Erste Katze, einige Fragen

      Ich glaube in Anbetracht der Konsequenzen die ein auch eingeschränkt gewährter Freilauf hat und haben wird, verständlicherweise wollen sie dann ja auch regelmässig hinaus, werde ich es nicht überstürzen und jetzt erstmal die Prioriät darauf legen, dass Arielle einen Gefährten bekommt (denke der wird Sebastian heissen).

      Und ich müsste ja noch die Impfungen abwarten. Sehe dann schon, vll. sind die beiden zusammen dann bereits so ausgelastet, dass ein Freilauf (erstmal) gar nicht nötig sein wird. Lese zur Zeit so ziemlich alles was sich über Katzen und deren Verhalten finden lässt - Theorie hab ich mittlerweile glaube ich schon ziemlich viel gelernt. Ob und wie das in der Praxis dann übertragbar ist, Katze ist ja nicht gleich Katze, mal sehen. Erstaunt war ich z.B. dass es funktioniert, wenn man ne Katze "anblinzelt", dass sie dies auch macht. Also so von ihrem Verhalten her kann ich glaube ich schon sagen, dass sie im Moment eine glückliche Katze ist.

      Wegen dem "Clickern" habe ich mich informiert, wobei das ja als Kommunikation mit dem Menschen beschrieben wird. Finde das aber recht einseitig, letztlich ist es doch nur Konditionierung und die Katze tuts, weil es mit dem Click die Belohnung verbindet, von wirklicher Kommunikation kann da eigentlich nicht die Rede sein. Dann schon eher das Mauzen, Gurren, ihr Schwanz und im Gegenzug beim Menschen, freundliche oder bestimmte Stimmlage, Aufmerksamkeit usw. Auch das mit den "Blinzeln" halte ich für "echte" Kommunikation. Ich mag an Katzen u.a. auch ihre Eigenständigkeit, mit dem "Clickern" würde man die schon etwas einschränken und Kunststücke o.ä. braucht die Katze nicht zu können, bzw. sie kann die Eigentlichen ja von Natur aus. Würde die Katze z.b. auch nicht mit Leckerlies locken, wenn sie nicht zu mir kommt, wegen mir, dann soll sie es auch nicht. Mache auch ums Futtergeben kein großes Aufsehen, d.h. zügig in ihren Napf und entferne mich dann.

      Aber ich denke da entwickelt jeder wohl sein eigenes Programm und das wird je nach Katzenpersönlichkeit auch verschieden sein. Manche sind nicht ganz so individuell, manche brauchen den Menschen als Hilfestellung, weil sie etwas selber nicht gelernt haben, andere sind sehr auf Belohnungen aus usw.
      Das mit dem Clikern habe ich mit unserem Hund gemacht. Das klappt gut, weil die Konditionierung außschließlich auf positive Verstärkung baut. Wenn man der Katze ein bestimmtes Verhalten antrainieren will, dann kann das erfolgreich sein mit dem Chlickern. Ich ahbe ja auch 2, jetzt 18 Wochen alte Katzen. Und die Beiden haben inzwischen auch Freigang, da wir eben auch bei dem schönen Wetter im Garten sind und am Anfang habe ich darauf geachtet, daß die Kleinen im Haus bleiben, aber die haben dann nur noch an der Tür gesessen. Jetzt treiben sie sich im Umkreis von etwa 300 Metern rum und kommen auch immer schnell angerannt, wenn ich sie rufe. Katzen haben eben einen enormen Unabhänigkeits- und freiheitsdrang und draußen ist eben für die Katze das richtige leben und wenn man etwas davon ermöglichen kann, dann ist das doch am artgerechtesten, oder?
      LG Susanne

      Ja, denke ich auch. Wenngleich die Katze draussen eben auch Risiken hat, gerade in einer Stadt, die zumindest für mich unbeaufsichtigtes rauslassen nicht möglich machen. Wobei nicht gesagt ist dass ich meine Wohnsituation die nächsten 3-4 Jahre nicht ändern wird und dann könnte es schon wieder anders aussehen.

      Der Freiheitsdrang ist auch nicht allein ein Katzenproblem, denke ich mal, überhaupt ist ein Haustier immer ein Kompromiss mit deren Natur. Ob man sich nun ein Kaninchen holt, einen Vogel oder sogar Fische. Es ist immer auch eine Abwägung, z.B. mit der Kastration, man nimmt der Katze ja einen wesentlichen Lebensbereich, Mutter sein, weg. Mit gutem Grund. Der gleiche gute Grund kann eine Hauptverkehrsstrasse sein. Die Alternative wäre keine Katze zu halten, bzw. überhaupt kein Haustier. Wobei Tieren, dem Menschen im Übrigen ja auch, die Fähigkeit gegeben ist sich anzupassen. Wir Menschen sind ja auch nicht so frei, wie wir das gern hätten.

