Knurren - Zulassen oder Verbieten?

      Susa, ich kann nur von mir berichten, wieso ich damals un serer Hündin ab und zu den Knochen abgeluchst hab:
      Ich wollte testen, wie weit ich bei ihr gehen konnte, wollte mir quasi selbst mal beweisen, dass unsere Hündin und ich ein gutes Team sind und dass ich quasi mehr zu sagen hab als sie (wie gesagt, damals war ich jung und dumm^^).
      Aus heutiger Sicht schäme ich mich, dass ich das gemacht hab, sowas würde ich niemals mehr mit einem Hund machen... aber als Kind denkt man da ja oft gar nicht drüber nach... und viele Erwachsene wollen so, wie ich als Kind, sich selbst beweisen, dass der Hund tatsächlich unter ihnen steht. anders kann ichs mir nicht erklären.
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Wuschel87, ich habe als Kind auch Blödsinn mit unseren Tieren getrieben: mein Cousin und ich haben als Mutprobe unserem wild knurrenden Dackelmischling den Futtertrog abgeluchst, manchmal wurden wir auch gezwickt, das machte alles noch spannender und wir fühlten uns wie Raubtierbändiger, wenn wir den "Kamnpf" gewonnen haben. Damals war ich 6 Jahre alt und habe darüber auch nicht gedacht, was es für den Hund bedeutet.
      Es war auch streng verboten, dem Hund das Futter wegzunehmen - aber davon haben wir uns nicht abhalten lassen :whistle:

      Wie man an Dir und mir sieht, bleibt man ja nicht zwangsläufig auf der Stufe stehen, auf der man als Kind steht :biggrin:
      Man entwickelt sich weiter, informiert sich, reift und entwickelt sich.

      Original von Wuschel87
      und viele Erwachsene wollen so, wie ich als Kind, sich selbst beweisen, dass der Hund tatsächlich unter ihnen steht. anders kann ichs mir nicht erklären.


      Dann steckt wohl die Angst dahinter, der Hund könnte einem über den Kopf wachsen? :think:
      An solchen Ängsten würde ich ganz schnell arbeiten, wenn ich solche hätte. Ich stelle mir das ziemlich unentspannend vor, wenn man stets auf der Hut sein muss, dass man nicht untergebuttert wird.
      Nunja, es steckt ja oft noch diese dämliche Dominanztheorie in den Köpfen der Hundehalter.
      Ich denke, dass damit auch viele Ängste geschürt werden und Menschen, die sich vllt. nicht viel mit Hunden, Wölfen use. beschäftigt haben, leben nunmal mit Halbwahrheiten und denken gar nicht dran, ihre Sicht aufs Tier mal zu überdenken.
      Daraus resultiert eine Unsicherheit im Umgang mit dem Hund und eventuelles Knurren/Bellen kann einfach nicht richtig gedeutet werden und aus Unsicherheit und Nichtwissen wirds also ganz unterbunden - denn nur böse Hunde knurren und bellen... Zumindest habe ich oft den Eindruck, dass viele HH so denken. :rolleyes:
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Schon klar Wuschel87 - aber man meinte ja auch mal, dass Säuglinge schreien müssen, damit sich ihre Lungen entwickeln und heute dürften nahezu alle Eltern wissen, dass das bodenloser Quatsch ist.
      Oder dass man ein Kind nicht schlägt, was früher ja auch nicht geschadet hat :rolleyes:
      Früher hat man Mehl auf Brandwunden, das macht man doch auch nicht mehr.
      Die Liste könnte man unendlich fortsetzen.

