Wohnungskatzen - brauche nur Absolution...

      Wohnungskatzen - brauche nur Absolution...

      Hi,
      zu sagen, dass mich ein schlechtes Gewissen plage, wäre übertrieben, Gedanken mache ich mir jedoch schon... jeden Tag.
      Nachdem ich beschlossen hatte Raubtierhalter zu werden, habe ich mir bewusst zwei Katzen aus dem Tierheim geholt, die vorher Wohnungskatzen waren. Ich dachte, ok, dann ist es in Ordnung, sie in der Wohnung zu halten, die Katzen verbessern sich (mehr Platz, mehr Zuwendung) und ich muss nicht auf diese Haustiere verzichten, weil mich mitten in der Stadt wohne.
      Tja, wie es aber so geht, nun tun sie mir leid, wenn sie die Vögel im Baum vor dem Fenster anmiauen, sie aber nicht erreichen können, da ich den Eindruck habe, ich enthalte ihnen, ungeachtet aller Fürsorge, die ich ihnen geben kann, etwas vor - die Freiheit.
      Meine Beiden sind nun knapp 4 Jahre alt, haben also noch so einige Zeit vor sich. Wie das Leben so spielt, ziehe ich bald um, wieder in ländlichere Gefilde. Ich war am überlegen, suche ich eine Wohnung, wo Freigang möglich wäre? Ich habe mich dagegen entschieden.
      Ich weiß nicht, wie ich es ertragen sollte, wenn meine Callisto oder mein Charon tot an der Straße liegen würde. Ich weiß, dass das egoistisch ist. ICH will nicht traurig sein, deshalb lasse ich meine Süßen nicht raus. Guten Gewissens könnte ich das niemals ihr ganzes Leben machen. Ich habe mir gesagt, ok, erstmal eine Wohnung mit Balkon (besser als nichts), in 2-3 Jahren dann suche ich mir ein Wohnobjekt, wo es möglich sein wird, sie rauszulassen. Die beiden haben dann noch immer sooooviel Zeit und ich fand, dass das ein akzeptabler Kompromiss sei.

      Ist er das wirklich? Wieso denke ich dann immer noch jeden Tag darüber nach und versuche mir alles schönzureden?
      Los, kommt, sagt mir, dass das so ok ist! :think:
      Hallo!

      Also bei mir und meinem Freund ist es so, das wir die beiden auch nicht rauslassen, nur auf den Balkon.
      Wir wohnen zwar auf dem Land und nur in einer Nebenstraße, aber hier sind schon viele Katzen überfahren worden. Zudem haben wir noch einen sehr "netten" Nachbarn, der einen Jagdhund hat und meinte erst letzt zur Nachbarin: Wenn Falco eine Katze über den Weg läuft, könnte ich für nichts garantieren!!! :eek:
      Hab gedacht ich hör nicht recht!!! Also haben wir uns überlegt, den Balkon Katzensicher zu machen und sie dann auf den Balkon zu lassen.
      Weil ich könnte es ehrlich gesagt auch nicht ertragen, wenn einer unserer beiden Lieblinge entweder Opfer eines Autos oder dieses Nachbarn mit seinem (sorry) Köter werden würden!!!
      Liebe Grüße
      Denise Nala
      Dicker du bist für immer in unserem Herzen 17.10.2009
      Meinem Kater geht das auch so. Bei uns fliegen riesige Tauben, unser Kater liebt es auch, diese zu sehen und anzufauchen.
      Aber er geht nicht raus. Wenn ich einkaufen war, kann ich ohne Probleme 5 Minuten brauchen und einfach die Türe offen lassen. Der Kater sitzt einfach nur da und schaut raus. Wenn der mal aus Versehen doch irgendwie rauskommt (er springt gerne durch gekippte Fenster <__<"), dann rennt er sofort zur Türe und will wieder rein. Und er ist keine Hauskatze, sondern lebte vorher auf nem Bauernhof.

      So lange du es interessant machst (ab und zu mal Räume verändern, damit es anders aussieht und zum Erkunden einlädt), werden sie sicher nicht unglücklich sein ^^
      Auch, wenn viele sagen, eine Katze MUSS raus, ich denke, eine Katze kann auch im Haus ein glückliches Leben führen :wink:

      RE: Wohnungskatzen - brauche nur Absolution...

