Welches Futter bei Diabetes

      Welches Futter bei Diabetes

      Hi Ihr,

      ja ja, ich weiß und ich habe mich nicht verirrt :D ... ich will hier posten :wink:

      Es geht um den Hund meiner Mum. Sie hat einen Husky der jetzt ca. 9 Jahre alt ist. Vor ca. zwei Wochen hat der TA festgestellt, das er vielleicht Zucker haben könnte. Es wurden mehrere Blutproben genommen und der Verdacht hat sich bestätigt. Er bekommt jetzt erstmal einmal am Tag eine Spritze und das Futter wurde umgestellt. Der TA hat meiner Mum nun Royal Canin Maxi Mature 26 empfohlen was sie auch gekauft hat und Ihm jetzt füttert. Ich habe mir die Zusammensetzung mal durch gelesen, aber irgendwie haut mich das nicht so vom Hocker :confused:

      Nun zu meiner Frage. Ist das Futter gut oder gibt es ein anderes bzw. besseres Futter als das Royal Canin?
      Da ich mich in der Rubrik Hund und Futter nicht gut auskenne wäre ich für jede Hilfe dankbar.

      Vielen Dank

      Kenai (+ 06.09.2005), Peanuts (+ 10.02.2006) & Koda (+ 05.03.2006) - Ich werde Euch nie vergessen! -
      Muffin, VERMISST seit 11.06.2007

      Kuckuck!

      Welchen Typ Diabetes hat denn der Hund? Leidet er zusätzlich unter Übergewicht?
      Wir wurde die Dosis für das Insulin festgestellt? Wurde ein Langzeittest gemacht?

      Wurde die Bauchspeicheldrüse überprüft? Nicht, dass da womöglich eine Entzündung
      vorliegt?

      Liebe Grüße
      Engel
      Mit freundlicher Unterstützung meines Tier-Teams:
      Den wohl herzallerliebstesten zwei Hundeschübbis der Welt
      und der unwiderstehlich goldigen Mäusebande. :clap:

      In liebevollster Erinnerung an meine Schätze in der Anderswelt.
      Danke, dass ihr mich ein Stück meines Lebens begleitet und es so
      wunderschön um so vieles bereichert habt!
      Hallo Engel,

      puh, was für Fragen :think: ... Da es nicht mein Hund ist, weiß ich das leider leider nicht :rolleyes: .
      An Übergewicht leidet er nicht.
      Ein Langzeittest wurde soweit ich weiß auch nicht gemacht. Ich weiß nur, dass er insgesamt ca. 4 mal getestet wurde, da beim ersten Test der TA noch nicht gleich von Zucker ausgehen wollte.
      Beim spritzen weiß ich auch nur, dass er zuerst zweimal am Tag gespritzt werden sollte, was sie auch getan haben, aber danach haben sie festgestellt, dass er einmal spitzen besser verträgt.

      Ist das denn alles wichtig um mir sagen zu können ob das Futter gut für Ihn ist? :think:

      Kenai (+ 06.09.2005), Peanuts (+ 10.02.2006) & Koda (+ 05.03.2006) - Ich werde Euch nie vergessen! -
      Muffin, VERMISST seit 11.06.2007

      Ja, das ist es. Da man sonst nicht weiß, wo das ursächliche Problem liegt.

      Diabetes ist eine schlimme Geschichte und es gibt einen ellenlangen Rattenschwanz, zu was das führen kann, wenn man die Krankheit nicht richtig behandelt.

      Auf verdacht zwei Spritzen am Tag, dann doch nur eine? Hört sich für mich danach an, als sollte man nochmal zu jemandem gehen, der sich damit auskennt.

      Zumal nicht wieder getestet wurde, seit er das neue Futter bekommt, oder? Jedenfalls vermute ich mal, dass die Bluttests gemacht wurden, als er noch sein normales Futter essen durfte?

      Es ist wichtig zu wissen, wo genau es beim Stoffwechsel hakt und danach zu füttern und Medikamente zu verabreichen.
      Nur spritzen und Futterwechsel (auf ein noch dazu völlig überteuertes und schlechtes Futter) reicht jedenfalls nicht.

      Versuche doch wenigstens schon mal herauszubekommen, welcher D-Typ er ist (1 oder 2)?

