Bin gerade verlassen worden

Huhu Ihr Süßen,

wie lieb, dass ihr an mich gedacht habt

Ich stecke nach wie vor in einem Gefühlschaos. Ich habe ein paar Antworten bekommen, die ich dringend gebraucht habe, und das hat gutgetan. (Ja, wirklich!) Sein Fremdgehen liegt schon mehrere Monate zurück, als ich noch in Mainz war ( ), aber die Sache war einmalig und ist abgeschlossen. Irgendwie bin ich jetzt nicht wütender, seit ich das weiß - obwohl ich es sollte, aber ich habe diese Sache unter "Vergangenheit" abgehakt, weil ich nach vorne blicken muss.

Die allerwichtigste Frage konnte er mir aber noch nicht beantworten: ob er mich noch liebt. Dafür war es gestern einfach noch zu früh. Ich habe ihm gesagt, dass das die zentrale Frage für mich ist und dass ich darauf eine Antwort brauche. Ohne ein klares Ja oder Nein in diesem Punkt steht meine Welt irgendwie still. Ich weiß aber auch, dass er im Moment selber im totalen Chaos steckt und noch ein wenig Zeit für die Antwort braucht. Ich habe beschlossen, ihm die Zeit zu geben und fürs erste einfach da zu sein. Er will sich melden - er hat mich gefragt, ob er das darf - und hat zusätzlich zu seinen Klamotten (er hat gestern ein paar Sachen mitgenommen) auch zwei Bilder von mir mitgenommen. Ich werte das erstmal als ein Zeichen, dass er noch nicht mit mir abgeschlossen hat. Ich werde darum kämpfen, dass ihm wieder einfällt, was er an mir zu gewinnen oder zu verlieren hat. Nur vor einer Sache muss ich mich hüten: davor, dass er die Entscheidung vor sich herschiebt und ich irgendwann als "gute Freundin" oder sogar als "Bettgeschichte" ende...

Es ist definitiv klar, dass er nicht hierher in unsere gemeinsame Wohnung zurückkommen wird. Krefeld ist ihm zu klein, er hat niemanden hier außer mir, er muss zur Arbeit nach Köln pendeln - er hat sich das zwar alles so ausgesucht, aber es scheint sic in der letzten Zeit zum Problem ausgewachsen zu haben. Er sucht sich erstmal was eigenes, wohl ein WG-Zimmer. (Er ist ein Kindskopf und hat Angst erwachsen zu werden ) Wir haben ein bisschen herumgesponnen und festgestellt, dass wir beide die Vorstellung, ich würde ihn in seinem neuen Zuhause besuchen und wir würden etwas Schönes zusammen unternehmen, richtig schön fanden. Wir müssten wirklich von vorne anfangen, aber ich bin bereit, das zu tun. Ich bin bereit, um unsere Beziehung zu kämpfen. Allerdings: wenn er zu dem Schluss kommt, dass er mich nicht mehr liebt - dann muss ich aufgeben und ihn vergessen und aus meinem Leben streichen, damit es weitergeht für mich... Ich habe ihm gesagt: nur eine Freundin sein, das kann ich nicht. Solange alles so in der Schwebe ist, okay. Aber danach muss klar sein: ich bin noch (oder wieder) seine Freundin, und wir kämpfen um unsere Liebe. Oder eben nicht.

Ihr seht: ich bin hin- und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen. Aber ich sehe im Moment keinen besseren Weg. Ich finde, so wie es jetzt ist, kann ich auch nicht mehr verlieren, als wenn ich ihn mit all seinen Sachen zum Teufel gejagt hätte. Ich weiß, einige von euch denken sicher, ich hätte das tun sollen. Aber ich kann siebeneinhalb Jahre nicht einfach so wegwerfen, nicht solange es noch einen Funken Hoffnung gibt!

Es hat so gut getan, ihn gestern zu sehen. Er fehlt mir so schrecklich, jetzt auch wieder... Er hat unter Tränen seine Kisten und Taschen gepackt und mich schluchzend in den Arm genommen, bevor er gegangen ist. Er leidet. (Zum Glück. Das wär ja noch schöner!) Und ich kann kaum anders, als Mitleid mit ihm zu haben. Wütend bin ich aber trotzdem, weil er sich so kindisch verhält... Ach Mensch.

