Fruchtwein selber machen?

      Hallo zusammen,
      fein, da bin ich ja nicht die einzige, der es nach selbstgemachten Leckereien gelüstet. Mich würde für den Anfang ein Brombeerwein interessieren, da ja grad überall welche des Weges stehen.
      Übrigens 6 Monate Wartezeit ist doch völlig okay, gut Ding will Weile haben, oder?

      Bin sehr gespannt.

      Liebe Grüße

      Tobe
      Hallo Kobold,

      vielen Dank, das du dein Rezept verrätst :wink:

      Ich dachte mir schon, das einiges an Zubehör gebraucht wird. Aber da ich solch seltsame Gerätschaften bei uns im Keller gefunden habe, werde ich mal sehen ob ich die zum Leben erwecken kann. Der Vormieter hatte anscheinend ne illegale Saufbude da unten gehabt :D
      Leider gibt es da keine Gebrauchsanweisung dafür. Aber soweit hast du ja super gut erklärt! :clap: Was ich aber nicht ganz verstehe, was bedeutet "abziehen"?
      Ich will da nix falsch machen, sonst fliegt mir tatsächlich er keller um die Ohren :eek: :eek:

      LG BIG
      Abziehen ist ganz einfach:

      Man nehme den Metballon samt Inhalt, sobald sich der Bodensatz schön abgesetzt hat und steckt einen dünnen Schlauch in den Ballon, so dass das Ende des Schlauchs gerade gut in den Met reinhängt (bitte nicht in den Bodensatz baumeln lassen!). Dann stellt man den Ballon etwas erhöht auf, nimmt einen zweiten Ballon (oder alternativ ein anderes großes (sauberes!! am besten ausgekochtes) Gefäß, in den der Met umziehen kann (es geht auch ein überdimensionaler Topf vorübergehend, dann kann man den Ballon spülen und den Met wieder reinfüllen) und stellt das neue Gefäß etwas niedriger auf als den Ballon. Dann einfach das offene Ende des Schlauchs ab in die Futterluke, ansaugen bis der Met aus dem Schlauch läuft und in den neuen Behälter hereinlaufen lassen. Et voilà. Natürlich könnte man das Ganze auch einfach umgießen, aber dann kommt der Bodensatz teilweise mit oder wird wieder aufgewirbelt und so hat man einfach nur den klaren Met abgezogen. Damit wirklich alle Trübstoffe raus sind, macht man das zwei-drei Mal im Abstand von ein paar Wochen, bis quasi kein Bodensatz mehr vorhanden ist und dann kann man mit diesem Prinzip den Met auch ganz einfach in sterile (!) Flaschen abfüllen.

      Man kann den Met in Schraubflaschen abfüllen (z.B. Saftflaschen oder ausgekochte Essigflaschen oder worein auch immer), aber wir finden es mit Korken einfach stylischer und haben uns daher einen Verkorker gekauft (gibts auch bei Arauner). Korken 24 Stunden vor dem Abfüllen in ein Wasserbad einlegen, dann kann verkorkt werden. :wink: Wer es bequemer mag, kann den Met auch im Ballon lassen, ich finde es aber eher unhandlich und lasse persönlich auch immer eine Flasche von jeder Metproduktion im Regal liegen. Neulich habe ich mal einen aufgemacht der schon über zwei Jahre lag, der war einfach hervorragend nachgereift und schmeckte ... na, herrlich triffts wohl am Besten. :wink:
      "A reader lives a thousand lives before he dies.
      The man who never reads lives only one." (George R. R. Martin)

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      Super Kobold :clap: :clap:

      So ähnlich dachte ich mir es schon, wollte aber zur Sicherheit nochmal deine Erklärung abwarten. :whistle:
      Ich hab mich jetzt mal ein bißchen schlau gemacht und werde das tatsächlich mal ausprobieren. Ich hoffe ich muß nicht allzu viel Zubehör kaufen, denn wenn das Gebräu nicht schmecken sollte, dann werd ich bloß wieder sauer (und dann kann ich mir nen Korken geben :D )
      Schöne Flaschen zum abfüllen hätte ich schon. Bei uns gibt es eine Hausbrauerei, die 5-Liter-Krüge verkauft. Die kann man dann wieder abgeben (Pfand) und sie auch gut spülen lassen. Genügt das? :think:

      Welchen Honig kannst du denn empfehlen?
      Fellini.... sorry. Ich hab den Thread irgendwie überlesen.