      Original von Chang
      Ich habe mich dagegen entschieden.
      Ich weiß nicht, wie ich es ertragen sollte, wenn meine Callisto oder mein Charon tot an der Straße liegen würde. Ich weiß, dass das egoistisch ist. ICH will nicht traurig sein, deshalb lasse ich meine Süßen nicht raus. Guten Gewissens könnte ich das niemals ihr ganzes Leben machen.


      Mir geht es genauso und ich stehe dazu, auch wenn mir noch so viele Freigangfanatiker Egoismus vorwerfen. Ich hab meine Wohnung katzengerecht gestaltet, meine sind zu zweit etc. Gut, man mag mir vielleicht Empfindlichkeit vorwerfen, aber mich zerreißt es bei dem Gedanken, sie vielleicht eines Tages regelrecht von der Straße (und es ist eine Bundesstrasse) abkratzen zu müssen.
      Aber schön zu wissen, dass es einigen genauso geht.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Hallo!
      Ich muss auch sagen, dass ich deine Haltung durchaus nachvollziehen kann, mich würden die gleichen Sorgen plagen in deiner Situation. Deine Katzen sind zu zweit und ich bin sicher, dass du ihnen auch in der Wohnung ein abwechslungsreiches Leben bieten kannst, also mach dir keine Vorwürfe.

      Ganz kurz hierzu:
      Original von MangaEngel
      (er springt gerne durch gekippte Fenster <__<")

      Du weißt schon, dass sowas lebensgefährlich ist für eine Katze!?? :eek:
      Caterina
      Hallo Chang,

      Deine Gedanken kenne ich gut... ich hatte 2 Freigängerkatzen, von denen eine urplötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist und bis heute (seit November) nicht mehr aufgetaucht ist... das war für mich ein wirklich traumatisches Erlebnis, dass ich bis heute nicht verwunden habe!

      Wir haben wieder 2 "Rabauken" aus dem TH geholt, damit unsere Flocke nicht mehr alleine ist, aber Freigang... das bringe ich nicht mehr über´s Herz!! Und Flocke kommt damit erstaunlich gut klar, sie kann auf den Balkon, das reicht ihr (ich muss dazu sagen, sie war erst ein halbes Jahr, als das passiert ist und erst seit ein paar Wochen immer nur kurz draußen... von daher ist sie nicht so ein "Freigänger" wie wenn sie jahrelang draußen gewesen wäre).

      Aber das Gewissen plagt mich auch... denn wir wohnen wirklich in einer Gegend, wo man vermuten würde, dass sowas nicht passiert (kein Autoverkehr, unzählig viele Freigängerkatzen)... aber wie man sieht, die absolute Sicherheit gibt es nie!

      Also von mir: Absolution, von Egoist zu Egoist... :wink:

      Liebe Grüße
      Ingrid
      @ Chang. Also ich finde deinen Kompromiss ok. Ich hab auch die Bundesstraße vor der Haustür und min. einmal in der Woche sieht man zusammengefahrene Katzen auf und neben der Straße liegen. Wenn ich mir vorstelle, dass da meine beiden dabei wären...

      @Bref. Man kann das so nicht pauschalisieren, finde ich. Es gibt Katzen, die vorher Freigänger waren und mit der reinen Wohnungshaltung trotzdem zurechtkommen. Aber es gibt auch welche, die damit nie glücklich sein werden. Aber das kann man als Halter sicherlich jeweils am besten beurteilen.

      lg

      Anika
      Liebe Grüße Hexenmieze mit Hexe, Emma, Mauri, Betsy, Romy, Susi, Oskar und den Wassertieren
      Flori geht schon lange raus, aber das komische Gefühl, das ich dabei habe, wird wohl nie ganz weggehen. "und wenn überfahren wird? wenn er sich verletzt? wenn ihm kalt ist? wenn er hunger hat?"
      Alles Fragen in meinem Kopf, wenn ich ihn morgens raus lasse und dann zur Arbeit fahre. Wenn ich dann Abends Heim komme und er mir schon freudig entgegen rennt denke ich immer "Meine Güte, es is nen Kater und kein kleines Baby! Reiß Dich zusammen!" Aber auch wenn er mal Nachts streunt, hab ich ein halbes Ohr immer an der Türe, falls er doch rein möchte :wink: Er is halt mein kleiner Verwöhnter...
      Er will raus und ich muss ihn einfach lassen, es geht gar nicht anders.
      Er würde mir zu Hause kaputt gehen. (und mein zu Hause wahrscheinlich auch :smile: )
      Meine beiden sind auch reine wohnungskatzen, bis auf ab und an mal einen ausflug in den garten an der leine!
      und ich weiss das die beiden gerne öfter raus gehen würden, aber es geht nun mal nicht und ich tu es zu ihrer eigenen sicherheit :)

