Mobbing von Kastraten

      Mobbing von Kastraten

      Mobbing von Kastraten - Gerücht oder Realität?

      Mich würden Eure persönlichen Erfahrungen interessieren hinsichtlich der weit verbreiteten Behauptung, Hunde - Männlein und Weiblein - würden von Artgenossen nach der Kastration im sozialen Umgang regelrecht gemobbt. Sie würden in soziale Interaktionen, aber auch Spiel kaum mehr von vollwertigen Artgenossen einbezogen.

      Mein DSH-Rüde ist seit Lebzeiten das Paradebeispiel für einen passionierten Kastraten-Mobber :snooty: :

      -> Ggü fremden Rüden werden Ressourcen verteidigt, Status in Dominanz bis hin zur Aggression ausgemacht; kleinste Regelüberschreitungen werden (wenigstens durch den Ausdruck in der Körpersprache) geahndet

      -> Hündinnen (außerhalb des Östrus' - innerhalb ja sowieso ...) dürfen sich bis hin zum Beißen allerhand Freiheiten ihm gegenüber herausnehmen; mein Hund antwortet lange Zeit nicht mit Gegenaggression, sondern allein durch Abwenden

      -> Kastraten beiderlei Geschlechts stehen nahezu auf ein und derselben Stufe: Sie werden behandelt, als wären sie nicht vorhanden - und so sollen sie sich (seiner erkennbaren Meinung nach) gefälligst auch benehmen; sie bekommen nicht die angespannte Haltung, die dem Rüden entgegengebracht wird, aber ebenso wenig die Großzügigkeit, die er ggü Hündinnen lebt zu spüren; die kastrierte Hündin, die schnappt, wird möglicherweise "gegengeschnappt" - kastrierte Hündinnen besitzen keinerlei Sonderrechte / -freiheiten mehr; Status ist irrelevant; Hundesprache wird kaum ausgetauscht; für irgendwelche Interaktionen - und sei dies schlichtes Spiel - sind weder kastrierte Hündin noch kastrierter Rüde für ihn interessant

      Der Beweis, dass ich dieses Verhalten nicht lediglich meiner Erwartungshaltung entsprechend gedanklich uminterpretiert habe, ist darin zu finden, dass ich allein anhand der Interaktionen und der Körpersprache meines Hundes innerhalb weniger Sekunden bis hin zu maximal nötigen 2-3 Minuten das Geschlecht (oder Ex-Geschlecht) des anderen Hundes mit an Sicherheit grenzender Trefferquote bestimmen kann.

      Beschäftigen sich also Eure Hunde mit "halben Artgenossen"?

      Servus
      age
      Mein Hündin ist eine solcher "halber Artgenosse" :rolleyes: (finde den Ausdruck ehrlich gesagt ziemlich ... :silenced: naja, lassen wir das lieber).

      Sie wurde von der (unkastrierten) Hündin meines Dads von Anfang an gut aufgenommen, allerdings war klar, dass die Hündin meines Dads über ihr steht, dass hat sie ihr gleich am ersten Tag zu verstehen gegeben, die alte Dame war nunmal Alleinherscherin über ihr Revier, als dann der kleene Wirbelwind auftauchte hat sie sich diesen Rang natürlich auch nicht streitig machen lassen, logisch. Aber ignoriert wurde meine von ihr nie. Die haben auch mal zusammen gespielt, nicht so sehr viel, was aber daran lag, dass Daddys Hündin schwer krank wurde.
      Der jetzige (unkastrierte) Rüde meines Dads steht total auf meine kleine Wuschelmaus, aber am meisten der Rüde (auch unkastriert) meines Bruders. Wenn die beiden zusammen sind (und das sind sie täglich) sind sie quasi "ein Arsch und ein Kopp" wie man so schön sagt.
      Es ist aber meine Lady, die dem Rüpel mal zeigt wie der Hase läuft, sie weist ihn in die Schranken und wenn sie was nicht will, dann macht sie es ihm auch unmissverständlich klar.
      So springt sie auch mit dem Schäferhund meines Schwiegervaters um (ebenfalls unkastrierter Rüde), sie spielen zusammen, toben und raufen zusammen, liegen einträchtig beieinander. Aber wenn sie was nicht will, dann will sie nicht und dann hat er sich gefälligst nach ihr zu richten, keinesfalls umgekehrt.

      Bisher wurde meine Kleene noch nie von unkastrierten Hunden gemobbt, weder von Hündinnen, noch von Rüden. Weder wenn sie nur zu zweit sind, noch wenn wir in einer großen Gruppe unterwegs sind (dann steht sie auch nicht an unterster Stelle...)
      "... und wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!"

      Also hoffen wir das Beste und denken das Schlimmste, LG Anke

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      etwas ist mir doch noch eingefallen:

      mit kastrierten Rüden hatte die alte Dame meines Dads schon so ihre Probleme, die durften teilweise noch nicht mal in ihre Nähe kommen.
      bei Hündinnen war es immer unterschiedlich, mit meiner kastrierten war immer alles supi, mit ner anderen kastrierten Hündin gab es tierische Probleme.
      Umgekehrt: die eine unkastrierte Hündin war kein Problem, die andere unkastrierte Hündin wurde schon von weitem fast gemordet.
      unkastrierte Rüden: immer problemlos.
      "... und wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!"

