Der Kampfhund - Erörterung

      Original von sass
      behandle das tier lang genug schlecht, füge ihm kontinuierlich schmerzen zu, schreie es an - da sind die genetischen anlagen völlig egal

      Hättest Du Dich schon mit der modernen Ethologie beschäftigt, dann wüsstest Du, dass die genetischen Anlagen eben nicht egal sind. Ohne Veranlagung kein zugehöriges Verhalten !
      Mein Buchtipp für Dich, damit Du Dein Wissen erweitern kannst :
      Kurt Kotrschal: Im Egoismus vereint? Tiere und Menschentiere – das neue Weltbild der Verhaltensforschung
      2. Auflage 2003, Filander Verlag Fürth, ISBN 3-930831-44-9

      Danach verstehtst Du auch den Satz, der aus den Erkenntnissen der modernen Verhaltensforschung abgeleitet ist: Man kann einem Hund nichts geben, sondern nur nehmen !

      Grüsse
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „FlyingGin“ ()

      @ sass

      das problem ist halt: große hunde sind für menschen gefährlicher bis hin zu tödlich. mein kleiner wird wohl kaum jmd töten können, selbst wenn er sich mühe gibt. ab einem hund von 12 kg sieht die welt schon anders aus. und schäfermixe inkl. schäfern werden einfach groß (ausnahmen bestätigen die regel Augenzwinkern )


      Und genau deswegen findet man auch so viele unerzogene Kleinhunde. Ich unterstelle jetzt nicht, dass es alle sind, aber was ich hier zum Teil mit den "Kleinhunden" erlebe ist manchmal echt haarsträubend.

      Da gibt es einen, der sich dermaßen in seine Angriffslust reinsteigert, dass er selbst sein Frauchen beisst, wenn sie mit ihm weitergehen will und ein anderer wird mir dem Fahrrad(in nem Fahrradkorb) durch die Gegend chauffiert und springt aus dem Korb fast jeden großen Hund an.

      Wie gesagt, Ausnahmen bestätigen die Regel, was mich dabei aber immer stört, wenn es bei Kleinhunden heisst, och wie niedlich und wenn ein großer Hund reagiert, wird er böse angeschaut.
      Erziehung brauchen sowohl kleine wie auch große Hunde, nur vergessen das hier bei uns leider viele Kleinhundebesitzer.

      Das Problem ist eben leider, dass viel Meinungsmache dahinter steht, besonders wenn es um die "Kampfhunderassen" geht, mir ist schon das Wort Kampfhundegesetz suspekt.

      LG Andy
      Mein Gästebuch freut sich über jeden Besucher und ich würde mich über nette Einträge freuen.
      Und ich sags nochmal - SoKas sind keine Großen Hunde!!

      Ihr macht immer den tollen Vergleich Großer Hund - Kleiner Hund!

      Fakt ist - Ein SoKa ist KEIN großer Hund - weder ein Am Staff noch ein Pitt und schon garkein Bulli!!

      Ein Hund muss seinen Veranlagungen gemäß behandelt und erzogen werden!

      Und wir kennen genug Hunde die z.B. eben aus dem Süden kommen, die ihr Leben lang nur getreten und geschlagen wurden und die KEINERLEI Agressionen zeigen - so die allermeisten südländischen Jagdhunde: Bretonen, Galgos, Podencos, Setter etc...

      Andere Hundearten wiederrum und da stehen mit Sicherheit Schäferhunde und Ähnliche ganz oben - aber natürlich auch genetisch wehrhaftere Arten wie eben die SoKas - die sich eben nicht alles gefallen lassen und auch zukünftig sich wehren werden wenn sie sich in irgendeiner Art bedroht oder angemacht fühlen!

      Liebe Grüße

      Hilde
      Original von sass
      Original von FlyingGin
      Hi,

      es gibt leider nun einmal Hundrassen, die vom Menschen auf bestimmte agressive Verhaltensweisen und dazu passenden Körperbau selektiert worden. Dazu gehören leider auch die sogenannten Kampfhunde. Dies heisst natürlich noch lange nicht, dass automatisch alle Hunde der betroffenen Rassen agressiv sein müssen, aber sie tragen dieses genetische Erbe in sich und können dadurch schneller und leichter durch entsprechende ( gezielte = Abrichtung ) Lernerfahrungen zu einem agressiven Verhalten gebracht werden als Hunde anderer Rassen.