      Honig ist eigentlich fast egal und zwar aus dem einfachen Grund, dass natürlich ein richtig toller Superhonig garantiert klasse schmecken würde, aber bei den Mengen, die wir herstellen, einfach nicht mehr bezahlbar ist. Ich nehme normalerweise den Waldhonig von Lidl oder Aldi, das ist ganz in Ordnung und der Met schmeckt trotzdem sehr gut. Wiesenblütenhonig ist etwas heller, das sieht man später auch am Met und etwas süßer im Endeffekt, aber das liegt dann ganz in den persönlichen Vorlieben.

      Du solltest die Flaschen sterilisieren und mit Korken versehen, sonst kann Dir der Met umkippen.

      Bin sehr neugierig, ob Dein erstes Experiment gelingt - hast Du schon angefangen?
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      Hallo,

      jepp das Experiment Met ist im Gange!
      Meine erster Versuch einen Starter anzusetzten ist gründlich mißlungen. Außer ner Lage Schimmel konnte ich nix ernten :evil:
      Zweiter Versuch mit neuer Hefe....auch gründlich mißlungen. Im Röhrchen kein Ton zu vernehmen :evil:
      Alles erstmal weggekippt und geschmollt :snooty: Kann es an der Temperatur im Keller gelegen haben?
      Dann hat mein Freund seine Beziehung zur Winzergenossenschaft spielen lassen (er hat dort mal gearbeitet) und fürs erste mal anständige Hefe geholt. Er hat auch jetzt die Regie übernommen und kümert sich darum. Besser so, bei meiner Ungeduld wäre das Experiment wohl weiterhin gründlich in die Hose gegangen! :D
      Nun haben wir im Keller einen Bottich mit ca. 20 l stehen. Und bis jetzt sieht es sehr vielversprechend aus. Den Honig habe ich übrigens auch von Aldi geholt. Wenn die erste Lage Met dann halbwegs genießbar ist, dann werden auch die Zutaten dementprechend in einer höheren Preisklasse gekauft.
      Ich halte euch auf dem Laufenden.... :zustimm:

      LG BIG
      Hmm, an der Hefe hängt alles! Wir nehmen die flüssige Hefe von Arauner (meist die für Portwein - arauner.de und dann unter Reinzuchthefe schauen), aber selbst da sind schon totale Nulpen dabei gewesen. So richtig daneben gegangen ist uns aber erst zweimal der komplette Met, beide Male hat es nicht richtig mit der Gärung geklappt und der Kram ist geschimmelt.

      Beim Starter entscheidet das Bauchgefühl. Wenn es draußen sehr warm ist, kann er schneller schimmeln als man denken würde, deswegen sollte man hier mehrmals täglich nachschauen, wie weit er gediehen ist. Schäumt er richtig schön ohne dabei nach Schimmel auszusehen, kann es losgehen.

      Die Temperaturen im Keller sind da nicht maßgeblich beteiligt, wir wohnen nämlich in einem und das einzig Gute, was ich meine Met getan habe, ist ihn auf ein Kissen zu stellen statt direkt auf den kalten Natursteinboden. Das gefällt ihm bisher ganz gut. Wenn wir uns in Minusgraden bewegen würden, könnte es natürlich abträglich sein, aber momentan ist es zu vernachlässigen.

      Bin total gespannt, ob Dir Dein Met auch so richtig gut schmeckt. Wie gesagt, auch wenn ein junger Met manchmal etwas gewöhnungsbedürftig schmecken mag, je länger man ihn stehen lässt, desto besser wird er. Nachsüßen ist übrigens erlaubt, wenn Du ihn zwei-drei Mal abgezogen hast. Dann einfach etwas Honig nachfüllen, gut durchrühren und noch einige Zeit im Ballon lassen, denn das könnte dann nachgären. Ist aber eine Lösung, wenn der Met etwas zu herb ausgefallen ist.....
      "A reader lives a thousand lives before he dies.
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      Hey Kobold,

      das erwähnte "Bauchgefühl" beim Starter hat man ja erst, wenn man das schonmal irgendwie bewerkstelligt, bzw. Erfahrungswerte hat, oder nicht?
      Ich für meinen Teil, hab da so gar kein Händchen dafür, bin im vernichten :drool: einfach besser!
      Ein Kumpel von mir, der so ein bißchen "mittelalterlich" angehaucht ist, hat immer seinen Met selbst gemacht und der hat mir hervorragend gemundet! Leider hab ich keinen Kontakt mehr zu ihm, er hätte mir sicher mit Rat und Tat beistehen können.
      Ok, dann werd ich mal schauen ob ich ein fluffiges Samtkissen für unser erlesenes Gebräu auftreibe, denn wir wollen doch das er es gemütlich im Keller hat :zustimm: :D
      Nachsüßen werde ich bestimmt, denn bei Met mag ich es gerne etwas süßer (im Gegensatz zum Wein)
      Ich bin schon ganz gespannt wie unser erster Umtrumk wird!

      LG BIG