      Also hoffen wir das Beste und denken das Schlimmste, LG Anke

      RE: Mobbing von Kastraten

      Hallo Age!

      Ich besitzte zwei kastrierte Hunde. EIne kastrierte Hündin und einen kastrierten Rüden.
      Meine Hündin ist dem Verhalten nach eine halbe "Rüdin" (pinkelt wie ein Rüde, scharrt mit den Hinterbeinen, manchmal; hat eine sehr selbstsichere Körpersprache) - sie wird von den meisten Hunden meist sofort als Chef anerkannt und Kastraten so wie Hunde, an denen noch alles dran ist, spielen gerne mit ihr, da sie ziemlich unkompliziert und "rau" spielt - sofern man sie als chef akzeptiert. Viele Hunde flippen regelrecht aus, wenn sie sie sehen - sie muss sowas wie ne tolle Aura haben.

      Auch fällt mir auf, dass meine Hündin gerne mal moppt... sie macht da keinen Unterschied zwischen Kastraten, alten oder Jungen unkastrierten Hunden..
      sie moppt die Hunde, die sich extrem unterwüfig und überängstlich präsentieren.
      Sie hat schon unkastrierte Doggenrüden untergerüffelt..... (wobei es bei Hunden eh auf eine selbstsichere Körpersprache und nicht auf Körpergröße ankommt...)

      Bei meinem kastrierten Rüden sieht dies schon anders aus... Er ist eher zurückhaltend... - und wurde schon von mehreren unkastrierten Rüden angesprungen.
      Ich habe ihn aber noch nicht sehr lange und entdecke bei ihm eben auch eine entwicklung zu mehr selbstvertrauen hin...
      So verjagte er gestern einen Rottweiler RÜden und ging dann auch eine junge Hündin an, die bei mir betteln kommen wollte...
      Da er schüchtern ist, meist, spielt er nicht.. andere Hunde wollen aber durchaus mit ihm spielen, was mit Ignoranz von seiner Seite aus quittiert wird.

      Deine Erfahrungen teile ich also nicht.
      Vielleicht kommts auch darauf an, wann ein Hund kastriert wurde????
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      @ Thora

      Vielleicht kommts auch darauf an, wann ein Hund kastriert wurde????


      Sicher ist dies von ENTSCHEIDENDER Bedeutung. Ebenso sollte man das Verhalten der Kastraten untereinander separat betrachten. Und dann hätte ich meine Fragestellung auf den nahezu "kontextfreien Umgang" beschränken sollen. Bettelt etwa ein fremder Hund den Halter um Futter an, treten natürlich(?) kastrationsbedingte Verhaltensänderungen in den Hintergrund - und er wird auch als Mobbingopfer einschreiten. Ich wollte das Eingangs-Post nur nicht zu detailliert / differenziert und langatmig gestalten.
      Also mein unkastrierter Rüde ist an kastrierten Rüden unsicher heran getreten - frei nach dem Motto - was bist Du nun eigentlich. Die versuchter auch zu besteigen, was dem anderen natürlich nicht gefiel,
      ab da wann dann die Sache aber auch klar und es folgten meisten
      Spiel - ohne weitere Vorkommnisse. Bin aber häufig von Hündin - Besitzer gefragt worden, ob meiner kastriert sei denn wenn ja würde die Hündin nicht friedlich sein. Zuvor hatte ich eine Hündin , die ich mit zwei J. kastrieren liess - zeitlebens wurde die nicht anders behandelt
      von Rüden oder anderen Hündinen. Meine jetzige Hündin ist noch unkastriert, die macht garkeine Unterschiede - hauptsache spielen.
      Alle drei aber waren/sind auch äußerst friedliche Hunde. Die ohnehin wenig zur Dominaz etc. neigen.

      RE: Mobbing von Kastraten

      Hallo!

      Zu diesem Thema konnte ich auch schon viele Beobachtungen machen.

      Ich fange erstmal an, was ich bei Zorro und anderen unkastrierten Rüden im Umgang mit kastrierten Hunden beobachten konnte.
      Oft habe ich erlebt, dass kastrierte Rüden für unkastrierte Rüden wie läufige Hündinnen riechen, je früher hierbei die Kastration war, desto mehr "läufig".

      Wir haben einen Dobermannkastraten auf dem Platz, den hätte Zorro stundenlang wie eine läufige Hündin getrieben, wenn wir ihm das erlaubt hätten.

      Auffällig ist hierbei und dazu konnte mir noch niemand eine genaue Erklärung geben, dass der selbe kastrierte Rüde, auf andere unkastrierte Rüden unterschiedlich wirkt. Während Zorro eben diesen Dobermann nicht mehr in Ruhe gelassen hat, fanden andere Rüden den gar nicht interessant und auch umgekehrt, Zorro hat sich für einen Kastraten gar nicht interessiert, dafür hingen zwei andere komplette Rüden an dem.