      Grüsse
      Frank


      dann setz dich bitte mal mit der rasse staffs auseinander und bringe in erfahrung warum diese gezüchtet wurden. im mom ist es eine haltlose pauschalisierung - mehr nicht.

      pits und staffs haben die gleichen vorfahren, wurden aber auf 2 völlig unterschiedlichen linien gezüchtet. die einen sollten der perfekte familien und hofhund sein. die anderen kämpfer. staffs sind eine anerkannte rasse, pits nicht. staffs und pits werden in england und den staaten als therapiehunde eingesetzt. wenn sie genetisch die anlage zur aggressivität hätten, dann wäre das nicht möglich. staffs und pits haben nur genau das was man bei therapien braucht: unwahrscheinlich viel geduld und die tiere sind sehr sensibel. und jeder richtige kampfhund (sprich: wird für kämpfe eingesetzt) würde seinen menschen niemals attackieren, weil er im ring ja von dem besitzer wieder geholt werden muss. aggressionen beziehen sich auf artgenossen.

      ich kann dir jeden großen hund zur kampfmaschine abrichten. behandle das tier lang genug schlecht, füge ihm kontinuierlich schmerzen zu, schreie es an - da sind die genetischen anlagen völlig egal. ansonsten wäre schon lange jmd auf die idee gekommen super soldaten zu "züchten"...

      Original von FlyingGinFakt ist und das durfte ich am Wochenende wieder mal live erfahren, als der Hundetrainer und ich mit den Hunden durch ein Einkaufscenter marschiert sind, dass die "kleinen" Hunde unsere Hunde sofort angegangen sind und riesen Krawall veranstaltet haben und alle sagten, ach wie niedlich und als unsere Hunde daraufhin nur einmal angeschlagen haben, wurden sie ganz böse angeschaut.

      das problem ist halt: große hunde sind für menschen gefährlicher bis hin zu tödlich. mein kleiner wird wohl kaum jmd töten können, selbst wenn er sich mühe gibt. ab einem hund von 12 kg sieht die welt schon anders aus. und schäfermixe inkl. schäfern werden einfach groß (ausnahmen bestätigen die regel :wink:)

      und zur statistik:
      es gibt nicht in jedem bundesland eine (meiner meinung nach, weil man ansonsten zu leicht argumentativ zerlegbar wäre) :wink:



      schön gesagt, wobei ich mich persönlich bei den Genen zurückhalten will, da ich nicht der meister in dem gebiet vom wissen her bin..
      lg Kev
      Original von FlyingGin
      Hättest Du Dich schon mit der modernen Ethologie beschäftigt, dann wüsstest Du, dass die genetischen Anlagen eben nicht egal sind. Ohne Veranlagung kein zugehöriges Verhalten !
      Mein Buchtipp für Dich, damit Du Dein Wissen erweitern kannst :
      Kurt Kotrschal: Im Egoismus vereint? Tiere und Menschentiere – das neue Weltbild der Verhaltensforschung
      2. Auflage 2003, Filander Verlag Fürth, ISBN 3-930831-44-9

      Danach verstehtst Du auch den Satz, der aus den Erkenntnissen der modernen Verhaltensforschung abgeleitet ist: Man kann einem Hund nichts geben, sondern nur nehmen !

      Grüsse
      Frank


      weißt du was lustig ist ? das du keine ahnung hast mit was ich mich beschäftige und vor allem mit wem ich kontakt habe. und ich brauche von dir sicherlich keine buchtipps.

      der punkt ist: ein am staff ist kein kampfhund und wurde auch nicht als kampfhund gezüchtet.

      @hilde:
      alle sokas haben ein gewicht, dass dem menschen gefährlich werden kann, nicht muss. ausserdem variieren die rassen gewaltig und die tiere sind von der statur her muskolös. ein cane corso ist ein großer hund, wie auch ein fila brasileiro oder ein rottweiler oder ein mastin espanol. und einen staff als kleinhund zu bezeichnen ist doch sehr gewagt. jedoch bleibt eine sache gleich: diese hunde haben ein gewicht, dass sie gefährlich lassen werden kann. aber wie gesagt, man kann auch einen goldi, labbi, schäferhund scharf machen.

      und kein kampfhund würde seinen menschen angreifen. ihre hemmschwelle ist dem menschen gegenüber extrem hoch - auch weil der ringrichter ja dazwischen gehen musste. die aggressionen eines echten kampfhunde beziehen sich auf artgenossen, niemals auf menschen.
      Original von sass
      der punkt ist: ein am staff ist kein kampfhund und wurde auch nicht als kampfhund gezüchtet.