      Das Clickern als Rückrufkommando zu verwenden, das wäre durchaus sinnvoll, denke aber, man kann sich da auch nicht darauf verlassen. Ist z.b. der Jagdtireb unmittelbar, weil ein Vogel in Sicht o.ä. kann man glaube ich clickern wie man will - zur Sicherheit müsste trotzdem eine Leine verwandt werden und das macht das Clickern in dem Fall dann schon wieder überflüssig.
      So, damit sind es zwei im Bunde. Im Moment sitzt Neuzugang Russou - ich behalte den Namen - mit seinen 2 Monaten im hintersten Winkel des Bettes. Nachdem er mich auch ein paar Mal angefaucht hat, hat er sich mittlerweile an mich gewöhnt, läässt sich streicheln, blinzelt und frisst aus der Hand und wenn ich es ihm hinlege. Arielle kommt immer mal wieder vorbei und sieht zu ihm ins Eck, hält aber Abstand. Der Größenunterschied ist schon beachtlich und das obwohl Arielle nur 1,5 Monate älter ist, sie ist glatt 3x so groß wie Russou.

      Ich habe Russou schon "zwangsweise" aus seiner Ecke entfernt, wobei er sich zwar in den Boden krallt, aber nicht schreit oder faucht; er will zwar nicht raus, aber es geht nicht soweit, dass er es um jeden Preis verhindern möchte. Habe ihm so sein Katzenklo gezeigt, dass ich ihm temporär erstmal nahe meines Bettes aufgestellt hab, auch die Wasserschale, die auf der anderen Seite des Bettes steht.

      Wenn Russou Arielle zu nahe kommt faucht sie, er allerdings nicht. Er hat auch schn zwei Versuche unternommen sich Arielle zu nähern, aber da spielt sie noch nicht mit. Denke aber das wird sich bald geben, hatte mir die Reaktionen heftiger vorgestellt.
      Bild hab ich noch keins gemacht. Ist im Moment alles andere als glücklich der kleine Kerl. Denke er vermisst seine Mamakatze, er maunzt viel und wehleidig, denke er ruft nach ihr. Arielle ist da aktuell auch keine Hilfe, sie nähern sich zwar an aber fauchen und knurren nun beide. Russou versteckt sich auch die meiste Zeit. Immerhin reagiert Arielle wenn er ruft.

      Bisschen gefressen hat er, getrunken noch gar nichts, als ich ihn aufs Katzenklo gesetzt hab (er hat ein Eigenes) hat er immerhin schon mal was gemacht. Gibts irgendwelche Tipps es ihm leichter zu machen?

      Ich hab ihn lange in seinem Versteck gelassen, erstmal ab und an so gestreichelt, dann länger, bis er sich unter den Streicheleinheiten entspannt hat, danach das erste Mal kurz rausgesetzt, dann hat er sich wieder versteckt, dann grad eben nochmal raus, da is er dann schon ein bissl durch die Wohnung, Arielle ihm hinterher.

      Foto mach ich, sobald er sich einigermaßen gefangen hat.
      Das er jetzt schon mal rausgekommen ist und sich etwas umgesehen hat ist doch schon mal ein gutes Zeichen. Was ja immer schön ist ihn mit Leckerlis zu bestechen. Allerdings für beide, nicht das du dich um den Kleinen kümmerst und deine Süße eifersüchtig wird. Vielleicht stellst du etwas tolles zu fressen hin wie Katzenmilch oder bischen Hackfleisch oder so. Für jeden etwas von der Hand gefüttert. Dann vielleicht mal netwas mit Ariell spielen, dann kommt er vielleicht aus Neugierde dazu. Immer schön langsam und geduldig. Das wird schon
      LG Susanne

      Es bessert sich langsam, recht langsam. Russou läuft jetzt ab un an schon durch die Wohnung, maunzt aber immer noch recht viel nach Mama, lässt auch mich nur in seinem Versteck an sich ran, wenn er draussen ist und ich streichel ihn, geht zwar das Schwnzchen hoch, aber er haut auch gleich ab. Arielle faucht mittlerweile nur noch selten und nur noch zurück, also wenn er faucht. Denke sie hat sich bereits abgefunden, er sperrt sich aber noch. Merk das ja auch noch bei mir. Gestern hat er fast die ganze Nacht durch "geweint" ... da sein Versteck unter meinem Bett ist, aber wenn ich mal schlafe dann schlafe ich hehe

      Hier ein Foto von Russou:


      Hier noch zwei aktuelle von Arielle (Fotoshootings liegen ihr irgendwie hehe):



      Und hier mal der Anfang der dritten Ebene, im Moment lediglich ein Aufgang mit Ruhe- und Fensterplatz, mit Rasenteppich belegt, soll später dann noch an den Wänden entlang erweitert werden:
      Schön, dass Du den Kleinen dazugeholt hast. Sie werden schon noch Freunde werden.

