Artgerechte Tierhaltung- Utopie oder Realität?

      Artgerechte Tierhaltung- Utopie oder Realität?

      Als Tierhalter, egal ob Haus-, Nutz- oder Zootier, ist man gesetzlich dazu verpflichtet sein Tier artgerecht zu halten. Der Begriff "artgerecht" wird in Gesetzestexten sehr unklar oder gar nicht, definiert.

      Ist artgerechte Tierhaltung also Ansichtssache? Gelten für unsere nach verschiedenen Grössen, Farben und Charaktereigenschaften gezüchteten Haustiere wirklich die gleichen Regeln wie für ihre wilden Urahnen? Oder steckt im niedlichen Zwergkaninchen, der schnurrenden Katze und dem drolligen Hund doch noch der Instinkt von Feldhase, Raubkatze und Wolf?
      Was ist mit den Zootieren, sind sie noch wilde Tiere oder werden sie durch die Gefangenschaft und den ständigen Kontakt mit Menschen zahm? Ist artgerechte Tierhaltung möglich oder beruhigen wir mit diesem Begriff nur unser schlechtes Gewissen?
      Ich habe zwar mein Leben langauch Kleintiere gehalten,
      doch tue ich mich langsam schwer mit Käfighaltungvon Tieren.

      Meine Hunde kann ich artgerecht halten,
      mit artgerechtem Futter, Bewegung..

      Katzen kann man sicher auch artgerecht halten,
      wobei ich da die Möglichkeit für Freilauf haben müsste..

      Man kann vieles gut machen,
      sicher nicht alles perfekt,
      doch leider ist für viele genau das die Ausrede:
      Man KANN die Tiere nicht artgerecht halten,
      also muss man sich ja gar keine Mühe geben.. :confused:
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Hallo,

      ich will eine kurze Geschichte erzählen:

      Die Freundin meiner Tochter (beide 8 Jahre) kam zu mir und erzählte freudestrahlend, dass sie endlich ein Haustier bekäme. Einen Wellensittich. Ob ich noch Spielzeug und Futternäpfe aus unserem alten Käfig überhätte?
      Abends kam die Mutter des Mädchens um sie abzuholen. Nun sie erzählte mir die Geschichte nochmal. Irgendwann fragte ich irritiert: "Bekommt ihr einen Vogel, oder zwei?" Die Mutter antwortete: "Einen." Ich fragte: "Aber du weisst schon, das Wellis Schwarmvögel sind, und auf jeden Fall mindestens paarweise gehalten werden sollten?" Die Mutter druckste herum und meinte dann:"Aber er soll zahm werden und sprechen lernen, dass tut er nicht, wenn er zu zweit gehalten wird. Ausserdem möchte ich keine Nachwuchs!"

      Ich war völlig von den Socken und versuchte sie aufzuklären über artgerechte Haltung und das selbst ein Paar nicht für Nachwuchs sorgt, wenn keine Nistgelegenheit vorhanden ist. Das Wellis aus lauter Einsamkeit und Verzweifelung sprechen. Ich gab ihr noch Bücher über Wellensittiche mit und beschwor sie, sich nochmal richtig über artgerechte Haltung zu informieren.

      Das Ende vom Lied ist, dass sie trotzdem nur einen Welli gekauft haben. Als ich dies hörte, würgte ich mehrere Versuche ab, mir zu erklären, warum dies so sei.

      Für mich sind solche Menschen die schlimmsten Tierquäler die es gibt.
      Sie stellen ihre eigenen Wünsche vor die Bedürfnisse eines Tieres. Ich kann da nur noch den Kopf schütteln.
      Irgendwann, wenn der arme Vogel vor lauter Einsamkeit krank und verhaltensauffällig wird, dann wird er abgeschafft, mit dem Kommentar: So ein blöder Vögel, der war einfach nur nicht ganz dicht!

      Soviel zu artgerechter Haltung!!
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      Hey!!

      Ich glaube, bei Hunden kann man schon recht nah an eine artgerechte Haltung herankommen - wenn man nsich darauf einlässt und dem Tier das gibt, was es braucht.

      Habe mir, als ich ausgezogen bin, einige zeit überlegt, dass ich ganz gerne was kleintierartiges halten würde. Bis ich festgestellt habe, dass ich einem Nager noch weniger gerecht würde als einem Hund...

