Hund "bewacht" Katze!

      Hund "bewacht" Katze!

      Hallo ihr Lieben!

      Seit 1 1/2 Wochen habe ich einen Schäferhundmischling aus einem spanischen Hilfsprojekt bei mir. Zunächst bin ich "nur" Pflegestelle, aber eigentlich soll er für immer bleiben. Zunächst einmal zu dem Hund: Er ist ein 5 Jahre alter kastrierter Rüde mit einem sehr freundlichen Wesen. Er ist eigentlich ein sehr ruhiger Hund, der gerne Spazieren geht und Bällen hinterher jagt. Hören tut er, wenn keine Ablenkung da ist, relativ gut, wodurch ich ihm schon Sitz und Platz beibringen konnte, allerdings nur, wenn keinerlei Ablenkung da ist. Da er sonst nicht mehr hört, geht er draußen auch nur an der Leine.

      Nun zum Problem: Ich habe eine 1 1/2 Jahre alte Katze. Zu Beginn hatte Wauzi Angst vor der Katze, konnte sie überhaupt nicht zuordnen oder einschätzen. Sie hat ihn als Eindringling gewertet und ihn mit studenlangem Angegucke ganz schön provoziert. Inzwischen schnuppern sie schon mal ganz lieb aneinander oder liegen wenige Meter voneinander entfernt und schlafen. Alleine lassen kann ich sie auch.

      Nun ist es aber leider so, dass der Hund meiner Katze auf Schritt und Tritt folgt. Er erträgt es nicht, wenn er sie nicht in Sichtweite hat und sobald sie sich von einem Ort zum anderen bewegt, ist er ihr auf den Färsen. Heute war ich etwas unvorsichtig und bin meiner Katze, die unter einem Tisch saß, mit dem Staubsauger zu nah gekommen. Sie wollte daraufhin quer durch den Raum auf ihren Kratzbaum stürmen --- Wauzi hat sie "abgefangen" und hat sie schwanzwedelnder Weise in die Seite "gebissen", aber gleich wieder losgelassen. Kann das überhaupt nicht einsortieren....Spiel oder Ernst..?

      Naja, dass größte Problem ist einfach, dass er ihr ständig nachläuft und ich ihn nicht davon abbringen kann, außer ich werde richtig böse und bringe ihn immer wieder auf Neue zu seinem Hundeplatz, bis er frustriert nach 20 Wiederholungen liegenbleibt. Meine Katze kommt auf ihren erhöhten Positionen zwar zur Ruhe, aber kann sich nicht mehr alleine und frei in der Wohnung bewegen.

      Besonders anstrengend wird es, wenn die Katze zu mir kommen möchte, um gestreichelt zu werden. Dann verhält sich der Hund wie ein eifersüchtiges Kind.

      ICh weiß einfach nicht, wie ich das in den Griff bekommen kann. Hat jemand von euch eine Idee?

      Habe es bisher mit Bachblüten probiert. Außerdem fütter ich die Katze immer zu erst und schenke beiden gleichviel Aufmerksamkeit....

      Tierliebe Grüße
      ...die hat er. Wenn wir nicht gerade draußen unterwegs sind oder in der Reithalle Ball spielen bzw. er mit anderen Hunden spielt, "unterhalte" ich ihn drinnen gerne mit Versteckspielen (Leckerlis verstecken), Gehorsamkeitstraining etc. Das geht aber nunmal nur dann, wenn die Katze sich nicht in der Wohnung bewegt, sondern in seinem Blickfeld irgendwo ruhig liegt und am besten schläft. Ansonsten ist er so abgelenkt, dass ich keine Chance habe, mich mit ihm zu beschäftigen, weil er einfach nur der Katze hinterhergehen will und sie "kontrollieren" will. Selbst wenn ich mit ihm in einen anderen Raum gehe und ihm die tollsten Leckerlis versuche schmackhaft zu machen....nö.... so hat er zwar gelernt, Türen auf zu machen, aber das war eig. nicht Sinn der Sache....
      hört sich an, als wenn dein hund deine katze hütet. blöde situation.
      du hast nicht zufällig die möglichkeit eine kleine schafherde zu halten?
      kann mir nicht vorstellen, dass öfter mal lauter und böser zu werden hilft. das hüten scheint in deinem hund einfach drinzustecken, dass kann man meist nicht einfach unterdrücken...
      JulesLillyEnni
      hihi, also, wir haben hier eine schafherde auf der koppel und vor denen hat er mehr oder weniger angst, bzw. interessiert er sich nicht für sie. wenn ich wirklich böse werde und ihn eindringlich ermahne, dann bleibt er auch mal dort liegen, wo ich es möchte. aber man merkt, dass er es kaum erträgt, die katze nicht in sichtweite zu haben. wenn er sie sieht und sie sich micht bewegt, ist alles okay, aber gnade ihr, wenn sie versucht rumzulaufen. dann muss er einfach hinterher dackeln und an ihr schnuppern & sich dort plazieren, wo sie sich aufhält....
      Guten Morgen,

