fast 3 Jahre ist es nun her, dass ich meine erste Katze bekam, kurz nach dem Tod meines Hundes, der durch einen Gendefekt so agressiv wurde, dass er jeden biß und nach 5 Jahren schließlich eingeschläfert werden mußte. 2 Tage nach dem Tod meines Hundes (auch wenn er bissig war, ich hab ihn immer geliebt) stand plötzlich ein abgemagertes maunzendes etwas vor der Tür. Nach langem Sträuben meiner Eltern haben wir sie aufgenommen und zum ersten Mal wohnte eine Katze bei uns. was wir zu dem Zeitpunkt nicht wußten, sie war schwanger. und hat uns wenige Wochen später 3 kleine Babys geschenkt. Die kleinen waren noch keine 6 Wochen alt, da kam Coco eines abends nicht nach Hause. Das hatte sie noch nie gemacht, im Dunkeln haben wir überall nach ihr gesucht. Stundelang. Nichts. Coco war nicht auffindbar. ich fing an mich zu fragen ob ich etwas falsch gemacht hatte. Hatte ich mich zu sehr um die Babys gekümmert und sie vernachlässigt? war sie weggelaufen? tage später klingelte das Telefon. Unsere süße Coco lag im Garten unseres Nachbarn. Übel zugerichtet und leider tot. Sie hatte wohl mit letzter Kraft versucht sich nach Hause zu ihren Babys zu schleppen, denn sie lag 200 m von der Straße entfernt und nur 50m von unserem Haus. Sie so zu sehen, war das Schlimmste was ich mir vorstellen kann,. und wenn dieser A.... angehalten hätte, würde sie vielleicht heute noch leben. Wenigstens hatte ich meine 3 Babys noch. Zwei davon waren an Freunde versprochen, aber das Mädel behielt ich. Cady hab ich sie getauft. Sah genau aus wie ihre Mutter. Monatelang war ich mit Cady super super glücklich. Sie war total verschmust und zutraulich. Jeden Abend schlief sie in meinem Bett. Kurz vor Weihnachten fuhr ich übers Wochenende weg. Samstags kam ein Anruf meiner Eltern. Cady war angefahren worden. Mein Vater hatte sie gefunden und war sofort mit ihr zum Tierarzt gefahren. Auf dem Weg dorthin ist sie gestorben. Aber sie muß wohl schon länger im Straßengraben gelegen haben, denn das Blut an ihrem Fell war schon getrocknet. Trauer und eine abgrundtiefe Wut waren alles was ich in dem Moment empfand. Die kleine Cady, bei deren Geburt ich dabei war und die ich aufgezogen hatte war einfach von so einem Möchtegernrambo totgefahren worden. Und dann hat er sie im Graben liegen lassen, wie ein Stück Dreck. War ihm wohl egal, was mit dem armen Tier passiert. Er hätte nur aussteigen müssen. Sie hatte extra ein Halsband mit ihrem Namen an. Und sie ist driekt vor unserem Haus überfahren worden. Es hätte ihn keine fünf Minuten gekostet, aber seine Faulheit hat meine Cady das Leben gekostet. Ihr junges gerade mal 9 Monate altes Leben. Noch heute trauere ichum die Beiden, aber egal was passiert, ich werde sie nie wieder bekommen. Wenn es ganz schlimm wird gehe ich zum Grab der Beiden. Mein Vater hat sie damals im Garten vergraben, nebeneinander, damit Mutter und Tochter wenigstens im Tod vereint sind. Manchmal wünschte ich mir, dass es alles nur ein Albtraum war und die Beiden morgens auf meinem Bett liegen. Aber heute liegt dort eine schwarze Katze, die ich mir wenige tage nach Cadys Tod aus dem Tierheim geholt habe um den Schmerz über einen wahnsinnigen Verlust leichter zu ertragen. Dieses Tier dankt es mir mit allem was es kann. Durch Cadys Tod hat es ein liebevolles Zuhause bekommen. Und es tröstet mich ein wenig, dass vielleicht ihr Tod wenigstens etwas gutes hatte: Coffee muß nicht mehr im Tierheim leben, sondern in einem großen Haus mit Garten und einem warmen Platz zum Schlafen. Und sie hat einen besondern Platz in meinem Herzen, auch wenn ich Coco und Cady immer lieben und vermissen werde.
Der Sprung über den eigenen Schatten gelingt uns leichter, wenn wir ihn für jemaden wagen, der Licht in unser Leben bringt.