      Und was die Zootiere angeht: Man versucht ja mittlerweile, die Gehege so real wie möglich zu gestalten. Aber wie bitte soll eine Raubkatze artgerecht gehalten werden, die in freier Wildbahn normalerweise zig km am Tag zurücklegt?
      Oder Eisbären, oder Elefanten, oder, oder, oder.
      Keine Frage, ich finde es spannend, diese Tiere mal live sehen zu können, aber irgendwie kann ich mich nicht damit anfreunden, dass die Tiere so wenig Platz zur Verfügung haben und einem Leben wie in freier Wildbahn, nicht nachgehen können.
      Deswegen habe ich auch schon Jahre keinen Zoo mehr besucht.

      Dann lieber gar nicht Geld fürn Zoo bezahlen, oder halt kein Tier halten, als dass das Tier dadurch einer möglichst artgerechten Haltung zu berauben.
      Schade, dass die meisten Menschen nicht so reflektiert in ihrem Umgang mit Tieren sind.
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      Alles in einem Käfig ist leider nicht artgerecht. Aber man kann sehr nah rankommen wenn man sich bemüht. Bietet man den Tieren genug freilauf und einen großen Käfig dann werden diese Tiere auch alt und glücklich!

      Katzen und Hunde sind soweit domestiziert, dass es m.e. recht einfach ist sie artgerecht zu halten. Artgerecht für diese Tiere ist es beim Menschen zu leben.

      Ganz anders sieht es leider oft mit exoten aus. Ich halte selbst griechische Landschildkröten. Da ist ein großes Freigehege mit Frühbeet pflicht. Leider werden diese Tiere immer noch in Hasenkäfigen Terrarien etc. in Wohnungen gehalten. Ohne die richtige Technik ohne Winterruhe und werden dann auch noch mit Salat, Obst und Gemüse vollgestopft. :sick: Dadurch werden die Tiere unheilbar Krank und sterben sehr schnell!
      Auch hört man immer wieder von Schlangen, Echsen und anderen Reptilien, die absolut nicht artgerecht gehalten werden!

      @Neonworskii: Solche Menschen trifft man immer wieder! Ich hatte schon alle möglichen Arten von Tieren und werde deswegen oft um Rat gefragt, was die Anschaffung von Haustieren angeht. Oft kann man es den Leuten dann doch noch ausreden, aber bei manchen kann man echt machen was man will! Ich bekomme auch Dinge zu hören wie: "Ach eine Katze kann man doch alleine in der Wohnung halten, die schlafen doch eh die ganze Zeit, auch wenn ich in der Arbeit bin!" "Ein Käfig für 2 Ratten ist mir aber zu groß" "Wenn man zwei Vögel hat dann sind die doch viel zu laut!" "Es muss doch reichen 1x am Tag mit einem Hund raus zu gehen!" Die Liste kann man noch endlos fortsetzen. Und was einem so alles über die Haltung von Schildkröten gesagt wird... Davon fang ich besser erst gar nicht an.

      Ein Großes Problem sind leider auch immer wieder die guten alten Zoohandlungen, wo aus reiner Profitgier falsch beraten wird! Da werden Tiere einzeln abgegeben, die eigentlich zusammengehören. Goldfische darf man da immer noch in ein Marmeladenglas stecken! Ich selbst habe mitbekommen wie einem Mann eine Spornschildkröte angeboten wurde mit der Bemerkung "Die bleibt recht klein. Ist außerdem gut für Anfänger geeignet" Naja diese Tiere werden Riesig Männchen im Extremfall mit einer Panzerlänge von 80-85cm und 100kg! Man braucht schon einen halben Bauernhof um die halbwegs artgerecht halten zu können! Auch erfahrene SK-Halter trauen sich oft nicht an diese art ran. Würde ich auch nicht! Sorry aber bei so einer Beratung wundern mich die vielen Terheimtiere nicht mehr, wenn man nie darüber informiert wird, was für Arbeit ein Tier macht. Da sollten sich diese Händler doch mal überlegen was sie für eine Verantwortung haben, denn die meisten Menschen informieren sich leider nicht vor der Anschaffung über ein Tier!
      Wer Tiere quält, ist unbeseelt
      und Gottes guter Geist ihm fehlt.
      Mag noch so vornehm drein er schaun,
      man sollte niemals ihm vertrauen.

