Phoebe bekommt einen Kumpel!!!!

      Huch, :eek: danke für den Hinweis!!
      vorhin ging´s noch...
      :think:

      Na, denn nochmal im Fließtext, krieg das nicht anders hin:

      ... es gibt schon Momente, in denen wir hier zumindest glauben, eine Verbesserung zu sehen.
      In dem Buch stehen viele tolle Sachen die zum Teil genau das Gegenteil von dem sind, was hier im Forum geraten wird.
      zB hört man hier ja oft, dass die Tiere alles unter sich ausmachen, das man niemals eingreifen sollte, es sei denn, sie beißen sich blutig und dass man seine bereits vorhandene Katze bevorzugen sollte.
      Haben wir bis jetzt alles in etwa so gemacht und es wurde hier eher schlimmer als besser mit den beiden.

      Nun habe ich im Buch gelesen, dass Katzen gar nicht so ein soziales System untereinander entwickeln, wie es zB bei Hunden (oder sogar Menschen) der Fall ist. Sie haben ein völlig anderes Sozialsystem.
      Das heißt: die vorhandene Katze empfindet gar nicht so etwas wie Eifersucht, wenn sie sieht, dass man den Neuling streichelt etc. Im Gegenteil ist das sogar positiv, wenn der Neuling eher passiv und ängstlich ist und die "alte" eher aggressiv und aktiv mit der Situation umgeht (ist ja bei uns beiden so, gell?).
      Katzen denken also niemals: "Oh menno, Frauchen hat den Neuen viel lieber." Sondern: wenn man der Aktivkatze zu viel Aufmerksamkeit schenkt, denkt sie eher: "Hier stimmt was nicht. Ich muss was dagegen tun."
      Der neuen Katze - vor allem wenn sie passiv und ängstlich ist - sollte man Aufmerksamkeit schenken, indem man (in Abwesenheit der Alten!) viel mit ihr redet und spielt und wenn möglich, sie auch viel streichelt. Das gibt ihr Selbstbewusstsein in der neuen Situation.
      Unterstützt man ständig nur die Alte, dann sinkt das Selbstbewusstsein einer eher schwachen neuen Katze.

      Wenn sich die beiden Tiere begegnen, soll man möglichst wenig sagen, das verunsichert die Tiere nur. [Das ist wie mit der Katze im Transportkorb auf dem Weg zum Tierarzt: wenn man in veränderter Tonlage zu dem Tier spricht ("Ach, meine Arme, alles wird gut, joa mein Schatz"), dann spürt sie, dass etwas nicht stimmt und wird noch unsicherer. Mit dem, was wir zu ihrer Beruhigung anstellen, machen wir also die Situation eher schlimmer.]

      Wirkt die "alte" bei einer Begegnung angriffslustig, soll man sich auf die Seite der "neuen" stellen.
      Wenn die "alte" die "neue" ständig belauert und mit dem Schwanz schlägt etc., soll man das unterbinden, indem man die Energie des Tiers auf zB Leckerli oder den Kratzbaum oder Streicheleinheiten oder Spielen umlenkt.
      Dann lernt die alte Katze langsam um. (braucht viel Konsequenz und Zeit...)

      Ganz wichtiger Punkt im Buch: wenn nach einigen Tagen immer noch die "alte" Katze die "neue" belauert und anfaucht und deren Verstecken zu nahe kommt (und es sogar schlimmer wird) und sich die "neue" schon gar nicht mehr hervortraut, so ist es dringend notwendig, dieses Verhalten der "alten" zu unterbinden.
      Die "neue" benötigt dringend ihre Ruhezonen, wo sie sich ganz frei von der aggressiven Katze bewegen kann.
      Also: einfach mal die Tür zumachen und Futter, Wasser, Klo und was zu Spielen in den Ruheraum der "neuen" stellen. Das braucht sie dringend, um nicht jegliches Selbstbewusstsein in dieser ganzen Situation zu verlieren. Sie MUSS zwischendurch in Ruhe fressen und auf Klo gehen können. Sonst leidet sie psychisch. Außerdem braucht sie ganz dringend Streichel- und Spieleinheiten mit ihren "neuen Menschen", bei welchen die alte Katze einfach nicht dazwischen funken kann.