      Und so sollte man doch auch meinen, dass bei Hundehaltern irgendwann doch auch mal ankommt, dass verstaubte Ansichten nicht mehr haltbar und zeitgemäß sind und das Verhalten entsprechend ändern. Futterverteidigung hat nichts mit Rangordnung und Dominanz zu tun - das liest man inzwischen doch schon in der Buulevardpresse beim Friseur :wink:



      Susa
      chaos:Also unsere dürfen auch knurren, selbst unseren 2 jährigen Sohn dürfen sie anknurren und auch nach ihm SCHNAPPEN wenn er die Hunde zu doll ärgert! Aber sie dürfen uns nicht anknurren wenn ich ihnen das Futter weg nehmen will
      :think: AHA..
      Was ist das denn für ein Blödsinn..
      Habe mir die Diskussion aus Zeitmangel nicht komplett durchgelesen,
      muss sagen, dass ich manches was ich las zum Haare raufen fand..
      Stimme hier Mimi zu..möchte mich da anschließen:
      Bitte nicht alles pauschalisieren.. :rolleyes:
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Bei Jupp hat es in der Erziehung nun mal geholfen - ob ihr das un glaubt oder nciht ist egal, aber ihr musstet ihn ja auch nicht erziehen. Sobald man ihm daheim Fressen wegnehmen konnte, klappte es auch raußen, vorher nicht.

      Und ich kann nur wiederholen: Jupp reagiert nicht gestresst auf solche Dinge, wirf mir also nichts Falsches vor - damit ist man hier im Hundeforum ja leider generell schnell.
      Ist in den anderen Bereichen des Haustierforums zum Glück anders.

      Zumal es für mich persönlich sehr wahrscheinlich ist, dass meine Hunde mal für mehrere Wochen wo anders zur Pflege hin müssen (Krankhausaufenthalte). Ich persönlicher fühle mich da sicherer, wenn mein Hund sich auch ohne zu murren Fressen wegnehmen lässt, mein weiß nie, wie andere Menschen im Endeffekt auf einen knurrenden Hund reagieren.

      Und dass das nichts mit Dominanz z utun hat, ist mir klar - warum kann man hier nicht einfach mal andere Erziehungsmethoden akzeptieren, ohne gleich mit lächerlichen "Kindern schaden Ohrfeigen doch auch nicht"-Vergleichen zu kommen oder den anderen Hundehaltern indirekt Unwissen vorzuwerfen?
      Also Hunde sollen natürlich knurren dürfen, es kommt ja ganz drauf an, wie das Knurren ist und in welcher Situation. Dazu sollte man seinen Hund ganz gut beobachten und kennen.

      Als Lotte so 6 Monate alt war, war sie bei uns zu Besuch, ich hatte eine Kaustange von Mona rumliegen lassen, die Lotte nciht haben durfte, weil sie davon Durchfall bekam. Also wollte ich sei ihr wegnehmen. Bei Mona ist sowas alles kein thema , also bin ich hin und hab sie ihr einfach so weggeschnappt. Das war natürlich seltendämlich, ein "nein" hätte ich vorher wenigstens mal anbringen können. Jedefalls knurrte sie und ich war so erstaunt, dass ich sie relativ barsch weggeschickt habe. Im Prinzip war das das letzte Mal, dass sie gemurrt hat, wegen Knochen wegnehmen.

      Ich denke schon, dass mein seinem Hund alles abnehmen können sollte. Ich finde es aber unsinnig es ohne Grund zu tun. Beim Fressen sind meine Hunde ungestört und auch sonst nehme ich ihnen nicht dauernd alles weg, um mir was zu beweisen. Das direkte Wegnehmen finde ich sowieso eher unangebracht. Ich sage "nein" oder "aus", wenn sowas mal vorkommt und dann lassen die beiden, das was sie im Maul haben in der Regel fallen und gehen ein Stück zurück. Es ist ja auch völlig klar, wenn ein Hund verwirrt wird und gestresst, wenn er permanent etwas bekommt, was ihm dannn wieder entrissen wird :confused:. Das ist wirklich Unsinn, wozu sollte sich das ein Lebewesen gefallen lassen. Reine Schikane.
      LG Anna



      *** Tadler und Spötter lass ich lachen - wünsch nur , dass sie`s besser machen ***
      Original von Fuzca Zumal es für mich persönlich sehr wahrscheinlich ist, dass meine Hunde mal für mehrere Wochen wo anders zur Pflege hin müssen (Krankhausaufenthalte). Ich persönlicher fühle mich da sicherer, wenn mein Hund sich auch ohne zu murren Fressen wegnehmen lässt, mein weiß nie, wie andere Menschen im Endeffekt auf einen knurrenden Hund reagieren.