      Johann Wolfgang von Goethe
      Sie stellen ihre eigenen Wünsche vor die Bedürfnisse eines Tieres. Ich kann da nur noch den Kopf schütteln.


      Stimmt Alex, für die Uneinsichtigkeit der Halter muss der Wellensittich leiden.

      @Voldemort

      Der Handel mit Reptilien floriert auch bei uns. Wenn ich mir die Verkaufsanzeigen durchlese, stellen sich mir Haare auf. Einige dieser Inserate erinnern mich stark an die Billigwelpenverkäufer, es klingt alles genau so dubios.

      Katzen und Hunde sind soweit domestiziert, dass es m.e. recht einfach ist sie artgerecht zu halten. Artgerecht für diese Tiere ist es beim Menschen zu leben.


      Das würde ich so nicht sagen. Das Zusammenleben mit dem Menschen ist für den Hund wichtig, aber allein damit ist es nicht getan.

      Ich finde artnah den treffenderen Begriff, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Definition des Wortes artgerecht manchmal ganz nach Belieben verändert wird, in den meisten Fällen zum Leidwesen der Tiere. Jeder Halter sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein, sich über die Bedürfnisse der jeweiligen Art informieren und darum bemüht sein, dem Tier ein gesundes und wie gesagt, artnahes Leben zu ermöglichen.
      Hallo,

      die Menschheit denkt einfach zu oberflächig. Jeder Mensch könnte sich zwar richtig gut informieren, aber das ist ja schon wieder mit Arbeit verbunden. Außerdem weiß man ja schließlich, wie ein Tier gehalten wird. Egal ob Exote oder nicht, einmal mit der Auszubildenen der Zoofachhandlung gesprochen und dann weiß man bescheid :rolleyes:
      Weiter Gedanken machen? Fehlanzeige! Das Traumtier wird gekauft. Fertig.

      Ich glaube auch, das artgerechte Haltung von jedem Menschen anderes Interpretiert wird. Jeder Mensch legt sich das so zurecht, wie ihm das gerade richtig gut in Kram passt.
      Die Mutter aus meiner Erzählung meinte sogar: "Wieso, in deinem Buch steht doch, dass man Wellies alleine halten kann, dann werden sie auch eher zahm."
      Das steht da auch tatsächlich so drin. Aber es ist so gemeint, dass der Vogel für die kurze Zeit, bis er sich eingewöhnt hat alleine bleiben kann und dann einen Partner bekommt. Aber das hatte die Dame denn wohl überlesen. :rolleyes:
      LG Alex

      Der Schlüssel zum Verstehen findet sich oftmals in der Achtsamkeit gegenüber den kleinen Dingen des Lebens. (Dalai Lama)
      Für mich ist artgerechte Haltung, wenn sich der Mensch den Bedürfnissen der Tiere anpasst und nicht versucht das Tier an seine Bedürfnisse anzupassen.

      An vielen solcher Fälle haben Zooläden Schuld. Auch das Fersehn versagt hier. Kaum Berichte über die Haltung von Tieren, obwohl es sich um LEBEN handelt. Keine Aufklärung, wie uninformiert doch Zooläden sind. Da geht man als Ratteninteressent rein, sieht die armen Dinger dort in nem Terrarium ohne Luftzirkulation, zusammengefercht auf engstem Raum und ließt, dass Ratten ruhig einzeln gehalten werden können mit etwas Beschäftigung. Klar, der Laie glaubts, ist ja ein TierFACHgeschäft, werden die schon richtig machen. Und dann kommt das dicke Ei: Kranke, verhltensgestörte, andersgeschlechtliche oder schwangere Tiere. Und die landen selbstverständlich im Tierheim oder werden halt im Wald ausgekippt. DA ROLLEN SICH MIR DIE FUSSNÄGEL HOCH!!!!

