Hütehundproblem

      Hütehundproblem

      Hallo zusammen!

      Zuerst einmal: Diesen Text schreibe ich für eine Freundin da sie selbst kein Internet hat! :wink:

      Also meine Freundin wohnt in einer Familie, in der Jugendliche, und Kinder mit Elternproblemen wohnen. Ihre Pflegeeltern haben sich vor ein paar Jahren eine Bordercolli (-Mix??)-Hündin angeschafft, Hauptsächlich glaube ich auch auf wunsch der Kinder. Flecki (also der Hund) ist total lieb und in der Wohnung auch verschmust und anhänglich. Leider kümmert sich von den Kindern außer meiner Freundin kaum jemand, meist wird die süße einfach weggeschickt oder angeschrien :sad:...
      Und so wie ich das mitbekomme geht auch kaum jemand mit ihr spazieren und wenn doch dann nicht lange. DIe meiste Zeit verbringt Flecki in der Wohnung oder im Garten.
      Habe meine Freundin schon ein paar mal mit zum Spaziergang mitgenommen, wenn ich einen Hund dabei hatte, nur nach ein paar Minuten will Flecki dann einfach nichtmehr weitergehen, setzut sich hin und lässt sich auch nicht anlocken mit Leckerlis oder durch hinhocken und rufen. Wenn man einfach weitergeht dann versucht sich dagegen zu ziehen und sich vom Halsband zu befreien. Wenn sie frei ist, dann dreht sie um und läuft zurück nach hause, egal ob da eine Straße ist oder nicht...

      Wenn Flecki zuhause im Garten ist und die Kinder im Garten rumlaufen, dann rennt sie bellend im Kreis um die Kinder rum. Meine Freundin hat mir auch erzählt das sie (wenn doch mal alle mit ihr zusammen spazieren gehen) sie z.B. in die Reifen vom Kinderwagen beißt.

      Ich glaube, das sie einfach nicht genug ausgelastet wird und zu wenig beachtet wird.
      Meine Freundin würde jetzt halt gerne wieder mehr mit dem Hund machen, da sie fertig mit der Schule ist. Ich glaube halt das es nicht reicht, wenn sie einfach nur ein bisschen mit ihr spazieren geht, da der Hund ja auch geistige Aufgaben braucht. Leider ist meine Freundin manchmal sehr ungeduldig und ihr ist es auch shcon ein paar mal passiert, das sie lauter geworden ist wenn Flecki nicht so wollte wie sie...

      Ich würd der kleinen maus so gerne helfen...hab auch schonmal angeboten mit ihr spazieren zu gehen aber das wollen die Pflegeeltern von meiner Freundin nicht... :cry:

      Habt ihr vielleicht ein paar ideen wie man der Kleinen helfen kann??? :pray:

      Bin über jeden Rat dankbar!
      Liebe Grüße
      Jule

      RE: Hütehundproblem

      Hallo Jule!

      Erst mal hat du sicher Recht: Flecki braucht Beschäftigung - und zwar bordergerechte, wie ich vermute.
      ein Mensch, der ungeduldig ist und leicht in die Luft geht, sollte eigentlich nicht mit Hunden trainieren. Entweder, Deine Freundin lernt sich zu beherrschen (was auch für sie selbst nicht schlecht wäre) oder ich fürchte, sie ist nicht geeignet, etwas mit dem Hund zu tun. Aggressives Herumschreien hemmt einen Hund in der REgel nur, das gewünschte Verhalten zu zeigen.

      Das der Hund nicht weit mitgeht kann einige URsachen haben: Mangelnde BIndung zu euch/deiner Freundin. Vielleicht sogar Angst vor der Umwelt da draußen (weiß ja nicht, wieviel sie kennenlernen durfte ) Auch kann es sein, dass sie sich nicht gut dabei fühlt, dass die ganze Kinderherde auseinander gerissen ist, oder sie ihre Kinderherde im Stich gelassen hat / im Stich lassen muss.
      Es gibt ganz krasse Fälle, da können es Border Collies nicht mal ab, wenn die ganze Familie spazieren geht und einer viel weiter hinten (oder vorn) läuft als der Rest - oder gar alle in gewissen Abständen hintereinander her laufen.
      Da gibts dann tatsächlich Hunde, die darum fast kirre werden und versuchen, alle wieder auf einen Haufen zu treiben.

      Auch das REifenbeissen lässt auf chronische Unterbeschäftigung schließen. Ein Border (und auch deren Mixe) sind eben nicht alle mit bisschen "DAbei sein" zufrieden zu stellen.

      Alles in allem finde ich es nicht ok, dass die FAmilie einen solchen Hund angeschafft hat - als Pseudo Therapeut für die Kinder vielleicht?
      Selbst wenn der Hund für die Kinder angeschafft wurde, müssen sich Erwachsene doch darüber im KLaren sein, dass das Hauptgeschäft an ihnen hängen bleibt. Denn nur ein glücklicher Hund kann auch ein guter "Therapiehund" sein. So ist er nämlich bloß lästig - nicht, weil er ein böser Hund ist, sondern weil der Mensch es sich mal wieder an allen Ecken und Enden zu einfach macht.
      Es wäre Aufgabe der Pflegeeltern, dem Tier genügend Auslastung zu verschaffen - nicht die Deiner Freundin und erst recht nicht die Deine.

      hast Du schonmal mit den Pflegeelern direkt über Deine Vermutungen (die ja ganuz schlüssig sind) gesprochen?