      Darauf würde ich mich nun nicht verlassen, sondern der "Pflegeselle" lieber erklären, wie man auf einen knurrenden Hund reagiert.

      Für mich klingt es auch seltsam, dass der Hund draußen sein Verhalten bessert, weil man ihm sein Futter wegnimmt. Ich möchte nicht in Abrede stellen, dass sich das Verhalten des Hundes wirklich zum Positiven verändert hat, aber ich bezweifle sehr stark, dass es wegen der Futter-Wegnahme-Aktion war.

      Und natürlich stresst es einen Hund, wenn man sein natürliches Besitzrecht ignoriert und ihn zur Herausgabe zwingt - da muss man sich doch nichts vormachen. Wenn es einen Grund hat, dann ist ein solches Verhalten in meinen Augen auch in Ordnung, aber ohne Grund als falsch verstandenes Erziehungsmittel .... mich überzeugt das nicht.

      Akzeptieren wir einfach, dass es über dieses Thema unterschiedliche Meinungen gibt :wink:
      Und natürlich stresst es einen Hund, wenn man sein natürliches Besitzrecht ignoriert und ihn zur Herausgabe zwingt - da muss man sich doch nichts vormachen.


      Ich mache mir nichts vor - ich kenne sowohl meinen Hund, als auch die Körpersprache eines Hundes.
      Dieser Hund war nicht gestresst. Aber ich gebs auf. Anscheinend kennt hier jeder meinen Hund besser, so dass er im Nachhinein sagen kann, ohne dabei gewesen zu sein, ob mein Hund Stress ausgesetzt war.
      Was ich noch kurz einwerfen möchte: Nur, weil DU, Fuzca, deinem Hund das Futter wegnehmen kannst, heißt es noch lange nicht, dass er das bei anderen Personen so hinnimt. Habt ihr das mit ihm trainiert, dass jeder x-beliebige deinem Hund das Futter wegnehmen kann?
      Möglicherweise hat er in soweit Vertrauen zu dir, dass er weiß, dass er es zurück bekommt und nicht verhungern muss, aber hat er dieses Vertrazen auch in mögliche Pflegepersonen?
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Original von Wuschel87
      Was ich noch kurz einwerfen möchte: Nur, weil DU, Fuzca, deinem Hund das Futter wegnehmen kannst, heißt es noch lange nicht, dass er das bei anderen Personen so hinnimt. Habt ihr das mit ihm trainiert, dass jeder x-beliebige deinem Hund das Futter wegnehmen kann?
      Möglicherweise hat er in soweit Vertrauen zu dir, dass er weiß, dass er es zurück bekommt und nicht verhungern muss, aber hat er dieses Vertrazen auch in mögliche Pflegepersonen?

      Auch andere Personen können das, ja - war aber weniger trainiert sondern eher "Zufall".

      Als eine Bekannte mal füttern musste, weil wir einen Tag weg waren, hat sie ihm versehentlich das alte Futter gegeben, welches er nicht haben darf (Allergien) - da hat sie ihm den Napf dann auch weg genommen und Nichts ist passiert.
      Du sagtest ja , das seien Erziehungsmethoden, kannst du sagen, wofür genau? Du meintest ja, draußen klappte es erst, nachdem ihr das Futter drinnen weggenommen habt. Meinst du damit draußen Stöcke oder Unrat? Und wie äußerte sich das, dass er das draußen nicht wollte? Erkläre doch bitte mal, was du mit Erziehungsmethode meinst? Wieso wurde das überhaupt erst notwendig?
      LG Anna



      *** Tadler und Spötter lass ich lachen - wünsch nur , dass sie`s besser machen ***
      Ich musste meinem Hund auch mal sein Futter wegnehmen, als ich meinen Ehering vermisst hatte und dachte, er wäre im Trog gelandet.
      Mein Hund hat auch nicht geknurrt, er hat mich in seiner treuseeligen Art angeschaut und gewartet, was passiert.
      Trotzdem rede ich mir nicht ein, dass das für ihn stressfrei und nicht unangenehm war. Warum sollte es für einen Hund nicht unangenehm sein, wenn er sich den Bauch vollschlagen möchte und ihm wird das Futter entzogen?
      Wenn es ihm überhaupt nichts ausmacht, warum ist es dann angeblich eine Erziehungsmethode?
      Und warum hat er anscheinend anfangs doch geknurrt, wovon ich mal ausgehe, wenn man es ihm abgewöhnt hat?

