Wann entsteht Bindung?

      Wann entsteht Bindung?

      Hallo,
      meine Freudin hat seit circa einer Woche eine 4monatige Beaglehündin.
      Als wir uns gestern gesehen haben, hat sie mir erzählt, dass sie irgendwie noch keine Bindung zu der Kleinen hat. Also z. Beispiel nicht so wie zu ihrer Katze?
      Ist das bedenklich oder kann es sein, dass es bei dem ein oder anderen länger dauert bis er zu einem Tier eine Bindung aufbaut?
      Ich verstehe das irgendwie gerade nicht.
      Wenn man mit einem Idividuum längere Zeit eng zusammenlebt,
      dann ist dieses halt kaum mehr wegzudenken.

      Ich finde es komisch,
      dass deine Freundin da überhaupt drüber nachdenkt.. :think:
      Als mein erster eigener Hund hier einzog waren wir sofort unzertrennlich..
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:

      RE: Wann entsteht Bindung?

      Original von tanja_1980
      Hallo,
      meine Freudin hat seit circa einer Woche eine 4monatige Beaglehündin.
      Als wir uns gestern gesehen haben, hat sie mir erzählt, dass sie irgendwie noch keine Bindung zu der Kleinen hat.


      Hallo Tanja,

      so ganz verstehe ich das jetzt nicht :think:

      Warum hat Deine Freundin sich die Kleine denn geholt? Bei jedem meiner Tiere hatte ich bereits VOR dem Einzug eine Bindung.

      Das Tier sehen, Schmetterlinge im Bauch haben und dann ist es MEIN Tier! :dance:
      Gruß Elisa
      aaalso, ich glaube ich verstehe was deine freundin meint.
      ich habe 2 katzen und seit februar einen hund.
      als meine erste katze ins haus kam, hab ich sie sofort in mein herz geschlossen und sie ist auch immer noch mein ein und alles.
      knapp 2 jahre später kam mein kater als 11wochen alteres baby zu uns. also ein 100%iger herzensbrecher, trotzdem hatte ich am anfang meine schwierigkeiten ih zu akzeptieren. das lag sicher auch daran, dass meine erste ihn erst ziemlich dämlich und überflüssig fand und die ersten paar wochen sehr abweisend mir gegenüber war. aber nach paar wochen war alles paletti. nun kann ich mir ein leben ohne meinen kater nicht vorstellen.
      so, im februar kam also enni ausm tierheim zu uns. ich habe sie gesehen, ich habe zu meinen freund gesagt: DIE oder keine! hund also mitgenommen. und was ist?! ich hatte die ersten wochen sehr große probleme sie zu akzeptieren. enni ist der tollste hund, den ich mir vorstellen kann. trotzdem habe ich es zwischenzeitlich bereut, den hund geholt zu haben :oops: vor allem auch, weil die katzen natürlich auch erst nicht begeistert waren...
      das ende kannst du dir schon denken...ich würde enni nie wieder her geben und sehe sie als festen teil unserer familie an.
      ich weiß nicht, warum ich probleme mit dem akzeptieren hatte, vor allem, weil ich den kater und den hund wirklich wollte und die entscheidung auch jedesmal bei mir lag.
      jedenfalls denke ich, dass deine freundin so wie ich vielleicht einfach erstmal mit dem tier "warm" werden muss. eine woche ist ja keine lange zeit.
      JulesLillyEnni
      ähnlich wie bei skandalette, war es bei mir auch. Erst kam der erste Kater, dann ein halbes Jahr später die Katze und ein weiteres JAhr später der Hund. Da dauerte es auch ein paar Tage bis ich eine richtige "Bindung" aufbauen konnte und nun sind die drei aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken :wink:
      Hallo,

      dass nach einer Woche noch keine richtige Bindun da ist, ist wohl verständlich.
      Man braucht sicher ne gewisse Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen, bis ein neuer Alltag einkehrt und man sich gegenseitig kennenlernt und zusammenwächst.
      Dann "fluppt" auch wieder vieles einfacher und die Bindung baut sich immer mehr auf, je besser sich Tier und Mensch kennen und einschätzen lernen.
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Hallo,
      danke schonmal für Eure Antworten.
      Nochmals zur Erklärung, meine Freundin hat sich sehr gut überlegt, ob sie noch einen Hund dazu nimmt und sich mit der Entscheidung auch sehr viel Zeit gelassen, bzw. nachgedacht.
      Ich glaube auch, dass das ganze einfach Zeit braucht, bis sich alles eingespielt hat.
      LG
      Sie sollte sich darum nicht solche Gedanken machen :wink:
      Besser die Knutschkugel betrachten und merken wie einem warm wird ums herz :wink:
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      @tanja
      eben alles braucht seine Zeit :wink:
      auch wenn man den Schisser in sein Herz geschlossen hat ist man sich irgendwie noch fremd und muss sich noch kennen lernen und vertrauen zu einander bekommen - der Hund zu deiner Freundin und deine Freundin zu ihrem Hund - das wird schon - bald kann sie sich ein Leben ohne IHN nicht mehr vorstellen :biggrin:

      lg
      Es gibt kein "Besser" oder "Schlechter", nur Unterschiede.
      Diese müssen respektiert werden, egal ob es sich um die Hautfarbe,
      die Lebensweise oder eine Idee handelt. (Kote Kotah, Chumash)
      Hallo tanja_1980,

      mir persönlich liegen Katzen nicht so sehr, sprich ich konnte zu Katzen noch nie solche Beziehungen aufbauen wie zu Hunden oder Pferden.

      Vielleicht ist das bei Deiner Freundin umgekehrt? Sie sollte die Beziehung zur Katze nicht zu der mit dem Hund vergleichen und dann werten, welche "besser" ist.
      Außerdem ist der Hund erst seit 1 Woche da und wird sich beziehungstechnisch noch sehr viel ändern.
      Und wenn der Bezug nie so wird wie zur Katze, dann muss das auch nichts Schlechtes sein.
      Bindung ensteht für mich erst im Laufe der Zeit - wenn der Hund als voll integriertes FAmilienmitglied mit uns als Menschen lebt und unser Verhalten beginnt aufeinander Bezug zu nehmen.
      (wenn wir vom FAmilienhund ausgehen)
      Ein neuer Hund ist eben ein neuer Hund. Man muss sich erst aufeinander einspielen. Man kennt sich nicht - denn Hunde haben, wie auch Menschen, ganz individuelle Züge an sich die erst im Laufe der Zeit herauskommen und so eine Bindung erst richtig originell oder bezeichnend machen können.

      Eine Bindung ist es für mich nicht, wenn ich den Hund bisher nur im TH hinter Gittern gesehen habe und ständig an ihn denke.

      Bindung hat etwas mit Nähe zu tun.

      Bindung ist auch etwas völlig anderes als Beziehung. Eine Beziehung kann auch neg. Formen annehmen. Viele Menschen leben in m einen Augen in einer eher schlechten Beziehung zu ihrem Hund :wink: die wenig Bindung erkennen lässt.


      Gruß
      Thora
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Original von Thora
      Bindung ist auch etwas völlig anderes als Beziehung.
      Eine Beziehung kann auch neg. Formen annehmen.


      Auch eine Bindung kann negative Formen annehmen :wink:

      Der Mensch hat von Natur aus das Bedürfnis zu seinen Mitmenschen Beziehungen aufzubauen, die von intensiven Gefühlen geprägt sind. Im Laufe eines Menschenlebens ändert sich die Art der engen Beziehungen, wobei das frühkindliche Bindungsverhalten maßgeblich für das ganze Leben ist. Eine unsichere Bindung zu den Eltern in führt oft zu einer gestörten Bindungseinstellung im Erwachsenenalter.

      Der Mensch definiert für sich Bindung zum Hund also damit, dass er intensive Gefühle wie Liebe, Zuneigung, Zugehörigkeit usw. für seinen Hund empfindet. Diese Gefühle wandeln sich im Laufe der Zeit - wie es zwischen Menschen auch der Fall ist: aus Verliebtheit wird Liebe usw.

      Ein Hund hat eine ganz andere Motivation sich zu binden, er kennt höchstwahrscheinlich keine Liebe im menschlichen Sinn. Er hat handfeste Gründe, warum sein Halter der wichtigste Mensch in seinem Leben ist und beruft sich nicht auf Gefühlsduselei.

      Beim Menschen wachsen mit der Zeit die Gefühle für den Hund, der Hund lernt zunehmend die Gründe kennen, warum sein Halter so enorm wichtig ist - so wird man wohl mit der Zeit ein "Traumpaar" aus jeweils unterschiedlichen Motiven.

      Ich bin aber auch davon überzeugt, dass sich beim Menschen nicht bei jedem Tier die ganz großen Gefühle einstellen und es manchmal einfach bei der Freundschaft bleibt statt bei der "großen Liebe", egal wie hübsch, brav usw. das Tier ist. Ein Hund hingegen bindet sich wohl an jeden Menschen, der die Rahmenbedingungen erfüllt. :think:
      Sehr schön, Susa... :clap:

      Auf den Punkt gebracht. :biggrin:

      Ich denke, wie du, dass Hunde bei jedem hundegeeigneten Menschen glücklich werden - dennoch wäre Talba bei einem anderen Menschen ein anderer Hund, zwar mit ihren Grundcharakterzügen, aber dennoch hätte dieser Mensch sie sicher noch anders geformt.