      Meine Theorie wäre, dass läufige Hündinnen, ein "Gemisch" aus läufigkeitssignalisierenden Düften abgeben und kastrierte Rüden vielleicht nur das eine oder andere Duftdetail und die Rüden individuell unterschiedlich auf diese Noten reagieren, oder ist das zu abstrakt gedacht?
      Gibts eine bessere Erklärung?

      Das Verhalten der unkastrierten Rüden, war in diesen Situationen zweifelsfrei, Werbeverhalten.

      Dieses Verhalten hat dann kastrierte Rüden oft dazu getrieben, genervt wie sie waren, auch noch zusätzlich zum Duft wie läufige Hündinnen zu verbeißen, was die unkastrierten Rüden nur noch mehr bestärkte weiterzumachen. So hatten sie also auch noch ein optisches Signal, das an läufige Hündin erinnert.

      Bei unkastrierten, selbstbewussten Hündinnen dagegen, wurden die Kastraten aber oft als "Konkurrentinnen" gesehen und behandelt. Die Kastraten treten oft in Rüdenmanier auf: erhobener Schwanz, Nackenhaare, bellend (weil viele ja noch wissen, da war mal was). Dies signalisiert kompletten Hündinnen, ich will "Chefin" sein und ganz nach dem Motto: "Da werden Weiber zu Hyänen" haben sie die kastrierten Rüden teilweise ganz schön verdroschen.

      Beim Umgang mit kastrierten Hündinnen konnte ich dagegen weniger Verhalten von unkastrierten Rüden und Hündinnen beobachten. Kastrierte Hündinnen wurden von Zorro wie ein Neutrum behandelt, einfach Luft.
      Viele kastrierte Hündinnen neigen auch zum "vermännlichen", da ja weibliche Hormone fehlen, männliche aber in geringen Mengen produziert werden und trotzdem ist es nicht genug Testosteron, als dass dies eine Konkurrenz für ganze Kerle wäre.

      Insgesamt habe ich aber gemerkt, dass Zorro mit kastrierten Hunden weit weniger anfangen konnte als mit unkastrierten. Er war sich seiner Sache öfter nicht sicher, wurde er von einem Kastraten aggressiv angegangen, hat er manchmal, so mein Eindruck, nicht sofort gewusst ob er mit Aggression, Ignoranz oder sogar Zurückweichen reagieren soll.

      Auch muss ich betonen, dass er die "gemeinsten" Löcher, gerade im Gesichtsbereich von Kastraten hatte, während er bei einer richtigen Rüdenrauferei höchstens mal ein Loch im Nacken oder Rücken hatte.

      Das hat mich auch zu der Theorie verleitet, dass Hunde durch die fehlenden Hormone, wie soll ich das erklären, quasi gar nicht genau wissen, warum sie jetzt aggressiv sind oder aus welchem Grund sie ne Rauferei anfangen und dann unkontrolliert, mal irgendwo hinschnappen, während ein unkastrierter Rüde im Kommentkampf, die Angriffspunkte genau kennt, "wo darf ich beißen, dass es ein Schaukampf bleibt?".
      Vielleicht etwas weit hergeholt aber solche Situationen habe ich öfter erlebt und ich musste versuchen es irgendwie zu erklären.
      Es ist wirklich so, als fehlte den kastrierten Hunden ohne die Hormone irgendwie die Anleitung, wie man wann, wo und wieviel aggressiv sein darf, die haben teilweise "grundlos" drauflos geschnappt.

      Soweit das, was ich bisher selbst beobachten konnte.

      Ciao Mimi
      ..........
      @Mimi:
      Ich glaube nicht, dass grundlose Aggressionen etwas mit HOrmonen zu tun haben ...
      Vielmehr liegt es wohl an der Sozialisierung (wie HUnde geprägt wurden) und an der Hundehaltung (ängstlicher Besitzer der bei jeder Hundebegegnung gleich das Zittern anfängt und hofft, es ensteht keine Rauferei)
      Meine Hündin war auch nicht immer so "RÜdig" - dass kam im Laufe der Zeit, weil sie mehr Selbstbewusstsein entwickelte und sich nicht mehr von jedem alles gefallen lies. Auch viele unkastrierte Hündinnen heben das Beinchen... alles schon da gewesen.

      Auch habe ich schon von vielen das Gegenteil Deiner Beobachtungen gehört und erlebt: Dass nämlich kastrierte Hunde eher ruhiger werden.
      Darum kastrieren doch auch viele Halter ihre Rüden... ???

      Auch finde ich eine Veralgemeinerung sehr gefährlich, da die Leute total unterschiedliches beobachtet haben.

      Aufreitende Hündinnen habe ich sowohl bei kastrierten wie Unkastrierten beobachtet - dies ist schlicht eine "Dominanz-Geste". Schließlich reiten häufig auch hunde Herrchens Bein..... egal ob kastriert oder unkastriert.. ob männlich oder weiblich.

      Phu.. ein ganz schön weites Feld, dieses Thema.