      Liebe Grüße
      Engel
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      Hi,

      also, er wurde geröngt und es wurde Ultraschall gemacht. Da wurde nichts gefunden.
      Er bekam jeden Montag und jeden Samstag Blut abgenommen um zu schauen wie sich der Zuckerwert ändert. Vergangenen Samstag war er dann wieder beim TA Blut abnehmen und danach bestätigte der TA, dass er Zucker hat. Meine Eltern sollten Ihn dann einmal am Tag mit 0,02 ml Insulin spritzen (sie wußte jetzt nicht genau ob 0,2 oder eben 0,02, aber sie sagte man sieht kaum das was in der Spritze ist). Am Montag waren sie wieder beim TA und der Zuckerwert hatte sich nicht verbessert. Daraufhin sollten sie zweimal am Tag spritzen. Nach der zweiten Spritze ging es ihm aber nicht so gut, schlapp und so. Meine Mutter rief dann bei dem TA an und sagte Ihm das und daraufhin sollten Sie doch nur einmal am Tag spritzen. Jetzt bekommt er am Samstag wieder Blut abgenommen und dann mal schauen ob sich der Wert verbessert hat.
      Welchen Typ er hat muss meine Mutter beim TA noch mal fragen.

      Kenai (+ 06.09.2005), Peanuts (+ 10.02.2006) & Koda (+ 05.03.2006) - Ich werde Euch nie vergessen! -
      Muffin, VERMISST seit 11.06.2007

      Hallo, Naciko!

      Eine Diabetes-Therapie wie beim Menschen ist beim Hund
      1.) kaum bezahlbar,
      2.) kaum durchführbar. Und
      3.) aufgrund der relativen Kurzlebigkeit des Hundes auch gar nicht nötig.
      Die beim Menschen befürchteten Spätschäden treten beim Hund zu Lebzeiten kaum / nicht ein (von permanenten akuten Stoffwechsellagen einmal abgesehen). Weshalb man auch nicht um jeden Preis im Idealbereich angesiedelte Blutzuckerwerte anstrebt, sondern lediglich die beiden Extrembereiche diabetisches Koma / Schock zu vermeiden sucht.

      Der einzig gangbare Weg ist letztlich ein zu hoch getrimmter BZ. Mit Insulingaben einer Höhe, die dem Hundestoffwechsel erlauben, insulinabhängig resorbierbare Kohlenhydrate zu nutzen. Weshalb das Vorgehen Deines TAs korrekt war.

      Du schreibst nichts über das Gewicht des Hundes. Bei einem Husky gehe ich einmal von 30 kg aus. Dann ist das Ausreichen von 2 i.E. (0.02 ml) Insulin (U40? U100?) Hinweis darauf, dass die Bauchspeicheldrüse noch weitestgehend selbst Insulin produziert / keine großartig ausgeprägte Resistenz gegen das Eigeninsulin vorliegt. Die zehnfache Menge ließe hingegen auf einen beinahe vollständigen Ausfall der BSD hinsichtlich Insulinproduktion schließen. Doch würdest Du diese 20 i.E. deutlich in der Spritze sehen, weshalb ich davon ausgehen, dass Du wirklich 2 i.E. meinst. Vorsicht hierbei: Ein Dosierungsfehler dieser Größenordnung kann den Hund innerhalb einer Stunde unter die Erde bringen! Insulin ist keine Vitamintablette!

      Vorrangig wichtig werden nun hinsichtlich Fütterung die insulinabhängig resorbierbaren Kohlenhydrate. Bekommt der Hund von außen Insulin appliziert, benötigt er einen gewissen Anteil KH im Futter. Ist dieser nicht sichergestellt, kippt er Dir in den diab. Schock. Bekommt er zu viel - etwa indem Du unkontrolliert Nudeln oder Kartoffeln aus dem Haushalt zufütterst, oder auch das Standardfutter überdosiert ist - muss die Insulindosis nach oben korrigiert werden. Ansonsten entgleitet der Stoffwechsel in den Hyperglykämie-Bereich, bis hin zum Koma mit allen zugehörigen Vergiftungserscheinungen und möglicherweise Tod.

      Und in diesem permanenten Wechselspiel liegt das Problem: Insulin und Futter müssen in ein Gleichgewicht gebracht werden. Dieses Gleichgewicht wird zusätzlich massiv durch Bewegung aber auch durch (bewegungslosen) Stress aus dem Lot gebracht. Da durch zu hohe BZ-Werte auch beim Hund ein Ausspülungseffekt über die Nieren erfolgt, gehen dem Tier permanent Mineralstoffe und andere wichtige Substanzen verloren. Weshalb man zu "hochwertigem Futter", teils zu Nahrungsergänzungsmitteln rät. Verwechsle dies jedoch nicht mit einem ENERGETISCH hochwertigen Futter. Der Hund braucht nicht mehr Brennwert, sondern ein ausgewogenes Angebot an ALLEN Stoffen, von Fett über Eiweiß und KH bis hin zu Mineralstoffen u.a. Das Problem ist, wie in den Threads zu "guter Hundenahrung" erkennbar, dass jeder ein anderes Futter empfiehlt. Royal Canin funktioniert sicherlich irgendwie. Ich bin nach Gesprächen mit Fachleuten eher Hills oder Marengo zugeneigt.