Alles in allem ist klar: ich muss jetzt erstmal ohne ihn klarkommen. Den Alltag bewältigen lernen. Herausfinden, wie es mit der Wohnung weitergehen soll. Zusehen, dass ich wieder mit dem Arbeiten anfange - im Moment kann ich mich absolut nicht konzentrieren. Ich habe in den ersten Tagen echte Fluchtgedanken gehegt: raus hier, weg aus der Stadt, woanders ganz neu anfangen. Aber ich bin kein Mensch, der die Dinge überstürzt. Ich bleibe also erstmal - auch wenn mir hier neuerdings auch alles zu eng wird ohne ihn, komisch eigentlich - und versuche weiterzumachen. Ob es geht oder nicht, das werde ich erst wirklich in ein paar Monaten wissen. Es ist noch zu früh.

Und wie geht es mir jetzt? Seltsam. Traurig, vor allen Dingen, weil er nicht hier ist. Ich fühle mich einsam und unvollständig ohne ihn. Für richtige Wut fehlt mir die Kraft, sie ist nur so ein kleines Flämmchen, dass ich mühsam am Leben erhalte - falls ich sie mal brauche. Und ich hoffe, ich hoffe so sehr... Zugleich versuche ich mich immer wieder auf den Teppich zu holen. Denn was mache ich, wenn nicht...? Dann wird es wieder richtig schlimm. Aber ich bin dankbar für den Aufschub. Fürs Erste.

*altenThreadmalwiederrauskramt*

Tja, da bin ich wieder. Gerade war er mal wieder hier. Und ist nicht nur zur Tür, sondern auch aus meinem Leben rausspaziert. Er liebt mich nicht mehr, sagt er, obwohl er auch sagt, dass seine Gedanken fats dauernd um mich kreisen. Aber eben mehr wie um einen Freund. Die sexuelle Anziehung, sagt er, ist nicht mehr da. Er weiß, was er aufgibt - die Vertrautheit, dass man sich kennt und so - und das allein, meint er, sollte mir schon zeigen, wie ernst es ihm ist.

Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm keine Freundin sein kann. Das tut weh, sagt er, aber er habe sich eben so entschieden. Okay. Ich kann nichts machen, nichts tun, um ihn von Gegenteil zu überzeugen. Mein erstes Gefühl, direkt nachdem er gegangen war, damals, vor ein paar Wochen, war: er liebt mich nicht mehr. Turns out I was right then.

Jetzt sitze ich hier und bin traurig, natürlich. Es tut sehr weh, nicht mehr geliebt zu werden. Besonders wenn man selber mit dem Lieben (noch) nicht aufhören kann. Ich werde es schon noch lernen, irgendwann, irgendwie. Im Moment habe ich nur Angst - Angst davor, dass mein vorsichtiger Optimismus jetzt wieder zusammenklappt. Gerade eben erst - vor ein paar Tagen - hab ich nämlich festgestellt, dass ich ohne ihn leben kann. Also, ohne ihn jeden Tag zu sehen, ohne ihn hier zu haben. Da hab ich allerdings die Möglichkeit noch nicht eingerechnet, dass es für immer so bleiben wird... Jetzt muss ich zusehen, dass ich auf den Beinen bleibe, irgendwie. Irgendwie...

Danke ihr beiden für euren Zuspruch...

@Eve
Ich weiß schon, dass es noch Menschen gibt, die mich lieben Aber es geht ja nunmal um ihn. Dummerweise liebe ich ihn und kann es nicht abstellen, und er liebt mich nicht. Das tut echt weh. Aber gut: ich werde es überleben. "Die Welt geht nicht unter, nimmt nur ihren Lauf..." *sing* (Kennt wer das Lied? Von Anajo, "Vorhang auf"? Mein Mutmach-Lied...)

@ sassi
Naja, das mit dem Sex... Ich denke, auch er weiß, dass man nach siebeneinhalb Jahren dem anderen nicht mehr ständig hinterhersabbert. Aber mal im Ernst: er kann sich Sex mit mir nicht einmal mehr vorstellen. Und das, naja: das sitzt. Ich hab mich selber mal so gefühlt, bei meinem Ex (bzw. jetzt Ex-Ex). Und als es soweit war, wusste ich, dass ich gehen muss. Tja. Er hat mir nie geglaubt, dass sowas passieren kann... Jetzt ist es passiert. Er hat es einfach passieren lassen...