      Die dritte Ebene sieht auch gut aus. Hast echt Talent. :zustimm:
      Aber eine Frage habe ich dazu doch noch. Die Platten scheinen mir nur auf die Halterungen aufgelegt. Stimmt es oder täuscht das Bild?

      Wenn sie nur aufgelegt sein sollten, dann müsstest Du noch überlegen, wie Du sie an den Halterungen befestigst. Wenn die Kleinen größer sind, könnte es passieren, dass es Flugbrett und fliegende Katze gibt, weil es abrutscht.
      Copyright by Pumuk

      Die natürliche Waffe des Menschen ist seine Intelligenz. Leider sind nur wenige Menschen in der Lage diese Waffe zu nutzen. Alle anderen basteln sich vernichtenden Ersatz.

      Liebe Grüße von Bruno, Willi und Lieblingsdosi
      Sieht man nicht auf dem Bild, aber die Bretter sind schon auch angeschraubt. Der Teppich is mit doppelseitigem Klebeband verklebt, wollte erst Tackern, aber nicht dass sie die Klammern rauskratzen und verschlucken.

      Bis zum Freunde werden ists wohl noch ein Stück hin, im Moment wechseln Scheingefechte mit Verfolgungsjagden, gegenseitigem Belauern usw. ab. Interessanterweise ist Arielle trotz ihrer deutlichen körperlichen Überlegenheit die, die oftmals Reißaus nimmt und es sieht alles danach aus, als wäre Russou im Begriff sich durchzusetzen. Russou hat es z.B. auch geschafft die gerade vom Wasser trinkende Arielle zu vertreiben und hat dann selber aus ihrem Napf getrunken. Hoffe nur, dass dieses Gerangel zu einer friedlichen Koexistenz bzw. Freundschaft führt - der Kleine wird derweil immer forscher. Ist so eine Rangordnung wenn sie denn mal steht dauerhaft verbindlich?

      Naja, immerhin fühlen sich beide genötigt den jeweils anderen zu beachten. Hätte ja auch sein können, dass sie sich einfach aus dem Weg gehen.
      Mit der Rangordnung kann ich leider nichts zu sagen. Ich habe ja Geschwister und ich kann nicht feststellen, wer über wem steht. Ich habe nicht den Eindruck, daß es zwischen denen eine Herachie gibt. Aber vielleicht entwickelt sich das noch.
      Eine Frage noch, du hast geschrieben, daß der Lütte erst 8 Wochen ist, warum hast du ihn so jung geholt? Da ist das klar, dass er so nach der Mutter weint. Du hast da haber ein wirklich süßes Päärchen!
      LG Susanne

      Hey, die spielen ja. Das ist Klasse.

      Das mit ihrem und seinem Napf ist auch lustig. Katzen futtern aus allen Näpfen, da gibt es kein mein und dein. Wer schneller frisst, wird dicker.

      Willi und Bruno haben auch je einen Napf, aber sie futtern gemeinsam aus beiden. Wassernapf hab ich nur einen zu stehen.
      Copyright by Pumuk

      Die natürliche Waffe des Menschen ist seine Intelligenz. Leider sind nur wenige Menschen in der Lage diese Waffe zu nutzen. Alle anderen basteln sich vernichtenden Ersatz.

      Liebe Grüße von Bruno, Willi und Lieblingsdosi
      Original von tetrapak

      Bis zum Freunde werden ists wohl noch ein Stück hin, im Moment wechseln Scheingefechte mit Verfolgungsjagden, gegenseitigem Belauern usw. ab. Interessanterweise ist Arielle trotz ihrer deutlichen körperlichen Überlegenheit die, die oftmals Reißaus nimmt und es sieht alles danach aus, als wäre Russou im Begriff sich durchzusetzen. Naja, immerhin fühlen sich beide genötigt den jeweils anderen zu beachten. Hätte ja auch sein können, dass sie sich einfach aus dem Weg gehen.


      Hört sich für mich nicht so außergewöhnlich an. Letztes jahr hat mein 10-Wochen-Kitten Minnie den Miro quer durch die Wohnung gejagt. Ein Bild für die Götter :D !
      Gegenseitig belauern tun sie sich noch immer. Die Jagdkünste müssen ja in Form gehalten werden. Scheint Freude zu machen, aus dem Versteck rauszuschießen und den anderen unverhofft zu erwischen. Und am Anfang muss ja ganz genau analysiert werden, was der andere macht.. :wink:

      LG Minnie

      Liebe Grüße von Christine mit Minnie und Miro von der Katzenhilfe in und um Würzburg
      Die Vorbesitzerin von Russou war der Meinung nach 8 Wochen könne und wolle sie die Babys abgeben. Hätte ich ihn nicht als Zweitkatze genommen, hätte ich ihn so jung auch nicht aufgenommen. Ich dachte aber Arielle könne alsbald zum Ersatz herhalten und ich bin ja auch überwiegend da.

