Cushings Syndrom

      Cushings Syndrom

      Hallo ihr Lieben!

      Kann mir jemand in dem Forum etwas über das Cushings Syndrom bei Pferden sagen?

      Mein Isländer (~ 20 J.,Wallach) war immer schlank. Letztes Jahr habe ich ihn von einem Islandpferdehof weggestellt und zu meiner Mum gebracht (sie hat über 40 Jahre lang Pferdeerfahrung).
      Dort ist er in den allerbesten Händen.
      Nach ca 1/2 Jahr nahm er rapide zu und hat überall Fettpolster angesetzte. Der Mähnenkamm und Hals sieht aus wie bei einem Hengst.
      Brust, Schulter, Bauch, Geschlechtsteile... alles hat Fettpolster.

      Wir haben erst gedacht es liegt am Futter. Das 2. Pferde ist aber schlank.
      Die Tierärztin hat verdacht auf dieses "Fett"Syndrom (Cushing), hat Blut abgednommen.
      Habt ihr schon Erfahrung damit?

      Liebe Grüße
      Michi
      Die Welt gehört den Katzen, sie tun nur so als wären wir Ihre Besitzer
      :dance:
      Hallo, also unser Hund hat Cushing, weiß nicht ob man das so mit einem Pferd vergleichen kann :wink: aber auf jeden Fall haben wir das mit Tabletten gut im Griff.
      Das ist ja meist ein Tumor an der Nebenniere oder an der Hirnanhangdrüse. Der aber meistens gutartig ist.
      Unser Hund sah auch sehr schlimm aus, so wie dein Pferd jetzt aber jetzt ist wieder alles in Ordnung obwohl sie schon 10 Jahre ist.
      Ich drück die Daumen das dein Pferdchen wieder in Ordnung kommt :hug:
      Es grüßen Mickey, Purzel, Luzie, Pauli und ganz viele Fische :biggrin: aus dem schönen Jerichower Land. :D
      Userpagebesuche sind erlaubt :whistle:
      So, da melde ich mich mal wieder und diesmal ausreichend über das Cushing - Syndrom informiert.

      Es sind nun also die Testergebnisse von Skjoni da. Es wurde um 12:00h
      Mittags ein Wert von 500 mg im Blut festgestellt.
      Verdächtig wären schon 50 mg gewesen.
      Normalerweise testet man dies morgens zwischen 6h und 8h, da der Körper während des Tages anfängt die Stoffe abzubauen.
      Ich möchte daher gar nicht wissen, wie der Wert morgens gewesen wäre! :sad:

      Das Cushing-Syndrom kann mehrere Ursachen haben.
      Zum einen falsche Fütterung bei zu weniger Bewegung (übermäßig viel Kohelnhydrate in Form von Zucker, Stärke und Fruktanen)
      zum anderen, in Skjonis Fall einen wohl gutartigen Tumor an der Hypophyse
      Hypophyse = Hirnhangsdrüse
      Dies bewirkt eine übermäßige Hormonbildung von Kortison in der Nebenniere.

      Klinische Symptome:
      1. Diabetis
      kann durch Isulinangaben nicht beeinflusst werden
      2.Muskelabbau
      Die Abnahme de Bemuskelung wird vor allem in der Hinterhand und der Rückenmuskulatur sichtbar. In der Folge kommt es zu Gewichtverlust und einem Senkrücken, der oft in Verbindung mit einem "Heubauch" zu beobachten ist
      3. gestörter, verzögeter Fellwechsel
      die nachwachsenden Haare sind überlang und wellig, das Haarkleid hat einen struppigen Aspekt
      4. Umverteilung von Körperfettdepots
      als Kammfett und supraorbitale Fettpolster
      5. Lahmheit und Zahnprobleme

      viele Pferde entwickelnim Rahmen des Cushing-Syndrom erstmals Hufrehe, bzw treten bei Rehepferden Hufabszesse auf.

      Skjoni hat Gott sei dank noch keine Rehe, dennoch muß das Futter komplett auf ein Rehepferd umgestellt werden. Das heißt Glucose, Eiweiß reduziert.
      Zu dem muß er sein Leben lang das Medikament Pergolid (auch Permax oder Parkolit) bekommen.
      Mann kann mit Homöopatischen Mitteln unterstützend wirken, da kann ich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts zusagen. Ich arbeite aber an den Infos!
      Das Medikament Pergolid wird von den TA mit ~ 1mg / Tag empfohlen.
      Außerdem habe ich erlesen, dass empfohlen wird mit geringen Dosen anzufangen und langsam zu steigern, da sonst eine evtl Überempfindlichkeit eintreten könnte.

      Das Medikament ist rezeptpflichtig und liegt preislich über die Firma ABZ bei ~ 229,00 EUR 100 Tabletten á 1 mg, bei Ratiopharm ~ 240,53
      Empfehlenswert ist es über die Internationale Apotheke zu bestellen oder in den Niederlanden unter medicijnen.nl
      Dort hat es den Namen Permax und kostet ca. 100,00 EUR weniger.
      Aktuelle Information stand 14.07.07

      Da es leider noch zu wenige Studien gibt, streiten sich auch wegen der empfohlenen Dosis die Gemüter. Dr. Gerhard Assmann hat ein Interview gegeben, in dem er angab, dass meistens schon niedrigere Dosen helfen.
      Wenn die niedrigere Dosis nicht hilft, kann man nach 4-6 Wochen die Dosis erhöhen.

      Tja, was soll ich sonst noch schreiben? Das soweit in Kürze.
      Über Korrekturen über dieses Thema bin ich dankbar und ganz bestimmt nicht böse!

      Es kommt vor, dass Tiere auf das Cushing Syndrom behandelt werden, es aber gar nicht haben. Daher bitte unbedingt richtig Testen lassen

      Quellen:
      freizeitimsattel.de
      tierheilkundezentrum.de
      derhuf.de
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      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „MichiK1980“ ()

      Jetzt ist schon einige Zeit vergangen und ich dachte ich berichte einmal in Kürze das letzte Geschehen.
      Skjoni bekommt nun seit einigen Monaten Pergolid 1 Tablette am Tag.
      Diese nimmt er eher wiederwillig ein. Unsere TA ist aber sehr zufrieden, mit Glück können wir im Januar die Tablette auf die Hälfte reduzieren.
      Er hat wieder gewaltig abgenommen und seine Werte liegen nun bei 7.

      Gerade als ich auf der Wolke 7 schwebte weil alles gut ist, hat er Rehe bekommen. Als Folge/ Oder Nebenerkrankung.
      Er hat jetzt Rehebeschlag und absolut Grastabu.
      Dennoch haben wir auch dies in den Griff bekommen.
      Nach 2 Monaten heute der Erste Ausritt.

      Drückt die Daumen, dass alles gut wird.

      Liebe Grüße
      Michi
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      Skjoni ist in der letzten Nacht gestorben.

      Er hat letzte Woche einen neuen Reheschib bekommen... hat ganz schnell abgebaut.
      Er bekam zu hohe Glukosewerte (Insulinresistent) und eine Infektion..
      Seine Rehe war so schlimm, dass ich ihn wohl nie wieder hätte reiten können.
      Aus eigenem Willen ist er gegangen.
      In tiefer trauer

      Eure Michi

      Hiermit schließe ich nun den Bericht über Cushing.
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