Labrador oder lieber Golden Retriever?

      @Claudi24: Ich bin schon der Typ Mensch der sich täglich an seinen Hunden freut. Mit der richtigen Einstellung geht das auch. MIr sind meine 3-5 Stunden täglich bloßes "Gassi" nicht zu viel. Es gibt eigentlich kaum einen Tag im Jahr, an dem ich mal keine Lust hätte (es sei denn, es geht mir nicht gut - kommt selten vor, Hunde machen wohl gesund )

      Dennoch: Einen Hund sieht man einfach in der Wohnung. Man muss täglich saugen - und selbst dann, sieht man innerhalb kürzester Zeit wieder: Hier haart ein Hund. Auch hat man einfach eine enorme Verantwortung, deren Außwirkungen vielleicht so mancher als "Einschränkungen" in sein Leben wahrnehmen würde.
      z.B. muss man sich drei mal überlegen, ob man auf dieses und jenes Festchen geht. Hund mitnehmen ist natürlich super toll (wenn es denn überhaupt erwünscht ist...)- aber vielen viel zu stressig, da sie ihren Hund nicht an Alltagssituationen gewöhnt haben.
      Ich besuche keine Konzerte mehr in weit entlegenen BUndesländern.
      Habe ich übers Wochenende BEsuch, muss ich diesen drei mal täglich alleinlassen - in meiner Wohnung!
      Für manche LEute ist selbst der Spaziergang mit nervigen Phasen durchsetzt, da sie es nicht schaffen, ihren Hund ordentlich an sich zu binden, der Hund dauernd Rabatz macht und den Halter verarscht.
      Als ich als Teenie noch mit Hunden anderer Leute ging, hätte ich mir nicht träumen lassen, wie "Zeitintensiv" so ein Hund sein kann. Ehrlich nicht!
      Es ist etwas ganz anderes, einen Hund mal eben auszuleihen - oder einen Hund 24 Stunden am Tag um sich zu haben.

      Hast Du bedacht, dass man im Winter bei Dunkelheit draußen herumlaufen muss? Nicht jedem macht das spaß. Hier gibt es viele Frauen, denen ist die dunkle JAhreszeit ein Graus. (Und jetzt stell Dir vor, Du machst 15 Jahre lang jeden Winter täglich einen Spaziergang, zu dem Du Dich zwingen musst)

      Ich will die Sache an sich nicht schlecht reden. Aber es gehört doch mehr als ein bisschen Tierlebe dazu, mit einem Hund zusammen zu leben - so richtig zusammen zu leben. In meinen Augen gehört so etwas wie Passion dazu.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Thora“ ()

      Hallo!

      Ich kann mich Thora nur anschließen. Es ist wirklich etwas anderes, wenn man einen Hund nur ab und zu hat, etwas anderes, wenn die Familie voll hinter einem steht und nochmal etwas ganz anderes, wenn man alleine für einen Hund verantwortlich ist.

      Auch unser 2. Hund ist wieder ein Familienhund, um den sich alle kümmern, auch wenn diesmal mein Name auf dem Kaufvertrag steht :biggrin:, ABER ich möchte mir nicht vorstellen, wie es mal ist, wenn man ganz ALLEINE für so einen Hund verantwortlich ist.

      Ich merke es auch an meinem Alter (obwohl ich mich mit 24 noch nicht sooo alt fühle :D). Heute mache ich mir über Dinge Gedanken und Sorgen, wo man als junger Mensch nie dran denkt. Die sprichwörtliche, sorgenfreie Jugend ist irgendwann vorbei.

      Jeder, der gerne einen Hund hätte behauptet: "Natürlich weiß ich, dass ein Hund Arbeit macht." Doch dieser Satz ist schnell gesprochen ohne dass man die GANZE Tragweite bedenkt.
      Gassi und Futter ist nicht alles, das wäre zu einfach.

      Bei einem Welpen geht es schon los, dass er sich überhaupt erstmal an den ganzen neuen Rythmus im neuen Heim gewöhnen muss, d.h. für den eigenen Alltagsrythmus erstmal ADE. Schlaflose Nächte und Augenringe sind die Folge, die Angst zu langsam zu sein, so dass was in die Wohnung geht.
      Man hört auf jedes Geräusch, das der Welpe von sich gibt, ob er noch atmet, ob er in Ordnung ist, ob er sich nichts einfängt.

      Viele Welpen fangen sich im Welpenalter irgendeine Infektion ein, oder trotz Entwurmung Würmer, Giardien und sonstigen Schrott, so dass man zum TA muss, weil man selbst sehr unerfahren ist.
      Alleine schon das Einfühlungsvermögen zu erkennen, das mit dem Hund etwas nicht stimmt, das muss man auch üben, das hat nicht jeder gleich.

      Man muss ebenso ein Gefühl für die Futtermenge kriegen, den Welpen öfter mal wiegen, auch so erkennt man, ob alles einigermaßen okay ist. Am Anfang läuft ein Welpe nicht viel, aber Beschäftigung will er ständig, das ist manchmal nicht nur "ein bisschen" anstrengend, sondern ganz schön. Wenn ich aus der Arbeit komme, ne geschlagene Stunde in der Wiese hocke und zum 100. Mal seine Spielschnur rumziehe und er noch 50 Mal will und der Kerl immernoch nicht müde ist und man sich aber zusammenreißt, weil der Hund soll ja glücklich sein.

      Ist der Hund erwachsen, gesund und kräftig, langt ihm ein stinknormaler Spaziergang vielleicht nicht mehr und er zeigt das auch. Dann muss Mensch kreativ werden.

      Wird der Hund alt, verdient der TA immer mehr an ihm, die Spaziergänge werden kürzer, doch die Beschäftigung, die der Hund braucht oder zumindest die Zuwendung, die er braucht, wird wieder größer.

      Unser alter Zorro war einfach die letzten Monate fast ein Pflegefall. Ich habe es gerne getan, denn ich habe meinen alten Rüpel über alles geliebt. Aber hebt mal ein paar Monate lang 41 Kilo 5 mal am Tag ins und vor allem aus dem Auto, schleicht zehn Minuten lang den Feldweg ein Stück rauf und ein Stück runter und fahrt dann wieder heim.

      Sehr unbefriedigend, vor allem für meine Figur. :confused:

      Aber auch das kommt auf einen zu. Nicht einfach sagen, da habe ich ja noch viel Zeit hin, diese Zeit wird kommen und auch in dieser Zeit, will der Hund die gleiche Liebe und vor allem das gleiche Gefühl dazuzugehören.

      Ich kann den Hundewunsch vieler Menschen verstehen, aber deshalb haben wir ja unser Hirn, dass wir nicht nur aus dem Bauch heraus entscheiden, sondern uns der Tragweite von Entscheidungen bewusst werden.

      Ein Hund ist was tolles, ich möchte keinen missen, aber hier mit mir sind 3 hundeerfahrene Leute von denen IMMER mind. einer beim Hund ist, dann geht das auch.

      Ciao Mimi
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