
Das Brustkrebsrisiko bei Frauen ist bekanntlich auch recht hoch. Dennoch trifft man heute immer noch unsozial denkende, da später einmal mit ihrer Krebstherapie das Gesundheitssystem belastende, Frauen, die meinen, sie müssten versuchen, lebenslang mit ihren Brüsten, diesen beiden verkrebsenden Zeitbomben, herumlaufen! Obwohl man sie doch viel geschickter gleichfalls prophylaktisch schon im Säuglingsalter amputieren und damit zahlreiche Gefahren ausschalten könnte.

Schon seltsam, dass man beim Tier hinsichtlich eines noch viel gravierenderen Eingriffes andererseits plötzlich jedoch diese Sache sehr locker sieht. Allein eine vergleichsweise geringe Wahrscheinlichkeit, damit spätere Komplikationen auszuschließen, reicht plötzlich als Rechtfertigung dafür aus, ganze Organsysteme zu entfernen, die noch dazu den kompletten Hormonhaushalt und Stoffwechsel maßgeblich beeinflussen.
Wenn's um ihn selbst geht, kämpft der Mensch um Vollständigkeit bis zuletzt. Oftmals gegen alle Vernunft und Risikoabwägung. Bei seinem ach so geliebten Haustier sieht das aber plötzlich ganz anders aus. Weil offenbar die Sache Tier für den Halter nur zu funktionieren hat. Am besten so lange wie irgendwie möglich. Und auf diesem Weg zur Erlangung längstmöglicher Funktionalität spielen letztlich weder die körperliche Integrität, noch das Wohlbefinden des Tieres irgendeine maßgebliche Rolle. Sehr bedenklich ...

Oder darf man die ganze Prophylaxediskussion doch nur als Vorwand vor sich selbst und allen anderen auffassen, mit dem ein verwerfenswerter Eingriff kaschiert werden soll, der lediglich vom weit verbreiteten menschlichen Verlangen diktiert ist, sich ein kuscheliges, geschlechtsloses Etwas zu schaffen, das seinen Halter eben NICHT mit irgendwelchen "schmutzigen" Antrieben belästigen soll?
Wer kastriert, sieht in seinem Tier offenbar nur eine Sache, die man sich zurechtschnitzen darf, wie es dem Halter am besten in sein individuelles Konzept von "Haustierhaltung" passt.