Unterschiedliches Schmerzempfinden

      Unterschiedliches Schmerzempfinden

      Terriern wird gerne nachgesagt, sie seien hart im Nehmen und schmerzunempfindlicher als andere Hunderassen. Gibt es diese Rassenunterschiede auch bei Katzen, Pferden, Nagern und Exoten? Sind einige wehleidiger als andere? Spielen die bisherigen Erfahrungen, die Erziehung und der Charakter des Tieres eine Rolle? Beeinflusst der Mensch mit seinem Verhalten das Schmerzempfinden? Oder sind einzelne Tiere schlichtweg sehr gute Schauspieler?

      Als Beispiel: Meiner Riesenschnauzerhündin Nora merke ich Schmerzen nur am Verhalten an, sie reagiert plötzlich leicht gereizt oder ruht mehr als üblich.
      Unser Kleinspitzrüde Speedy ist ein liebenswerter Angsthase, der jedes Weh-Wehchen sehr offensichtlich zur Schau trägt.
      Dackelmixhündin Pippa hat ebenfalls eine hohe Schmerzgrenze, auch bei ihr merkt man es am Verhalten.
      (Nora hat ihre ersten Lebenswochen auf einem Pferdehof, bei einem sehr netten Züchterehepaar verbracht und viele positive Erfahrungen gemacht. Speedy und Pippa kommen aus dem Osten und wurden mit 5 beziehungsweise 6 Wochen als Kinderspielzeug angeschafft.)
      Erklärt sich das unterschiedliche Schmerzempfinden nun durch die verschiedenen Rassen oder durch die "Vergangenheit"?
      Ich denke kaum, dass das Zeigen von Schmerzen rasseabhängig ist.

      Unsere deutschen Schäferhündin merkt man Schmerzen kaum an - das wäre ihr beinahe schon zum Verhängnis geworden, weil so der Entzündungsgrad ihrer Gebärmutter falsch eingeschätzt wurde.

      Unser nun verstorbener Mischling (Windhund, Collie, Schäferhund, Labrador) war wiederum eine vollkommene Mimose - der hat aufgequiekt bei Sachen, die haben ihm gar nicht bis kaum weh tun können; wenn die Leine beim Spazieren gehen leicht (!) an seinen Körper "gependelt ist" zum Beispiel.
      Ich glaube durchaus, dass es etwas mit RAsse zu tun haben kann(doch auch innerhalb der Rasse sind und lbeiben Tiere Individualisten, das darf man nie vergessen) Immerhin wurde nTiere für unterschiedliche Zwecke gezüchtet. So sind windhunde härter, als man gemeinhin annimmt. Das müssen sie auch sein, wenn sie über STock und Stein in einem affenzahn dahinfegen um dem Wild nachzustellen.

      Meine Hündin - ein Schäferhund-Windhund Mix- ist auch sehr hart im Nehmen. Evtl. liegt das am Wi ndhund. k.A.


      Auch manchen Pferderassen sagt man mehr Härte und Mut zu. So war und ist der Trakehner ein hoch geschätzes Vielseitigkeitspferd welches sich auch im Gelände durch besondere Widerstandsfähigkeit und Unerschrockenheit ausgezeichnet haben soll bzw,. sich heute immer noch auszeichnet.


      Ich denke wie "wehleidig" ein Tier ist, hängt von seinem Charakter ab - von seiner Souveränität.

      Tiere sind allgemein besser im ertragen als Menschen,w enn man das so ausdrücken kann. Sie erdulden oft erstaunliches.

      DAs der Mischling von Fuszca beim Leinenanpendeln gleich geschrieen hat, kanna ber auch etwas mit Schreckahftigkeit zu tun gehabt haben.

      Gruß
      Thora
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Ich stell mir grad vor wir würden hier über Menschen reden und nicht über Tiere. Mann richtig rassistisch :wink:
      Aber genau so sehe ich das Mittlerweile. Ob ein Hund einer gewissen Rasse angehört sagt noch gar nichts über seinen Charakter oder seine Schmerzempfindlichkeit aus. Jedes Tier ist ein Individuum.
      Wer Tiere quält, ist unbeseelt
      und Gottes guter Geist ihm fehlt.
      Mag noch so vornehm drein er schaun,
      man sollte niemals ihm vertrauen.

      Johann Wolfgang von Goethe
      Dass Terrier schmerzunempfindlicher sind, habe ich auch so erfahren. Ich denke schon, dass die Rasse und evtl. gezüchtete Eigenschaften eine Rolle spielen, trotz der Individualität des einzelnen Tieres. Und nicht zuletzt ist die Reaktion des Halters nicht zu vergessen: Neigt er dazu, das Tier zu betüddeln, so wird dieses womöglich seinen Schmerz stärker „auskosten“.

      Bei Katzen habe ich an meinen Beiden die Extreme: Der eine hat als Zweitnamen „Wehleidigkeit“, ihn darf ich sogar im Bett füttern, wenn er unpässlich ist, während der andere ein „Terrier“ im Geiste ist: Man merkt es ihm nur an, dass er Schmerzen hat, wenn man ihn gut kennt und beobachtet. Beide sind „normale“ Hauskatzen.
      Eine unserer Hauskatzen war eine echte Prinzessin auf der Erbse. Ihrem Verhalten nach zu urteilen, hätte man denken können, dass sie den ganzen Tag von Vorne bis Hinten nur verwöhnt und betüddelt wird. Sie war auch diejenige, die jeden Besucher dazu gebracht hat, sie stundenlang zu kraulen. Sobald ihr etwas missfallen hat, zeigte sie das sehr deutlich durch lautstarke Äusserungen. Ihr Bruder war genau das Gegenteil, eine richtige Frohnatur, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen liess.
      Wie schon geschrieben, unsere Kleinen (Dackelmix und Kleinspitz) hatten beide einen schweren Start. Trotzdem hat sich die eine zu einem fröhlichen, aufgeweckten Hund entwickelt, während der andere bis heute Unbekanntem gegenüber sehr ängstlich ist. Ich denke, dass die Rassen bei diesen beiden zumindest einen Teil ausmachen, der Dackel ist generell ein mutiger, eigenständiger Hund, der Spitz dagegen eher misstrauisch Fremden/m gegenüber.