      ich bin eher pragmatisch veranlagt und sage, dass das reine Erziehungssache ist und Bachblüten da nichts helfen :wink:

      Dein Hund verhält sich aus Hunde-Sicht vollkommen normal, warum sollte er die Katze ohne Beachtung durch sein Revier streunen lassen? Im Prinzip musst Du Deinen Hund dazu bringen, dass er Dir zuliebe sein hündisches Verhalten aufgibt und sich ein von Dir gewünschtes Verhalten aneignet. Und da solltest Du Dir vorher Gedanken machen, wie dieses Verhalten genau aussehen soll.

      Bei uns war es so, dass unsere Katze unseren Hund selbst erzogen hat: wenn es ihr zu viel wurde, gab es eine auf die Nase. Die Sache ist nun geklärt, Aaron weiß nach dem ersten Tatzenhieb ohne Krallen, dass nun Schicht im Schacht ist.
      Aaron ist "Herrscher" im 1. Stock, die Katze im Erdgeschoss. Sprich im EG lässt er die Katze in Ruhe, im 1. OG geht er hinter ihr her und fordert sie zum Spielen auf, bis es ihr zu blöd wird.

      An Deiner Stelle würde ich dem Hund beibringen, dass er sich auf Kommando in seinem Korb ablegt und auf Kommando dort auch bleibt. Das musst Du immer und immer wieder üben, am besten erst in kleinen Schritten und immer kräftig loben, wenn es klappt.

      Allerdings würde ich nicht davon ausgehen, dass der Hund irgendwann generelles Desinteresse an der Katze zeigt, denn auch Hunde haben trotz bester Erziehung auch noch einen eigenen Willen. Er sollte sich aber irgendwann von Dir problemlos auf seinen Platz schicken lassen und dort bleiben bis du ihn abrufst.
      Jedoch denke ich auch, dass das bei einem älteren Hund schwieriger sein dürfte als bei einem Welpen ....
      Noch mal Hallo :biggrin:

      wenn ich wirklich böse werde und ihn eindringlich ermahne, dann bleibt er auch mal dort liegen, wo ich es möchte. aber man merkt, dass er es kaum erträgt, die katze nicht in sichtweite zu haben


      Meine Devise ist, gewünschtes Verhalten zu bestärken und unerwünschtes zu ignorieren. Bei der von Dir geschriebenen Vorgehensweise bleibt Dein Hund zwar kurzfristig auf seinem Platz, weil er Angst vor Dir hat. Er verknüpft, dass wenn sein Rudelführer sauer ist, er sich auf seinem Platz aufhalten muss. Sobald er wieder besser drauf ist, kann er wieder hinter der Katze her :think:

      Daher würde ich dem Hund schon klar machen, dass es mir Ernst ist mit meiner Ansage, aber am Anfang nicht zu viel von ihm verlangen. Ihn auf den Platz schicken, "Bleib!" anordnen und nach einer halben Minute ihn kräftig loben. Die Bleib-Zeit immer mehr ausdehnen. Wenn er vorher aufsteht, ignorieren und wieder zurückschicken und weiter üben mit etwas kürzerer Zeit vielleicht. So verknüpft Dein Hund, dass Du Dir ein Bein abfreust, wenn er sitzen bleibt und die Freude ausfällt, wenn er sich unerlaubt entfernt. Im Prinzip hat ein Hund es in den Genen, dass er sich anpassen und eingliedern möchte - und er möchte seinem Chef gefallen. Dafür muss aber wiederum auch eine gute Bindung zum Halter da sein, was nach 1 1/2 Wochen einfach nicht der Fall ist. Du musst mehr Geduld aufbringen, wenn Du den Hund tatsächlich behalten willst :wink:

      Kann die Katze eigentlich raus ins Freie?
      hey, vielen Dank für eure Antworten. Ich denke, ich habe das "auf-dem-platz-bleiben" einfach zu stark abverlangt. Habe zwar mit kleinen Schritten angefangen, habe anfangs aber nicht gelobt, wenn er eine gewisse Zeit liegen geblieben ist, sondern nur "geschimpft", wenn er aufgestanden ist. Habe dann aber selber gemerkt, dass da irgendwas falsch läuft und dann habe ich gestern angefangen, ihn richtig doll für das Liegenbleiben zu loben. Habe ihm "platz" befohlen, bin dann mit den Worten "BLEIB", und ruhigen Schritten aus seiner Sichtweite gegangen und dann wieder zu ihm hin. Er ist nach mehrmaligen Wiederholen auch brav liegen geblieben. Wenn die Katze nebenbei allerdings noch anfängt sich zu bewegen, wird es schwierig, da Wauzi dann total abgelenkt ist. Da muss ich dann lauter und eindringlicher werden und ihm auch mal körperlich zeigen, was er machen soll (also, Hand auflegen und leicht runterdrücken oder ihm den Weg versperren, wenn er mal wieder zur Katze gehen will).
      Hallo Noxes,

      sei mir bitte nicht böse, aber mir tut Dein Hund gerade schon etwas leid und ich frage mich, ob dieses spanische Hilfsprojekt sich nicht von den Hundekenntnissen einer Person überzeugt, bevor sie diese zur Pflegestelle ernennt :rolleyes:
      Bitte fasse das nicht als Herabwürdigung Deiner Person auf, das ist auf keinen Fall mein Ansinnen, aber für meinen Geschmack hast Du sehr wenig Ahnung von Hundeerziehung um Dir einen Hund anzuschaffen, geschweige denn um als Pflegestelle für Hunde mit unbekannter Herkunft zu fungieren.

      Wie genau stellst Du Dir das Zusammenleben mit Hund und Katze vor? Wie soll sich der Hund in der Wohnung verhalten? Darüber musst Du Dir bis ins letzte Detail im Klaren sein und dann kannst Du langsam anfangen dies Deinem Hund gewaltfrei zu vermitteln.

      Habe ihm "platz" befohlen, bin dann mit den Worten "BLEIB", und ruhigen Schritten aus seiner Sichtweite gegangen und dann wieder zu ihm hin. Er ist nach mehrmaligen Wiederholen auch brav liegen geblieben.


      Das spricht für den Hund, da Du schon ein bisschen schnell vorangegangen bist. Baue immer einen Schritt auf dem anderen auf: erst mal das "Platz" an sich üben, wenn er das zuverlässig macht, dann die Dauer verlängern, also immer länger "Platz" machen lassen. Anschließend den Abstand vergrößern, so dass Du den Befehl aus immer größerer Entfernung geben kannst. Das alles ohne Ablenkung.
      Erst wenn das tadellos funktioniert kannst Du dich daran machen, mit Ablenkung zu trainieren. Aber bitte ohne laut werden und "niederdrücken", sondern wie gehabt mit ganz viel Lob.
      Ich denke Du hast auch einen "Befehl", wann der Hund wieder aufstehen darf? Auch das muss trainiert werden :wink:

      Bis dahin musst Du Dir etwas einfallen lassen, die beiden irgendwie getrennt zu halten, wenn du nicht möchtest, dass der Hund zur Katze hingeht.