      aber ich denke katzen die nie draussen waren wissen auch nich was sie vermissen also ist es nicht weiter schlimm und das sie mautzend am fenster sitzen ist ja wohl normal, da bewegt sich ja so viel und es ist so interessant :wink:
      Mein Tequilla und meine Lady waren gute 10 Jahre Hauskatzen.
      Sie hatten eine riesen Wohnung, einen schönen Balkon und sogar einen Außensitz, wenn der Balkon mal zu war- in einem Fenster hatten wir eine Art Käfig eingebaut, Lady hat es geliebt.
      Das hatten wir gemacht, da Dachschrägen am Balkon waren und man diesen Balkon nicht komplett "schließen" konnte. Aber so hatten sie ja irgendwie "uneingeschränkten" Freisitz.

      Also Wohnunghaltung ist kein Problem- solange man auf die Bedürfnisse der Katzen eingeht und die Einrichtung auch Katzengerecht ist (sprich viele Kratzgelegenheiten besonders auch an Ecken, Höhlen, Decken, Kratzbäume...)

      Man muß sich bewußt sein, dass man seine Wohnung ein Stück weit dem Tier abtritt und dass muß man mit gutem Gewissen tun, sonst hat man nur Ärger und keine Freude.
      :dance: :cool:
      ich sag auch , Wohnungshaltung mit 2 Katzen völlig ok.
      Alleine wäre es nicht so schön.
      Aber so können sie zu zweit alles erkunden.

      Super :clap: :clap: :clap:

      LG Melanie
      lg Melanie mit
      Blinsi und Xenia

      :cry: unser geliebtes Haschal + 29.10.09 ,6 Jahre alt (Strasse)
      :cry: unser geliebter Tiger + 07.07.13 ,6 Jahre alt (Strasse)
      :cry: unser geliebte Batze + 08.07.13 , 5Jahre alt (Strasse)

      Die Zeit heilt alle Wunden, doch die Liebe... die bleibt.
      Original von Mamani
      Wenn ich dann Abends Heim komme und er mir schon freudig entgegen rennt denke ich immer "Meine Güte, es is nen Kater und kein kleines Baby! Reiß Dich zusammen!"


      Ich sehe es gar nicht ein, mich zusammenzureißen. Ja, es sind Katzen, aber sie gehören zu den liebsten Lebewesen der Welt für mich. Und wenn ich die regelrecht zusammengematschten Katzen auf der Bundesstrasse sehe, wird mir schlecht. Ein unwürdigeres Ende gibt es nicht (außer der Tierkörperbeseitigungsanstalt) und es würde mir das Herz brechen, wenn ihr Leben so enden würde.

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Original von caterina
      Original von MangaEngel
      (er springt gerne durch gekippte Fenster <__<")

      Du weißt schon, dass sowas lebensgefährlich ist für eine Katze!?? :eek:
      Caterina

      Ja, das weiß ich.
      Daher kippen wir die Fenster nur noch, wenn wir dabei sind. Aber es kam halt mal vor, dass wir das Küchenfenster unbaufsichtigt hatten (meine Mutter war vor diesem im Vorgarten Unkraut jähten). Er wollte wohl zu meiner Mutter und ist gesprungen. Dann saß er völlig verdutzt auf der Fensterbank und rannte sofort zur Wohnungstür und jammerte, damit er wieder reinkonnte.
      Seitdem haben wir es gelassen, auch, wenn er in unserem Beisein gekippte Fenster manchmal sehr auffällig anstarrt.
      hi!
      also wir haben bai unseren beiden auch nicht die möglichkeit sie raus zu lassen. wohnen auch mitten in der stadt und dann noch nahe einer hauptstraße... :confused:
      sie sind beide 7monate alt und freddy haben wir bereits mit11/12 wochen bekommen. lilly ist vor etwas mehr al einer woch aus dem tierheim zu uns gekommen und ihre geschichte ist uns nicht genau bekannt... aber sie wurde wohl drausen weiter weg gefunden.
      worauf ich hinaus will: beide kennen den freigang aber sind bei uns noch nie auf die idee gekommen irgendwie raus zu wollen. gerade bei lilly merkt man wie dankbar sie ist, dass sie ein warmes und liebevolles zu hause gefunden hat. :hug:
      also denke ich das es wenn sie es nicht anders kennen in ordnung ist sie drin zu lassen!:zustimm:
      unsere beiden gucken auch mal was passiert aber katzenfernsehen gibts auch drin! (2Terrarien mit kornnattern und ein aquarium -> katzensicher!)

