Mich würden Eure persönlichen Erfahrungen interessieren hinsichtlich der weit verbreiteten Behauptung, Hunde - Männlein und Weiblein - würden von Artgenossen nach der Kastration im sozialen Umgang regelrecht gemobbt. Sie würden in soziale Interaktionen, aber auch Spiel kaum mehr von vollwertigen Artgenossen einbezogen.
Mein DSH-Rüde ist seit Lebzeiten das Paradebeispiel für einen passionierten Kastraten-Mobber

-> Ggü fremden Rüden werden Ressourcen verteidigt, Status in Dominanz bis hin zur Aggression ausgemacht; kleinste Regelüberschreitungen werden (wenigstens durch den Ausdruck in der Körpersprache) geahndet
-> Hündinnen (außerhalb des Östrus' - innerhalb ja sowieso ...) dürfen sich bis hin zum Beißen allerhand Freiheiten ihm gegenüber herausnehmen; mein Hund antwortet lange Zeit nicht mit Gegenaggression, sondern allein durch Abwenden
-> Kastraten beiderlei Geschlechts stehen nahezu auf ein und derselben Stufe: Sie werden behandelt, als wären sie nicht vorhanden - und so sollen sie sich (seiner erkennbaren Meinung nach) gefälligst auch benehmen; sie bekommen nicht die angespannte Haltung, die dem Rüden entgegengebracht wird, aber ebenso wenig die Großzügigkeit, die er ggü Hündinnen lebt zu spüren; die kastrierte Hündin, die schnappt, wird möglicherweise "gegengeschnappt" - kastrierte Hündinnen besitzen keinerlei Sonderrechte / -freiheiten mehr; Status ist irrelevant; Hundesprache wird kaum ausgetauscht; für irgendwelche Interaktionen - und sei dies schlichtes Spiel - sind weder kastrierte Hündin noch kastrierter Rüde für ihn interessant
Der Beweis, dass ich dieses Verhalten nicht lediglich meiner Erwartungshaltung entsprechend gedanklich uminterpretiert habe, ist darin zu finden, dass ich allein anhand der Interaktionen und der Körpersprache meines Hundes innerhalb weniger Sekunden bis hin zu maximal nötigen 2-3 Minuten das Geschlecht (oder Ex-Geschlecht) des anderen Hundes mit an Sicherheit grenzender Trefferquote bestimmen kann.
Beschäftigen sich also Eure Hunde mit "halben Artgenossen"?
Servus
age