      Jeder Mensch, der sich ein Tier anschffen möchte, egal welches, sollte meiner Meinung nach bei einem speziellen Amt einen Tierhalterausweis beantragen und und nachweisen können, dass er für ideale Lebensbedingungen des Tiers sorgen kann! Das müsste natürlich in einer speziellen Datenbank vorhanden sein. Beim Kauf eines Tiers wird dem !!!geschulten!!! Fachpersonal des Zoofachladens die Erlaubnis vorgelegt! Züchter müssen ebenso eine beantragte Zuchtgenehmigung vorweisen können.
      Das ist eine Welt, von der ich wirklich träume...schade nur,dass es keine Realität werden kann...

      LG Koy
      Die Begriffe "artgerecht" und "artnah" unterliegen meiner Meinung nach der individuellen Interpretation jedes Einzelnen. Sieht der eine die Vogelhaltung in einem Käfig noch als artnah, eine Voliere gar als artgerecht, so ist für den anderen beides bereits nicht "tiergerecht". Ist eine Hundeleine auch so etwas wie ein mobiler Käfig und verhindert natürliche Verhaltensweisen? Fühlen sich die Tiere, eingesperrt in Käfigen, Terrarien, Aquarien etc. noch wohl (vielleicht weil sie es nicht anders kennen), führt eine Hauskatze ohne Freigang noch ein artnahes Leben? Bei dem Wunsch nach einem Haustier muss also letzendlich jeder für sich selbst entscheiden, was in seinen Augen für das Tier an Haltungsform vertretbar ist. Deswegen finde ich zwar die Idee eines Tierhalterausweises gut, aber dennoch kaum umsetzbar – wer stellt die Regeln dazu auf?
      Ich selbst finde eingesperrte Tiere traurig anzuschauen, bin insofern kein Fan der Kleintierhaltung und was für mich ein völliges No Go ist, sind zum einen die oft zu bebachtenden Vermenschlichungen der tierischen Mitbewohner, nicht nur verbal, sondern auch, was ihre vermeintlichen Bedürfnisse angeht, wie beispielsweise Schmuck oder Mäntelchen und zum anderen gewisse Züchtungen von Tieren ohne Beine, ohne Nasen oder ohne Fell. Kann man diesen Tieren überhaupt noch ein artnahes Leben ermöglichen?
      gouffre:ist eine Hundeleine auch so etwas wie ein mobiler Käfig und verhindert natürliche Verhaltensweisen?
      Eindeutiges JA von mir,
      deshalb erziehe ich meine Hunde dahingehend, dass sie keine brauchen :wink:
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      ... Die Leine ist darum eine ARt Käfig, da sie den Hund an natürlichen kommunikationsabläufen mit seinen Artgenossen hindert und ihn somit stark einengt.


      Zu den Zootieren:
      Nur weil sie in Käfigen gehalten werden, sind sie noch lange nicht zahm... sie stumpfen höchstens ab.. resignieren, weil man sie bricht... das hin und her laufen des Tigers ist eine Stereotypie ... viele Tiere, die in zu kleinen Käfigen gehalten werden, entwickeln solche Stereotypien. Streifenhörnchen schlagen z.b. ständig ein "RAd". Setzt man sie in einen größren Käfig der dann ihren Bedürfnissen einigermaßen entspräche, zeigen sie meist dennoch diese BEwegungsabläufe... armes Getier...


      Ich erinnere mich an einen Besuch im Weltweihnachtszirkus mt ehem. Arbeitskollegen vor einigen Jahren .. da kamen auch Raubkatzen zum Einsatz. Meine Kolleginnen waren begeistert von der "Majestät" des männlichen Löwen... ich fand, er sah nur zerrupft und traurig aus- kein Feuer mehr in den Augen.. einfach nur abgetötet... Seine Bewegungen waren schlaff - die Mähne eine FLusenkrone... Sowas gehört verboten und ich möchte solches auch nicht unterstützen..

      Hund und Katze sind in meinen Augen die einzigen Tiere, die man "artgerecht" halten kann - auch wenn mich einige von der Katzenfraktion dafür töten wollen :wink: FÜr mich hört artgerechte Haltung da auf, wo die Katze keinen Freigang hat....
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Original von Thora
      Hund und Katze sind in meinen Augen die einzigen Tiere, die man "artgerecht" halten kann - auch wenn mich einige von der Katzenfraktion dafür töten wollen :wink: FÜr mich hört artgerechte Haltung da auf, wo die Katze keinen Freigang hat....