      Gruß
      Thora
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Hey Thora
      danke für deine schnelle Antwort!
      Nein direkt habe ich noch nicht mit ihren Pflegeeltern darüber gesprochen, ist ja auch nicht so leicht, da viele Leute Kritik nicht gerne hören, grade von Jüngeren.
      Habe mal zu meiner Freundin gesagt, das es für den Hund vielleicht besse wäre, wenn sie ein neues zuhause bekommt, wenn sich keiner mit ihr beschäftigt. Sie hat es dann ihrem Pflegevater erzählt und der hat sie und mich für beklppt erklärt und meinte der Hund hat es doch gut, er wär ja nie alein und könnte den ganzen Tag im Garten sein...

      Hast du denn ein paar Vorschläge, wie man einen Border gut Auslasten und beschäftigen kann? Habe mich mit Hütehunden bis jetzt noch nicht so viel auseinander gesetzt. Hab schonmal Agility vorgeschlagen aber ds is natürlich auch wieder mit kosten verbunden und ich glaube nicht das die Pflegeeltern bereit sind so viel Geld auszugeben.

      Lieben Gruß
      Jule
      Schon traurig, das den Pflegeeltern das wohl des Hundes sowenig bedeutet...ich möchte meinen Gedanken garnicht weiter spinnen.
      Zum Glück hat der Hund ja nun Euch. Selbst im Garten könnt ihr Euch doch paar nette Spiele aus denken oder paar Kunststücke einfallen lassen-
      Ja Das ist wirklich traurig!
      "Leider" fängt meine Freundin bald mit der Ausbildung an und hat dann nur wenig Zeit und ich ziehe bald 30km weit weg(auch wegen einer Ausbildung.

      Und den Hund im Garten beschäftigen wird schwierig weil sie sich dann nicht auf die Sachen konzentriert die man mit ihr machen will weil sie ja immer gucken muss wo die anderen sind...nur bei einem spaziergang oder bei Freunden kann man das mit Flecki auch nicht machen weil sie dann viel zu aufgeregt und ängstlich ist...
      Hatte den Pflegeeltern ja schonmal aus lauter Verzweifelung angeboten den Hund in den Ferien mal eine Woche oder so zu mir zu nehmen, was ja eh nicht viel gebracht hätte..

      Aber ich bin echt mit meinem Latein am ende und ich möchte der Süßes so gerne helfen, weil sie wirklich was besseres verdient hat! :sad:
      Ich finde das schon ein schlechtes Verhältnis für den Border Mix. Ich selbst habe auch eine Border Mix hündin und ich weiß wie schlecht sie sich fühlen wenn man den ganzen tag nichts tun kann.. So ein Hund gehört nicht in diese Familie. In meiner Hundeschule ist auch so eine mit einem Borderrüden. Der Hund ist 6 Monate und jagt schon hinter autos her fängt an mal kräftiger zuzuschnappen...Sie macht mal ein paar dieser Holzspiele mit ihm und geht vielleicht 2 mal am tag 35min(aussage:35min sind schon viel für mich,das reicht doch für Buddy man muss gar nich soviel mit dem machen wie man immer sagt.) Klar deswegen jagt er auch schon Autos hinterher etc. Und ich denke das sie die Kinder zusammentreibt ist auch ein typisches Verhalten was auf Unterbelastung ruht. Buddys Frauchen hat sich übereden lassen Agility zu machen,vielleicht kannst du ihr einen kleinen Parkour aufbauen und es mit ihr versuchen wenn die Kinder nicht im Garten sind. Auch ein paar Kunststücke erlernen wie z.B. Pfötchen geben,Rolle etc. ist schon eine kleine Kopfarbeit. Ansonsten würde mir wie Koyuki sagte nur der Tierschutz einfallen. Denn für einen Border/Mix ist das kein artgerechtes Verhältnis.
      Der Tierschutz wird ihnen den Hund sicher nicht wegnehmen, aber vielelicht rüttelt es die Leute wach

      du sagst, sie wird angeschrieen und nicht beschäftigt und man geht sehr wenig mit ihr spazieren.

      Der Hund leidet, das merkst du ja auch.

      Mal so ne kleine Schreckattacke rüttelt viele Menschen wach. DU musst ja nicht deinen Namen angeben, falls du das machst^^
      BARFen ist gefährlich! Meine Hunde jagen mich jeden morgen in die Küche! :wink:
      Nichts ist so gerecht verteilt wie der Verstand, jeder denkt er hat genug davon :D
      Das mit dem Agility bei ihr zuhause hab ich ihr ja auch schonmal vorgeschlagen nur darf sie A: in dem garten sowas nicht aufbauen weil die das nicht da rumliegen haben wollen und B: auch wenn die Kinder nicht da sind ist sie bei sich zuhause immer irgendwie abgelenkt.

      hab meiner freundin ja auch schon vorgeschlagen mit dem hund zu mir zu kommen und das wir hier dann was aufbauen(hab ich damals für meine Hündin auch gemacht),weil bei mir einfach nur ruhe ist und nicht andauernd leute oder autos am grundstück vorbeikommen, die ablenken könnten, aber dann heißt es sie dürfte den Hund nicht mitnehmen weil das ja zuviel Stress wäre und 5km am Fahrrad laufen wär ja auch nicht gut ...

      was genau würde denn passieren wenn ich denen wirklich den tierschutz vorbeischicke? weil die können das ja nicht umbedingt kontrollieren wie der Hund beschäftigt wird,oder?