      ....Noch was: Was für Hundebegegnungen hast du eigentlich??? :eek: Meine Hunde hatten noch nie ein Loch.... und hier gibts ein paar Rüden mit HOden die echt übelst sind.(oder wären, liese man sie) . ich glaub, dass liegt echt an der Sozialisierung und am Umgang der Besitzer mit ihren Hunden...
      Mir ist nämlich aufgefallen, dass Hunde die überängstliche oder schlägernde Besitzer haben zu Aggression neigen... Hunde mit lässigen, lockeren BEsitzern hingegen eher auch so drauf sind und nur harmlose Rangeleien austragen...

      P.S.: Manchmal hab ich fast den Eindruck, dass die Herrchen ihre Hunde pohlen, weil Herrchen meint ein Hund ohne Hoden sei kein richtiger Rüde...
      Vielleicht überträgt sich diese Abneigung dann auch auf den Hund? Also meine Hündin merkt ja schon, wenn ich gewisse Leute nicht leiden kann... ehheh...
      Meine kastrierten Tierchen haben ein ausgesprochen ausgefeiltes Sozialverhalten..
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Thora“ ()

      @Thora

      Ich glaube nicht, dass grundlose Aggressionen etwas mit HOrmonen zu tun haben


      Das worauf ich anspielte war das Verhalten, dass kastrierte Hunde in Bezug auf eine bestimmte Situation zeigten, was ich als nicht normal empfand und auch der attackierte Hund völlig überrascht war, daher das "grundlos".

      Das Aggression an sich von Hormonen beeinflusst wird ist unbestritten, eine besondere Rolle spielt hierbei Testosteron, obwohl die genauen Zusammenhänge längst noch nicht ganz erforscht sind.

      Auch viele unkastrierte Hündinnen heben das Beinchen


      GERADE unkastrierte Hündinnen, müsste es heißen. Es ist ein Irrglaube, dass Hündinnen nicht markieren, im Gegenteil, einige stehen hierbei Rüden in nichts nach. Die meisten unkastrierten Hündinnen, die ich kenne heben das Bein, während die kastrierten, dies eher nicht tun.

      Dass nämlich kastrierte Hunde eher ruhiger werden.


      Ruhig, hat aber nichts mit Aggression zu tun. Mein Hund war immer ruhig und trotzdem ein leidentschaftlicher Raufer :wink:.

      Viele kastrierte Hunde werden faul, teilweise phlegmatisch.
      Von allen existierenden Aggressionsformen wird durch eine Kastration lediglich und auch das nicht immer mit Sicherheit, die geschlechtsspezifische Aggression ausgeschaltet, alle anderen Aggressionen werden weiter ausgelebt und da bin ich aber der Meinung bei kastrierten Hunden irgendwie unkontrollierter ohne Hormone.

      Aufreitende Hündinnen habe ich sowohl bei kastrierten wie Unkastrierten beobachtet


      Das bestreite ich ja gar nicht, das Aufreiten habe ich auch in meinem Text gar nicht angesprochen, weil es eben mehrere Gründe haben kann.

      Was für Hundebegegnungen hast du eigentlich??? Meine Hunde hatten noch nie ein Loch


      Da fängt halt wieder die alte Leier an, was hast Du für eine Definition von Loch? :wink:
      Für mich ist ein Loch, der Punkt, wo ein Hund einen seiner Fangzähne draufdrückt und an dieser Stelle, ein winziges Löchlein entsteht, vom Durchmesser der Fangzahnspitze. Was ist das bei einem großen Hund? Schätze mal 3-4 mm und wenn der Fangzahn im Eifer des Gefechts mal hängen bleibt auch mal ein paar Milimeter mehr. Meist findet man das Loch NIE, aber nach 2 Wochen entdeckt man das herausgewachsene Grind. :D

      Solche Löcher hatte Zorro im Laufe seines Lebens sicher Hunderte, viele waren auch von seiner reizenden Freundin, die stand halt auf SM :evil:. Wenn die miteinander gespielt haben, dann flogen die Fetzen, da hatte jeder vom anderen ein Stück Fell im Maul und trotzdem war es wahre Liebe. :hug:

      Ciao Mimi
      ..........

      RE: Mobbing von Kastraten

      @Mimi: Ach so ein Loch! Ok, jetzt versteh ich Dich besser...
      Naja.. dass ist völlig normal, dass Hunde sich auch mal spielerisch mit den Zähnen bearbeiten... machen Wölfe auch, warum dann nicht auch Hunde.

      mmmmh.. meine kastrierte Hündin ist eine Dauer-Bein-Heberin beim pinkeln...
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"
      @ Mimi

      Oft habe ich erlebt, dass kastrierte Rüden für unkastrierte Rüden wie läufige Hündinnen riechen, je früher hierbei die Kastration war, desto mehr "läufig".