      Wenn ich bedenke, wie viele Katzen (Straßenkreuzung) ich in meiner Jugend hatte, die alle "glückliche Freigänger" waren bis sie überfahren, weggesperrt, misshandelt oder verschwunden sind. Da ist nach meiner Erinnerung keine Katze wesentlich älter als 2 Jahre geworden.:sick:

      Meine jetzigen Maine Coon haben bedingt Freigang im Garten wenn ich zuhause bin. Bei uneingeschränktem Freigang hätten sie wohl ein ähnliches Schicksal wie meine früheren Katzen. Und eine Freigänger Rassekatze fangen und dann verkaufen oder behalten ist sicher auch lukrativ. So sollen sie bei dieser "Mischhaltung" wenigstens 20 Jahre alt werden. :zustimm:

      Bei den "Käfighaustieren" sind sicher in vielen Fällen die Käfige erheblich zu klein.
      Hmm, also aus dem Grund würde ich auch nur dann Katzen halten,
      wenn ich wirklich auf dem Land leben würde..
      Ansonsten wären Katzen eben nicht in mein Leben passend.
      Wenn Katze dann nur ein absoluter Freigänger in geeigneter Umgebung,
      aber ich habe sowohl bei Katzen als auch bei Hundehaltung sehr
      "hohe Ansprüche" gerade weil ich sowie Thora auch der Meinung bin,
      DA kann man noch ein artgerechtes Leben ermöglichen.

      Wobei ich jetzt nicht sage: Deinen Katzen geht es schlecht.
      ich würds mur nicht so handhaben.
      Wer einmal erlebt hat,wie in ein "altes Hundegesicht" das Lachen zurückkehrt,
      nur der kann nachvollziehen,dass es nicht traurig ist, wenn man die Welpen-Zeit nicht mit seinem Hund verbracht hat..
      Wuselrudel=Mopsmom :wink:
      Obwohl ich selber Hunde halte, bin ich der Meinung, dass ihre Haltung nicht artgerecht sein kann, wie schon gesagt, artnah trifft es noch ehesten, wobei auch dieser Begriff unterschiedlich definiert wird.

      Deshalb finde ich die Aussage mancher Hundetrainer: "Wir arbeiten ohne Zwang!" geradezu lächerlich. Der Zwang fängt beginnt bereits beim Halsband/Geschirr und hört bei den durch den Menschen vorgegebenen Übungen und Gassizeiten auf. Der Zwang wird lediglich mit positiven Dingen wie Leckerchen, Spielzeug oder stimmliches Lob überlagert, emotionslos betrachtet, könnte man es auch Bestechung nennen.

      Sicher, unsere Haushunde sind domestiziert, doch viele Hundehalter wissen nur zu gut, dass sie immer noch die Instinkte eines Wildtieres haben, bestes Beispiel dafür: Das Jagen. Durch die Domestikation haben unsere Emotionen und Stimmungen einen starken Einfluss auf den Hund, das gibt aber Niemandem das Recht, seinen Hund wie ein Plüschtier zu behandeln und einfach in die Ecke zu stellen, wenn man keine Lust hat, sich mit ihm zu beschäftigen.

      Deshalb heisst artnah für mich, auf meine Hunde eingehen, für ihre Gesundheit und Bewegung sorgen, ihre Intelligenz; Kreativität, Talente und Eigeninitiative fördern und ihnen Sicherheit bieten, indem ich unter anderem versuche, ein guter Partner zu sein. Dazu gehört für mich, mit dem Hund durch dick und dünn zu gehen, selbst wenn es manchmal schwierig sein kann.

      Als wir hierher gezogen sind, habe ich mich noch gewundert, warum Rehe hier im Wald so zutraulich sind. Ich war wirklich erstaunt, dass sie seelenruhig 3 Meter vor uns und den Hunden über den Weg spaziert sind und das nicht gerade schnell, mittlerweile weiss ich weshalb dies so ist. Sie haben gelernt, dass Menschen toll sind, weil sie ihnen Futter bringen, warum sollten sie uns also aus dem Weg gehen? Da frage ich mich: Wie kommt man auf die Idee, Rehen trockenes Brot zu bringen??

