Athrose

      Athrose

      Hallo Hundefreunde und Gemeinschaft,

      ich habe ein Problem und benötige Euren Rat. Es geht um meinen Hund und meinen Mann. Unser Hund leidet schwer an Athrose und kann tageweise nicht mehr richtig laufen. Sie bekommt starke Medikamente und der Tierarzt meint, dass sie damit schmerzfrei sei. Ich bin mir dessen allerdings nicht so sicher. Unser Hund ist 12 Jahre alt, ein Mischling und wiegt über 40 kg. Zwischen den Feiertagen funktionierten die Hinterläufe nicht mehr und mein Mann musste sie raustragen. Dieser Zustand hielt 2-3 Tage an. Der Tierarzt meinte, dass sie wohl einen leichten Bandscheibenvorfall gehabt hätte. Röntgen tut er auf Grund des Alters nicht mehr. Nur Tasten und Tabletten geben. Die Physiotherapeutin hat auch gesagt, dass die Massagen nur ganz kurzfristig helgen und hier keine weiteren Maßnahmen mehr helfen. Ein weiterer Tierarzt hat auch schon von Einschläfern geredet. Der jetzige Tierarzt gibt Medikamente und tröstet. Mein Mann ist bereit das so weiterzumachen, ich aber denke, dass wir dem Hund hier nicht gerecht werden. Sie geht oder stolpert nur noch zum kleinen und großen Geschäft raus. Geht nicht mal mehr freiwillig um die Ecke und liegt ansonsten nur im Haus. Während der zwei schlimmen Tagen hat sie aufgejault, sobald sie jemand angefasst hat. Die Tabletten werden wohl auch so ihre Nebenwirkungen haben. Ich bin in einem echten Gewissenskonflikt. Mein Mann will sie nicht einschläfen. Ich bin der Meinung, dass es nicht in Ordnung ist unseren Hund weiter so leben zu lassen. Ich helfe ihr ja wo ich kann aber mir fällt es auch schwer das so mit anzusehen. Wir haben hier eine Treppe. Diese kommt sie noch gut rauf - braucht aber mindestens 7 - 8 wenn nicht so gar 10 Minuten um runter zu kommen. Tragen geht bei 40 kg nicht. Das hat mein Mann ein- bis zweimal gemacht und das ging nicht gut, da sie Schmerzen beim Anfassen hat. Ein Dillema. Ich habe schon überlegt ihr ein schmerzfreies Ableben zu Hause zu ermöglichen ohne dass mein Mann dies mit bekommt. Denkt jetzt nicht, dass ich herzlos bin, mir bricht das Herz indem ich dies hier schreibe, aber ich sehe meine alte Dame hier leiden und mein Mann verschliesst aus Liebe die Augen vor der Wahrheit. Was soll ich tun???? Den Tierarzt nach Hause bestellen kann ich nicht. Ich bin um jeden Rat dankbar.
      Gruß!
      Beatrix
      Hallo, liebe Beatrix!

      Du befindest dich echt in einer verdammt beschi****** Situation. Beim lesen hab ich schon nen dicken Kloß im Hals, weil unsere Hündin vor 2 Jahren und 4 Monaten ebenfalls eingeschläfert werden musste.

      Sie hatte auch Arthrose, zudem war sie 14 Jahre alt, also keine schöne Mischung.
      Im Sommer 2005 hatte sie erste richtig starke Schübe. Konnte auch kaum laufen und sehr hat gelitten, Hinzu kam langsam aber sicher Inkontinenz, das war echt total widerlich!!
      Trotzdem wollte sie immer in unserer Nähe sein, nachts bei uns im Obergeschoss auf ihrer Decke schlafen. Alleine ist sie die Treppe nicht mehr hochgekommen. Meistens habe ich "nachgeholfen" und ihr Hinterteil und die Hinterläufe umfasst und sie so vorsichtig Stufe um Stufe nach oben gehoben(sie hatte so zwischen 27 und 30 kg).
      Ich habs wirklich nicht übers Herz gebracht, sie einschläfern zu lassen, obwohl dieses Thema seit besagtem Sommer oft zur Debatte stand, damit unsere Maus nicht leidet
      Am 5.10.2005 (wie genau ich diesen Tag noch im Kopf habe...) ist sie mir dann nach oben gefolgt und runter gings wohl gar nicht. Lezttendlich ist sie gefallen. das hat mir die Augen geöffnet, dass es so nicht weitergeht, dass Lucy es nicht verdient hat, so unwürdig weiterzuleben. Mit Schmerzen (trotz Schmerztabletten und-spritzen), ständig ins Haus machend (es tat ihr immer so schrecklich leid) und so hilfsbedürftig (sie war immer ein sehr eigenständiger Hund).