      Das ist ein simples Spiel von Gleichgewichtsverschiebung. Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme befinden sich männlichen und weibliche Hormone in einem gewissen Gleichgewicht. Bei Männlein und Rüden überwiegen die männlichen - bei den Frauen und Hündinnen die weiblichen. Raubt man nun dem Rüden große Teile seiner männlichen Hormone, verbleiben die weiblichen Anteile nahezu unangetastet (okay, teuflisch ungenau geschildert, aber damit wenigstens im Grundsatz verständlich :whistle: ). Das Gleichgewicht wurde hin zur Weiblichkeit verschoben - und schon hat man aus dem Rüden eine Hündin gemacht. Sicher wächst ihm nicht gleich eine Milchleiste. Aber für das Nasentier Hund ist diese Geschlechtsumwandlung deutlich erkennbar. Das erkennt nicht nur der "Kollege Rüde", sondern ebenso die Hündin. Weshalb sie diese neugeschaffene Konkurrentin teils wie eine schon als Hündin geborene Artgenossin abwehrt.

      Es ist also nicht so, dass, wenn man die Hoden oder Eierstöcke entfernt, der Hund zum Neutrum wird. Er wechselt quasi das Geschlecht (wobei man nicht vergessen darf, es wird auch nicht ALLE "männliche (oder weibliche) Chemie" entfernt - Hoden und Eierstöcke sind nicht die einzigen Produktionsstätten).

      Das hat mich auch zu der Theorie verleitet, dass Hunde durch die fehlenden Hormone, wie soll ich das erklären, quasi gar nicht genau wissen, warum sie jetzt aggressiv sind oder aus welchem Grund sie ne Rauferei anfangen


      Wie soll der Hund diese, an ihm vorgenommene Veränderung mit seinen sich bereits ausentwickelten ethologischen Vorgaben / Verhaltensaufträgen vereinbaren, wenn er "vom Kopf aus" sich zwar als Rüde versteht - von allen aber von heute auf morgen als Hündin behandelt wird? Er macht sich sicherlich keine besonderen Gedanken darüber. Aber er kommt auch nicht mehr mit seiner Situation konfliktfrei zurecht. Manchmal werden diese Konflikte nach außen getragen. Manchmal zerstören sie "nur" den Hund selbst ...

      Servus
      age
      Hallo!

      @age

      Das Gleichgewicht wurde hin zur Weiblichkeit verschoben - und schon hat man aus dem Rüden eine Hündin gemacht.


      Das ist mir schon klar, ist aber trotzdem unbefriedigend. Ein normaler Rüde, wie Zorro eben auch war, würde niemals eine NICHT-läufige Hündin so umwerben, wie das viele unkastrierte Rüden bei kastrierten Rüden tun.

      Ich konnte Zorro öfter zuschauen, wenn er ne läufige Hündin angemacht hat und genauso, verhielt er sich bei einigen Kastraten.
      Das kann also nicht nur daran liegen, dass er jetzt mehr Östrogene riecht, die riecht er ja bei einer nicht-kastrierten Hündin auch und die ist ihm bis zur Läufigkeit schnuppe.

      Und dann eben noch, dass der eine unkastrierte Rüde, den einen Kastraten, der andere Rüde den anderen Kastraten für "läufig" hielt und sich auch so im Verhalten gab.

      Wie ist DAS alles zu erklären?

      Das es so ist, konnte ich ja schon beobachten, aber WARUM?

      Eine Frage, die mir schon ewig unter den Nägeln brennt und keiner konnte es mir erklären.

      Ciao Mimi
      ..........

      RE: Mobbing von Kastraten

      Jetzt wäre echt mal die Meinung eines Studierten interessant... denn, wenn man einem Mann den Hoden abnimmt, wird er doch auch nicht automatisch ..zur.. ähem.. wie sagt man das jetzt, ohne dass es beleidigend klingt??? - Zur Frau...
      --- Für mich ist es kaum vorstellbar, dass mit der Kastration eine diffuse Geschlechtsumwandlung stattfindet...
      Heute morgen sagte eine frau sogar zu mir: Ach, ihr Rüde, der markiert ja nicht, weil der kastriert ist --- Hallo??!! Mein Rüde markiert sehr wohl.. und zwar äußerst extravagant. Er klettert schier manchmal an einem Baumstamm hoch, auf drei beinen balacierend. Auch hält er übliche Markier-Rituale ein.. vorher auf der stelle kratzen, dann bein nach oben drübergepinkelt und dann noch mal ausgiebiges Scharren mit allen Pfoten.

      Auch meine kastrierte Hündin wird häufig von unkastrierten Rüden umgarnt...
      Was sie allerdings immer zickig abwehrt - ist ja auch verständlich.

      Leider habe ich keine TA im Bekanntenkreis, doch werd ich immer neugieriger auf die wissenschaftlich erwiesene SEite dieses Themas... weil ich selbst ja auch nur laienhafte Beobachtungs-Theorien aufstellen kann.
      Vieles hört sich irgendwie.. nun ja.. wie Pro und Contra aus mensch-gemachten Theorien an... (ich schließe mich da nicht aus)

      @Age: Ich glaube, sorry, dass es ein Irrglaube ist, HÜndinnen hätten bei Rüden mehr Freiheiten und Hündinnen untereinander seien mehr am Zcken-Terror interessiert..
      Manchmal halten uns unsere Hunde da wohl einen Spiegel vor... Reflektieren unsere Denkweisen auf irgendeine Art und Weise.
      In wild lebenden Rudeln kann man beobachten, dass häufig zwar die Hündinnen die "Leittiere" sind, aber sich auch nicht besonders zickig ihren Artgenossen gegenüber verhalten.
      Dass der Rüde der Pascha sei und sich "Gentleman-like" verhält wird wohl eher individuelle Charakter-Sache sein.
      Mein rüde mag z.B. generell Rüden mehr als Spielgefährten
      Meine Hündin behandelt alle gleich - je nach "Sympathie"
      Kastraten-Mobber kenne ich keine.
      Kenne nur Hunde, die besonders ängstliche Individuuen mobben
      - Werde mal hier im Ort die Augen offen halten. Verstärkt.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Thora“ ()

      RE: Mobbing von Kastraten

      Hallo!

