Sozialisierung mit Menschen

      :sad:

      Hallo alle zusammen!

      Meine einjährige Schäferhundmixhündin macht mir immer mehr Sorgen...

      Für ihr Alter hört sie auf meine Kommandos sehr gut und zu uns ist sie die Liebste auf der Welt!


      Das Problem:

      - sie reagiert mit Bellen und ggf. auch Schnappen wenn Leute vorbeikommen, die Angst vor ihr haben. Das kann auf offener Straße oder hier zu Hause sein.

      - zu Hause lässt sie absolut keinen rein, den sie nicht kennt. Es scheint einfach nicht genug zu sein, sie immer wieder auf den Rücken zu legen und zu untedrücken - sobald sie dann wieder frei ist und man mal nicht guckt, ist sie wieder beim Besuch und versucht zu schnappen... :sad:

      - bei Kinder, die rennen, scheint es besonders schlimm zu sein...

      Noch hat sie niemanden gebissen... aber momentan lege ich nicht meine Hand dafür ins Feuer, dass es nicht mal passieren könnte...

      Wer kann mir helfen?

      In Hoffnung,

      Jenny + Nelly
      Hallo liebe Jenny!

      Stop! Bitte unterdrücke deinen Hund von jetzt ab in keinster Weise mehr! Dein Hund ist nich böse oder dominant!!!

      Nach allem was in deiner Mail steht hat deine Hündin nichts anderes als einfach nur fürchterliche Angst!! Und die wurde - tut mir leid wenn ich das so sagen muß - durch unsachgemäße Behandlung wie auf den Rücken legen etc... noch verschärft!

      Versuch dich in deine Hündin hineinzuversetzen - rennende Kinder sind für alle Hunde bedrohlich, besonders für solche die nie oder selten mit Kindern zu tun haben!
      Sie hat fürchterliche Angst vor diesen Kindern weil diese so föllig unkontroliert erscheinen!!
      Wenn du den Eindruck hast, sie ist neugierig, dann versuch ihr mal einen ruhigen Kontak mit eingeweihten nicht zu jungen Kindern zu verschaffen die ihr ein Leckerchen geben können und sie streicheln wenn sie das zulässt! Aber auch hier Vorsicht - weicht deine Hündin zurück, dann lass ihr diesen Raum!! Legt sie die Ohren an, dann sollen die Kids sich einfach in einiger Entfernung hinsetzen und ruhig mit dem Hund reden etc...

      Dann, geh mit ihr möglichst nicht zu dicht an Leuten vorbei - es ist ihr zu nah, und wenn dann noch ein Mensch Unsicherheit ausstrahlt, dann ist das der Gipfel für sie!
      Übe mit ihr den Kontakt zu Menschen indem du den Abstand immer geringer werden lässt und freundlich auf sie einredest, sie mit einem Leckerli oder Spielzeug auf dich fixierst und sie lobst was das Zeug hält!!...

      Und, so doof das ist - Besuch ist die größte Bedrohung für sie wenn sie die Leute nicht kennt noch mehr! In IHRE HEIMELIGE HÖHLE kommen Fremde!! Stell dir doch mal vor es kommen Einbrecher - wie reagierst du??
      Sperr sie bei solchem Besuch erstmal weg, weihe den Besuch ein, drück jedem ein Stück Wurst in die Hand, lass die Leute sich setzen und gib dann deinem Hund die Möglichkeit alle zu beschnuppern und wenn es klappt dann lobe sie wie doof!! Belohne sie für alles Gute und Mutige!!
      Laß Situationen erst garnicht entstehen daß sie die Leute an der Türe mit in Empfang nimmt!

      Und der wohl wichtigste Punkt! DU mußt ihre Sicherheit sein, dann hat sie auch keinen Grund andere aus Angst anzugreifen!!

      Ich würde dir raten mit ihr zu einer guten, völlig gewaltfreien Hundeschule zu gehen!

      Wenn du das Problem mit Strafe und Härte angehst, hast du in Zukunft einen Unsicheren und dann bissigen Hund!

      Liebe Grüße

      Tini
      Hallo Jenny+Nelly

      Könnte es sein, dass Deine Hündin Spielgefährten sucht?

      Für ihr Alter hört sie auf meine Kommandos sehr gut


      So wie Du das Verhalten Deines Hundes schilderst, könnte man der Meinung sein, dass dies nicht zutrifft.

      Würde Dir dringend raten, eine Hundeschule zu besuchen.

      Das Schnappen kann auch eine Aufforderung zum Spielen sein.

      Mit fröhlichem Wuff

      MASSA und sein SAMMY
      http://hometown.aol.de/massavonsammy/homepage/howto.html
      Hallo Massa, hallo Sammy!!!

      Nelly und ich wohnen direkt am Wald, wo wir jeden Tag mehrere Stunden spazieren gehen und sie sehr, sehr viel ihrer Freunde trifft... nein, ein Mangel an Spielgefährten ist das nicht... :confused:

      Und abgesehen von der von mir beschriebenen Situation hört sie wirklich toll, ich kann mich total auf sie verlassen was das "Hier", "Bleib", "Sitz", "Platz", "Aus" usw. betrifft.

      Viele im Wald sagen schon immer, dass Nelly so etwas wie das Hundeparadies auf Erden hat, weil ich wirklich versuche, sie überall mit hinzunehmen, sie aber dabei nicht zu überfordern, sie möglichst vielen Hundetauglichen Situationan auszusetzen und so weiter...

      Ich habe es mit Sicherheit nie darauf angelegt, etwas mit ihr falsch zu machen! Ich habe sie wirklich sehr lieb und weiß auch, dass für sie der Umgang mit anderen Hunden etc. extrem wichtig ist.