      Das widerspricht sich doch alles irgendwie :think:
      Daher wollte ich mal hören wie das genau gemeint war und wie sich diese Erziehungsmethode als sinnvoll erweisen hat.

      Ich finde übrigens auch, dass sich ein Hund etwas wegnehmen lassen sollte- nicht das dass das hier missverstanden wird. Aber man muss doch auch die Sicht des Hundes beachten und ein Hund muss sich nicht alles gefallen lassen und wenn er es muss, dann kann er einem recht leid tun, um es mal vorsichtig auszudrücken.
      LG Anna



      *** Tadler und Spötter lass ich lachen - wünsch nur , dass sie`s besser machen ***
      Ich werde hier eine letzte Antwort schreiben, damit es nicht noch kritisiert wird, dass ich nicht auf fragen eingehe.

      Ansonsten werde ich heir nicht mehr schreiben, wenn man meint, mir nicht zuzutrauen, zu erkennen, wenn mein Hund gestresst ist.



      Du sagtest ja , das seien Erziehungsmethoden, kannst du sagen, wofür genau? Du meintest ja, draußen klappte es erst, nachdem ihr das Futter drinnen weggenommen habt. Meinst du damit draußen Stöcke oder Unrat? Und wie äußerte sich das, dass er das draußen nicht wollte? Erkläre doch bitte mal, was du mit Erziehungsmethode meinst? Wieso wurde das überhaupt erst notwendig?


      Nachdem hier mehrfach Hunde mit vergiftungen zum Tierarzt mussten und ein uns bekannter Golden Retriever daran gestorben ist - übrigens war dessen Besitzer der Meinung, es sei normal, dass man dem Hund kein Futter us der Schnauze nehmen kann und richtig so :) - ist es mir wichtiger, meinem Hund sofort ohne murren in der Schnauze puhlen zu können, als mir hinterher Vorwürfe zu machen, weil evtl. falsches Futter/Giftköder zu spät aus der Schnauze kamen, weil ich erstmal mim Hund diskutieren musste.

      Und warum hat er anscheinend anfangs doch geknurrt, wovon ich mal ausgehe, wenn man es ihm abgewöhnt hat?

      Anfang, nach ein wenig Training nicht. Weder drinnen, noch draußen.

      Und mein Gott - mein Hund muss sich nicht Alles gefallen lassen - das aber schon.
      Fucza, ich meine es doch nicht persönlich.
      Und ich stimme Dir zu, dass man seinem Hund überall hinfassen können sollte und er auch alles auslässt, wenn man es anordnet.

      Ich gehe eben davon aus, dasss bestimmte Anordnungen für einen Hund in gewisser Weise unangenehm sind, wie für uns Menschen eben auch, wenn wir nicht das tun können, wonach uns gerade ist. Darum gebe ich sowohl meinen Kindern als auch meinem Hund immer nur Anordnungen, die auch wirklich sein müssen.

      Ich habe meinem Hund, bis auf die Ehering-Geschichte, noch nie sein Fressen weggenommen und er hat dennoch verstanden, dass er alles auslassen muss, wenn ich "Aus!" sage. Auch kann ich ihm im Mund herumfuhrwerken, wenn ich nicht sicher bin, ob er alles rausgelassen hat. Mein Ziel ist es, dass er von sich aus überhaupt nichts mehr ins Maul nimmt, was ich ihm nicht gebe, aber da sind wir noch meilenweit davon weg. Momentan hat er so etwas wie eine orale Phase und steckt sich wirklich alles ins Maul, selbst Bauschutt und Putzlappen :evil:

      Wenn bei Dir nur das Fressen-wegnehmen bewirkt hat, dass Dein Hund gelernt hat, alles auzulassen, wenn Du es möchtest, dann glaube ich Dir das einfach. Und ich war auch nie der Meinung, dass Du Deinen Hund damit 3 mal täglich piesackst. :hug: