem Zeitpunkt war er knapp sechs Stunden bei mir. Er ging durch die dunkle Wohnung, sprang auf meine Füße, rollte sich zusammen und schlief ein

Ich gestehe, dass mich das sehr überraschte.
Gestern zeigten sich dann zwei "Verhaltensauffälligkeiten": Tazy reagiert auf jedes Geräusch - es ist ja auch alles fremd - aber sobald jemand im Hausflur die Tür ins Schloss fallen lässt und durch den Flur geht, ging er stiften - und wie. Er verkroch sich total panisch unterm Bett und kam die nächsten Stunden nicht wieder raus. Nach drei Stunden war er dann wieder aufgetaucht, holte sich ein paar Streicheleinheiten ab und irgendjemand ließ wieder die Tür ins Schloss fallen - weg war er.
Ich musste dann arbeiten und Tazy war immer noch unter dem Bett. Also blieb mein Freund da und versuchte nach vier Stunden, Tazy unterm Bett hervorzulocken. Alle Versuche brachten nichts. Einmal kam Tazy hervor, sah, dass mein Freund alleine war und drehte postwendend wieder um.
Als ich um elf von der Arbeit kam, musste ich Tazy nur einmal rufen - sofort kam er unterm Bett hervor und schnurrte mir wieder um die Beine.
Seit einigen Stunden nun verschwindet Tazy nicht mehr unterm Bett, wenn eine Tür knallt - er wird nur sehr hektisch und kommt dann immer erst zu mir.
Als ich vorhin einkaufen wollte, ließ er mich kaum aus dem Haus. Wenn ich, wie jetzt, am Computer liege, platziert er sich einen Meter hinter mir und lässt mich nicht mehr aus den Augen. Er liegt da ganz entspannt und döst auch manchmal - aber sobald ich mich bewege, ist er wieder voll bei mir. Teilweise dreht er mir auch den Rücken zu, wenn er weiß, dass ich hier erst einmal sitzen bleibe.
Wohin ich auch in der Wohnung gehe - Tazy folgt mir auf Schritt und Tritt. Er scheint mir fast mehr von einem Hund denn von einer Katze zu haben...
Ich denke, was Türen und Männer angeht, hat Tazy sehr schlechte Erfahrungen gemacht und ist daher wahnsinnig ängstlich.
Aber ist es normal, dass eine fremde Katze sich in so kurzer Zeit so auf einen Menschen fixiert??
Mutantin