      Also kann man auch bei Wildtieren nicht unbedingt von artgerecht sprechen.
      Der Begriff artnah gefällt mir auch viel besser.
      Freigang für Katzen ist auch ein Thema. Ich habe reine Wohnungskatzen die gar nicht raus wollen. Wenn bei uns die Tür offen ist geht mein kater höchstens in den ersten Stock runter, obwohl er auch raus könnte. Wenn Katzen zu zweit gehalten werden und von klein auf eine große Wohnung gewöhnt sind meine ich, dass das vertretbar ist.

      Meine Cousine hat leider auch schon die Erfahrungen gemacht wie Bref. Sie wohnt sogar auf dem Land und trotzdem wurden schon zwei Miezen überfahren :cry: In der Stadt würde ich aus Angst immer auf Freigang verzichten.

      Bei mir in der Straße laufen auch ein paar rum, die für mich super "Notbremstrainer" sind. Die haben noch nicht mal mehr Angst vor Autos, bleiben sogar vorm Auto sitzen und schauen sich das in aller ruhe an :eek:

      Käfighaltung geht eigentlich grundsätzlich nicht. Zwar hatten meine Ratten einen Käfig, der war aber immer offen so dass sie sich im Zimmer frei bewegen konnten. Klar war das ne Arbeit bis ich die ganzen Kabel rattensicher gemacht habe, aber nur im Käfig wäre für mich nicht in Frage gekommen. Mir wurde damals übrigens auch Einzelhaltung in der Zoohandlung empfohlen (Sonst streiten die sich nur) und dazu noch ein Winzkäfik :sick:
      Wer Tiere quält, ist unbeseelt
      und Gottes guter Geist ihm fehlt.
      Mag noch so vornehm drein er schaun,
      man sollte niemals ihm vertrauen.

      Johann Wolfgang von Goethe
      Original von Bref


      Wenn ich bedenke, wie viele Katzen (Straßenkreuzung) ich in meiner Jugend hatte, die alle "glückliche Freigänger" waren bis sie überfahren, weggesperrt, misshandelt oder verschwunden sind. Da ist nach meiner Erinnerung keine Katze wesentlich älter als 2 Jahre geworden.:sick:



      Der Kater meiner Mutter ist an die 20 jahre alt geworden und hatte bis zum Schluss Freigang. Und das , obwohl eine recht viel befahrene Straße in der Nähe ist. Er war besonders schlau. Anders kann man das nicht sagen. Meine Mutter hat auch Katzen verloren, einer wurde überfahren. Man könnte hart sagen: Natürlliche Selektion. Nur die schlausten Füchse werden alt.... so ist das auch bei Katzen.

      Obwohl ein kater meiner Ma überfahren wurde, würde sie immer wieder Katzen in Freigang-Haltung leben lassen. Das Leben birgt ein Risiko:Für jeden. Ich schließe mich auch nicht in meinen vier Wänden ein, weil draußen sonst was passieren könnte....
      Man könnte erschossen wrden, vergewaltigt werden...angefahren werden.....dennoch genieße ich meien Freiheit hinaus zu können wann ich will...

      Meine mutter sieht das so : Lieber 2 Jahre ein freies leben , als 18 Jahre in vier Wänden.
      Die katze einer Cousine hat ihr Leben lang, trotz mehrkatzenhausahlt, unter der Wohnungshaltung gelitten...

      es mag ja sein, das einige Exemplare nicht raus möchten..weil sie schon völlig entartet sind...aberdie meisten Katzen wollen einfach raus. das sieht man jka schon daran, das ein "bespaßungsprogramm - und eien Bespaßungsausrüstung" nötig sind, um die Tiere in der Wohnung annähernd zufrieden tzu stellen. Und dennoch: wenn sich eine Gelegenheit bietet sind sie draußen...kenne sooo viele Leute, die heultemn, weil ihre ach so zufriedene Wohnungskatze die nächst beste Change wahr nahm um zu entfliehen.
      Man sollte vielleicht die Katze vorher "fragen" was ihr denn lieber wäre..wenn sie raus will, sollte sie raus dürfen, wennsie nicht möchte:Prima! Denn meist sind die Argumentationen gegen den Freigang doch eher rein egoistischer Natur.

      Aber das ist meine MEinung...