      In dem tollen Buch steht noch viel, viel mehr auch zum Thema: welche Katzen passen zusammen und wann ist eine Katze wirklich sozial unfähig und wann ist es also völlig unmöglich, noch ein zweites Tier dazu zu holen.
      Alles ist sehr gut mit vielen Details wiedergegeben.
      Ich entdecke Resa, Matz und mich ganz oft wieder in diesem Buch.
      Erst dachte ich: ok, Resa ist wohl leider so eine territoriale Katze, die kein Zweittier duldet und einfach niemals lernen wird, den neuen zu aktzeptieren. Denn wenn die alte Katze nach 5-6 Wochen noch gar nichts dazu gelernt hat, ist es hoffnungslos.
      Es kann zwar laut Buch sein, dass es nach 6 Monaten dann doch ein bisschen besser wird, aber bis dahin hat man die Lebensqualität beider Katzen sehr eingeschränkt und haben sie eventuell schon unnatürliche Marotten und kleine Verhaltensstörungen entwickelt, die dann für immer bleiben.
      Hört sich hart an. Ich habe auch geschluckt. Aber hört sich auch wahr an.
      Man darf seiner Katze nicht böse sein, wenn sie kein anderes Tier akzeptieren kann. Sie kann nichts dafür. Es hängt meist mit der Kindheit der Katze zusammen, wie ihre soziale Ader so entwickelt ist und auch mit den Menschen, die sie großgezogen haben. Ich weiß da über unsere Resa leider nix. Wir haben sie ja aus dem Tierheim geholt, als sie bereits zwei war und da hat eine Katze bereits abgeschlossen mit der Grundausstattung ihres Sozialverhaltens. Kleinigkeiten können sie noch ändern, aber nicht Grundsätzliches...

      Ich habe gestern erstmal ne Runde geheult, weil ich dachte: alles ist aus und vorbei>> Matz muss wieder von uns weg.

      Aber dann dachten mein Freund und ich: wir haben bisher über fast 5 Wochen so viel falsch gemacht bzgl. der Begegnungen/Annäherungen der beiden Tiere.
      Wir sollten es nochmal versuchen und diesmal alles so machen, wie im Buch beschrieben.

      Seit gestern tun wir das also. Die Begegnungen werden unauffällig kontrolliert.
      Resa´s Lauerattacken werden umgelenkt auf Leckerli, Kratzbaum (funtioniert am Besten) mit anschließendem Spielen und später dann streicheln.
      Der Matz wird ohne Resa-Störungen besucht, gestreichelt und wir spielen mit ihm und geben ihm viele Spielsachen in den Ruheraum (das haben wir allerdings vorher auch schon öfter getan).
      Heute Nacht haben wir die Tür zum Schlafzimmer zugemacht und Resa hat bei uns ganz friedlich am Fußende geschlafen. Der Matz lief in der restlichen Wohnung frei umher.

      Zweimal war ich nachts kurz auf (ist normal bei mir; schwache Blase...) und der Matz kam jedesmal an und "Brrrrip, miep..." wuselte an meinen Beinen und Füßen und schnurrte und ich hab ihm also ein bisschen meiner Schafenszeit gewidmet.

      Heute morgen war dann Resa zeitgleich mit mir wach und wir haben zusammen das Schlafzimmer verlassen und zusammen den Matz in der Küche gefunden.
      Dann stand (ohne Fauchen, Murren etc) eine Katze links, eine rechts und ich habe beiden quasi zeitgleich Futter in den Napf gefüllt und sie haben im Abstand von zwei Metern gefressen.
      Das gab´s noch nie! :surprise:

      Außerdem ist der Matz heute morgen bereits auf Klo gewesen, obwohl die Türen offen sind. Und wenn ich dahin gehe, wo er grad ist, dann kommt er sofort zu mir und er war sogar heute kurz auf meinem Schoß (!!!), das war er noch nie! :dance:

      Eben gerade haben sich beide Tiere an einer offenen Tür getroffen, ohne miteinander zu rechnen. Das kann (und soll) man nicht verhindern.
      Beide haben kurz gefaucht und sind in gegensätzliche Richtungen davon gegangen.

      Ich finde, dass es hier meilenweite Verbesserungen gibt (in nicht mal 24 Studnen) mit so wenig Regeländerungen! Ich sehe im Moment, dass Resa DOCH lernfähig ist und hoffe, dass das so bleibt und nicht nur kurz so ist, weil sie durch unser verändertes Verhalten verunsichert ist.
      Sie macht aber einen recht entspannten Eindruck und ist zu uns total relaxt.

      Ich hoffe, dass wir die Energie besitzen, weiterhin so konsequent zu sein.
      Es ist schon enorm, wie viel Zeit man sich für die Tiere nehmen muss.
      Zum Glück habe ich sie im Moment! Und wenn es von Erfolg gekrönt wird, ist es dies absolut wert!!

      Ich kann nur nochmals allen Zweitkatzenbesitzern mit Problemen, ob diese nun von Anfang an da waren oder sich zwischen den Tieren erst nach Jahren entwickeln, das oben genannte Buch wärmstens ans Herz legen!

      Ich lese gerade noch zwei weitere Katzenbücher und werde später berichten, ob da noch mehr gescheihte Dinge drin stehen.
      Das eine beschäftigt sich mit der "Sprache" der Katzen (Körpersparche und Lautäußerungen der Tiere untereinander und zum Menschen). Ich muss sagen, dass, obwohl ich eigentlich schon viel wusste, da noch viel Neues drin steht, was mich zu der Annahme führt, dass Resa eben nicht einfach aggressiv ist, sondern auch sehr sehr unsicher in der ganzen Situation.

      Ich lese und lerne!!
      ... und gebe es an meine Tiere weiter großes Grinsen
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