Pflegeaufwand und -kosten für Katzen mit Diabetes - wer hat Erfahrungen?

      Pflegeaufwand und -kosten für Katzen mit Diabetes - wer hat Erfahrungen?

      Hallo!

      Hat jemand von euch Erfahrungen mit diabeteskranken Katzen und dem damit einhergehenden Pflegeaufwand sowie den Kosten dafür? Braucht eine Diabetiker-Katze Spezialfutter oder genügt das übliche, das auch gesunde Miezen futtern? Und was gibt es sonst noch wichtiges zu solchen "Fällen"?

      Hintergrund meiner Frage ist, dass unsere Holly bei ihrem Abschied aus dem Tierheim im November einen traurigen Katerkumpel zurückgelassen hat, mit dem sie laut Angaben des Tierheimpersonals dicke befreundet war :) Nun hat das Kerlchen (9 Jahre ist er übrigens alt) aber Diabetes und muss 2x täglich eine Spritze bekommen. Wäre diese gesundheitliche Einschränkung nicht, hätten wir ihn sicher gleich im Doppelpack mit Holly mitgenommen. Inzwischen überlegen mein Freund und ich halt hin und her, ob wir Hollys Kumpel zu uns holen. Erstens wäre Holly happy, zweitens haben wir genug Platz und drittens könnten wir dem Katerchen noch ein paar schöne Jahre bei uns bieten. Aber dann sind da wieder die Bedenken um die zusätzlichen Kosten und ob mein/unser schmales Studentenbudget das verkraftet...

      Ich freue mich schon sehr auf eure Erfahrungen - danke!
      Schokolade ist gut gegen Zähne :)
      Hallo Loewenclaudi,

      ich hatte vor ca. 5-6 Jahren eine Miez mit Diabetes Typ II. Kann dir leider nicht mehr genau sagen, was ich da so beim TA bezahlt hab, aber es fiel schon einiges an. Das Insulin, Kochsalzlösung, Spritzen und Nadeln, regelmäßige Blutuntersuchungen... Wenn Du einen netten TA hast, gibts aber vielleicht auch "Rabatt". Ich hab damals auch immer mal das ein oder andere umsonst bekommen. Im Laufe des Jahres kam aber schon einiges zusammen. Spezialfutter brauchte mein "Baby" damals nur, weil sie abnehmen sollte, aber nicht speziell wegen dem Diabetes... Soweit ich weiß, gibt es aber auch spezielles Futter für Katzen mit Diabetes. Da kann dein TA dir aber sicher mehr zu sagen.
      Für Hollys Kumpel wär es sicher toll, wenn er zu euch ziehen dürfte. Kranke Katzen lassen sich nur sehr schwer vermitteln, weil viele schon grundsätzlich ein Problem damit haben, ein krankes Tier bei sich aufzunehmen. Ich finde es toll, dass ihr es in Erwägung zieht und euch informiert. :clap:

      Liebe Grüße
      Silvia
      Mikesch & Fienchen
      Hallo,
      ich finde es super, dass Ihr Euch so verantwortungsbewußt zeigt und Euch soviele Gedanken macht!!
      Habt Ihr schon mit den TH-Mitarbeitern gesprochen? Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich vielleicht bereit erklären, einen Anteil der TA-Kosten zu übernehmen, wenn Ihr den Kleinen zu Euch nehmt, zumindest bis Euer "Studentendasein" ein Ende hat! Denn kranke und alte Katzen sind schwer vermittelbar, und bei Euch und seiner Freundin hätte er ein schönes Zuhause, was seiner Krankheit mit Sicherheit auch gut tun würde!! Solange er im TH ist, müssen die die Kosten ja auch übernehmen... und so hat er ein schönes Zuhause mit der Option, dass Ihr irgendwann die Kosten voll übernehmen könnt.
      Wäre das vielleicht eine Lösung?
      Lieben Gruß
      Ingrid
      Schließe mich Samtpfote an- würde auch mal im Tierheim nachfragen. Eine Bekannte von mir hat eine Katze mit chronischem Schnupfen. Der Katzenschutz(Tierheim) zahlt die Medikamente solange die Katze lebt. Das ist hier so üblich, weil - wie Samtpfote schon geschrieben hat- die Tiere ja im Heim auch die Medikamente brauchen ud ansonsten womöglich nicht vermittelt werden.
      In der Ruhe liegt die Kraft
      Hänge nie dein Herz an Dinge die nicht leben!
      Danke erstmal für eure Antworten!

      Im Tierheim war ich bis jetzt noch nicht, wollte erstmal auf dieser neutralen Plattform Infos einholen, bevor dort schon alle leuchtende Augen kriegen, weil sie das Katerchen schon vermittelt glauben... Ich brächte es wahrscheinlich auch nicht übers Herz, Hollys Kumpel dann dort zu sehen und am Ende die Kosten für seine Medis nicht aufbringen zu können - seine traurigen Kateraugen würden mich sicher ewig im Geiste verfolgen. Auf seiner Karteikarte der Katzenheim-Internetseite hat er schon so einen Blick, der mir einen Kloß in den Hals zaubert...

      Da muss ich mich tatsächlich erkundigen, ob das Tierheim die Medikamentenkosten weitertragen würde. Eigentlich nachvollziehbar, wenn sie die Kosten auch tragen müssen, solange der Kater im Tierheim ist... Und vielleicht kommen sie mir ja entgegen, wenn sie wissen, dass ich noch studiere - immerhin sollte es das Katerchen bei Holly (und meinem Freund und mir :)) gemütlicher haben als im Tierheim.