      Eine Kastration ist für jedes Lebewesen ein schwerwiegender Eingriff.

      Experten gibt es hierzu auch, z.B. den Verhaltensbiologen Dr. U. Gansloßer, der auch viel mit Günther Bloch zusammenarbeitet.
      Er hat sich auch ausführlich mit dem Thema befasst, wie sich Hormone bereits VOR der Geburt auf Jungtiere auswirken und maßgeblich in der Basis den Charakter beeinflussen.

      Ein Mensch der kastriert werden muss (z.B. medizinische Gründe), bekommt ein Leben lang Hormonpräparate, da er sonst in schwere Depressionen verfällt, bis hin zur Suizidgefährdung.
      Wird ein Mann vor der Pubertät kastriert, früher kam das häufiger vor, um einen begnadeten Sänger zu behalten (z.B. Farinelli), dann hat tatsächlich keine Ausprägung der männlichen Merkmale stattgefunden (kein verstärkter Haarwuchs, keine Ausprägung des Kehlkopfes), also ein "weiblicher" Mann.

      Für mich ist es kaum vorstellbar, dass mit der Kastration eine diffuse Geschlechtsumwandlung stattfindet


      Es ist aber wirklich so, age hat es ja schon erklärt. Jeder Hund, egal welches Geschlecht produziert männliche und weibliche Hormone. Rüden in den Hoden hauptsächlich Testosteron, Hündinnen in den Eierstöcken Östrogen.
      Das sind die wichtigsten, es gibt noch mehr Geschlechtshormone, aber das ginge zu weit in die Tiefe.

      Allerdings wird z.B. Testosteron auch in geringen Mengen in der Nebennierenrinde produziert. Kastriert man also eine Hündin, hat sie kaum noch Östrogen und das ursprünglich in geringen Mengen vorhandene Testosteron erlangt, durch die Veränderung im Hormonhaushalt einen völlig neuen Stellenwert.

      Ach ja und natürlich markieren und scharren kastrierte Rüden auch. Revierverhalten hat nicht unbedingt was mit Geschlechtstrieb zu tun und was wahrscheinlich noch wichtiger ist, je später Hunde kastriert wurden, desto ausgeprägter zeigen sie weiter ihr typisches, geschlechtsspezifisches Verhalten, ganz nach dem Motto: "Gelernt ist gelernt". Hunde sind Gewohnheitstiere und hat er als junger unkastrierter Hund markiert, wird er es auch weiter tun.
      Genauso wird ein spät kastrierter Rüde immer ner läufigen Hündin hinterherrennen, denn er erinnert sich noch, dass da mal was war.

      Ciao Mimi
      ..........

      RE: Mobbing von Kastraten

      @Mimi: Tolle Ansage! Hat mir jetzt weitergeholfen, dass mit den Hormonspritzen wusste ich z.B. nich.
      Har, man lernt eben nie aus...

      .... Also ist es doch nicht so "unspektakulär" einen Hund zu kastrieren....
      Gut, gemoppt werden meine jetzt nicht.... aber - schon zu spät. Vom Tierschutz bekommt man eben auch nur kastrierte Tiere, weil die eben jede Chance auf ungewollten Nachwuchs verhindern wollen.
      Irgendwie auch verständlich, bei soviel Tierleid wie die sehen....

      Mh, dann ist es bei Hunden also nicht anders wie bei spät gelegten männlichen Pferden..
      Wir haben auf dem HOf auch einen WAllach der bis vor kurzem noch Hengst war und auch decken durfte....
      Der spinnt immer noch genauso rum, wenn er STuten sieht, ist immer noch genauso hibbelig und schwer zu führen wie eh und je...
      Ich fürchte, er wird für immer seine übel-wilden Hengstmanieren behalten..
      Dann hätte man die "klöten" auch gleich dran lassen können.... seuftzg... :|

      Was meinen RÜden angeht: Ich weiß gar nicht, wie alt er war, als er kastriert wurde... besonders kindisch ist er allerdings auch nicht. Er ist eher ruhig, aber nicht phlegmatisch... Er verteidigt sogar "seine Talba" und manchmal versucht er auch mich zu verteidigen (was ich ihm untersage, schließlich bestimme ich, welcher hund zu mir darf, und welcher nicht) - aber das hat jetzt wohl auch wieder nichts mit "Männlichkeit" zu tun.