      Mit hochwertiger Fütterung allein ist dem diab. Hund jedoch nicht geholfen. Wichtiger ist Regelmäßigkeit und Konstanz, sowie Anpassung nach vom Halter zu erlernenden Mechanismen und erkennbaren Symptomen. Futter und Insulinapplikation zu konstanten Zeiten. In konstanten Mengen. Ggf. angepasste Insulinmenge. Alles verrechnet mit Bewegung und psychischer Belastung des Hundes uvm. Zu all diesen Faktoren muss in Deinem individuellen Falle zunächst einmal eine "halbwegs funktionierende" Insulinmenge ermittelt werden, bei der der Hund weder aufgrund zu hohen noch zu niedrigen BZ die beschriebene "Schlappheit" zeigt oder gar völlig wegkippt. Ein Langzeit-BZ-Test gibt Dir nach einigen Wochen dann darüber Aufschluss, ob Du einen halbwegs brauchbaren Zustand erreicht hast. Zum derzeitigen Zeitpunkt ist ein HbA1 relativ nichtssagend, da ein nicht-behandelter Diabetes zunächst immer mit einer "Verzuckerung" des Blutes, einem zu hohen Langzeit-BZ einhergeht.

      Viel wichtiger als das Hauptaugenmerk auf das beste Futter zu legen ist, den Hund selbst permanent zu beobachten. Wie gierig frisst er? Erbricht er sich häufig? Wie gierig trinkt er welche Mengen? Welche Urinmengen produziert er? Wie "schlapp" ist er und zu welchen Zeiten? Nach einem Ausflug, nach oder vor der Spritze, nach oder vor der Fütterung? Daran kannst Du ohne Messung durch den TA die Stoffwechsellage grob abschätzen.

      Servus
      age
      Hallo Age,

      vielen vielen Dank für Dein ausführliches Posting :hug: . Ich werde mir den Text auf jeden Fall noch ausdrucken und diesen mal meiner Mum vorlegen.
      Wie gesagt kenne ich mich mit dieser Krankheit überhaupt nicht aus und deshalb war auch das Ein oder Andere etwas schwerer für mich zu verstehen :confused:
      Da ich ja Katzen besitze und diesen auch Hill´s füttere habe ich dieses Futter auch meiner Mutter empfohlen. Ich finde Hill´s vom Preis-Leistungsverhältnis gut und meine vertragen es auch sehr gut. Für meine Mutter Ihren Hund dachte ich jetzt an: Hill's Canine Mature Adult Senior Lamm & Reis. Oder wäre ein anderes Futter von Hill´s besser? :think:

      Sobald ich noch neue brauchbare Informationen habe schreibe ich Euch diese gleich.

      Kenai (+ 06.09.2005), Peanuts (+ 10.02.2006) & Koda (+ 05.03.2006) - Ich werde Euch nie vergessen! -
      Muffin, VERMISST seit 11.06.2007

      @Age
      Auch von mir vielen Dank für diese ausführliche Aufarbeitung des Themas! Habe den Beitrag auch gleich mal ausgedruckt und in meine "Diabetes-Kladde" verfrachtet. :)

      @Naciko
      Von Hill's halte ich ehrlich gesagt auch nicht viel. Wie Age schon schrieb, hast Du mit den Marengo Komponenten eine gute Möglichkeit, ein hochwertiges, gesundes Futter zuzubereiten, dass keine Konservierungsstoffe und künstlich zugeführten Vitamine und Mineralien enthält.

      Ansonsten kann ich mich Age nur anschließen, was die Beobachtung und die richtige medikamentöse Einstellung des Hundes betrifft.

      Liebe Grüße und alles Gute
      Engel
      Mit freundlicher Unterstützung meines Tier-Teams:
      Den wohl herzallerliebstesten zwei Hundeschübbis der Welt
      und der unwiderstehlich goldigen Mäusebande. :clap:

      In liebevollster Erinnerung an meine Schätze in der Anderswelt.
      Danke, dass ihr mich ein Stück meines Lebens begleitet und es so
      wunderschön um so vieles bereichert habt!