*schnief* Jetzt fließen doch wieder ein paar Tränchen. Aber wisst ihr was? Ich hab heute morgen nen Koller gekriegt, und die Folge davon war, dass meine beste Freundin und ich den ganzen Tag damit verbracht haben, die Wohnung umzubauen. Bisher hatte ich immer vorne ein großes Schlafzimmer, und das kleinere Zimmer daneben war ein Gästezimmer. Das Wohnzimmer liegt ganz hinten in der Wohnung und ist riiiieeesig - so 40 qm. Nachdem wir jetzt die ganze Zeit Möbel geschleppt haben, hat sich:
- das Gästezimmer in mein kleines, gemütliches Schlafzimmer verwandelt;
- das Schlafzimmer ist zum Wohnzimmer geworden;
- das Ex-Wohnzimmer ist eine Sammelstelle für Kram, den er mitnehmen kann oder verschrotten oder verkaufen. Wenn er alle Sachen abgeholt hat, werde ich das Zimmer vermieten. Zumindest, wenn ich in Krefeld bleibe...
Mein zukünftiger Mitbewohner hätte dann ein riesengroßes Zimmer ganz für sich im hinteren Teil der Bude, und ich hab im vorderen Teil eine kleine Wohnung in der Wohnung. Das ist richtig nett. Jetzt fühl ich mich hier schon viel wohler...
Ich brauch ihn nicht. Basta. Das wär doch gelacht, wenn ich nicht auch ohne diesen Blödmann leben könnte! Und nebenbei: wer mich nicht liebt, hat eben Pech gehabt. So.



Ihr seht: ich hab mich etwas gefangen. So leicht lass ich mich nicht unterkriegen!

Original von sass
und neuer mitbewohner ist ja ne gute sache...

Ich würde allerdings zur Zeit nen weiblichen Mitbewohner vorziehen Oder nen schwulen. Männer find ich zur Zeit einfach sch...recklich

Ich dachte ja, es geht nicht mehr schlimmer. Der Mann, der mir alles bedeutet, liebt mich nicht mehr - was könnte schlimmer sein?

Ich verrate es euch: der Mann, der mir alles bedeutet HAT, hat mich betrogen. Und nicht nur einmal, oh nein: er hat seit Monaten eine Affäre mit einer Arbeitskollegin. Seit MONATEN! Zumindest, wenn es stimmt, was mir ein angeblicher Arbeitskollege anonym geschrieben hat... Ich weiß, man soll nicht alles glauben, was man anonym erzählt bekommt. Andererseits habe ich langsam keinen Grund mehr, es nicht zu glauben. Ich glaube es also und sitze hier, und meine Hände zittern und mir ist schlecht und ich könnte Sachen zerschlagen und schreien und brechen zugleich. Aber das werde ich nicht tun. Nein. Ich steh da drüber. Er ist das Letzte, das absolut Allerletzte. Ich werde es ihn spüren lassen, wenn er Samstag seine Möbel abholt. Und dann kann er aus meinem Leben verschwinden, und wehe er wagt es, noch einmal darin aufzutauchen. Nicht mit mir!

Ich finde, es ist eine gute Idee, mal ganz vorsichtig unsere beiden gemeinsamen besten Freunde zu fragen, ob sie was davon wussten, zu irgendeinem Zeitpunkt. Wenn sie es wussten, hab ich zwei Freunde weniger. Wenn sie es nicht wussten, hat womöglich er zwei Freunde weniger. Tja. Tragisch.

Soll ich euch noch was sagen? Ich habe heute das Zimmer im Netz inseriert. Und prompt hat einer angerufen: ja, ein Mann Ein sehr nett klingender noch dazu. Vielleicht sollte ich doch mit nem Mann zusammenziehen - nur um des Effektes Willen

Bin ich eigentlich rachsüchtig? Nö.............



JETZT hab ich einen Grund, ihn zu hassen. Jawoll. Ich HASSE ihn. Männer sind das Letzte