      Was Hunde angeht, bion ich durchaus der Auffassung, dass es noch besser als nur "artnah" geht, vor allem, wenn man davon ausgeht, dass der Wolf sich selbst domestizierte. Insofern ist es auch kein Zwang mit den GassiZeiten sofern diese hundegerecht sind - dennin einem Rudel wird sich nun mal hauptsächlich nach dem Teamleader gerichtet - dann ist das kein Zwang sondern hanz normales Rudelleben.

      In Mensch Hund bbeziehunen ist es aber tatsächlich so, dass ein geben und Nehmen stattfindet und der eine ganz klar auch mit egoistischer Motivation vom anderen profitiert.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Zu den Miezen: Ich habe 4 Wohnungskatzen.

      Als erstes kam Freddy zu uns,der selbstverständlich raus durfte,er kam immer brav abends wieder rein,bis er eines tages ein paar Tage weg war....und dann misshandelt und halb tot sich bis in nachbarsgarten geschleppt hatte....Eine ewigkeit verging bis Freddy wieder einigermaßen gesund war,er hat nur noch ein Stummelschwänzchen,er bekam einen Kumpel da er Monate nicht raus konnte...dann haben wir den hübschen als er endlich wieder gesund war mit seinem Kumpel wieder rausgelassen,Katzen gehören auch für mich nach draußen...Tja an einem Nachmittag wars das letzte mal das wir unseren Simbi gesehen hatten...Freddy war endlos traurig...er wollte nicht mehr raus,hat kaum gefressen,saß nur rum....dann kam Marlon und Kira zu uns damit Freddy wieder jemanden hat...später noch Maggie die wegen FIP verstarb und dann Kessy. Diese 4er Truppe lebt nun bei uns im Haus,werde ich aber iwann in der Zeit mit den 4 Katzen aufs Land ziehen,würden sie wieder raus kommen wenn sie wollen...aber in der Gegend geht es leider nicht,hier verschwinden dauernt Katzen...und nicht weil sie überfahren werden...
      Original von Mabea
      Deshalb finde ich die Aussage mancher Hundetrainer: "Wir arbeiten ohne Zwang!" geradezu lächerlich. Der Zwang beginnt bereits beim Halsband/Geschirr und hört bei den durch den Menschen vorgegebenen Übungen und Gassizeiten auf. Der Zwang wird lediglich mit positiven Dingen wie Leckerchen, Spielzeug oder stimmliches Lob überlagert, emotionslos betrachtet, könnte man es auch Bestechung nennen.


      Zwang bedeutet für einen Hund vielleicht nicht unbedingt eine Minderung der Lebensqualität in Bezug auf artgerecht. In einem „natürlichen“ Rudel, wäre er ebenso Zwängen ausgesetzt und müsste sich unterordnen.

      Zum Thema Leine als mobiler Käfig: So weit ich weiß, gibt es einen Leinenzwang, somit wird einem die nicht artgerechte Haltung quasi durch die Gesetzeslage aufgedrückt.

      Bei den Katzen empfinde ich den Freigang als die artgerechteste Haltung. Nur, man muss für sich abschätzen, wie groß die Gefahren, insbesondere durch den Straßenverkehr, sind. Nicht jeder wohnt in einem ruhigen Wohngebiet oder dörflich. Für mich war erst durch den Umzug aufs Land überhaupt die Frage nach einer Katze aufgekommen, in reiner Wohnungshaltung hätte ich es mir nicht vorstellen können. Es wäre für mich vergleichbar mit der Haltung eines Hamsters oder Meerschweinchen im Käfig - sie wäre eingesperrt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „gouffre“ ()

      Tja wie gesagt unsere dürften ja raus aber haben keinen Bock. Sie deswegen als "Entartet" zu bezeichnen finde ich dann doch sehr krass.
      Dass ich sonderlich viel Katzenbespaßungszeug habe kann ich nicht behaupten. Zwei Miezen beschäftigen sich ganz gut miteinander. Klar sollte Freigang gewährt werden, aber ich verstehe eben durchaus, wenn man diesen aufgrund der Wohnsituation nicht gewährt!
      Wer Tiere quält, ist unbeseelt
      und Gottes guter Geist ihm fehlt.
      Mag noch so vornehm drein er schaun,
      man sollte niemals ihm vertrauen.

      Johann Wolfgang von Goethe