      lg MissFreddy :lol:
      hi,
      also ich finde, wenn die Katzen sich nicht jedesmal hinter der Tür verstecken wenn jemand rein oder rausgeht ... wenn sie sich nicht für draussen interessieren, also die weniger lebhaften vielleicht... und sie nicht alleine sind... usw. dann ginge es wohl in Ordnung, denke ich.

      Unsere "Trine" z.B. ist 6 Jahre in der Wohnung gehalten worden, zusammen mit anderen Katzen, da gab es wohl öfters Stress und Zoff und sie war total verhaltensgestört, als wir sie vor 1 jahr aus dem TH holten. Sie ist noch dazu eine sehr ängstliche ihrer Gattung.
      Eine Katze, die für die reine Wohnungshaltung quasi prädestiniert gewesen wäre.
      Nur- hier bei uns "musste" sie rausgehen, d.h. sie wurde behutsam dahin befördert. Und ich muss sagen, das Tierchen geht jeden Tag raus auch wenn es so kalt ist und ihr verkrüppeltes Seelchen ist unwahrscheinlich aufgeblüht.
      Wenn sie etwas neues entdeckt hat, hört sie nicht mehr auf zu erzählen. Wenn man sie beobachtet da draussen, wie sie geschäftig in der Weltgeschichte herumsteht und in den Wind blinzelt - einfach göttlich.
      Sie maunzt hier oben in der Wohnung übrigens auch die Vögel vorm Fenster an. Und wenn das Wetter mitspielt, ist sie 2 Min. später weg...

      Also wenn man schon die Möglichkeit für Freigang hat, sollte man ihn auch gewähren und nicht aus Angst verwehren.
      Schließlich sind Katzen keine kleinen Kinder, sie sind erwachsene Persönlichkeiten.

      lg Vera
      Ich wohne seit etwas über einem Jahr auf dem Land. Die Gefahr, dass meine Tiger hier überfahren werden könnten, ist fast gen null. Aber, wenn sie rausgehen, bleibt eben immer ein Restrisiko - leider. Vor dem Frühjahr graut mir auch schon. Denn zumindest Sotin wird sich nicht überreden lassen, dass tagsüber die Katzenklappe zu sein wird. Ich hoffe, dass ich mich dann noch auf die Arbeit konzentrieren kann. Hätte aber auch n schlechtes Gewissen, wenn er bei schönem Wetter nicht raus könnte, nur weil Dosi nicht da ist. Der Freigang hat bei ihm auch das Selbstvertrauen total gestärkt. Ich glaub, dass ist typbedingt. Übrigens sitzen meine Racker auf der Fensterbank und "schnattern" hinter den Vögeln her - selbst, wenn Tür und Fenster auf sind. Muss wohl der Kino-Effekt sein :tongue:.
      Vor dem Umzug hatten sie "nur" ihren Balkon. Hatte aber nicht den Eindruck, dass sie darunter gelitten haben. Hier in der Gegend gibt es viele Hofkatzen mit Dauerfreigang. Viele sind leider ungeimpft, unkastriert, unbehandeltbei Krankheit und vor allen Dingen nur Inventar. Hat es da nicht manch Wohnungskatze besser ?
      L.G. Kirsten
      Übrigens: wir haben auch einen Nachbarhund, der die Katzen jagt. Keiner weiss, was er macht, wenn er sie zu packen kriegt. Nur (kannst dem Nachbarn schöne Grüße bestellen) - der sieht keine Schnitte! Höchstens Krallen, wenn erunter den Schuppen schaut :wink:.
      Ach, wenn ich das alles so lese, bin ich wirklich wieder etwas beruhigt. Und ab Februar können meine beiden Tiger ja dann zumindest schon mal auf den Balkon (muss ma schauen, wie ich das Katzenetz da am besten abbringen kann), wird ihnen sicher gefallen.
      Danke jedenfalls dafür, dass ihr mich wieder n bisschen aufgebaut habt. :)