      Ich möchte dir hier jetzt nicht raten, dass du deinen Hund einschläfern lassen sollst, das würde ich mir nie anmaßen.
      Ich wollte dir lediglich berichten, wie es bei unserer Süßen war und dass dir das vllt. ein Stück weit bei deiner Entscheidung hilft.

      Auf jeden Fall solltest du das aber mit deinem mann absprechen. So kann er sich auf einen möglichen Tod vorbereiten (ob er nun jetzt kommt, oder in ein paar Wochen/Monaten) und vllt. noch einmal BEWUSST Abschied nehmen.

      Ich drücke dich unbekannterweise mal ganz fest, du musst eine schreckliche Entscheidung treffen.
      Ich kann mir vorstellen, wie du mit dir ringst und wie es dir das Herz zerreißt!
      Ganz, ganz viel Kraft und dass du hinter deiner Entscheidung stehen kannst (egal, welche du treffen magst).

      Wuschel
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!
      huhu du

      wir stehen seit heute leider vor der gleichen entscheidung wie ihr... :sad:
      unsere dicke hat auch athrose, ist ebenfalls 12 und wiegt auch um die 40kg...
      in den letzten tagen ist die athrose leider wieder schlimmer geworden... zum glück noch nicht so schlimm wie bei eurer alten dame aber wir kämpfen..
      heute abend kommt das nächste gespräch mit der Ta. zum glück können wir ihr durch medikamente immer noch helfen und sie hat auch wirklich noch richtig spaß am leben..
      daher werden wir diese schlimme entscheidung hoffentlich noch ein paar tage abwarten können..

      aber ich kann deinen gedanken verstehen sie einschläfern zu lassen während dein mann nicht da ist und ich glaube, ich würde es auch machen.. wenn ich sehen würde das unsere süße nur noch leidet könnte ich es nicht... und wenn die ärzte dann auch dazu raten würde ich es nicht länger hinauszögern...
      ich weiß es ist schwer, aber ihr müsst in ihrem sinne entscheiden...

      lg
      :dance: :clap: :dance: :clap:
      Danke für Eure Antworten.
      Ja, ich denke, dass es das Beste für meine Dicke wäre, wenn Sie in Ruhe und zu Hause einschlafen dürfte. Sie ist vor ein paar Tagen auch die Treppe runtergerutscht, da sie sich hinten nicht mehr halten konnte.

      Aber mein Mann sagt Nein. Er kann nicht los lassen, obwohl er die Krankheit sieht. Oder er mag die Verantwortung einer solchen Entscheidung nicht tragen. Das war mit unserer älteren Hündin vor einem Jahr auch so.

      Ich mag unsere Dicke nicht einschläfern, ohne dass er das weiß. Wäre ja auch blöd. Schöner wäre es, wenn sie leise einschlafen würde und ich könnte ihm sagen, dass sie in seiner Abwesenheit verstorben ist. Ich glaube, damit könnte er leben. Aber wie soll ich das denn anstellen?

      Zum Tierarzt fahren kann ich schon nicht mehr mit ihr, da ich die Dame nicht mehr ins Auto bekomme...


      ohjeeee wenn ich nur wüßte was Richtig ist..

      Danke für jeden Rat
      Beatrix
      Hallo!

      Kannst du deinen TA nicht fragen, ob er zB. nach der Sprechstunde zu euch nach Hause kommen könnte? (Je nachdem, wie weit ihr wegwohnt...).

      Oder einen lieben Nachbarn/Freund/Familienmitglied fragen, dir zu helfen, eure Hündin mit zum/ins Auto zu tragen? Beim TA hilft ja meistens die Tierarzthelferin.

      Wenn dein Mann die Augen so fest verschließt, musst du leider die Entscheidung alleine tragen.
      Wobei es für euern Hund bestimmt schön wäre, wenn ihr beide dabei seid, wenn sie einschläft.
      Ich habe gemerkt, dass unsere Hündin sichtlich ruhiger wurde, als ich sie gestreichelt habe, als die Spritze gesetzt wurde.
      Und mir hat es auch geholfen, dass ich bei ihr war, zu wissen, dass sie keine, bzw. weniger Angst hatte und alles ohne "Probleme" seinen Lauf nahm...


      Ich wünsche dir viel, viel Kraft!
      Das Leben ist ungewiss - iss den Nachtisch zuerst!