      @ DarkLady: Weißt du zufällig, ob es große Unterschiede zwischen verschiedenen Diabetestypen gibt? Hab mich jetzt noch gar nicht schlau gemacht - aber muss bei jedem Diabetestyp gespritzt werden? Und - mal ganz doof gefragt - ist das schwierig, einer Katze einen Piekser zu verabreichen? Weigert die sich da nicht (Holly macht das beim Tierarzt jedenfall gerne...)? Oder gewöhnen sich die Tiere da auch dran? Ich nehme an, dass Hollys Kumpel das ja schon 'ne Weile gewohnt sein dürfte... Und kann man das alleine machen oder braucht man eine zweite Person, um die Miez zu halten? Hach, ich grübel jetzt schon über so viele Kleinigkeiten...
      Schokolade ist gut gegen Zähne :)
      Also mir wurde damals gesagt, dass bei Typ II meist nicht ein Leben lang gespritzt werden muss. Da gibt es wohl auch Phasen, wo es dann doch mal ohne Insulin geht.
      Das Spritzen selbst ist eigentlich kein Problem, besonders wenn die Katze es schon kennt. Baby hat sich da auch sehr schnell dran gewöhnt. Anfangs musste ich sie richtig festhalten, ging aber auch allein, und irgendwann ist sie einfach ruhig liegengeblieben und hat mich machen lassen. Sogar als ich so eine Tageskurve vom Zuckerspiegel machen sollte (alle zwei Stunden Blut am Ohr nehmen) ist ganz ruhig geblieben. Da fällt mir noch ein, die Anschaffung eines Blutzucker-Messgerätes ist auch sinnvoll. Damit kann man jederzeit selbst den Zuckerspiegel überprüfen. Hat damals so 20 oder 25 EUR in der Apotheke gekostet.
      Wenn das Tierheim sich an den Kosten beteiligen würde, wärs natürlich super. Es sind zwar nie wirklich große Beträge beim Doc, aber da kommt was zusammen, wenn mal alle ein oder zwei Wochen zwischen 10 und 40 EUR zahlen muss.
      Ich finde übrigens nicht, dass du über Kleinigkeiten grübelst. :naughty: Das sind schon alles wichtige Überlegungen und das sollte weitestgehend geklärt sein, bevor man sich endgültig entscheidet. Ich wär froh gewesen, wenn ich damals schon das Forum hier gekannt hätte. :zustimm:

      Liebe Grüße
      Silvia
      Mikesch & Fienchen
      Ich komme gerade aus dem Tierheim und hab super Neuigkeiten - bin vor Freude fast nach Hause gehopst! :)

      Aaalso, das Katerchen - Henry heißt er - sitzt nach wie vor aufgrund seiner Krankheit als "Ladenhüter" im Tierheim rum. Er ist ein wirklich massives Tier, riesengroß (größer als der Kater Findus, der bei meinen Eltern wohnt) und hübsch getigert. Holly hatte wohl insofern einen guten Einfluss auf ihn, als er in ihrer Gegenwart völlig entspannt war und seine einsamkeitsbedingte Unsauberkeit kein Thema mehr war, sobald unsere Kleine in seiner Nähe war. Da kann man mal sehen, dass Hollys Charme auch bei Katern wirkt! :)

      Zu seiner Erkrankung habe ich auch Infos einfahren können: seine Injektionen kosten 5,- Euro im Monat - und mir fiel ein Stein vom Herzen! Das tägliche Spritzen ließe er wohl anstandslos über sich ergehen, nur beim Blutzuckerspiegelüberprüfen müsste eine halbe Fußballmannschaft antreten, um das Tierchen festzuhalten :D Öfter als andere Katzen müsse er auch nicht zum Tierarzt, Spezialfutter für Diabetiker mag er nicht, frisst aber mit Begeisterung (und 4x täglich) 0815-Nassfutter. Uns wurde auch angeboten, dass wir sein Schlafkörbchen, seine Rattancouch *grins* und sein Katzenklo bekommen könnten und dass eventuell auch für die kommenden Jahre das Tierheim anfallende Tierarztkosten (außer dem Insulin eben) übernehmen würde. Ich bin so happy!!! Ähnlich ging es auch allen Mitarbeitern, die heute da waren - sie würden sich riesig freuen, wenn Henry auf seine alten Tagen noch ein gemütliches Zuhause bei seiner Kumpeline bekäme.

      Als ich heute dort war, hat er auch gar kein Theater gespielt, um potenzielle Dosenöffner zu beeindrucken :) Erst ist er mir fast entwischt und in den Flur gelaufen und er war biestig, weil er sein Futter heute nicht mochte und Hunger hatte. Als er dann was bekommen hatte, war er allerdings ganz lieb und ließ sich bereitwillig kraulen. Jetzt weiß ich auch, was "charakterstark" bedeutet :) Naja, vielleicht mindert Hollys weiblicher Charme seine Kratzbürstigkeit ja etwas ;) Ach übrigens: Katzennachwuchs wirds keinen geben, beide Miezen sind kastriert.

      Nun denn, wenn alles so läuft, wie es soll, dann wird Henry Mitte Februar bei uns einziehen (ich bin jetzt erstmal eine Weile nicht daheim und will meinem Freund nicht zumuten, die Eingewöhnungszeit mit Henry und Holly allein durchzustehen *grins) - ich freu mich schon so auf das Katerchen!! Und ich danke euch allen für eine Ratschläge und Postings (die ihr natürlich gern weiter schicken könnt, vielleicht hat ja noch jemand Anmerkungen)!

      *freudigdurchdiegegendhüpf*
      Schokolade ist gut gegen Zähne :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „loewenclaudi“ ()