      - den Bloch würde ich auch sehr gerne mal befragen, halte ohnehin einiges von dem.
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Thora“ ()

      RE: Mobbing von Kastraten

      @Thora

      Vom Tierschutz bekommt man eben auch nur kastrierte Tiere,


      Das ist auch das Thema, das ich so hasse, die Hunde werden ja oft direkt nach Deutschland gebracht, wenn ich ein verantwortungsbewusster Hundehalter bin, gibts keinen ungewollten Nachwuchs, also brauche ich die nicht kastrieren.
      Es tut mir immer so leid, wenn ich so schöne Hunde wie Deine sehe, Du kannst ja auch nix dafür, dass die schon kastriert waren.

      den Bloch würde ich auch sehr gerne mal befragen, halte ohnehin einiges von dem


      Bloch ist klasse. Ihm persönlich zuzuhören ist eine Ohrenfreude. :D

      Er ist in den vergangenen Jahren immer zynischer und direkter geworden, was mir sehr gut gefällt, aber was ich so mitbekomme, viele Menschen abschreckt.
      Bei seinem Erfahrungs- und Wissensstand ist es aber kein Wunder, wenn ihm die Menschen immer mehr zum Hals raushängen.

      G. Bloch und U. Gansloßer sprechen sich aber ganz klar gegen diesen, wörtlich: "Kastrationswahn" aus.

      Bloch hat z.B. von einer verwilderten Haushündin (in der Toskana) erzählt, die von sog. Tierschützern (hier auch wieder die Parallele zum Auslandstierschutz), eingefangen, kastriert und wieder zurückgeschmissen wurde. Seit diesem Zeitpunkt kam die Hündin in der Natur nicht mehr zurecht, hat sich eines Tages in einem Wurzelstock verfangen und ist an den Verletzungen elendig verreckt, während mehrere Tierschützer hysterisch kreischend herumgelatscht sind und der einzige der der Hündin versucht hat zu helfen und sie noch zum TA gefahren hat, war Blochs rechte Hand. Der wäre aber kaum zum TA gekommen, weil die "Tierschützer" nicht mal in der Lage waren ihm dem Weg zu erklären.

      Wenn man solche Geschichten von jemandem wie Bloch hört, dann stellen sich mir sämtliche Nackenhaare.

      Ciao Mimi
      ..........

      RE: Mobbing von Kastraten

      @Mimi: Kennst Du den BLoch persönlich oder hast Du Vorträge von ihm besucht? Ich würde ihn auch mal gerne reden hören (bisher hab ich ihn nur kurz im Fernsehn gesehen und Bücher von ihm gelesen)- und am liebsten auch ein paar Fragen stellen - egal, wie er mir kommen würde. Hrhrhrrh...

      :D Er soll sich hier mal zum Thema einglinken und Bescheid sagen.UTOPIE. :D


      Mh, ja... hätte ich meine Hunde als Welpen bekommen, wären sie heute wahrscheinlich nicht kastriert - oder zumindest nur einer von beiden.
      Ich hätte wahrscheinlich eine ganz andere Konstellation wählen müssen - sonst hätte ich noch in den eigenen Reihen Nachwuchs bekommen....
      Aus heutiger Sicht möchte ich natürlich auf keinen von beiden verzichten. Denn auch kastriert sind beide absolute Top-Hunde. Isch liebe meine Hunde.
      :biggrin:

      Ach ja, das Kompliment geb ich natürlich an meine Hunde weiter: "Ihr seid echt gut gelungen " - jetzt gucken sie komisch - "Hä, was will denn die?"
      Zitat Dr. Dorit Feddersen-Petersen "Wo das Beziehungsgefüge stimmt, funktioniert das aufeinander bezogene Verhalten - und die Leine ist eigentlich überflüssig"

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      Vorab - ich finde Günter Bloch auch einer der besten Hundekenner.
      Aber er untersucht das Verhalten von verwilderten Hunden - wo sich
      wieder ein natürliches Rudel bildet und jeder Hund im Rudel seine Stellung übernimmt. Das dort eine frisch kastrierte Hündin erstmal nicht
      ihren Platz findet ist doch klar....! Aber unsere Hunde kann man doch damit nicht so ganz vergleichen. Aus meinen Beobachtungen würde ich sagen, Rüden bilden das grössere Problem bei Kastration. Weshalb ich meinen nie kastrieren liess, trotz Anraten einen s.g. Hundeflüsterer !!
      Meiner Hündin werde ich es antun, sie soll sich nicht weiter vererben.
      ((MDR -/+)
      Das ist nun persönlich - es ist auch nicht so - die fehlende Hormone - machen einen nicht zwangsläufig - zur Selbstmörderin oder depressiv und oder zum Mann.
      @ Mimi
      Das "Warum"
      Da kann ich nur Spekulationen in den Raum stellen. Sieht der Rüde eine "echte Hündin", so hat er wahrscheinlich gelernt, dass die ihn sowieso runterschubst - und schlimmeres! - , sofern sie sich nicht gerade in der Stehphase befindet.