      Trotzdem glaube ich, dass auch Hunde den ein oder anderen Menschen favorisieren würden, wenn sie die Wahl hätten. Habe bei Talba z.B. das Gefühl, dass sie mich zwar mag, aber das sie sich lieber an meinen Mann binden würde, würde er mehr Zeit mit ihr verbringen.(mir fällt sowieso auf, dass sie Männer generell irgendwie besser findet)
      Bei Thorin ist es so, dass er zu mir eine ganz andere bindung hat wie zu meinem Mann und er lässt auch nicht erkennen, dass er ihn favorisieren würde. Ich bin sein Favorit :D

      Aber ich komme vom eigentlichen Thema ab...


      Gruß
      Thora
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Original von Thora
      Aber ich komme vom eigentlichen Thema ab...


      Macht doch nichts :wink: ich bin den Thread im Stillen am Verfolgen und für mich als Hundeneuling ist es total intressant euch zu lesen :zustimm: und so viel Neues zu Erfahren :wink:
      Bitte weiter so :dance:
      Es gibt kein "Besser" oder "Schlechter", nur Unterschiede.
      Diese müssen respektiert werden, egal ob es sich um die Hautfarbe,
      die Lebensweise oder eine Idee handelt. (Kote Kotah, Chumash)
      Hallo!


      Die Bindung hat m.E. damit zu tun, daß der Hund ein ungeheures Bedürfnis hat, sich an einen Sozialpartner "zu binden".
      Wie sich die Bindung zwischen Halter und Hund entwickelt, hängt vom Zusammenspiel zwischen den Fähigkeiten des Menschen und dem Wesen des Hundes ab.
      So habe ich schon Hunde erlebt, wo nach wenigen Minuten bereits eine Bindung da war, wo der Hund mich nach kurzer Kennenlernphase aus einer Gruppe von Menschen bei einer neuen Begegnung eindeutig bevorzugt hat.

      Bei meinem Hund verstärkt sich die Bindung noch nach Jahren immer weiter. Das läßt sich an subtilen Dingen erkennen.
      Und DAS finde ich einfach beeindruckend!


      Thallus.
      Ich persönlich finde, dass eine Bindung zwar schon in den ersten Momenten entsteht, sie sich aber mit der Zeit sehr viel weiter entwickelt, stärker wird, usw.

      Als ich Mona bekommen habe, war mein voriger Hund Tammy noch ziemlich präsent in meinem Kopf und all die Zeit, die wir verbracht hatten und was wir alles durchgemacht haben. Ich "hatte mich zwar in Mona verliebt" und ich habe gespürt, dass wir irgendwie sehr gut zusammenpassen und wir hatten auch von Anfang an eine besondere Verbindung, aber ich dachte damals, dass das mit Tammy so besonders und außergewöhnlich gewesen sei, dass es mit Mona nie so werden könnte.

      Was soll ich sagen, ich habe mich getäuscht. Eine völlig andere Bindung, eine völlig andere Beziehung, geprägt von anderen Lebensumständen, vom Alter, den Erfarungen her und völlig anders, weil Mona ganz anders ist, als Tammy. Sie ist ein Individuum, aber die Bindung und die Beziehung ist genauso besonders und mindestens genauso stark.

      Und so entwickelt es sich langsam auch mit Lotte.

      Bindung braucht ein wenig Zeit und Geduld, gegenseitiges Kennenlernen und aufeinander eingehen. Sie fällt nicht einfach so vom Himmel :smile:
      LG Anna



      *** Tadler und Spötter lass ich lachen - wünsch nur , dass sie`s besser machen ***

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Peanut“ ()

      Hallo,

      Original von Thora:
      Trotzdem glaube ich, dass auch Hunde den ein oder anderen Menschen favorisieren würden, wenn sie die Wahl hätten.


      Das denke ich auch, wobei auch sie wohl nicht so einfach eine Bindung aufgeben und sich an den nächsten hängen. Nicht umsonst sagt dem Hund Treue nach.
      Ich denke, dass ich schon sagen kann, dass ich so etwas wie ein natürliches Händchen für Hunde habe und ich meine, dass sich alle meine Schützlinge sehr wohl gefühlt hatten. Und dennoch war ich stets sofort vergessen, wenn das eigene Herrchen wieder auf der Matte stand :wink:

      Thora, wie war das bei Dir und dem Grobmotoriker?

      Andere Menschen formen einen Hund anders, davon bin ich überzeugt. Ich beobachte hier ja schon, wie unterschiedlich sich Aaron gegenüber meinen Familienmitgliedern verhält. Bei meinem Mann möchte er ständig toben, wenn mein großer Sohn zum Essen kommt, sitzt er stoisch neben ihm und frisst fast aus seinem Teller mit :evil: , bei meinem jüngeren Sohn macht er auf Nanny usw.