      Mittlerweile scheint Russou sich aber auch bereits von seiner Mama gelöst zu haben und das Maunzen, jetzt seltener, bezieht sich eher auf mich. Allerdings hat er ein recht lautes Organ, war grad für ne Stunde weg und man hörte ihn schon unten an der Straße. Gerade haben sie auch gemeinsam aus einem Napf gefressen. Denke also das alles ist auf gutem Weg. Katzenklo benützen sie auch beide wie es ihnen gerade passt, d.h. ich kann demnächst das extra Klo für den Kleinen wieder rausnehmen. Is ganz praktisch, weil weniger Arbeit hehe

      Ist schon erstaunlich, wie sich schnell sich das dann doch entwickelt. Kein Vergleich zu gestern.
      Das mit dem 2. Klo rausnehmen würde ich nicht machen. habe ich auch versucht, aber daraufhin hat mir der kleine Kater überall hingepiselt. Katzen wollen gerne verschiedene Klos haben, gerade wenn sie zu zweit sind. dadurch das einer meiner beiden dias Kaka vergräbt und der andere nicht, sehe ich genau, daß sie jeder zum kaka unterschiedliche klos verwenden. Eigendlich sagt man ja, dass man 1 Klo mehr als Katzen haben sollte, aber zum Glück kommen wir mit zweien aus.
      Deine Arielle ist ja wirklich hübsch. Willst du da mal Nachwuchs haben?
      LG Susanne

      Die Zeit vornehmer Zurückhaltung ist nun definitiv vorbei und an dessen Stelle tritt das Ungstüm und die Spielfreude zweier Jagdmaschinen. Gestern Abend hat es angefangen mit einem furiosen Auftakt, dass ich meinte die zerlegen mir die Wohnung. Arielle ging ab wie ein Schnitzel, der Kleine war zeitweise heftigsten Attacken ausgesetzt; dabei ließ sie aber die Krallen immer eingezogen. Der Kleine nicht, aber der größeren Arielle macht das scheinbar wenig aus.

      Was hier so harmonisch aussieht ist täuscht:


      Das Spiel drohte mehrmals zu eskalieren, da Arielle dem Kleinen keine Ruhe ließ und in ihren Attacken heftiger wurde. Der Kleine fauchte und schrie, biss um sich und hinterließ in auswegloser Situation eine Pfütze in der Küche (er war von Arielle im Zimmereck gestellt worden). Ich hab mehrmals eingegriffen, als es mir zu bunt wurde, aber das hat nicht viel gebracht. Was etwas geholfen hat, war, dass ich während die Beiden am Kämpfen waren, die beiden gestreichelt habe, erst eine, dann die andere. Darauf kamen beide wieder etwas runter von ihrem Jagdtrip und die Attacken wurden weniger heftig.

      Sie schlafen jetzt auch einträchtig nebeneinander und stupsen sich gegenseitig mit den Nasen. Und in der Tat ist die Bewegung und das Spiel durch 2 Katzen weitaus natürlicher und abwechslungsreicher als in der Einzelhaltung. Ich denke also, ich kann sagen, dass die Zusammenführung geklappt hat.

      Zu der Frage wegen Nachwuchs. Ich werde Arielle Kastrieren lassen, auch Russou und somit wirds keinen Nachwuchs geben. Ich denke es gibt genug Katzenbabys auf dem "Markt", da muss ich nicht noch welche produzieren. Ich würde Arielle zwar einen Wurf wenigstens gönnen, damit sie auch einmal Mutter sein durfte, aber dazu müsste ich die Gewißheit haben, dass ich die Babys alle in gute Hände abgeben kann. Auch der Stress den man sich mit Katzenbabys ins Haus holt, ist denke ich nicht unerheblich.

      Russou hat mich als Mamaersatz adoptiert und wenn ich auch nur das Zimmer verlasse geht das Geschrei los. Ich denke das ist wohl normal, da er ja noch sehr jung ist. Aber bis dahin, dass ich die beiden mal einige Stunden alleine lassen kann, wirds noch etwas hin sein. Bin ich eine Stunde weg, dann miaut Russou auch diese Stunde auf die kläglichste Weise. Arielle macht das nur kurz und legt sich dann hin und döst.

      Ich danke jedenfalls nochmal für den Rat zur Zweitkatze, nachdem die Anfangsschwierigkeiten überwunden sind und ich sehe, wie die jetzt miteinander umgehen, könnte ich mir eine alleine gar nicht mehr vorstellen.