      @hilde:
      alle sokas haben ein gewicht, dass dem menschen gefährlich werden kann, nicht muss. ausserdem variieren die rassen gewaltig und die tiere sind von der statur her muskolös. ein cane corso ist ein großer hund, wie auch ein fila brasileiro oder ein rottweiler oder ein mastin espanol. und einen staff als kleinhund zu bezeichnen ist doch sehr gewagt. jedoch bleibt eine sache gleich: diese hunde haben ein gewicht, dass sie gefährlich lassen werden kann. aber wie gesagt, man kann auch einen goldi, labbi, schäferhund scharf machen.

      und kein kampfhund würde seinen menschen angreifen. ihre hemmschwelle ist dem menschen gegenüber extrem hoch - auch weil der ringrichter ja dazwischen gehen musste. die aggressionen eines echten kampfhunde beziehen sich auf artgenossen, niemals auf menschen.



      ....das irritiert mich.... also, geht mal bitte zu hunderassen.de und schaut mal unter rassebschreibung für american stafford shire terrier - da steht, diese hunde wurden speziell für kämpfe gezüchtet - sass sagt aber das gegenteil....was denn nun?

      und 40 kg?...okay, können einen umwuchten, aber dann würde ein autralian shepherd - nur vom gewicht her betrachtet - auch so umwerfend sein können, oder??


      noch was an allen "kampfhunde"-halter:

      wie geht die öffentlichkeit auf euch zu, wenn ihr euren hund dabei habt?? ich meine, ich mag die am staffs eigentlich auch - aber ich glaube, ich werde mir einen solchen nicht anschaffen, weil man dann bestimmt äußerst stark diskriminiert wird, oder??
      ja, ja, es kann einem ja egal sein, was der rest denkt, aber wenn man 15 jahre (in denen man diesen hund besitzt) immer angepiekst wird - das kann ziemlich an den nerven zehren, oder?

      eine bekannte z.b. wird auf der straße vor ihrem haus mit steinchen beworfen - sogar der hund wird beworfen!

      warum haben so viele leute angst, die zu häufig unbegründet ist?!?

      noch was: was genau bedeutet die abkürzung SOKA??
      @ le chat
      warum haben so viele leute angst, die zu häufig unbegründet ist?!?


      Weil es einfach bequemer ist sich durch die Medien zu einem falschen Bild von den Rassen führen zu lassen, als sich selber mal etwas kundig zu machen.
      Es wird einfach zu wenig hinterfragt und vielmehr alles geglaubt, was einem aufgetischt wird.

      LG Andy
      Mein Gästebuch freut sich über jeden Besucher und ich würde mich über nette Einträge freuen.
      Soweit ich informiert bin ( Buch, Kynos Verlag, Autor: Dieter Fleig, Staffordshir Bull Terrier) wurden diese Hunde schon für den Kampf gegen Hunde, Ratten, Dachse manchmal auch Ochsen (Bullen - Bullbaiting) gezüchtet. Es gibt ettliche Illustrationen,Stiche, GEmälde aus dieser Zeit (England um 18Hundert. irgendwas)
      Allerdings nahm sich der Mensch aus, trennte die Hunde mit bloßen Händen, wesshalb diese Hunde äußerst freundlich und gutmütig im Umgang mit dem Menschen sind.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Ich find das Argument das der Hund nicht auf Menschen los geht etwas schwach.
      Mir ist es ehrlich gesagt egal ob der Hund nun auf meinen Hund los geht oder auf mich, beides ist absolut scheisse.
      Bei allen Hunderassen wird auf die Gene verwiesen. Jagdhung, Windhund, Apotierhund, Kampfhund.
      Wieso sträuben sich alle das auch ein Am Staff oder ein Pit Bull Gene und Veranlagungen hat? Er muss ja irgendwas haben das er weitervererben kann. Und das wird wohl kaum nur die Menschenfreudlichkeit sein.
      Selbst der Tosa Inu wird als Kampfhund betitelt und auch dementsprechen nachgezüchtet. Nur sieht dieser Hundekampf etwas anderes aus.
      Shizo