      Wir gehen auch seit sie 12 Wochen alt ist zur Hundeschule und haben sie auch kein Mal bis auf sehr wenige verpasst... mir ist das schon klar, dass ich mit einem 25Kilo-Hund nicht untrainiert durch die Welt ziehen kann... :wink:

      Manko:

      Bei der Hundeschule, zu der wir gehen, wird halt nciht auf so etwas wie rennende Kinder etc. drauf angespielt, das wird nicht trainiert. Ich bin gerade am Rumhorchen, ob es da vielleicht sogar spezielle Trainings gibt...

      Guti, tschüssi sagen

      Jenny + Nelly :cool:
      [an Tini (und auch alle anderen :biggrin:):]

      DANKE!!! :smile:

      Ich glaube das wird schon mal wirklich viel Helfen...

      Kann ich dich da noch mal fragen?

      Also, die Abfolge, wenn Besuch kommt:

      Ich sperre sie Notgedrungen in einen anderen Raum, wenn es an der Tür klingelt... lasse sie den Besuch also erst gar nicht mit begrüßen, sondern mache das dann später. Wenn sie jetzt aber bellt udn ggf. an der Tür hochspringt, wie sollte ich mich dann am besten verhalten?

      Dann weihe ich also meinen Besuch erst einmal ein, Stückchen Wurst etc., das ist klar. Jetzt: Nun kam es dann schon mal vor, dass sie den Besuch, wenn sie dann ins Zimmer gelassen wurde, angesprungen hat und so weiter, sollte ich sie erstmal vorsichtig mit Leine, oder wird durch den eventuellen Zug an der Leine dann nur noch der Trieb gefördert, so nach dem Motto: "Ich darf da nicht sofort hin, irgendetwas muss da sein!"

      Wie hoch ist denn dann die Erfolgsquote, dass sie mit dem Besuch sofort etwas Gutes verbindet? Ich kann sie ja nun auch nciht die ganze Zeit Würstchen essen lassen :wink: !


      Ich beneide diese Hunde immer so, die ohne Leine mit Herrchen oder Frauchen auf dem Spielplatz sind, und denen dann die ganzen Kinder einfach nichts ausmachen. Ich würde so gerne später an dem Punkt sein, wo ich sie ganz getroßt überall mit hinnehmen kann, ohne dass sie die Leute anbellt die auf uns zukommen oder ohne dass ich immer gucken muss, ob dort kleine Kinder sind oder nciht. Ich merke das immer richtig, dass sie sofort anspannt (verspannt), wenn so eine Situation auftritt.

      Ich danke dir noch mal, Tini

      bis dahin

      Jenny
      Hi Jenny!

      Freut mich daß ich dir helfen kann!

      Also, zum Besuch:
      Vielleicht findest du jemand von deinen hundeschulbekannten die deine Nelly nicht so gut kennt, die mitmachen würde!

      Es müßte jemand sein der nicht erschrickt wenn Nelly auch mal wild hochspringt. Der Besuch soll sie mit freundlicher Stimme begrüßen, beim Namen nennen - sie aber nur dann anfassen wenn man sieht daß Nelly damit einverstanden ist.

      Ich würde sie für hochspringen etc. in solch einer Situation nicht rügen, ihr aber die Wurst erst dann geben wenn sie auf dem Boden steht, damit sies nicht falsch verbindet!

      Es kann passieren daß dieses eine Mal schon reicht, kann aber auch sein daß sie mehrere Besuche braucht bis sie merkt daß es ok ist.

      Ich würde ihr auf Dauer angewöhnen daß sie wenns klingelt auf ihren Platz geht und dies bleibt bis der Mensch drin im Haus ist. Muß man zu zweit üben. Einer gibt Leckerlis auf dem Platz und passt auf den Hund auf, der andere holt den Besuch rein!

      Kannst mich gerne auch per Mail fragen wenn du magst!!

      Tini
      Hallo Jenny,

      Du musst Deinem Hund klar machen, dass Ihr diejenigen seid, die Besucher empfangen und ihn somit aus der Verantwortung nehmen. Dazu mal ein Link zu geeigneten Massnahmen: hundewelten.de/thwb/showtopic.php?threadid=516

      Bei vielen Hunden ist es so , dass sie bereits auf das Klingeln an der Haustür reagieren, entweder freudig oder angespannt aggressiv. Dieses Verhaltensmuster gilt es zu durchbrechen. Stelle Deine alte Klingel ab und besorge Dir eine neue mit einen anderen Klingelton. Es gibt Funkklingeln, die ziehmlich schnell einsatzbereit sind. Nun konditioniere Deinen Hund auf den neuen Klingelton, dass er seinen Liegeplatz aufzusuchen hat und ihn erst zu verlassen hat, wenn Du es erlaubst. Übe das erstmal ohne weitere Ablenkung d.h. ohne das Besuch dabei ist. Klappt das ohne wenn und aber, dann kann man die Ablenkung steigern, indem ein Familienangehöriger klingelt und dann die Wohnung betritt. Als nächstes klingelt ein Bekannter.... u.s.w. Die Kunst ist immer in kleinen Schritten zu üben und den Hund nicht zu überfordern. Wichtig ist, dass Du jedes gewünschte Verhalten von Deinem Hund lobst. Verhalten ist nichts statisches. Rückschläge beim Training gibt es immer wieder. Ignoriere dann dieses Verhalten und übe beim nächsten mal mit weniger Ablenkung weiter.

      Viel Erfolg wünscht
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)