      Diese Erfahrung konnte er beim "Ex-Rüden" vielleicht noch nicht machen. Hier muss er Erfahrung erst einfahren. Der Lerneffekt wird sicherlich dadurch verschleppt, dass der berammelte Ex-Rüde das Aufreiten (das in seiner sexuellen Form auch vom Rüden eindeutig vom Dominanzrammeln unterschieden werden kann) nicht so vehement abwehrt, wie eine (außeröstrische) Hündin. Da bei ihm auch die weiblichen Verhaltensaufträge zwar sicherlich rudimentär verfügbar, aber nicht so ausgereift sind, wie bei einer echten Hündin.

      Zusammenfassend: Der aufreitende Rüde glaubt, eine ihn nicht sichtlich vehement abwehrende Hündin vor sich zu haben - weshalb er Erfolgsschanzen zu erkennen glaubt und "dabeibleibt". Bis alle Parteien, gestört von der Unnatürlichkeit der Situation / verwirrt von der eigenen Rolle, "zusammengefunden" haben, das kann dauern ...

      Wohlgemerkt: Das ist meine persönliche Auslegung, keine Lehrmeinung.

      @ Thora
      Leider habe ich keine TA im Bekanntenkreis, doch werd ich immer neugieriger auf die wissenschaftlich erwiesene SEite dieses Themas... weil ich selbst ja auch nur laienhafte Beobachtungs-Theorien aufstellen kann.
      Vieles hört sich irgendwie.. nun ja.. wie Pro und Contra aus mensch-gemachten Theorien an... (ich schließe mich da nicht aus)


      Eigentlich wollte ich auch nur "laienhafte Beobachtungen" sammeln. Die Interpretation sollen die bezahlten Fachidioten erledigen ... :wink: .

      @Age: Ich glaube, sorry, dass es ein Irrglaube ist, HÜndinnen hätten bei Rüden mehr Freiheiten und Hündinnen untereinander seien mehr am Zcken-Terror interessiert..


      Dem muss ich Beobachtungen an vielen Dutzend Rüden, teils über mehrere Jahre hinweg entgegenhalten, die diesen "Grundsatz" herausschälten. Wenn überhaupt ein Schnappen geduldet wird, dann von einer (vollständigen) Hündin. Dieser scheinbare Widerspruch unserer Beobachtungen erklärt sich möglicherweise damit, dass die Zweiergruppe ein Mensch / ein Hund unleugbar anderen Regeln gehorcht, als die Gruppe viele Hunde / aber kein Mensch.

      @ monty.P
      Vorab - ich finde Günter Bloch auch einer der besten Hundekenner.
      Aber er untersucht das Verhalten von verwilderten Hunden - wo sich
      wieder ein natürliches Rudel bildet und jeder Hund im Rudel seine Stellung übernimmt.


      Genau das ist das Problem: Früher zog man (Bloch auch) den Wolf als Verhaltensschablone für den Haushund heran. Was erwiesenermaßen falsch ist - wie man heute auch einräumt. Heute untersucht man verwilderte Hunde in einem Rudel ohne Mitwirkung von Menschen. Was aber letztlich beinahe genauso wenig wirkliche Rückschlüsse auf die völlig anders geartete Haltungssituation in der gewöhnlichen Hundehaltung zulässt. Deshalb sind mir persönlich Ethologen, die sich auf den Haushund in der konventionellen Haltungssituation spezialisiert haben, darauf, wie der Hund nun einmal in Familie und Gesellschaft funktionieren muss / kann / sollte (und dazu ethologisch vielleicht gar nicht in der Lage ist) - wie bspweise Csanyi - deutlich lieber und seine Aussagen erscheinen mir zwingender.
      @monty.P

      Aber er untersucht das Verhalten von verwilderten Hunden


      Das man da etwas unterscheiden muss ist schon klar, aber es ging mir mehr um die negativen Folgen der Kastration und die sind letztendlich überall gleich.

      Das dort eine frisch kastrierte Hündin erstmal nicht ihren Platz findet ist doch klar....! Aber unsere Hunde kann man doch damit nicht so ganz vergleichen.


      Diese Hündin stammte aber nicht aus dem großen "Bloch-Rudel" sondern sie lebte in einer nur aus ca. 3 Tieren bestehenden Gruppe, war auch viel alleine unterwegs.
      Es gab weniger Probleme mit der Gruppe, als mehr die Tatsache, dass die kastrierte Hündin insgesamt nicht mehr mit der Umwelt zurechtkam.

      Und vergleichen kann man das immer. Das ist meiner Meinung nach die Gefahr, dass die Menschen auch so völlig abstumpft. "Man kann doch Natur nicht mit der Zivilisation vergleichen". Das nicht, nein, aber ein Hund folgt IMMER dem was ihm von der Natur vorgegeben wird, er gehorcht immer bestimmten Verhaltensmustern, daher kann man auf dieser Ebene sehr wohl vergleichen.

      Und wenn ein kastrierter Hund in der Natur nicht klar kommt, dann sollte es für jeden Menschen ein deutliches Zeichen sein, dass dies nicht der richtige Weg ist, einen Hund zu kastrieren, egal ob verwildert oder nicht.

      Darauf wollte ich mit dem Bloch-Beispiel hinaus.

      Ciao Mimi
      ..........