      Ein kleiner Einblick in meinen Zoo .................. i'm not deaf, i'm ignoring you
      Hallo Shizo! Ich sträube mich da gar nicht gegen! Man versucht heute nur den Soka nicht mehr so bärbeissig zu züchten, da Hundekämpfe nicht mehr zum Alltagsleben bestimmter MEnschen gehören und keine Volksbelustigung mehr darstellen. Darum sollte man auch so gut drauf achten, aus welcher Linie diese Hunde stammen, wenn man sie sich anschafft. Sonst kanns eben doch zu einem bösen Erwachen kommen.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      Original von Le Chat
      Original von sass
      der punkt ist: ein am staff ist kein kampfhund und wurde auch nicht als kampfhund gezüchtet.

      @hilde:
      alle sokas haben ein gewicht, dass dem menschen gefährlich werden kann, nicht muss. ausserdem variieren die rassen gewaltig und die tiere sind von der statur her muskolös. ein cane corso ist ein großer hund, wie auch ein fila brasileiro oder ein rottweiler oder ein mastin espanol. und einen staff als kleinhund zu bezeichnen ist doch sehr gewagt. jedoch bleibt eine sache gleich: diese hunde haben ein gewicht, dass sie gefährlich lassen werden kann. aber wie gesagt, man kann auch einen goldi, labbi, schäferhund scharf machen.

      und kein kampfhund würde seinen menschen angreifen. ihre hemmschwelle ist dem menschen gegenüber extrem hoch - auch weil der ringrichter ja dazwischen gehen musste. die aggressionen eines echten kampfhunde beziehen sich auf artgenossen, niemals auf menschen.



      ....das irritiert mich.... also, geht mal bitte zu hunderassen.de und schaut mal unter rassebschreibung für american stafford shire terrier - da steht, diese hunde wurden speziell für kämpfe gezüchtet - sass sagt aber das gegenteil....was denn nun?

      und 40 kg?...okay, können einen umwuchten, aber dann würde ein autralian shepherd - nur vom gewicht her betrachtet - auch so umwerfend sein können, oder??


      noch was an allen "kampfhunde"-halter:

      wie geht die öffentlichkeit auf euch zu, wenn ihr euren hund dabei habt?? ich meine, ich mag die am staffs eigentlich auch - aber ich glaube, ich werde mir einen solchen nicht anschaffen, weil man dann bestimmt äußerst stark diskriminiert wird, oder??
      ja, ja, es kann einem ja egal sein, was der rest denkt, aber wenn man 15 jahre (in denen man diesen hund besitzt) immer angepiekst wird - das kann ziemlich an den nerven zehren, oder?

      eine bekannte z.b. wird auf der straße vor ihrem haus mit steinchen beworfen - sogar der hund wird beworfen!

      warum haben so viele leute angst, die zu häufig unbegründet ist?!?

      noch was: was genau bedeutet die abkürzung SOKA??


      huhu

      Staffis wurden damals für die Jagd auf Bären,Ochsen ect gezüchtet.Leider auch für Kämpfe gegen andere Hunde.

      Gefährliches Gewicht? Also meiner hat gesunde 30 kg,manch ein schäferhund ist um einiges schwerer.

      Diese Hunde sind toll,verschmust,vertrottelt und wunderbare Familienhunde.Aber anschaffen werde ich mir nie wieder so einen.Soviel steht fest.Durch diese dämlichen, meist unnötig aufgebauschten Gesetze kann man einem solchen Hund einfach nichts bieten,was einer artgerechten Hundehaltung entspricht. Auch wir werden ständig von irgendwelchen dämlichen Leuten schief angeguckt und angepöbelt. Da muß man schon mal zurück stänkern.Tu ich zumindest,da ich nicht einsehe mir sowas gefallen zu lassen.Ich muß mich nicht vor anderen rechtfertigen warum ich einen solchen Hund halte und muß mich auch nicht persönlich angreifen lassen :naughty: Mein Spruch ist immer: Keine Angst, der frißt kein verdorbenes Fleisch :wink:

      lg
      Dona
      Hallo ihr

      zu dem thema unerzogene Kleinhunde...
      Wir haben einen Dackel in der Bekannschaft...
      Dieser kleine Kerl beißt ziemlich schnell mal zu und die verletzungen sind auch nicht gerade ohne....
      Nur, bei so einem kleinen Hund wird nichts gemacht, weil der ist ja soo klein :doh:

      Vor kurzem war ich mit meiner Kindergruppe im Zoo.. Dort begegnetete uns auch ein American S. Dieser war an der Leine und trug einen Maulkorb.. Der kleinste aus meiner Gruppe (3 Jahre) fragte mich was den das wäre...
      Also ich mich runter gekniet auf Kind und Hundehöhe und den Kinder erklärt Warum und Wieso..
      Ich habe ihnen erklärt das es Menschen gibt, die diese Hunde für böse halten, das es aber nicht unbedingt so ist...
      Sie durften den Dicken dann auch alle streichenln und die Besitzer waren sehr erstaunt, das ich nicht sofort alle Kinder gepackt habe und weg bin...
      (Natürlich wurden den Kindern klar gemacht, das sie immer fragen sollen bevor sie einen fremnden Hund anfassen)

      Ich hätte gerne einen Soka und wenn unsere Hündin einmal nicht mehr ist wird es auch irgendwas in die Richtung geben.. Zwar etwas teuerer, aber ich mag sie einfach sehr gerne diese tollen Kampfschmuser..

      lg
      :dance: :clap: :dance: :clap:
      Original von sass
      ich brauche von dir sicherlich keine buchtipps.

      Das bedauere ich sehr, aber ein altes chinesisches Sprichwort bringt es auf den Punkt:
      " Wenn der Wind des Wandels weht, bauen manche Windräder, andere hingegen errichten Mauern. "
      Für alle diejenigen, die keine Mauern bauen wollen und für die Erkenntnisse der modernen Ethologie offen sind, hier mal zwei kurze Statements zum Buch Kurt Kortschal Im Egoismus vereint?

      Was gibt es nach Konrad Lorenz über Graugänse noch zu sagen? Eine ganze Menge. Der jetzige Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle für Ethologie in Grünau begründet mit ihrer Hilfe die zentrale These der modernen Verhaltensforschung: Tiere und Menschen sind nur am eigenen Vorteil, nicht am «Überleben der Art» interessiert. Das klassische Bild von der Harmonie in der Natur wurde von Wissenschaftern schon lange als Schönfärberei entlarvt. In der Öffentlichkeit hat es sich viel länger behaupten können. Mit diesem Buch wird aber ein leicht lesbarer Einblick in die moderne Verhaltensforschung geboten, und es wird gezeigt, wie viele Aspekte des menschlichen Verhaltens in Tieren wiedergefunden werden können – oder umgekehrt natürlich. So wird zum Beispiel mit dem Märchen aufgeräumt, die Gänse seien sich ein Leben lang treu. Gänse verlassen ihre Partner, wenn es für sie und ihre Nachkommen günstiger ist, als beim alten Partner auszuharren. Verhaltensbiologie wird besonders interessant, wenn sie mit ihren Erkenntnissen menschliches Verhalten erklären kann. So lehrt sie, warum Gesellschaftssysteme wie der Kommunismus menschenfremd sind und daher scheitern müssen. Ein Buch, das bei den Gänsen beginnt, zeigt uns so viel über uns selbst.

      Die Verhaltensbiologie ist im Bewusstsein der deutschsprachigen Öffentlichkeit kaum vorhanden, bzw. gilt als »Orchideenfach«. Und das, obwohl sie international boomt und das Verhalten als Schnittstelle zwischen Organismus und Umwelt die belebte Welt umfassender erklären kann als jede andere biologische Disziplin. Weiterentwicklungen der von Konrad Lorenz entwickelten »Ethologie« wurden hierzulande kaum gekannt. So ruft es immer noch Überraschung hervor, dass die »Arterhaltung« nicht Maxime des Verhaltens sein kann, dass Evolution vorwiegend Konflikte, kaum aber Harmonie produziert etc. Mit diesem Buch wird der aktuelle Stand der verhaltensbiologischen Forschung und ihres Ideen- und Theoriegebäudes verständlich zusammengefasst.


      Grüsse
      Frank


      Lass die Medizin im Gefäß des Apothekers, wenn Du Deine Patienten durch Nahrung heilen kannst. (Hippokrates, berühmter griechischer Arzt des fünften Jahrhunderts)